Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Claudia36 am 05.02.2007, 11:31 Uhr

Was ich unter Erziehung verstehe und praktiziere

Um das Ganze etwas zu mildern...oder anzuheizen...wie mans nimmt will ich nur kurz berrichten was ich unter Erziehung verstehe.
Es ist nicht die dogmatische Erziehung mit Strenge und strafen wie das hier dargestellt wird...nein man kann auch mit Liebe erziehen.
Meine Kinder sind schon groß (18 und 11) und ich habe bisher gute Erfahrungen mit Erziehung gemacht!
Die Trotzphase machten sie beide durch...klar muß ja auch sein.
Nur habe ich sie ihren Trotz nicht ausleben lassen.
Wenn es wirklich so schlimm war , gabs ne Auszeit...sie kommen dann von ganz alleine wieder und sagen " bin wieder lieb".
Das Einkausspektakel hatte ich nicht , da meine Kinder als sie klein waren immer!!! im Einkaufswagen saßen, somit wurde diese Herumrennerei und alles" antatschen" wollen vorgebeugt!
Im KiGa und Schule habe ich mich nie eingemischt wenn die Erzieher die eine oder andere Maßnahme verhängten....denn ich war nicht dabei und weiß demzufolge auch nicht was los war!
Meine Kinder lernten auch viel von Erfahrungen die sie sammelten....wenn ich z.B. einem Kleinkind hundertmal erkläre..." die Heizung ist heiß" und das Kind nicht weiß was "Heiß" ist...ja wie soll es es dann lernen....mal die Hand an die Heitzung und sehen was los ist und dann lernt man es...so geht es mit vielen Sachen.
Meine Kinder durften vieles probieren....auf Bäume klettern ihre Kräfte messen...ohne das ich gleich dastand und dachte "Oh Gott wie gefählich"!
Nur so lernte sie ihre eigenen Grenzen kennen.
Meine Kinder müssen und mußten nie etwas essen was sie nicht wollten ( das habe ich als Kind ganz schrecklich empfunden)
aber sie sollen kosten wenns was ist was sie nicht kennen....
Und das Wort "iiigitt" hat am Esstisch nichts zu suchen!
Wir diskutieren und diskutierten viel mit unseren Kindern....aber bei einigen Sachen gibt es keine Diskussion, weil die so sind und Punkt!
Es gibt halt auch bestimmte Regeln.
Die Schulkinder kümmern sich haupstsächlich um ihre Schule!!! So gut wie es eben geht!
Erst dann sind andere Freizeitaktivitäten dran!
Beim Essen herrschen Tischmanieren.
Über Hygiene diskutiere ich nicht!
Es gibt bzw gab spezielle Zu-Bett-Geh-Zeiten.
Es wird gefrühstückt bevor man das Haus verläßt!
Es werden Ha vor dem SPielen gemacht!
Es wird aufgeräumt wenn ich das Zimmer sauber machen will( habe nix dagegen wenn ein begonnenes Spiel oder Playmobil paar Tage auf dem Teppich steht im Kinderzimmer....)

Und für die Große gilt hauptsächlich: Dein Freund übernachtet hier nicht!

So nun könnt ihr mich zerfleischen!

Claudia

 
23 Antworten:

Re: Auch auf die

Antwort von nana123 am 05.02.2007, 11:47 Uhr

Gefahr hin eine Lawine loszutreten, ich sehe es genau so.
Ich erziehe mein Kind auch, weil ich finde, dass es im Miteinander Regeln geben muß. Da ich erwachsen bin und mehr Lebenserfahrung als meine 5jährige habe, bestimme ich die Regeln. Bei uns heißt es aber nicht, dass diese Regeln für alle Zeiten dogmatisch sind und unreflektiert bleiben.
Da meine Tochter sehr diskussionsfreudig ist, sind wir auch ständig im Austausch, warum dieses oder jenes so ist. Nur bei der Hygiene und bei der Sicherheit lasse ich nicht mit mir diskutieren.

lg
nana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was ich unter Erziehung verstehe und praktiziere

Antwort von Danny mit Max am 05.02.2007, 11:52 Uhr

Hallo,
jetzt bin ich aber erleichtert dass es sowas auch noch gibt. Wir hand haben es genauso und kommen sehr gut damit zurecht.

