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Geschrieben von fotokath am 14.05.2009, 19:12 Uhr

Zu wenig Selbstbewußtsein oder Zicke?

Oder was kann das sein?
Paula fängt manchmal aus den unersichtlichsten Gründen plötzlich an, zu weinen!
Zum Beispiel im Kindergarten:
- wenn Sie nicht zuerst einen Trinkbecher bekommt
- wenn sie erst ruhig beim Mittagsschlaf im Bett liegt, merkt, dass alle anderen auch ruhig sind, dann fängt sie an zu weinen
- wenn Ihr jemand etwas weggenommen hat, dann holt sie es sich nicht wieder, sondern steht da, weint und will, dass jemand anderes es für sie regelt
- aus unerfindlichen Gründen wälzt sie sich auf dem Boden im Kindergarten und weint, hat aber keine Schmerzen!

Sie ist manchmal eine richtige kleine Zicke! Die Kindergärtnerin meint, dass sie keine Zicke ist, es nur eine Phase ist! Sie weiß aber auch nicht immer, was Paula hat! Paula kann auch noch nicht so gut sprechen, sodass Sie sagen könnte, was Sache ist! Paula ist 2 Jahre und 3 Monate alt! Sei erscheint mir manchmal richtig frustiert!
Ich kann aber beim besten Willen selbst als Mutter manchmal nicht herausfinden, was Sie hat????????!!!!!!

 
5 Antworten:

Re: Weder noch...

Antwort von Hexhex am 14.05.2009, 20:19 Uhr

Hallo,

die Kinderpsychologin und Buch-Autorin Ursula Neumann hat mal gesagt, es wäre schon viel gewonnen, wenn wir Erwachsenen unseren Kindern nicht ständig unsere Bewertungen und Stempel aufdrücken würden. "Zicke" ist auch so ein Stempel, der zuverlässig verhindert, dass man sein Kind richtig anschaut und wahrnimmt. Mir passiert es auch manchmal, dass ich so von meiner Tochter rede, aber ich pfeife mich dann selbst zurück. Wer sein Kind in die Schublade "zickig" steckt, kann es nicht mehr unvoreingenommen anschauen und herausfinden, warum sich das Kind denn eigentlich so verhalten muss, wie es sich gerade verhält. U. Neumann weist immer darauf hin, dass kleine Kinder keine Wahl haben, wie sie sich verhalten - sie haben noch keine Selbststeuerung, deshalb ist ihr Verhalten immer authentisch (und in einer Weise, die man nicht auf den ersten Blick erkennt, auch richtig).

Konkret kann das heißen, dass Deine Kleine sich momentan mit etwas schwer tut. Als Außenstehender fällt einem da zuerst ein, dass sie noch sehr jung für den Kiga ist. Auch wenn es (für die Mutter) gut ist, dass es heute Betreuungsmöglichkeiten schon für so kleine Kinder gibt, darf man nicht vergessen, dass Kinder unter drei Jahren sehr trennungsempfindlich sind. Vielleicht ist Deine Kleine im Kiga noch nicht recht glücklich und heimisch. Ihr "grundloses" Weinen ist dann vielleicht einfach ein Ventil: Ein kleiner Anlass genügt, und sie muss mal ein bisschen weinen.

Der Anlass kann uns dabei nichtig vorkommen, fürs Kind ist er das keinewegs. Ein Kind von zwei Jahren muss sich z.B. noch nicht durchsetzen können, wenn ihm jemand etwas wegnimmt. Das zu regeln, ist Aufgabe der Erzieherinnen. Mit mangelndem Selbstbewusstsein bei Deiner Kleinen hat dies nichts zu tun.

Du kannst Deiner Tochter helfen, indem Du ihr zeigst, dass Du sie verstehst. Dass Du weißt, dass es eine Riesenleistung ist, dass sie ohne Dich schon im Kiga bleibt - und das offenbar sogar über Mittag. Es gibt Kinder, die das mit drei oder vier Jahren noch kaum packen. Ich würde auch viel mit ihr über Gefühle sprechen. Denn so lernt sie, Gefühle auszusprechen, ohne sofort weinen zu müssen, weil ihr schlicht die Worte fehlen, um das Bauchgefühl zu erklären, das sie hat. Ich sage zu meinem Jüngsten (3) zum Beispiel oft, was ich wahrnehme: "Ich sehe, dass Du gerade sehr fröhlich bist", oder: "Du siehst traurig/wütend aus, ist es wegen...?" Ich habe das bei meiner großen Tochter auch von Anfang an gemacht. Beide Kinder konnten danach sehr schnell auch selbst ihre Gefühle ausdrücken: "Ich habe Angst, weil...", "Ich bin sauer, weil..." Das ist eine große Hilfe, man muss dann nicht immer raten, was los ist.

