Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Fröschli am 22.10.2006, 11:40 Uhr

Zuviel Phantasie?!

Hallo!
Nik (grade drei geworden) spielt sehr intensiv. Seit zwei Wochen ist er Roman (Torwart der HannoverIndians Eishockey) er legt Stock und Puk nicht aus der Hand, ansprechen kann man ihn nur mit Roman. Natürlich geht er jetzt auch in die Eislaufschule, weil er ist ja Roman. Er lief einfach los, hatte das 2. Mal in seinem Leben Schlittschuhe an! Manchmal lässt er sich herab und ist Jens (Müllmann), was den Vorteil hat, das er mit seinen Freunden spielt. Als Roman geht das nicht so gut, weil die alle kein Eishockey spielen können! Seine Worte!
Ich dachte diese Phasen kommen erst später?
Gönne ihm das ja, aber es wird doch anstrengend mit der Zeit.
Was meint ihr?
Liebe Grüße, direkt aus der Eishalle/Wohnzimmer
Becky

 
14 Antworten:

Nee is genau jetzt dran die Phase :-)

Antwort von quirida am 22.10.2006, 12:52 Uhr

Also ich kenne viele 2-3 Jährige Kinder die gern phantasieren...

Das geht vorbei...Hat bestimmt was mit der eigenen Identifizierung zu tun...

Mit ca 3 Jahren nabeln sich Kinder ja entgültig von der Mama ab-also im Sinne von, sie wissen dann langsam, dass Mama ne eigenständige Persönlichkeit ist-aber sie merken auch, dass sie eine eigenständige Persönlichkeit haben/sind...
Komm grad nicht drauf wie man diese Phase nennt ;o)

Naja, jedenfalls macht es den kleinen auch Spaß sich als jemand anderes asuzugeben...Ist doch lustig-kannst du dich doch sicher auch noch dran erinnern , oder?

Und sei froh, dass er "nur" andere Leute imitiert bzw darstellen möchte-kenne nämlich Kinder, die erzählen ganze Märchen (geht von "Mama hat mich mit dem Hammer geschlagen" bis über "Gestern hat mich ein Kampfhund angefallen und Mama hat nichts gemacht!") Und dann gucken natürlich alle deppert aus der Wäsche...*lol*

Deswegen-nimm´s mit Humor-geht ja eh bald vorbei :-) Spätestens in 2-3 Jahren!

LG

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Re: Nee is genau jetzt dran die Phase :-)

Antwort von Fröschli am 22.10.2006, 20:28 Uhr

So dachte ich das. In dem Alter erzählen sie Phantasie-Geschichten, aber das komplette Idendifizieren mit einer anderen Person kommt eigentlich erst später- so wars zumindest in meiner Ausbildung, hab extra in den alten Büchern gestöbert. Das Geschichten erzählen haben wir auch durch.
Aber diese Phase dauert einfach so lange. Wenn er wenigstens ein paar Minuten am Tag NIK wäre...
Vorm Anziehen muss er Handschuhe und Helm ausziehen, danach natürlich wieder an. Er vergisst es NIE. Wenn er auf die Toilette geht, zieht er auch vorher Handschuh aus.
Bin mir nicht sicher, ob ich das nicht irgendwie bremsen sollte.
Becky

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Experten

Antwort von SusanneZ am 22.10.2006, 20:34 Uhr

Stell die Frage doch mal bei Dr. Posth. Ab 00:01 kann man ja wieder was fragen - man muss halt nur schnell sein ;-)

LG

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@susanne

Antwort von Fröschli am 22.10.2006, 21:02 Uhr

Hab ich geplant, wenn ich bis dahin nicht eingeschlafen bin.
Aber du hast doch sonst immer so gute Ideen?
Was ist los?
Liebe Grüße
Becky

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Re: @susanne

Antwort von SusanneZ am 22.10.2006, 21:35 Uhr

Naja, ich habe teilweise schon Lösungen. Nur hier geht es doch mehr ums Alter? Und da bin ich mir nicht ganz sicher.

