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Geschrieben von miebop am 27.03.2008, 18:22 Uhr

@ fred-et-ricke bez. angst/destruktive Sorge

Hallo fred-et-ricke,


ich danke dir für diesen Beitrag, der entspricht genau meinem Gefühl. Ich habe nämlich eine andere Situation in meiner Kindheit gehabt: Meine Eltern haben mir auch nichts verboten, aber (überwiegend!) mein Vater (Gegenbeispiel zu deiner Gen-Theorie ;)) hat oft (ich denke mal, unbewusst) mit seiner Angst argumentiert, mit seiner Sorge um mich. Das hat mich eine Zeitlang ziemlich unselbständig gemacht, weil ich ja auch Rücksicht nehmen wollte.
Zur freien und egoistischen „Revolution“ kam es nie, dazu war ich selbst als Teenager „zu dicht dran“ an meinen Eltern -und wie soll man auch gegen elterliche Sorge aufbegehren??
Ich habe diese Sorge also deshalb als destruktiv erlebt, weil sie mir das Gefühl gegeben hat, „auf ihre Kosten“ zu leben, nervlich gesehen, ohne dass ich etwas daran hätte ändern können -oder sie.
Wirklich gravierend schlimm finde ich ihr Verhalten damals wie heute zwar nicht (sehe auch ihre eigenen Kindheitswurzeln und ihren damaligen Zwiespalt), aber ich dachte, ich versuch´s bei meinen Kindern mal ohne dieses (ja auch irgendwie Totschlag-) Argument der Sorge.

lg miebop (übrigens, hier ist der Vater auch der besorgtere Part und ich denke, er wird unseren Sohn noch lange nicht gehen lassen ohne ihm ermahnende Worte der Vorsicht mit auf den Weg zu geben ;))

 
19 Antworten:

Re: @ fred-et-ricke bez. angst/destruktive Sorge

Antwort von fred-et-ricke am 27.03.2008, 19:26 Uhr

hallo miebop,
stimmt; diesen effekt könnte deine angst/sorge nagtürlich auch haben, aber du kannst ja nun mal nicht aus deiner haut und es ist doch nur ehrlich, wenn du deine gefühle auch mitteilst (ist ja immerhin teil des stimmungsbarometers zu hause). sonst bleibt es so latent... meinst du nicht? außerdem machst du ja nicht gerade einen überängstlichen eindruck. d.h. so oft wird er solche einwände wahrscheinlich nicht hören...

wir wohnen ja auch in berlin, allerdings in einer sehr belebten (hier kreucht und fleucht einiges) gegend. wir haben auch schon überlegt, wie wir es wohl machen werden, wenn sich unser kleiner selbstständiger bewegen möchte. wir können ihn ja schlecht einsperren, bis er dann plötzlich zu irgendeiner weiterführenden schule mit der bahn fahren muss. das wäre ja regelrecht kontraproduktiv.

könnt ihr es denn nicht so machen, dass er die brötchen holen geht und du in der zeit (nebenan??) die milch?

liebe grüße,
fred-et-ricke

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Re: Es läßt mir keine Ruhe ;-))))

Antwort von Eleanamami am 27.03.2008, 21:31 Uhr

Miebop, ich muss noch mal dazu senfen, denn irgendwie gehe ich dieses Mal nicht mit dir mit( das erste Mal glaub ich ;-)

Fange ich bei mir an: ich will in meinen Beziehungen ICH bleiben, als Ehefrau, als Mutter, als Lehrerin, als Freundin....Ich, das sind meine Befindlichkeiten,meine Fehler,meine Fähigkeiten, meine Gefühle,meine Vorlieben und Abneigungen, meine Bedürfnisse und körperlichen und emotionalen Grenzen....und auch meine Ängste.
All dies formuliere ich, wenn ich dies tun will oder muss, damit es mir mit mir oder in einer Situation gut geht.Also formuliere ich auch meine Ängste, wenn sie da sind, andernfalls würde ich eine Rolle spielen. Und das will ich nicht!Zumindestens in meinem engsten Dunstkreis gelingt das gut.