Aber bei Deinem letzten Satz musste ich dich etwas schmunzeln, Claudia - das hat mein Papa auch immer gesagt. Tja und als ich 17 war hat mein damaliger Freund und jetziger Mann fast schon bei uns gewohnt :-)
Meiner Mom war es lieber wir schlafen dort so wusste sie wenigstens wo wir waren ...

LG
Danny.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danny....Lach

Antwort von Claudia36 am 05.02.2007, 12:02 Uhr

Jo das ist ein Gesetz lach!
Ne sie hatte beísher sehr wechselnde Freunde und ich habe keine Lust früh das Bad mit nem fremden Mann zu teilen.!!

Seit 1 Jahr hat sie einen festen Freund...er hat auch schon 2 mal hier geschlafen an Weihnachten und als die Kleine Geb. hatte, dies war aber vorher abgesprochen und unserer Tochter 100 mal gesagt...das ist die Ausnahme!!!

Gut sie will sich jetzt mit ihrem Freund´zusammen ne Wohnung nehmen wo wir sie sicher unterstützen.

Uns geht es nicht darum das sie miteinander schlafen....um Gottes Willen nein...sie ist 18 und nimmt seit 4 Jahren die Pille sie kann selber entscheiden was sie tun will und muß....JETZT!
Ich war in ihrem Alter schon schwanger...lach!

Es geht einzig und allein darum das ich nicht mit einem fremden Kerl morgens das Bad teilen möchte..und mich in meiner Wohnung frei bewegen kann...z.B früch in Unterwäsche durch die Wohnung laufen ( als Bsp).

Schönen Tag noch
Claudia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Was ich unter Erziehung verstehe und praktiziere

Antwort von ny152 am 05.02.2007, 12:04 Uhr

will dich nicht zerfleischen, nur ein paar gedanken dazu aufschreiben.


**nn es wirklich so schlimm war , gabs ne Auszeit...sie kommen dann von ganz alleine wieder und sagen " bin wieder lieb".**


das war bei mir früher auch so. ich habe es gehasst und mich gedemütigt gefühlt. "bin wieder lieb" - bitten und betteln darum, wieder akzeptiert zu werden - das ist erbärmlich für das kind.


**Nur habe ich sie ihren Trotz nicht ausleben lassen.**


das ist schade, wo doch trotz eine so wichtige entwicklungsstufe auf dem weg zur eigenen persönlichkeit ist. mein sohn trotz sehr wenig, aber wenn, dann darf er. er darf auch mal wütend sein, sauer sein, rumbrüllen, seinen frust loswerden. warum denn nicht?


**da meine Kinder als sie klein waren immer!!! im Einkaufswagen saßen**

und wenn sie nicht wollten? erzähl mir nicht, dass kinder niemals mal raus wollen aus dem ding und mal sich umgucken wollen. es sei denn, sie sind so eingeschüchtert, dass sie sich nicht trauen, diesen wunsch zu äußern.


**mal die Hand an die Heitzung und sehen was los ist und dann lernt man es**

da schaudert es mich. nie würde ich mit absicht meinem kind eine verletzung zufügen.


**auf Bäume klettern ihre Kräfte messen...ohne das ich gleich dastand und dachte "Oh Gott wie gefählich"!**

das tue ich auch nicht.


**Meine Kinder müssen und mußten nie etwas essen was sie nicht wollten ( das habe ich als Kind ganz schrecklich empfunden)
aber sie sollen kosten wenns was ist was sie nicht kennen....**

und wenn sie auch nicht kosten wollen, aus welchen gründen auch immer, dann werden sie dazu aber gezwungen?


**aber bei einigen Sachen gibt es keine Diskussion, weil die so sind und Punkt!**


wahrscheinlich sind das wichtige sachen. die muss man ja nicht ausdiskutieren. erklären, wenn auch ganz kurz, sollte aber immer drin sein.


warum darf der freund deiner 18jährigen tochter bei euch nicht übernachten? interessiert mich einfach nur.



ny152 (KEINE nicht-erzieherin - bitte beachtet doch auch mal, dass es etwas zwischen nicht-erziehung und autoritärer erziehung gibt)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke - das waren dieselben Gedanken, die mir durch den Kopf gingen.

Antwort von mathildas_mama am 05.02.2007, 12:07 Uhr

Mein Kind ist übrigens IMMER lieb!
Auch, wenn es grad mit Weltschmerz und allgemeinem Frust zu kämpfen hat, und die Begleiterscheinungen dieses Kampfes an meinen Nerven zerren *gg*.