Grüßle,

Hexe

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Re: Weder noch...

Antwort von fotokath am 15.05.2009, 8:23 Uhr

Hallo!
ich fand Deinen Beitrag sehr interresant! Hast Dir ja wirklich Mühe gegeben!
Ich denke allerdings, dass Paula der Kindergarten sehr gut tut! Es hat den Anschein, dass Sie gerne hingeht! Die Erzieherinnen meinen, Sie würde immer schön spielen, würde gerne tanzen oder Musik machen. Sie schläft auch immer gut, ca.2 Stunden) zum Mittagschlaf.
Nur Mittagessen, das ist nicht Ihr Ding! Bzw. ißt Sie nicht, und wenn alle in den Waschraum gehen, dann will Sie erst essen!
Morgens, wenn ich Sie bei der Erzieherin abgebe, weint Sie auch nicht! Sie gibt mir noch ein Küßchen,. kuschelt ein bißchen und geht dann spielen!
Also, wieso sollte ich denn den Anlass haben, Paula würde sich in der Kita nicht wohl fühlen?
Bin gespannt auf Deine Antwort! Manchmal "sehen" ja 4 Augen mehr wie 2 !

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Re: Weder noch...

Antwort von Blandina am 15.05.2009, 22:00 Uhr

Hallo Fotokath!
Ich schließe mich dem Bericht oben an.
Hattet ihr eine sanfte Ablösung im Kigs? Irgendwann signieren die Kinder und weinen beim Abschied nicht mehr, da es eh nicht hilft.
Gruß, BL

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Re: Weder noch...

Antwort von fotokath am 15.05.2009, 22:51 Uhr

Hallo!
Ja, die Eingewöhnung in der KITA war echt gut! Sie hat zwei Wochen gedauert, in denen ich erst eine Zeit lang mit dabei war! Danach war ich immer längere Zeiten aus dem raum raus, konnte aber durch eine Scheibe "zuschauen". Paula hatte mich da aber nicht gesehen. Und zum Schluss bin ich ganz aus dem Haus gegangen! Paula hat das toll gemacht! Sie hat sich immer richtig gefreut gehabt, wenn Sie die anderen Kinder gesehen hatte!
Und jetzt ist es auch noch so, dass Sie sich sichtlich freut, wenn Sie in der Kita ankommt! Ich glaube schon, dass Sie sich dort wohl fühlt! Es hat auf jeden Fall den Anschein! Manchmal will Sie nachmittags auch gar nicht los und zeigt mir erstmal ganz viel Spielzeug, ehe wir gehen können!

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Re: Ich nochmal...

Antwort von Hexhex am 16.05.2009, 12:46 Uhr

Hallo,

ich kenn' ja Deine Kleine nicht, und habe daher nur eine Vermutung geäußert. Wenn die Kiga-Eingewöhnung gut geklappt hat und sie sich dort sichtlich wohlfühlt, ist der Kiga wohl nicht das Problem, da stimme ich Dir zu. Aber auch wenn sie sich dort wohlfühlt, kann es natürlich sein, dass die ganztägige Betreuung schon eine große seelische Herausforderung und Leistung für sie ist. Und dass sich das einfach momentan durch vermehrtes Weinen Luft macht.

Ich würde das Weinen nicht überbewerten. Trotzdem nochmal mein Rat aus'm ersten Posting: Es hilft Kindern unheimlich, wenn man mit ihnen viel über Gefühle spricht. Denn Dinge, die Worte finden und ausgedrückt werden können, brauchen nicht mehr in der Seele herumzuspuken. Und auch scheinbar grundloses Weinen wird sicher weniger, wenn Deine Kleine bald einfach sagen kann, was sie empfindet, hu? Probier's einfach aus, Du wirst sehen, dass sie bald in vielen Situationen von sich aus sagt, ob sie gerade sauer, fröhlich, traurig etc. ist.

Grüßle,

Hexe

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