Rund um die Erziehung

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Geschrieben von solelo am 01.11.2006, 14:42 Uhr

Was will Nichterziehung und andere Kommentare...

Ich möchte Mal ein paar Fragen beantworten und auf Zitate von euch eingehen – es ist lang; daher habe ich die Punkte mit Sternchen markiert so könnt ihr erkennen, was ihr lesen wollt:

****warum glaubt die nichterziehung, mit ihrer vorgehensweise noch bessere ergebnisse zu erzielen?****

Es geht nicht darum, "Ergebnisse" zu erzielen. Das hört sich an, als ob man irgedwas "produziert". Es geht darum, eine glückliche Kindheit zu gewährlisten (das will glaube ich jeder), die Menschenwürde nicht zu verletzen, sich gegenseitig zu respektieren und EBEN NICHT ein Kind zu "produzieren", dass so handelt, wie es MEINE Vorstellungen entspricht. Erziehung mag "klappen" – wenn man als "Ziel" hat, gehorsame Kinder hervorzubringen. Bei Nichterziehung geht es darum, dem Kind zu helfen, der Mensch zu werden, der es bestimmt zu werden ist, und nicht darum, ihm *unsere* Moralvorstelleungen, Lebensvorstellungen und Philosophie aufzudrängen (aber natürlich können wir es ihm ZEIGEN und VORMACHEN und darüber reden, warum WIR diesen Lebensstil bevorzugen!). Als *Nebeneffekt* dieses Respektvollen Verhältnisses wird es wahrscheinlich viele unserer Lebensvorstellungen annehmen – ist aber kein Muss. Im Endeffekt werden die dann erwachsenen "Kinder" mehr oder minder gleich den erzogenen Kinder sein, nur dass wir ihnen aus unserer Sicht "unnötiges" Erziehen erspart haben und ihnen MEHR geholfen haben und sie dadurch eventuell MEHR Vertrauen in uns haben und aus auch Mal GERNE zu Rate ziehen. Wenige Erwachsene fragen ihre Eltern! SEHR viele Erwachsene gehen ihren Eltern aus dem Weg – Warum? Nicht alle wurden mega autoritär erzogen! ich wurde es nicht – trotzdem ziehe ich nicht immer in Betracht, auch Mal meine Eltern zu fragen, denn ich weiß, sie werden meine Entscheidungen eh nicht akzeptieren sondern sie nieder machen, ganz "freundlich und respektvoll" mit Worten und natürlich "darf" ich machen was ich will – aber ich spüre trotzdem tiefe Abneigung.

Der Weg ist das Ziel und wir finden es gemein, nur weil es "einfacher" ist, den Erziehungsweg zu nehmen – außerdem glauben wir, dass dieser Weg im Grunde nicht "einfacher" ist (siehe Pubertät) sondern viel schwerer wird durch Diskussionen, Bestrafungen und eben dem, was man dann tun muss, um die Einhaltung der Regeln durchzusetzen – again, was macht ihr, wenn die gnazen Erziehungsmethoden nicht klappen? Ich war damals oft am Rande des Ausrastens – zum Millionsten Mal irgendwas gesagt und alle "Tricks" ausgeführt und trotzdem – SCHON WIEDER das und das nicht gemacht. Die nächste Stufe wäre oft nur noch Schlagen gewesen. Erziehung stößt dann da auf ihre "Grenzen" ;-)

****oder glaubt sie das gar nicht?****

Wir glauben natürlich, dass dieser Ansatz "besser" ist :-) Sonst hätten wir ihn nicht gewählt.

****ist es nur eine ideologie? eine lebensphilosophie?****

Es ist eine Lebensphilosophie die auf Menschenwürde und Respekt und Vertrauen basiert. Wir glauben, dass alle das gleiche fühlen egal wie alt, nur manche haben eben schon mehr Lebenserfahrung als die anderen – das glaubt ihr eigentlich auch, aber irgendwie respektiert ihr trotzdem nicht immer ein klares Nein, weil ihr es "besser" wisst. Oftmals gibt es bei Erziehung nur zwei Möglichkeiten: "du tust es oder nicht". "du machst es oder es gibt ärger". Da nutzt man seine Überlegenheit – auch die körperliche aus, um es so zu machen, wie WIR es für richtig halten.