LG Elke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: so schaut es bei uns auch aus

Antwort von mini99 am 05.02.2007, 12:15 Uhr

Hallo!
Wie schon besprochen, wird mein Kind auch sehr liebevoll erzogen und trotzdem gibt es gewissen Regeln, über die ich aber garnicht diskutieren muß. Ich weiß nicht entweder habe ich einfach ein liebes pflegeleichtes Kind und/oder ich mache was richtig.

Mein Sohn und ich kommen super gemeinsam aus und wir haben auch in der Schule keine Probleme (hoffe das bleibt so), hatten wir auch im Kiga nicht.

Liebe Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ny152

Antwort von Claudia36 am 05.02.2007, 12:15 Uhr

also deine Fragen will ich mal beantworten:

und wenn sie nicht wollten? erzähl mir nicht, dass kinder niemals mal raus wollen aus dem ding und mal sich umgucken wollen. es sei denn, sie sind so eingeschüchtert, dass sie sich nicht trauen, diesen wunsch zu äußern.

Sie waren nicht eingeschüchtert....aber beim Einkaufen sitzt man im Wagen und sie haben gerne darin gesessen( meine Tochter vermisst es heute sogar manchmal...sie ist 11)
Es gab auch mal ein Brötchen zum knabbern oder ein Wiener Würstchen von der Wurtstheke.
Wenn sie ( was so gut wie nie vorkam) raus wollten aus dem Wagen und Thearter machten...bin ich das nächste Mal alleine einkaufen gegangen...oder sie durften raus unter der Bedingung es wird nicht angefasst und heruntergeschmissen!
In diesem Fall mache es ihnen aber Spaß die Dinge zu holen, die ich sagte und brauchte!

schaudert es mich. nie würde ich mit absicht meinem kind eine verletzung zufügen.

Das war keine Verletzung...sie durften aber mal an die Heizung oder den Ofen fassen....im allgemeinen ist die nicht so heiß das man sich verletzt...außerdem war das nur ein Bsp das man nur aus Erfahrungen lernen kann...
Das gilt auch für ein 3 jähriges Kind...wenn és die Schere benutzen will....versuchen wenn es sich mal schnedet dann ist man beim nächsten Mal vorsichtiger....

und wenn sie auch nicht kosten wollen, aus welchen gründen auch immer, dann werden sie dazu aber gezwungen

Ne gezwungen werden sie nicht nur darum gebeten, wenn sie es dann nicht wollen ist es auch´gut.
Aber was ich überhaupt nicht tolériere sind Sprüche wie " igitt was gibst denn heute oder so ähnlich"

warum darf der freund deiner 18jährigen tochter bei euch nicht übernachten? interessiert mich einfach nur.

Habe ich Danni schon geschrieben.

Claudia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Claudia - vielleicht habe wir wirklich pflegeleichte Kinder

Antwort von mini99 am 05.02.2007, 12:31 Uhr

Hallo!
Bei uns gab es auch nie eine Diskussion wegen dem Einkaufen. Thomas ist auch fast immer im Einkaufswagen gesessen und das "freiwillig". Auch im Kinderwagen war er gerne und brav. Diese Schreieren die manche haben dass die Kinder wegrennen wollen oder Regale abräumen hatten wir nie - aber nicht weil ich die böse Mama bin, sondern weil mein Kind brav war. Und wenn er als Baby mal nicht im Wagen sein wollte, habe ich ihn getragen, wir haben uns das Leben also gegenseitig schon immer leicht gemacht :-)
Mein Sohn ist mein Ein- und Alles und ich würde nie was machen, was ihn kränkt, manche stellen einen da ja her als wäre man eine Rabenmama und unsere Kinder die ärmsten überhaupt *michkaputtlach*
Liebe Grüße
Traude

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danny - hallo du

Antwort von mini99 am 05.02.2007, 12:33 Uhr

Hallo!
Hoffe es geht euch gut. Bei euch geht ja auch im September die Schule los, seid ihr schon aufgeregt?
Liebe Grüße
Traude

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Claudia - vielleicht habe wir wirklich pflegeleichte Kinder