Wenn ich deine Situation auf mich umschreibe, würde das heißen, ich mime die coole Mutter, obwohl mir vor Angst das Herz schwer wird. Das müsste ich ziemlich gut machen, denn in der Regel sind die Kurzen viel zu feinfühlig, um so ein Theater nicht zu durchschauen.

Um ihm nichts zu verbieten, lasse ich mich auf einen faulen Kompromiss ein und schleiche hinterher......natürlich wieder mit ungutem Gefühl, weil, das ist ja Vertrauensbruch in Reinkultur....und was sage ich eigentlich, wenn er mich dabei erwischt???? Vermutlich versinke ich im Erdloch vor Scham.......

Ne, irgendwie passt das alles nicht!

Totschlagargument hin oder her, die Sorge gehört dazu, du erlebst es jetzt auch grad ( also vergib deinem papa *ggg*)Alles andere ist Scheinheiligkeit, zumindestens ein Körnchen Unehrlichkeit in eurer beziehung.....

LG

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Re: @ fred-et-ricke bez. angst/destruktive Sorge

Antwort von wassermann63 am 28.03.2008, 11:15 Uhr

Hallole,

zwar bin ich keine Nicht-Erzieherin, kann aber deine GEdankengänge und Gefühle sehr gut nachvollziehen. Außerdem ist mein Sohn auch 5 Jahre alt und nicht "unterdrückt" erzogen, so dass auch er gerne an seinen Aufgaben (so er sie annimmt) wachsen möchte.

Eines kann ich dir mit Sicherheit sagen: Angst um einen Fünfjährigen, der mutterseelenallein zum Bäcker geht, ist mehr als authentisch, gerechtfertigt und "normal". Also, in eurer Situation. Ihr lebt ja nicht aufm Dorf.

Und das kannst du mit Sicherheit deinem Sohni verklickern, ohne dass er Einschneidungen seiner persönlichen Entfaltung befürchten muss.

Dieses "an Aufgaben wachsen" kann man als Mutter auch ganz easy so orientieren, dass Sohnemann megastolz auf seine Leistung sein kann. Lass ihn z.B. einen Zoobesuch alleine managen (er ruft dort an, zwecks Öffnungszeiten. Dann darf er schon alleine vorausgehen und die Tickets holen usw. usf.).

Manchmal ist es nicht opportun, allzu kopflastig zu sein und allzu viele Befindlichkeiten über Befindlichkeiten zu stellen ;-)

Lg
JAcky

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Re: @ fred-et-ricke bez. angst/destruktive Sorge

Antwort von miebop am 28.03.2008, 18:29 Uhr

das ist vielleicht undeutlich geworden: ich spreche hier im weitesten sinn von der sorge, dass mein sohn allein unterwegs irgendwie "verloren geht", das ist mehr das gefühl von kontrollverlust. macht ja auch sinn, nachdem wir den zwerg fast fünf jahre komplett auf dem kieker hatten.
aber das ist eine sorge, die ich auf keinen fall, authentizität hin oder her, auf meinen fünfjährigen lade. authentisch sein heißt ja für mich nicht, meine gefühle eins zu eins auf andere laden zu müssen. das ist für mich nicht der sinn des authentischen, jeden zipfel der gefühlswelt miteinander zu teilen -ich fände das belastend. gerade, wenn es meinem sohn nicht hilft und mir nicht hilft, will ich nicht mit meiner sorge argumentieren und sie ihm vor allem nicht vorleben. ein bisschen "zusammenreißen" entspricht da auch meinem naturell -authentisch ist das dann ja auch. vor allem bewegen wir uns hier ja immer noch in der kategorie "lappalie", brötchen holen ist ja dann nicht der ganz große staatsakt und ich bin auch wieder in der lage, das als solche [kategorie] zu sehen (nicht zuletzt durch die verschiedenen postings hier) und dadurch auch wieder imstande, mich mit meinem sohn über seine errungene selbständigkeit zu freuen. das hat auch was sehr schönes.