****ich möchte, dass meine kinder um 8 schlafen, weil mir ein paar stunden kinderfreie zeit gemeinsam mit meinem mann wichtig ist. also habe ich von beginn an unseren tagesrhythmus und den schlafrhythmus meiner kinder so gestaltet, dass meine bedürfnisse erfüllt werden. meine kinder sind am frühen abend müde und gehen liebend gerne schlafen, sie kuscheln sich an mich oder den papa und schlafen sein.****

Solange euer Rhythmus übereinstimmt und sie damit glücklich sind ist es doch in Ordnung. Wenn sie es nicht wollten, du aber darauf bestehen würdest, weil du "deine Zeit für dich brauchst", ist es erzieherisch und missachtet die Bedürfnisse des Kindes. Es gibt dann andere Lösungen: Wenn dir deine Zeit sehr sehr wichtig ist könntet ihr ausmachen, dass du und Papa was zusammen macht, aber die Kinder noch in ihrem Zimmer aufbleiben können. Ihr könntet entgegenkommen mit nicht JEDEN Tag eure Zeit haben wollen. Ihr könntet die Kinder auf der Couch einschlafen lassen. Ihr könntet akzeptieren, dass die Kinder eben auch ein recht auf im Wohnzimmer sein haben. Ihr könntet aushandeln, dass die Kinder leise bei euch spielen. Ihr könntet mit ihnen spielen und Familienzeit zusammen verbringen. ... X ...! Es kommt darauf an, WIE du es "so gestaltet" hast, dass sich deren Schlafrhytmus mit eurer Partnerzeit deckt. Wenn du sie gezwungen hast, hast du sie erzogen. Wenn ihr ein Sternchensystem erfunden habt und sie nach 10 Sternchen eine Belohnung bekommen haben, wenn sie "lieb ins Bett gegangen sind", hast du sie erzogen! Wenn sie beim Nachrichten gucken bei dir auf dem Schoss eingeschlafen sind, hast du sie *nicht* erzogen! Wenn du gemerkt hast, wann sie müde sind und du ihnen geholfen hast, auf ihren Körper zu achten, und sie dann freundlich und helfend ins Bett gebracht hast, hast du sie *nicht* erzogen!

****ich bestehe auf zähne putzen morgens, mittags und abends. mit widerstand gehe ich spielerisch um. wir jagen den karius im mund, das ist ein heidenspaß für die kinder. auch hier stehen meine interessen über denen der kinder, die eigentlich nicht putzen möchten. ich aber lege wert darauf, ich sehe mich verantwortlich für ihre zahngesundheit. ich kann nicht finden, dass meine kinder dadurch irgendwelche nachteile erleiden. würde ich sie unter geschimpfe zwingen - ok. aber so haben wir eine win-win-situation. sie haben ihren spaß, ich die geputzten kinderzähne.***

Win-Win-Situation ist super! Wenn du Mal einen Tag ohne Zähneputzen verstreichen lässt, weil sie sagen "du, Mama, heut Mal net", dann erziehst du *nicht* Wenn du Wege findest, ihnen Notwendiges zu erleichtern, ohne sie zu zwingen, erziehst du nicht, du HILFST. Wenn sie es nicht WOLLTEN, dann würden sie sich vehementer wehren. Wenn sie es nicht tun, haben sie es wahrscheinlich einfach verstanden, dass es notwendig ist, die Eltern machen es ja auch, aber es ist halt *trotzdem* langweilig, öde, blöd – du HILFST ihnen, das zu tun, was sie schon längst als notwendig eingesehen haben. Und das machst du super, wenn sie einen Heidenspaß haben!