Antwort von ny152 am 05.02.2007, 12:36 Uhr

aber es gibt eben auch noch was zwischen "im wagen sitzen bleiben" und "schreiend die regale ausräumen". mein sohn z. b. läuft umher, guckt sich sachen an, trägt dinge in den wagen, übernimmt das zahlen an der kasse. insofern habe ich auch ein liebes kind, das obendrein auch noch aufgeschlossen und interessiert die supermarkt-umwelt erkundet und viele erfahrungen macht und erwachsene tätigkeiten ausprobiert (im gegensatz zu einem kind, das passiv im wagen sitzt und mampft...).

versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht angreifen. mir geht es nur gegen den strich, dass

1. nicht-erzieher glauben, alle anderen erziehen ihre kinder mit harter hand

und

2. autoritäre erzieher wie du glauben, alle anderen erziehen ihre kinder nicht und deren kinder seien völlig haltlos und können sich nicht benehmen.

es gibt was dazwischen. meiner meinung nach ist das sogar das erfolgsversprechendste.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @ mini und claudia

Antwort von nana123 am 05.02.2007, 12:37 Uhr

Wie ich sehe erziehen wir ähnlich. Das liegt wohl daran, dass wir "brave " Kinder haben.(Andersrum kann es ja wohl nicht sein;-) ). Meine Tochter ist ein fröhliches kleines Menschenkind, dass sehr liebevoll erzogen wird und ihre Grenzen braucht, auch um sich daran zu reiben und daran zu wachsen.

lg
nana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: ny152 - gut, dann bin ich dazwischen

Antwort von mini99 am 05.02.2007, 12:49 Uhr

weil ich erziehe mein Kind keinesfalls streng, aber ich möchte halt auch nicht sagen, dass ich "alles" durchgehen lasse.

Und mein Kind ist auch beim Einkaufen oft aus dem Kinderwagen rausgegangen und hat alles erkundet, aber halt ohne viel Streß zu machen. Thomas hat immer beim einkaufen mithelfen dürfen "wenn er wollte", aber diese Hysterie hatten wir nicht dass er Regale abräumt vor Zorn oder so.

Ich hatte auch eine Freundin, sie konnte ihr Kind keine Minute aus dem Wagen lassen, weil er sonst weggelaufen wäre. Weiß jetzt nicht, ob es an ihr lag, oder ob sie einfach ein anstrengerendes Kind hatte, aber es war halt so.

Ich würde auch nicht alles Verallgemeinern, jedes Kind ist verschieden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Bravo Bravo Bravo einfach klasse - so mache ich es auch o.T.

Antwort von Birgit67 am 05.02.2007, 13:04 Uhr

o.T

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ny152...

Antwort von miebop am 05.02.2007, 13:20 Uhr

...jetzt bin ich enttäuscht. wenn du schon beim differenzieren bist, dann nimm auch mich mit rein.


"1. nicht-erzieher glauben, alle anderen erziehen ihre kinder mit harter hand"


komme ich so bei dir an? sonst setz doch ein "manche" vor die nichterzieher, besser noch ein "wenige".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@mini99 wegen Weglaufen

Antwort von krueml am 05.02.2007, 13:39 Uhr

Hi,

Ich habe 2! Kinder die sofort weg sind wenn man sie auf den Augen lässt. Das hat nichts mit Erziehung zu tun, sondern ist wirklich Charaktersache. Es ist einfach spannend Alles zu erkunden und am liebsten würden sie auch Alles aufmachen. Es ist unheimlich schwierig mit beiden allein einkaufen zu gehen. Im Einkaufswagen sitzen wird von beiden als "Strafe" empfunden - logisch bei so vielen Verlockungen. *lach*

Meine Kinder gehen sogar so weit, dass sie noch nicht mal weinen wenn ich ausser Sichtweite bin. Dann bändeln sie einfach mit fremden Leuten an und spielen da Alleinunterhalter (Alles schon erlebt). Insofern verstehen sie auch schwer, dass ICH Angst bekomme wenn sie weg sind. Versuche ich das zu erklären, schauen sie mich mit grossen, verständnislosen Augen an.

Man kann nur versuchen die Kinder soweit wie möglich bei sich zu halten indem man sie dauernd beschäftigt und ihnen Aufgaben gibt, funktioniert aber auch nicht immer.

