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Geschrieben von Astrosternle am 31.03.2008, 12:15 Uhr

Wer hat Erfahrung mit Smart Love ?

Hallo!

Ich habe mir das Buch "Smart Love" zugelegt und lese es gerade.

Mein Sohn ist jetzt 61/2 Jahre alt und je mehr ich das Buch lese, desto sicherer werde ich mir, daß er eine "innere Unzufriedenheit" entwickelt hat.

Wie genau, diese Zustande gekommen ist, weiß ich nicht. Ich denke, wir waren früher oft zu streng mit ihm und im Kiga hatte er viel Probleme zu Anfang worin wir ihn nicht unterstützt hatten, sondern auch eher strenger reagiert hatten (hat viel gebissen und sich mit schlagen gewehrt).

Nun meine Frage an alle, die selber schon nach Smart Love gehandelt haben: Wie helfe ich meinem Sohn am besten? Er hat grad eine Phase, da ist er nie zufrieden, mit dem was er hat. Z.b. spielt jemand richtig toll mit ihm (man merkt ihm macht es Spaß) und gleich drauf meckert er, weil keiner Zeit für ihn hat und nörgelt und versucht zu provozieren (dann hör ich einfach nicht mehr auf euch usw. ...schreie ich laut).

Nach dem ich ein paar Teile aus dem Buch gelesen habe, bin ich mir sicher, daß auch mein Sohn sich nicht an schönen Dingen freuen kann und automatisch versucht, ein ungutes Gefühl in sich auszulösen (indem er provoziert und evtl. von Papa geschimpft wird oder mit Alternativen nicht zufrieden ist).

Hat hier einer Erfahrung wie genau ich darauf reagieren kann? Was also ich genau sagen könnte, wenn er mal wieder eine "Abwehrreaktion" zeigt? Das Problem ist auch, daß der Papa für solches "Psychologenzeugs" kein offenes Ohr hat, ich also alleine versuchen muß, ihm zu helfen.

Wer weiß Rat?

Danke im Voraus!

LG Claudia

 
14 Antworten:

Re: Wer hat Erfahrung mit

Antwort von ny152 am 31.03.2008, 21:19 Uhr

schade, dass der papa nicht mitzieht und das ganze als psychologenzeugs abtut. ich weiß mittlerweile, dass das, was in dem buch steht, zu 100 % realität ist.

im grunde müsst ihr ihn jetzt total unautoritär erziehen, also auf alle strengen, autoritären, gängelnden und maßregelnden maßnahmen verzichten. ihr müsst ihm viel freiraum lassen, oft fünfe gerade sein lassen (ohne völlig grenzenlos zu werden), ihn einfach in allem bestärken. mein tipp: schilder dein problem noch mal dr. posth im entwicklungsforum. sein konzept orientiert sich auch an "smart love" und er hat bestimmt noch ein paar gute tipps auf lager.

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Re: Wer hat Erfahrung mit

Antwort von glitzerglänzer am 31.03.2008, 21:30 Uhr

ich lese das buch auch gerade und mir fällt die umsetzung auch etwas schwer

"einfühlsames lenken" - hört sich toll an, muß aber auch gelingen

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Re: Wer hat Erfahrung mit

Antwort von Cosma am 01.04.2008, 9:49 Uhr

Huhu,


könnt ihr mir mal den Titel sagen ?

Das interessiert mich jetzt auch :-)

Viele Grüße
Cosma

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Re: Wer hat Erfahrung mit

Antwort von Astrosternle am 01.04.2008, 9:54 Uhr

Hallo!

Danke für Eure Beiträge. Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Buch, aber ich habe schon viele Ansätze entdecken können. Ich finde es etwas schwierig, weil man irgendwie um die Ecke denken muß.

Es hilft mir aber oft, selber ruhiger zu bleiben und mir praktisch vor Augen zu halten, daß er nichts "böses" mit Absicht macht, sondern nicht anders kann. Dennoch zehrt es oft an meinen Nerven. Dazu kommt noch, daß der Papa die oft längeren Diskussionen zwischen mir und unserem Sohn nicht mag und auch dementsprechend genervt ist.

Die meisten sind halt oft beleidigt, wenn das Kind unzufrieden ist mit dem was es geschenkt bekommen hat, weil es augenscheinlich nicht "dankbar" ist. Jedoch merke ich, daß er sich freut und Spaß hatte. Aber was soll ich dann sagen? Sowas wie: ich denke, Du hast Dich jetzt so drüber gefreut, daß Du das Gefühl hast, daß du unglücklich sein mußt - oder: soviel Freude ist zuviel für Deinen Körper - oder: tut mir leid, daß du Dich nicht so richtig drüber freuen kannst und dann aufzeigen, was man tolles gemacht hat oder was man mit dem Spielzeug machen kann ?

Ist irgendwie echt schwer diese Umsetzung. Bei meiner kleinen Tochter (16 Monate) versuche ich auch nach S.L. zu handeln und merke, daß sie schon viel mir nachmacht und sich auch gerne von mir trösten läßt. Ich meide Neins so gut es geht und fange so auch den Papa ein wenig auf, der leider strenger ist.