Ich finde das Alter schon recht früh - kennen tu ich es von 4 und 5-jährigen. So wie du die Sache beschreibst, ist es allerdings an sich nichts außergewöhnliches. Insofern tu ich mich hierbei ein wenig schwer mit ner Einschätzung, ob es ein problem sein könnte oder man einfach nur durch muss. Im Grunde genommen kennst du ja die Phasen der Kinder. Wenn bisher alles glatt gelaufen ist, stellt es sicher kein Problem dar. Ist er generell phantasiereich? Habe eigentlich gehofft, dass hier ein paar Mütter von ihren Erfahrungen bezüglich des Alters sprechen.

LG

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Re: @susanne

Antwort von Fröschli am 22.10.2006, 21:58 Uhr

Hm, mir macht die Intensität bloß langsam Sorgen, so lange, ohne Pause. Ob er jemals wieder Nik sein wird? Ich fands ja auch unglaublich, dass er das ganze Spiel konzentriert verfolgt hat. Ok, ich bin ehrlich, er hat seine Patentante zugequatscht und sie hat ihn zu jedem Heimspiel mitgenommen. Aber er kann hinterher das komplette Spiel wiedergeben, inklusive Toren, Strafzeiten (ohne Namen), das Eis-Auto, das in den Pausen kommt, die Lieder die von den Fans gesungen werden- wenn einer aus der Gegnerischen Mannschaft auf die Bank muss gibts einen ganz bösen Spruch, da sagt er immer" das darf man nur beim Eishockey sagen" Du glaubst nicht, wie froh ich darüber bin.
Aber mit knapp drei?
Naja, ich hoffe ich bin um zwölf noch wach, dann versuch ichs bei Dr Po...
Mal sehen, was der dazu sagt...
Danke erstmal,
LG
Becky

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Re: @susanne

Antwort von Mama Heike am 22.10.2006, 22:04 Uhr

Hallo Becky,

ich finde die Intensität auch sehr bemerkenswert und auch ich würde mich fragen, inwieweit man bremsen müsste. Ich kann dir leider nichts dazu sagen.
Falls mir noch irgendeine Idee kommt, warum er sich selber nicht wahrnehmen will, melde ich mich nochmal.

Ich find´s schon erstaunlich, weil er nicht mal drei ist.

Liebe Grüße
Heike

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@Mama Heike

Antwort von Fröschli am 22.10.2006, 22:15 Uhr

Er ist schon drei, 14. September.
Im Kiga ist er wohl noch Nik, da auch wie immer. Fängt erst zu Haus an. Eben wurde er nochmal wch, da war auch Nik. Aber sonst,... Wie gesagt, Roman ist der Held für ihn- er wird im Stadion ja auch besonders angefeuert- auch das muss ich hier machen und jeder der da ist. Man bekommt eine Trommel und muss ihn anfeuern. Dabei wird er auch als Nik viel gelobt, ok nicht mit Trommeln, aber reichlich.
Becky

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Re: Fröschli

Antwort von SusanneZ am 22.10.2006, 22:42 Uhr

Es ist schon wirklich sehr erstaunlich wie aufmerksam er das Spiel verfolgt und wie konsequent er es nachspielt. Das finde ich für einen 3 Jährigen eine echte Leistung. Ist er sonst eher introvertiert oder eher extrovertiert? Autistische Züge nicht erkennbar? Also, ich will dir keine Angst machen und auch nicht in ne falsche Richtung gehen. War nur ne spontane Idee.