****ich könnte noch viel mehr beispiele dafür nennen, dass erziehung nicht zwangsläufig suboptimale entwicklungen beim kind zur folge hat.****

Ich glaube hier gibt es eifnach Verwirrung darüber, was "Erziehung" ist, wo da die Grenze liegt. Erziehung ist in meinen Augen alles, was Menschen durch irgendwelche "Tricks" sei es Bestrafung, Belohnung etc. dazu zu bringen, was sie NICHT tun wollen. Erziehung ist auch, zu denken, man müsse Kindern "beibringen", sich "artig" zu verhalten. ich kann es nicht genau erklären aber was du machst ist meiner Meinung nicht Erziehung. Erziehung ist Manipulation und daher gewaltätig (nicht unbedingt körperlich). Mir ist aber klar – weil ich selbst erzogen habe – dass man kein schlechtes Gewissen hat weil man eben überzeugt ist, "das Beste" zu tun, und dass es "notwendig" ist. Was Vina und auch mir nur vorschwebt ist zum Denken anzuregen, ob es wirklich "Notwendig" ist! Dazu das Beispiel mit den Wilden Tieren im anderen Posting ("an alle Nichterziehenden")

****...keine Erziehung ist eine Katastrophe - auch in den Augen der Kinder. Es ist wie im Weltall (denke ich mal) - keine Grenzen (eine Grenze stellt nur der andere dar, aber der Rahmen fehlt), kein Ende. ****

Das ist einfach Quatsch. Das wäre nicht "Nichterziehung" sondern "Vernachlässigung" – und selbst dann gibt es immer noch ganz natürliche Grenzen, die im Leben ganz automatisch auftauchen, nur wäre da keiner da, der einem hilft, damit umzugehen. Nichterziehung beachtet auf jeden Fall natürliche Grenzen und die gibt es zu Hauf schon im eigenen Heim. Ich kann TROTZDEM meinem Kind ermöglichen, alles zu tun, was es tun will – auf sichere (ungefährliche) Art – ODER – ich kann mich zumindest bemühen, das zu ermöglichen – ODER — ich kann mein Kind trösten wenn es nicht ging (und nicht: "tja, da muss du durch" "Tja, das hast du dir selbst eingebrockt" "tja da kann man nichts machen") und etwas Schweres einfacher machen (spielerisch...). Das würde man alles mit der Methode "Vernachlässigung" nicht machen!

****Ach? Dann setzt Du Schläge mit Erziehung gleich? Weißt Du, diese heilige Methode kann ja ein Ansatz sein, aber DIESE Argumentation ist mir zu radikal. Und absoluter Blödsinn. Ein Schlag ins Gesicht der 99,99% Mütter, die sich die Mühe machen, ihr Kind zu glücklichen, selbstbewußten Menschen zu erziehen (im positiven Sinne).****

Schläge ist natürlich noch viel schlimmer als Erziehung aber Erziehung finde ich immer noch gewalttätig, wenn eben über den Kopf des Kindes hinweg Entscheidungen für sein Leben getroffen werden, mit denen das Kind nicht einverstanden ist. Bedenkt doch auch, dass es nicht nur um 3-7 jährige Kinder geht, die eventuell keine Medizin nehmen wollen, Zähne putzen verweigern oder sonst was, sondern dass Eltern über die Pubertät hinaus noch eifrig dabei sind, das Verhalten ihrer Kinder ÄNDERN zu wollen, wenn sie "nicht richtig" handeln. Da wird manipuliert, bestochen... "Du solltest nicht Musik studieren – das werde ich nicht finanzieren".... Da handeln Eltern aus IHREN Überzeugungen heraus – aber das sind sie eben – IHRE Überzeugungen. Die Kinder können und werden durchaus lernen, zu eigenen Überzeugungen zu kommen. Eine gute Möglichkeit, dass die Kinder genau gegenteilige Überzeugungen annehmen als die unseren ist es, ihnen unsere Überzeugungen aufzuzwängen.

****Ich wurde nie geschlagen und erziehe meinen Sohn. Er ist ein gleichberechtigter kleiner Mensch, den ich IMMER ernst nehme. Und sein offenes Wesen zeigt mir, daß ich es fast immer richtig mache. Auch wenn Du das vielleicht nicht hören magst.***

Ich wurde recht frei erzogen und habe beides gemacht, erzogen und nicht erzogen (und die "Erfolge" bei nichterziehung sind erstaundlich: Größter Erfolg: harmonishces Miteinanderleben). Ich habe früher auch gedacht, ich nehme meine Tochter ernst. Ich habe mit allerdings immer gefragt, wie man Kinder "respektvoll" behandeln kann, aber trotzdem auf die Einhaltung der Regeln bestehen kann und so. Wenn man hier irgendwo die Suche betätigt (ich weiß aber nicht mehr in welchem der Unterforen), findet man auch einen Beitrag von mir, wo ich explizit fragte, wie man das denn schaffen könnte LOL :-) Es hat so gut wie keiner geantwortet... Damals wusste ich nichts von Nichterziehung und war fest von dieser Art von Erziehung überzeugt.