Heute morgen gab es wieder Probleme mit dem Anziehen, sodaß er zu spät in den Kiga kam. Oft könnte ich erst mal kochen, dann bin ich wieder ruhiger, aber mir fällt manchmal in der Hitze der Emotionen nix passendes ein, wie ich "besser" reagieren könnte. Ich mag ihm ja nicht drohen, "wenn du dich nicht anziehst, dann ..." Ich biete ihm meine Hilfe an, aber es dauert grad wieder ewig bis er angezogen ist. Auch hat er dann oft einen patzigen Ton an sich - was mach ich dann? Verständnis zeigen, daß er wohl sauer auf mich ist und das so sagen? Wie sollte ich den Ton auffassen? Ihm sagen, daß ich so einen Ton nicht mag oder wie?

Danke

Claudia

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@ cosma : Smart Love (ist der Titel) o.T.

Antwort von Astrosternle am 01.04.2008, 9:55 Uhr

.

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Re: Wer hat Erfahrung mit

Antwort von glitzerglänzer am 01.04.2008, 10:01 Uhr

den ton einfach ignorieren, optimistisch sein, ganz einfach vorbild sein

seitdem ich dieses buch lese, erkenne ich mich selbst in meiner tochter wieder :-(

also, nicht aufgeben *g*

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Re: Wer hat Erfahrung mit

Antwort von Astrosternle am 01.04.2008, 10:15 Uhr

Hallo!

Danke für Deine Worte! Dieses Buch hat mir echt die Augen geöffnet, auch weil viele Außenstehende meinen, unser Sohn bekäme daheim zu wenig Grenzen gesetzt bzw. kennt keine Regeln.

Es mag sein, daß ich nicht gerade gut im konsequentsein bin und auch viel mit mir diskutieren lasse, aber ich möchte mein Kind ja nicht übergehen und ihm "diktieren", sondern lasse ihn auch gerne mitreden. Letztlich ist es ja egal wie man zum Ziel kommt oder nicht? Blödes Bsp. : zuerst waschen oder Zähneputzen - Egal, sofern beides gemacht wird

Klar, ich hätte gerne klarere Strukturen in unserem Alltag. Ich habe das Gefühl, da fehlt was, aber ich weiß nicht so genau was ich ändern soll/te.

Ach ja, ich versuche ihm jetzt immer zu helfen. Wenn er z.b. was sucht, daß er unbedingt braucht und dann langsam immer wütender wird (manchmal auch mich beschuldigt es weggelegt zu haben), dann helfe ich ihm und bedauer es, daß wir es wohl nicht finden können und frage ihn, ob wir vllt. was anderes anstatt nehmen könnten und überlegen gemeinsam. Das hilft ungemein, ich habe das Gefühl ihm geholfen zu haben und er muß sich nicht unwohl fühlen und merkt (hoffe ich), daß es auch Alternativen geben kann.

Sehr schwer ist es, wenn wir außerhalb sind oder im Kiga. Da fällt es mir oft schwer(leider) wirklich hinter ihm zu stehen und anderen seine denkweise zu erklären ist zwecklos. Die meisten verstehen das nicht dabei ist es doch wenn man drüber nachdenkt sehr einleuchtend dieses Prinzip.
Daher versuche ich es auch bei meiner Tochter, ohne das Gefühl zu haben, ich könnte sie verziehen oder zu sehr verwöhnen (z.b. wenn man sie schneller hochnimmt beim Weinen - zu schnell tröstet usw.).

Danke

Claudia

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@ny152

Antwort von Astrosternle am 01.04.2008, 10:17 Uhr

Hallo!

Danke für Deinen Tip! Habe schon bei ihm gepostet. Mal sehen was er dazu meint.

LG Claudia

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@ny - Hallo, heute muss ich...

Antwort von MM am 01.04.2008, 12:25 Uhr

... Dir mal widersprechen (nachdem ich mich ja hier oft in Deinen Ansichten wiederfinde) ;-). Bzgl. des Buches "Samrt Love" wundert es mich echt, dass Du es so empfiehlst - ich habe es vor einiger Zeit gescheinkt bekommen, war aber ziemlich enttäuscht, fand es ziemlich "labermässig" (eben z.B. so Formulierungen wie die hier erwähnte "einfühlsames Lenken") und nicht sehr hilfreich (im Vergliech z.b:b zu Gordon oder Juul o.ä.), und schon dieser Titel - naja... Aber andererseits hast Du/Ihr mich auch neugierig gemacht, es jetzt viellecht doch nochmal zu lesen - vielleicht gewinne ich ihm ja doch was ab... Irgendwas scheint ja dran zu sein, wenn Ihr es hier alle lobt (?!). ¨Gruss, M.

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smart love habe ich ebenfalls gelesen. Die Antwort

Antwort von wassermann63 am 01.04.2008, 12:58 Uhr

auf die Frage, woher diese innere Unzufriedenheit kommt, konnte ich dem Buch ebenfalls nicht entnehmen. Oder vielleicht sollte ich sagen: es hatte nicht klick gemacht.