astrid, wir schleichen ihm nicht heimlich hinterher. wenn auch nicht unbedingt weil ich es mit meiner selbstachtung nicht ausmachen könnte mal zu gucken wie es ihm ergeht -das fällt für mich noch mehr in die kategorie nachts ins zimmer gucken und zudecken- sondern weil es nicht praktikabel ist mit dem kleinkind hier. sein vater war darum mit ihm auf der straße und hat sich zeigen lassen, wie er sich verhält und er macht das wunderbar. das ist so dicht wie wir drankommen an "vernünftige sicherheit" und den rest packt unser sohn dann allein.

uns ist wichtig, dass wir mit solchen "großen" entscheidungen leben können, auch wenn sie ein böses ende nehmen sollten. wir müssen wissen, waren wir aufmerksam, haben wir zugehört, haben wir die situation nach unserem damaligen wissensstand angemessen eingeschätzt. wenn dann etwas schief geht, bin ich mir sicher, dass ich damit leben kann -mit dem bitterlichen wunsch, dass es anders gelaufen wäre, aber ohne den selbstvorwurf. an dieser stelle sind wir bei der brötchensache jetzt angekommen und damit ist die sache für uns so gut wie erledigt.

lg miebop

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ich glaube, so gut wie jedes Elternteil ist stets und immer bedacht

Antwort von wassermann63 am 28.03.2008, 20:48 Uhr

darauf, Risiken so gut wie möglich einzuschätzen, mit dem wohl gemeinten Ziel, sich niemals einen Vorwurf machen zu müssen.

Die Realität sieht aber manchmal anders aus.

In die Beurteilung der jeweiligen, vor Ort gegebenen Realität spielen dann 100 Faktoren hinein. Bei euch spielen gleich 2 ganz wichtige Faktoren hinein: dein Sohn ist unabgemeldet "auf die Pirsch" (im Alter von 5 Jahren) und ihr wohnt in einer Großstadt.

Also, mir sträuben sich da sämtliche Nackenhaare.

LG
JAcky

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Re: ich glaube, so gut wie jedes Elternteil ist stets und immer bedacht

Antwort von +emfut+ am 28.03.2008, 21:14 Uhr

Ich weiß nicht, was manche Menschen für Vorstellungen von einer Großstadt haben, daß hier immer dieses Argument kommt. Ich persönlich kennen Dörfer, die ich für gefährlicher halte, da keine Ampeln, kein Gehsteig, Durchgangsstraße oder so.

Das mit dem Ausbüxen ist für mich schon ein Punkt, aber das schreib ich unten schon.

Mich ärgert es, wenn der Eindruck vermittelt wird, daß man in einer Großstadt Kinder im Haus anketten sollte, das entspricht nicht der Realität.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: ich glaube, so gut wie jedes Elternteil ist stets und immer bedacht

Antwort von miebop am 28.03.2008, 22:14 Uhr

liebe jacky, liebe emfut, danke für eure beiträge. es tut natürlich gut, so entschiedene plädoyers zu lesen wie deins, emfut. jacky, um auf dein posting zu sprechen zu kommen:

faktor eins ist ja getrost zu vernachlässigen, weil wir geklärt haben, dass das so nicht klug von ihm war.
es ist ja nicht so, als würden wir ihn einmal durchwinken und die sache wäre gegessen. unser sohn hat uns noch nie so erschrocken gesehen und noch nie so ernst, er hat das direkt auf sein verhalten zurückbezogen und sich das sehr zu herzen genommen. es gab und gibt immer noch eine reihe von gesprächen und erklärungen und gesprächsbedarf, auch bei ihm, und er wird nicht wieder unabgemeldet verschwinden, ich bin mir sicher.