****Können Eltern das NEIN aus bestimmten Gründen nicht akzeptieren, wird man aus Liebe zum Kind das Kind nicht auf irgendeine Art ZWINGEN, sondern mit viel Mühe versuchen, das Kind umzustimmen (Bitte aber nicht mit Furcht, Drohung oder Belohnung). Das nennt man auch Willenseinklang herbeiführen.***

Das ist teilweise richtig – aber "Umzustimmen" eben nur, auf ehrliche Art und ein Nein immer akzeptierend. Ich kann wie mit einem Freund Argumente bringen, herausfinden, was das eigentliche Bedürfnis ist, und was das eigentliche Problem – und dann Lösungsvorschläge geben. Ich kann aber auch MICH "umstimmen", dh. meine eigene Meinung ändern (wenn ich frage "ist das eigentlich so wichtig?"). Und ich kann auch ein Kompromiss finden – wir können auch würfeln, demokratisch abstimmen, ja, wir können sogar gemeinsam Regeln aufstellen – solange alle damit einverstanden sind und man sie auch umschmeissen kann und nicht nur der "Regel wegen" beibehält. Ich kann auch das Nein akzeptieren...

****Nur, wie man das Kind umstimmt, daran scheiden sich die "Geister"! Es soll respektvoll und aufrichtig sein, da sind wir uns alle einig.****

Das auch – aber ich habe wirklich Probleme mit diesem "umstimmen". Umstimmen, nur damit es es auf MEINE Art macht, finde ich nicht richtig und erzieherisch. Vielleicht hat das Kind eine besser Lösung! Wenn ich abends "frei" brauche und meine Kinder aber wach bleiben wollen und ich dann versuche, sie "Umzustimmen", weil ich denke, dass MEIN Bedürfnis hier "wichtiger" ist – schließlich habe ich mich doch den ganzen Tag abgerackert und es wäre sonst "unfair", dann habe ich mich eben auf meine Überlegenheit verlassen und erziehe, wenn ich das durchdrücke. Besser finde ich: meine Bedürfnisse betrachten: "ich möchte abends meine Freizeit geniessen" und seine Bedürfnisse "du möchtest abends mit uns spielen" gleich "wichtig" zu stellen und eine LÖSUNG zu finden, wie man beiden Bedürfnissen entgegenkommen kann oder wie man ein Bedürfnis auf andere Weise begegnen kann oder... x... und nicht, die "bestmögliche, respektvolle und aufrichtige Art, das Kind UMZUSTIMMEN" - weil Umstimmen nicht die einzige Lösung ist - es ist nur EINE mögliche Lösung :-)

****Ihm ist es nämlich völlig schnuppe, ob ich "nicht-erziehe" oder "erziehe". Bleibt es ganz es selbst und braucht nicht gegen uns "kämpfen", machen wir es richtig.****

Na ja, das denke ich nicht. Dem Kind ist es ischer nicht so ganz egal. Die Namen sind egal und es weiß nicht, was das eine oder das andere ist. Viele Kinder haben auch schon verinnerlicht, Erziehung "sei notwendig". Aber erkläre deinen Kindern beide Konzepte und gib ihm die Namen und frage dann, ob es ihm noch "völlig Schnuppe ist" ;-)

***aber die nicht-erziehung will das kind ja nicht umstimmen. sie akzeptiert sein nein, will keinen willenseinklang zwischen eltern und kind. insofern bist du keine echte nicht-erzieherin ;-)****

Falsch. Wir akzeptieren ein Nein, wenn es z.B. meine Freiheit nicht einschränkt – wenn es machbar ist – wenn es nicht gefährlich ist. Natürlich wollen wir einen Willenseinklang. Was du beschreibst ist dass die Bedürfnisse der Kinder quasi höher stehen als die der Eltern - die Eltern müssen halt "kuschen". Das wäre bildlich dargestellt: Eltern Kind. Was wir erstreben ist Eltern Kind.

****Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass Kinder ohne liebevolles Lenken wirklich glücklich sind*****

Das kann ich mir auch nicht vorstellen!! Das ist Vernachlässigung! Wir können Lenken (schließlich geschieht das sowieso auch automatisch durch unser Vorbild) – aber wir können akzeptieren, wenn das Kind trotzdem eine andere Richtung einschlägt (solange sie nicht gefährlich.... blah ist)

Zitate von SusanneZ:

****Extreme bleiben aber halt immer extrem und auch ich halte es für wichtig ein Kind zu lenken und ein strukturiertes Tagesgeschehen vorzugeben.****

Wobei die Bilder Eltern Eltern und Kind Eltern bereits zeigen, dass Nichterziehung NICHT ein Extrem ist :-) Dein Strahl ist falsch – am einen Ende steht die Vernachlässigung (mein kind darf alles, ich greife nie ein und es gibt auch keine natürlichen Grenzen), am andere steht die absolut autoritäre Erziehung (Mein kind muss alles tun was ich sage, ich bin der Boss in allen angelegenheiten und wenn nötig schreite ich sogar mit Gewalt ein).

****Fakt ist, du würdest dein Kind schon auf einfallsreiche Art zum Zähneputzen hin lenken: "schon ganz anders aussehen, mit einem Lied, einer Geschiche, mit Freude, mit Anteilnahme an seinen Bedenken..." Das tun die Mütter der Nicht-Erziehung (so wie ich sie verstanden habe) nicht.****

Doch. Und sie tun es mit Recht – solange sie auch ein trotzdem-nein akztpieren, solange sie keine manipulativen "Techniken" verwenden (Wenn du keine Zähne putzt werden deine Zähne schon morgen schwarz und fallen ALLE ab oder andere Lügen z.B.) und ihre Absicht nur diejenige ist, ihrem Kind etwas zu ermöglichen, etwas (z.B. natürliche Grenzen) leichter und/und oder angenehmer zu machen.

*****Sie werden sich also nicht hinstellen und die ablehnende Haltung versuchen positiv zu stimmen, sondern das einfach hinnehmen. Sie vertrauen rein den Nachahmungskräften. Das tun die anti-autoritären Erzieher auch, aber eben nicht nur. *****

Wir vertrauen den Nachahmungskräften, wir wissen aber auch, dass wir schon länger auf der Welt sind, viele Dinge viel komplexer sind als man sie durch Vorbild vormachen kann und unsere Kinder viele Dinge einfach noch nicht verstehen; dass sie (ganz kleine) im JETZT leben, und nicht vorausschauen können etc etc, wir sind ja nicht dumm ;-) Daher kann ich meinem Kind durchaus authentische Argumente liefern und es überzeugen – solange es eben nicht manipulativ ist. Ich kann für kleine Kinder auch einfach Entscheidungen treffen - es wird mir irgendwann deutlich machen, dass es bereit ist, selbst entscheidungen zu treffen ("ich will mich selbst anziehen" "ich will aussuchen" "ich will liber die gelbe Schüssel" "ich will nicht hingehen" etc.)

Ich glaube du hast Nichterziehung nicht richtig verstanden sondern siehst es eben als Vernachlässigung. Sehr warhscheinlich ist Nichterziehung und antiautoritäre Erziehung das gleiche. nur das der Begriff antiautoritäre Erziehung aus abgelutscht und so ist, allgemein nur gesagt wird "sie sei gescheitert" und so weiter.

Wir wollen keine erzieherischen Methoden wie Manipulation, Bestrafung, Belohnung etc. verwenden, weil wir glauben, dass es nicht nötig ist, es auch anders geht – und ja, vieles funktioniert nach dem Nachahmungseffekt – aber am *meisten* basiert dieser Ansatz auf VERTRAUEN, das unserer Ansicht nach durch Erziehung mehr oder weniger zerstört wird. Wenn das Vertrauen nach der Pubertät oder sonst wann wieder gewonnen wird, so liegt es vielleicht daran, dass die Eltern irgendwann *endlich* den Kindern das Recht einräumen, frei zu sein. Viele Eltern tun das nie.

Gruß
Johanna

 
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