Das kam erst, als ich "Familienkonferenz in der Praxis" von Thomas Gordon durch hatte. Dort findest du Verhaltensweisen aufgezeigt, die eine innere Unzufriedenheit beim Kind (aber auch beim Partner und sonst wem) garnicht erst aufkommen lässt.

Deshalb mein Tipp: lese dir auch noch schnell das o.g. Buch durch. Dann hast du ganz konkrete Verhaltensvorschläge in der Hand, die du ohne weiteres umsetzen kannst.

LG
JAcky

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Re: ich stehe dem Buch kritisch gegenueber...

Antwort von MichaelaPo am 01.04.2008, 13:17 Uhr

Hallo

erst mal: es sind jetzt Jahre seit ich das Buch gelesen habe und ich kann mich nicht mehr wirklich in Einzelheiten daran erinnern. Aber, als ich es damals gelesen habe - meine Tochter hatte eine sehr schwierige Phase - hat mich das Buch umgehauen, denn wenn man ihm traut, hat man ja alles (was auch immer das ist) im ersten Lebensjahr falsch gemacht und sein Kind fuers Leben "versaut". Man kann es evt. ein bisschen verbessern, aber wirklich ist der Zug abgefahren und das kind hat keine reelle chance mehr.So kam es bei mir rueber. und nun hatte ich nicht nur ein Kind in einer schwiergen Phase sondern auch unheimliche Gewissensbisse (und wusste noch nicht mal, was ich denn nun falsch gemacht haben sollte).Ich fand das Buch nicht im geringsten hilfreich, sondern nur destruktiv.
Langer Rede kurzer Sinn: mein kind hatte damals auf ein Medikament reagiert und hatte eine Art Depression auf das Medikament entwickelt,und war sobald wir das Med. abgesetzt hatten, wieder voellig normal ( gott sei dank!!!!!).
Und heute 6 jahre spaeter muss ich sagen: mein Kind ist wie sie ist, ich reagiere wie ich reagiere, weil ich so bin wie ich bin usw. Ich finde es schwer und falsch, solche psychoalanlysen selbststaendig durchzufuehren.
Ein gutes Buch, das mir im Umgang mit meinen Kindern ( und auch sonst allen Leuten) geholfen hat, ist ( allerdings in englisch):' how to talk that children listen und how to listen that children talk'
Ansonsten kann ich Euch nur raten: wenn Du wirklich meinst, dein Sohn hat grosse Probleme im Sozialverhalten, dann gehe mit ihm zu einer professionellen Hilfe. Wenn Du meinst, er ist im Grundverhalten einfach ernster, dann sei Du eben der positive Gegenpool und versuche Dein kind so zu akkzeptieren, wie er ist ohne in jedes Verhalten gleich etwas hinein zu interpretieren.
Alles gute MIchaela

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Re: @ny - Hallo, heute muss ich...

Antwort von ny152 am 01.04.2008, 20:48 Uhr

ich habe gordon und juul nicht gelesen, vielleicht würde ich sonst anders schreiben... die grundidee von smart love ist das, was mich so fasziniert hat. nicht die einzelnen tipps und ratschläge, die waren tatsächlich eher larifari. aber die grundidee ist toll: innere unzufriedenheit, einfühlsames lenken - genau so ist es. mich hat mehr die theorie des buches interessiert, weniger die praktischen alltagsbeispiele.

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Re: ich stehe dem Buch kritisch gegenueber...

Antwort von glitzerglänzer am 01.04.2008, 23:07 Uhr

über deinen beitrag bin ich jetzt richtig froh, denn genau dieses gefühl habe ich beim lesen des buches: die ersten 4,5 jahre das meiste falsch gemacht zu haben!!! ich werde mir das o.g. buch bei gelegenheit mal kaufen und dann die kontruktiven dinge für uns mitnehmen.

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an alle

Antwort von astrosternle am 02.04.2008, 10:04 Uhr

Hallo!

Dachte gar nicht, daß dieses Buch so umstritten ist. Bisher hatte ich nur "gutes" davon gehört.

Ich denke, es hilft einem manchmal ruhiger zu bleiben, weil man sich bewußt wird, daß ein Kind nichts mit Absicht macht, obwohl man vieles persönlich nehmen könnte. Auch wird nur zu oft mit Erwachsenenmaßstab gehandelt.

Die Familienkonferenz habe ich schon durch. Auch hier sind ein paar praktische Ansatzpunkte. Jedoch möchte ich mein Kind ja fördern, sich anders äußern zu können. Ich mag ihn nicht immer dafür bestrafen, wenn er sich im Ton vergreift oder mal in seiner Wut was kaputt geht.

Natürlich braucht er auch Konsequenzen. Jedoch, wenn er diese als "Strafe" auffaßt, dann bringt es ihm und uns ja nichts. Daher denke ich, daß es ein besserer Weg ist, ihm Alternativen aufzuzeigen und ihn ohne "Vorwürfe" (die man in Emotionen verstrickt schnell macht) zu behandeln.

Danke Claudia

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