faktor zwei: ich weiß gar nicht, ob großstadt im endeffekt gefährlicher für ein kind ist. wir sind oft bei den großeltern und da gibt es andere gefahren -wasser zb.
wir sind eventuelle umzugspläne natürlich jetzt im zuge der aktuellen ereignisse auch nochmal durchgegangen -landleben für kinder ist ja auch was feines, aber bei uns gibt es nur die alternativen großstadt (mit garten) oder berliner umland -und das ist ja nunmal eher brandburg, landschaftlich schön, aber wenn ich mir vorstelle mich da in die dörfliche idylle zu integrieren wird mir ganz anders. ;)

lg und bonsoir

miebop

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Re: miebop

Antwort von saulute am 29.03.2008, 2:37 Uhr

Du schriebst:
"uns ist wichtig, dass wir mit solchen "großen" entscheidungen leben können, auch wenn sie ein böses ende nehmen sollten. wir müssen wissen, waren wir aufmerksam, haben wir zugehört, haben wir die situation nach unserem damaligen wissensstand angemessen eingeschätzt. wenn dann etwas schief geht, bin ich mir sicher, dass ich damit leben kann -mit dem bitterlichen wunsch, dass es anders gelaufen wäre, aber ohne den selbstvorwurf."

Und ich koennte z.B. damit nicht leben. Wuerde ich mein Kind alleine zur Baeckerei gehn, und ihn wuerde ein Auto ueberfahren oder er wuerde so einfach verschwinden, weil jemand ihn entfuehren wuerde, koennte ich es mir nie verzeihen, und wuerde mich vor Schuld verfressen.

Ich glaube ich werde meine Tochter noch sehr lange zur schule hinfahren und abholen, ich koennte einfach nicht anders heutzutage.

In meiner Kindheit haben die Muetter die Kinderwagen vor dem Supermarkt abgestellt, und wenn sie rauskam, fand sie immer irgendwelche Oma, ein groesseres Maedchen oder eine andere Mutter, die ihr Kind geschaukelt hat, damit es aufhoert zu weinen, waehrend die Mutter seelenruhig einkaufen ging. Wir haben als kinder bis in die NAcht alleine draussen gespielt, da machten sich die Muetter auch noch keine Sorgen. Aber heute waere ich vorsichtiger. Es sind nicht nur die Medien, die uns alles berichten, sondern die Menschen sind auch anders geworden, durch unsere dekadente kalte unauthentische und immer perversere Gesellschaft geworden. Das wuerde ich nicht unterschaetzen

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Uiuiui

Antwort von margret am 29.03.2008, 6:46 Uhr

Die Menschen sind die gleichen wie früher, außer dass sie mehr vor der Glotze sitzen und dadurch ein Maß an Sozialkontrolle verloren geht.

Mein Sohn durfte mit 4 (in einer Großstadt) alleine zum Kindergarten laufen, obwohl er eine Straße überqueren musste und obwohl er außer Sichtweite lief. was habe ich mir damals alles anhören müssen als würden wir ihn einfach so losschicken.

Kinder haben verschiedene Entwicklungsstadien, manche können sowas mit 4 andere (seine Schwester) erst mit 6 Jahren.

Bestärkt hat mich damals die Erzieherin - ich habe angerufen, wenn er loslief und da er zu den ersten morgens gehörte, hat sie auch immer mal aus dem Fenster geschaut, wann er kommt. Und sie sagte ganz klar, der kann das, der macht das ausgezeichnet, sogar dann, wenn auf der anderen Seite schon andere Kinder laufen.

Es ist doch immer eine Gratwanderung: zu viel Freiheit gegenüber zu viel Begluckung. Unselbständige Kinder sind da später "die leichteren Opfer", Kinder mit zu viel Freiheit auch.

Es ist ein frommer Wunsch zu sagen, "dann könnte ich damit leben", denn ich glaube, man kann nie mit dem Verlust eines Kindes leben, ganz gleich wie vorsichtig man war, man wird sich immer und immer Vorwürfe machen. Aber zumindest kann niemand anderes miebop Vorwürfe machen.