Du sagst, er bekommt auch als Nik viel Aufmerksamkeit - aber ich denke im Stadion ist das ein ganz anderes Gefühl (wesentlich feierlicher und intensiver = nicht vergleichbar). Vielleicht ist es das, was ihn so begeistert. Er scheint ja nicht so richtig trennen zu können. Scheinbar fühlt er sich im Stadion wie sein Held selbst - einfach weil er mitten drin ist. (Fernsehen kann auch erst ab 4 von Wirklichkeit getrennt werden). Bei soviel Begeisterung findet er dann vielleicht kein Ende und will dieses Flair sich auch zu Hause "erzwingen"? Im KiGa ist die Ablenkung auf andere Dinge vielleicht auch ne ganz andere, weshalb er sich dort als "Nik" gibt und heut abend war er einfach zu müde :-)))

Wie sieht es mit seinem Selbstbewusstsein aus? Versucht er sich mit dem Star (und dessen Feierung) zu identifizieren, um sein Selbstbewusstsein weiter auszubauen?

Vielleicht ist die Antwort auch ganz simpel - ich weiß es wirklich nicht.

LG, ich würde Dr. Posth einfach mal fragen, was er davon hält und wie du es am besten händelst.

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@susanne

Antwort von Fröschli am 22.10.2006, 22:52 Uhr

Er ist ganz normal, geht offen auf alle zu. Manchmal braucht er ein wenig, wenn wer neues zu Besuch ist (Erwachsene). Im Kiga und auch zu Haus ist er meist der, der den Ton angibt, im Kiga mit seiner vertrauten Runde, obwohl da wohl auch schon welche dazu kamen, sogar ältere.
Im Stadion selber ist er Nik, der anfeuert. In der Eislaufschule war er Roman und wollte den anderen Kindern das Eislaufen beibringen O-Ton" ich bin Roman, fahrt einfach hinter mir her!"
LG
Becky

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Re: @susanne

Antwort von SusanneZ am 22.10.2006, 23:08 Uhr

Ich vermute einfach mal, dass Roman ihn so begeistert, weil alle im Stadion ihn als Idol sehen. Du sagst "er gibt meist den Ton an". Vielleicht kann er das in dieser Figur einfach besser ausleben. Schließlich ist Roman ja jemand, dem alle nacheifern und der DER HELD ist.

Nichts desto trotz würde ich die Frage an Dr. Posth richten. Er kann sicher mehr dazu sagen, inwiefern man dieses Verhalten als normal einschätzen kann. Schreibe ihm ruhig auch, seine Eigenschaften. Falls du es heute nacht noch schaffst (schreib es doch schon mal auf 1000 Zeichen in Word vor, dann sparst du Zeit), dann kannst du Glück haben, dass er deine Frage bereits morgen beantwortet hat. Falls er noch Rückfragen hat, kannst du die morgen abend noch rein stellen (meistens sind die Fragen erst am Dienstag geschlossen ;-)).

LG

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Re: @susanne

Antwort von Fröschli am 22.10.2006, 23:12 Uhr

Danke erstmal!
Guts Nächtle und feine Träume!

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Dir auch...

Antwort von SusanneZ am 22.10.2006, 23:20 Uhr

...mal schauen wo meine Träume heute so hinführen ;-)

LG

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@Fröschli

Antwort von mamaj am 23.10.2006, 10:23 Uhr

Hallo,

helfen, raten oder Erfahrungen mitteilen, dass kann ich leider nicht.

ABER

Ich möchte Dir eine kleine Geschichte erzählen.

Meine Tochtr ist 8 Jahre, geht in die 2. Klasse und hat einen Freund. Aber nur an manchen Tagen, oft kommt sie heim und will von ihm nichts wissen.

Er ist ein ganz lieber, intelligenter, freundlicher Junge...es gibt nur eine Kleinigkeit....er lebt, meiner Meinung nach zu oft, neben der Realität her.
Und an den Tagen kommt sie mit ihm einfach nicht klar.

Das schwierige daran ist, das wir Erwachsenen damit ganz gut umgehen können, denn wir durchschauen ihn ganz schnell, aber auch seine Mitschüler und anderen Freunde wollen mittlerweile nichts mehr mit ihm zu tun haben, weil sie der Ansicht sind, er lügt.