Wenn man hört, wie Selbständigkeit von Kindern diskutiert wird, möchte man meinen, dass hinter jedem Busch ein Sittenstrolch sitzt. Es gibt aber 0 mehr Kriminalität als früher, rein statistisch betrachtet.

Die Gegenüberstellung Dorf-Großstadt leuchtet mir auch nicht ein und ich kenne beides sehr gut. Es sind die verschiedene Gefahren, aber ich glaube nicht, dass eine Großstadt mehr Gefahren birgt als ein Dorf. In einer Großstadt ist wahrscheinlich noch kein Kind in der Güllegrube ertrunken oder in den Mähdrescher gekommen.

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Faktor Großstadt ist für mich gleichbedeutend mit

Antwort von wassermann63 am 29.03.2008, 8:21 Uhr

Faktor Anonymität. Nicht schnelle Autos versus Mähdrescher oder Straßenbahnschienen versus Gülleteich. Sondern einfach das "Untergehen" eines so kleinen Menschen in der Anonymität der Großstadt. Deshalb sträubten sich mir die Nackenhaare und zwar bei dem GEdanken, dass ein kleines Kind "zur Wahrung der eigenen Entfaltungsmöglichkeiten" in (nicht von den Eltern abgesegneter) Eigeninitiative in der Stadt rumtigert und zwar allein. Egal, ob auf bekannten oder unbekannten Wegen und egal, ob 2 Minuten lang oder ne halbe Stunde.

Darum gehts mir bei der Stadt-Dorf-Thematik.


Lg
JAcky

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großstadt und kinder vor der tür

Antwort von fred-et-ricke am 29.03.2008, 9:09 Uhr

also,
erst einmal fällt es mir schwer die anonymität der großstadt so stehen zu lassen. natürlich kann man in einer so großen stadt wie berlin gut untertauchen, so man das möchte und dennoch besteht die stadt aus lauter kleinen dörfern (habe bisher in paris und berlin gelebt und in beiden städten in dorfähnlichen gemeinschaften gelebt - und zwar mittendrin). unser sohn ist in unserem bezirk schon bekannt, so wie wir die anderen kinder und erwachsenen kennen. man trifft sich genauso im supermarkt, auf dem spielplatz, bei der bank. das soziale netz (auch das "unbekannte") funktioniert in vielen bezirken ganz prima - zwar anders als in dörfern, aber dennoch gut. außerdem wachsen unsere kinder ja in diesem umfeld auf. werden ihre umwelt ganz anders wahrnehmen als dorfkinder und sind quasi von natur aus besser vorbereitet.

dann zum thema kind vor dem supermarkt stehen lassen: in dänemark werden kinder (-wägen) grundsätzlich auf dem bürgersteig stehen gelassen. das hat wahrscheinlich was damit zu tun, dass die dänischen kinderwägen ganze wohnzimmer sind und man sie daher nicht mit in die lokalitäten nehmen kann.
die kids schlafen also draußen eingepackt wie kleine inuit-babys mit einem babyphon anbei und werden nach drinnen genommen, sobald sie wach sind.

miebop: du hast echt eine interessante diskussion losgetreten, aber zur entscheidungshilfe wird es wahrscheinlich nicht beitragen, da sich das thema nun wahrscheinlich ziemlich aufgeladen hat. am besten, du gehst noch mal einen schritt zurück und versuchst deinen sohn, eure umgebung und dich einzuschätzen. im übrigen hast du recht und ich würde bei ihm auch nicht die angst vor "dem großen unbekannten etwas" schüren. dennoch kannst du es ja so formulieren, dass er mitbekommt, dass es für dich keine leichte entscheidung ist.

liebe grüße an alle.
fred-et ricke

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Re: ich finds grossartig!

Antwort von MichaelaPo am 29.03.2008, 9:39 Uhr

Hallo

ich moechte noch einmal dazu sagen: ich finde es grossartig, dass Du trotz deiner Angst ( verstaendlich: neues macht am Anfang immer "Angst") die Gefahren abgeschaetzt hast ( Mann ging mit dem kind den Weg ab und hat gesehen, Kind kann es) und dann dein Kind gehen laesst. Das ist der erste von vielen Schritten sein kind eben nicht ueber zu behueten, sondern "die Saat" aufgehen zu sehen: das kind wird selbststaendig und das ist gut so.
Jedes Kind hat da seine eigene Zeit und Euere ist gekommen.
Grossstadt - Kleinstadt gilt bei mir da auch nicht: jedes Kind waechst in seiner Umgebung auf und fuehlt sich -mit diesen Gefahren staendig umgeben - sicher. Solltste mich mal in einer Grossstadt sehen:-) Ich gehe wohl eher verlohren, als dein Sohn!
Also: geniest Euere Semmeln am Morgen :-)
Michaela

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Re: Faktor Großstadt ist für mich gleichbedeutend mit

Antwort von +emfut+ am 29.03.2008, 13:26 Uhr

Das hat - wie fred-et-ricke unten ausführt - mit der Realität nichts zu tun. Wenn ich im Sommer vor dem Cafe um die Ecke sitze und einen Kaffee schlürfe, grüßt mich jeder zweite Mensch, der da vorbeigeht. Und auch meine Kinder sind hier im Stadtteil bekannt - teilweise nur "vom sehen", meistens namentlich.

Und nochwas: Rein statistisch ist es "gefährlicher", ein Kind bei Tante Else und Onkel Fritz zu lassen, als es Schrippen holen zu schicken. Gefühlte Gefahr und reale Gefahr liegen oft weit auseinander. Das sollte man sich manchmal vor Augen führen.

Gruß,
Elisabeth.

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emfut: ich hab auch mal in München gewohnt, sozusagen auf einem Dorf ;-)

Antwort von wassermann63 am 29.03.2008, 20:55 Uhr

denn tatsächlich ist MÜnchen nix anderes als eine Anhäufung mehr oder weniger schicker Dörfle. Da hätt ich wahrscheinlich auch weniger Probleme mit seiner Eigenständigkeit. Nur wäre der Radius bei mir wahrscheinlich eher eng. Tatsächlich habe ich nicht vor, ihn hier im ersten Jahr alleine zur Schule gehen zu lassen, es sei denn, in einer festen Gruppe.

In Paris lassen die "feinen" Bewohner ihre Kinder nicht einmal alleine vors Haus - Bekanntheitsgrad des und im arrondissement hin oder her. Wenn schon "Ausflug" in den nächst gelegenen Park, dann nur mit Kinderfrau oder Au-Pair. Besorgungen allein erledigen? Jamais.

Und in der Stuttgarter City (durchgehend Fußgängerzone) kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen, meine Kinder alleine ins Gewusele eintauchen zu lassen. Zumindest nicht mit 5 Jahren.

Aber: *zugeb* ich bin eher vom Land der Gluckenmütter (und das, obwohl ich als Kind stets allein circa ne halbe Stunde zur Schule gegangen bin, in einer Kleinstadt, und später als Jugendliche sehr abenteuerlustig und selbstständig war).

Lg
JAcky

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@saulute

Antwort von BiggiMael am 29.03.2008, 23:54 Uhr

Hi Saulute, das ist heute noch genauso.

Ich stelle meinen auch nicht vorm Geschäft ab und gehe in aller Seelenruhe einkaufen.

Aber wenn er mir im Geschäft verloren geht, mache ich mir keinen so grossen Kopf (war mal im Möbelgeschäft, Remmidemmi, Eröffnungstag). (ausser dass er tatsächlich raus auf den Parkplatz laufen könnte, und dafür ist er mit 1 1/2 definitiv zu klein)

Ich hab' ihn halt gesucht, und siehe da, wie vemutet stand eine nette Frau bei ihm und hat mit ihm geredet und aufgepasst.

Die netten Frauen (oder Männer) stehen unter Umständen bei uns auch dann schon bereit, wenn mein Kleiner in einem gewissen Abstand hinter mir herdackelt und gar nicht verloren gegangen ist, aber vielleicht für andere so aussieht.