Zu Erklärung, er liebt zur Zeit die Serie Jim Knopf...also denkt er sich eine Geschichte aus, in der er dann lebt.

Z.B. hat er einige Kinder zu sich nach Hause zu einem Eisenbahnfest eingeladen, mit riesen Torten, einer ausgeliehenen Lock, die man besichtigen kann (so wie auf einem Feuerwehrfest die Autos), und einer Tombola wo es eine Reise zu gewinnen gibt.....

Die Kinder sind dann zu ihm gegangen und er war garnicht zu Hause (er hat das Wochenende bei seiner Oma verbracht).
Auf Nachfrage, am Montag in der Schule, hat er dann erzählt, dass die Lock die er ausleihen wollte, kaputt gegangen sei und er beim reparieren geholfen hat....es aber leider nicht geschafft hat rechtzeitig zu Hause zu sein.

Allerdings haben einige Kinder ihn bei seiner Oma gesehen, die wohnt nämlich im Nachbarort.

Oder...er hat erzählt, das in seiner Straße neue Schilder aufgehängt werden, weil ein Malergeschäft eröffnet wird.
Die Kinder fanden es natürlich spannend und wollten zuschauen, wenn diese Schulder aufgehängt werden, er meinte die Arbeiter kommen um 16Uhr.......aber nichts passierte.

Meine Tochter erzählte anschießend, das Malergeschäft wollte er selber eröffnen, damit die Leute zu ihm kommen, um sich von ihm Plakate und Bilder entwerfen zu lassen.

Auf die Idee kam er, weil er gesehen hat, das die Theatergruppe seiner Mutter Plakate entworfen hat, um für ihre nächste Aufführung zu werben.

Er schlüpft ständig in neue Rollen.
Das schlimme ist aber, das die Kinder ihn als Lügner bezeichenen und niemand mehr mit ihm spielen möchte.

Dabei kann man sehr gut mit ihm spielen, er hat eine tolle Phantasie und denkt sich viele neue Geschichten aus. Nur er weiß nicht wann Schluß ist und er wieder ER sein muß....



Ich weiß nicht ob es Dir etwas nützt, das zu lesen, aber ich wollte Dir damit nur zeigen, das (bitte meiner kleinen bescheidenen Meinung nach)Kinder lernen müssen, zwischen Realität und Rolle zu unterscheiden.

Was mir nur so durch den Kopf ging war die Frage, wenn er denn in der Rolle des Eishockeyspielers ist, und Du ihn eigentlich als Sohn vermißt (also Du möchtest, das wer mal wieder er selber ist) hast Du ihm das schon mal gesagt?

Oder, was mir noch aufgefallen ist, diese Aufmerksamkeit, die er bekommt, wenn er der Eishokeyspieler ist, Trommelwirbel, Applaus etc..
Was wäre wenn ihr das Ganze nur eine begrenzte Zeit macht, eben z.B. eine Stunde am Nachmittag....wenn Spielzeit ist, oder so?

Ich würde auf keinen Fall seine Phantasie verbieten, einschränken, unterdrücken wollen.
Ich würde vieleicht versuchen ihm zu zeigen, das es auf der einen Seite das normale Leben gibt, in dem er er selbst ist, und auf der anderen Seite die Phantasiewelt, das Rollenspiel.

Ich würde vieleicht versuchen ihm zu erklären, dass er als Eishockeyspieler nicht wichtiger ist, sogar eher unwichtiger, als er selbst .......denn er ist, so wie er ist, eine ganz besondere Rolle...nämlich er selbst.

Bitte, bitte....ich bin nur eine Mama die ihr Meinung dazu schreibt....ich denke es wäre wichtig jemanden zu fragen der sich mit solchen Dingen wirklich auskennt.
Ich möchte wirklich nichts falsches raten.

LG
mamaj

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