So wie ich das auch mache, wenn ein Kind irgendwie verloren scheint.

Es ist absolut unwahrscheinlich, dass ein Kind durch Fremde entführt, missbraucht oder so womöglich auch noch umgebracht wird.

In der Regel passiert das genau da, wo du das Kind in absoluter Sicherheit wähnst.

Gedanken macht man sich in jedem Fall, egal wie das passiert ist.

Übrigens habe ich gerade gegoogelt und gelesen, dass ein missbrauchtes Kind in der Regel so um die 7 Personen angesprochen hat auf das Thema, bis endlich jemand reagiert.
Klar, man kann und will das gar nicht glauben, der nette Pfarrer, oder Nachbar, bei dem Kind immer die Tiere füttern darf, oder der Schwager, oder gar der Papa selbst.

Ich habe nämlich immer gedacht, dass man die Kinder am besten schützen kann, indem sie alles erzählen und mit allen Sorgen kommen dürfen und sollen (davon abgesehen, dass sie Nein-Sagen dürfen) und das ist damit ja wohl hinfällig.

Ciao Biggi

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@saulute.. diesmal Verkehrsunfälle

Antwort von BiggiMael am 30.03.2008, 0:24 Uhr

Hallo, zu den Verkehrsunfällen: Statistisch sterben die meisten Kinder bei Verkehrsunfällen im Auto als Beifahrer.

Man weiss natürlich nicht, wie das aussehen würde, wenn wir die Kleinen mehr alleine rauslassen würden, ich meine, klar ist da auch eine Gefahr..

Ciao Biggi

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Re: BiggiMael

Antwort von saulute am 01.04.2008, 1:05 Uhr

Ich hatte heute ein komische Erlebnis, was das betrifft. Ich ging mit meiner Tochter (3,5) nach Hause, die mal wieder bockig war, weil sie nciht nach hause gehen wollte, wie immer, und bleib mir vielleicht 10 Meter hinterher. Da kam mir ein komischer aelterer MAnn entgegen, der meine Tochter sofort erspaehte, blieb stehen, und als ich mich umdrehte, um nach meiner Tochter zu schauen, wo sie bleibt, blieb er immer ncoh stehen, und drehte sich nach meiner Tochter um. Ich weiss nciht, vielleicht habe ich PAranoia, aber er sah schon sehr merkwuerdig aus, und wie er meine Tochter anschaute, da war so viel Wollust drin. Ich bin mir fast sicher, waere ich irgenwo um die Ecke gebogen, waere meine Tochter weg gewesen. Deswegen seit heute, lasse ich sie nciht mehr so weit hinter mehr folgen. Man kann es ja nie wissen.

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@miebop

Antwort von Maja-Stina am 01.04.2008, 8:18 Uhr

Hi,

sorry, dass meine Meinung so spät kommt, musste wirklich lange darüber nachdenken. Realistisch betrachtet gibt es alle Gefahren auch noch, wenn der Kleine etwas älter ist - aber irgendwann wird er halt trotzdem allein seine Wege gehen... Andererseits würde ich mich auch Sorgen, kann Dich also voll verstehen.
Ich fürchte, niemand kann Dir die Entscheidung abnehmen - ist Dir auch selbst klar :-)
Mein Fazit, weil meine Mam mich immer mit ihren Sorgen nervte - wie Dein Dad - Semmeln geniessen....

Alles Gute Maja

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Re: Saulute

Antwort von BiggiMael am 02.04.2008, 0:31 Uhr

Hi Saulute, weisst du was?
Ich glaube, das ist eine gewisse Grundeinstellung von dir.
Du bist zu misstrauisch und siehst zu viel schlechtes in den Menschen.
Bei mir vielleicht umgekehrt, ich glaube grundsätzlich an das Gute.

Meine Einstellung ist besser ;-)
Finde ich.

Auch, wenn man manchmal schlechte Erfahrungen macht.

Ciao Biggi

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