Viele Grüsse,
Chrissie

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @krueml - ja ich denke auch das es Unterschiede gibt

Antwort von mini99 am 05.02.2007, 13:56 Uhr

Hallo!
Wie du schon sagtest, jedes Kind hat seinen eigenen Charakter und den sollte man auch nicht verbiegen. Stell mir vor, dass du da oft außer Atem bist, wenn du alleine mit deinen zwei Kleinen einkaufen gehst, naja kann man unter zusätzlichen Sport abhacken :-)
Liebe Grüße
Traude
PS: Ich gehe jetzt vom Büro nach Hause *freu*

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

miebop

Antwort von ny152 am 05.02.2007, 14:15 Uhr

nein, du kommst bei mir nicht so an.

gruß!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: so schaut es bei uns auch aus

Antwort von Trinity0815 am 05.02.2007, 16:11 Uhr

Bei uns gibts auch Regeln:
1. Man darf sich und andere nicht in Gefahr bringen.
2. Die eigene Freiheit endet da, wo die Freiheiten anderer anfangen.

Das deckt eigentlich alles ab, was im sozialen Miteinander wichtig ist. Und VERHANDELBAR sind diese Regeln auch nicht.

JEDES Kind stößt an Grenzen. An die eigenen und die anderer. Das läßt sich doch gar nicht vermeiden, ein Kind lebt schließlich nicht in einem Vakuum sondern interagiert mit seinem sozialen Umfeld. Jeden Tag aufs Neue.

Es lernt Sozialverhalten, indem es die Menschen in diesem Umfeld beobachtet und sich Verhaltensweisen abschaut.

Und es lernt durch Kommunikation. Und natürlich auch dadurch, dass die Regeln immer wieder bewußt gemacht werden: "Ich möchte nicht, dass Du auf die Straße läufst, das ist gefährlich. Wenn Du das noch nicht verstehst, mußt Du an der Hand gehen/im Buggy fahren." Nur als Beispiel.

Keine Ahnung, ob "Nichterzieher" das auch so sehen, bisher hab ich mich eher an die Antiautoritäre Erziehung gehalten. (Aber nicht mit Betonung auf den Begriff "Erziehung", BEGLEITUNG gefällt mir besser. *g*)
Wo genau da die Unterschiede liegen, weiß ich leider nicht.

Aber so, wie ich es verstanden habe, liegt der Schwerpunkt der "Nichterziehung" keineswegs darin, asoziale Egomanen großzuziehen, die mit sich und ihrer Umwelt Probleme haben.

Woher dieses Vorurteil kommt, verstehe ich nicht, denn in allem, was hier über "Nichterziehung" gesagt wird, kommen genau die Werte zum Ausdruck, die doch eigentlich genau das ausmachen, was ICH zumindest unter Sozialverhalten verstehe: Toleranz, Rücksichtnahme, Empathie, Respekt und die Bereitschaft, einen anderen Menschen so anzunehmen wie er ist, ohne ihn nach eigenen Vorstellungen formen zu wollen.

Könnte das nicht vor allen Dingen ein VERSTÄNDNISPROBLEM sein?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@ trinity

Antwort von miebop am 05.02.2007, 18:04 Uhr

definitiv ein vertsändnisproblem, das viele aber auch einfach haben WOLLEN, so mein eindruck.
viele assoziieren mit "erziehung" eben auch noch anstand, benehmen, disziplin und ordnung. eben die ganzen good old german values. und nichterziehung ist dann alles andere; nicht-drum-kümmern, verwahrlosung, etc.

ich kann also verstehen, wenn menschen im ersten kontakt mit den begrifflichkeiten stutzen. nach einer definition (und hier im forum gab es ja diverse) ist für mich allerdings jede weitere begrifflichkeitsdebatte nonsens, dann geht es nur noch um ideologien und ein endloses "aber".

letztlich geht es mir weniger um den begriff, als darum, was man damit meint. und rein inhaltlich sind die meisten erzieher light näher am nichterziehen als an der autoritären erziehung, obwohl beide das erziehen im namen tragen.

deswegen halte ich mich auch weitestgehend raus hier. :)


lg miebop

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bravo Bravo Bravo einfach klasse - so mache ich es auch o.T.

Antwort von little_princess am 05.02.2007, 23:08 Uhr

also ich erziehe meine Tochter (fast 3) auch, wobei ich erziehen nicht mit Strafen, schlagen oder anbrüllen verbinde. Ich habe und werde meine Tochter nie schlagen und ich halte genauso wenig von anschreien. Aber es gibt gewisse Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen, was aber auch ihrer eigenen Sicherheit dient. Zum Beispiel läuft sie an der Straße an meiner Hand, beim Laufrad fahren hat sie nicht so weit vor zu fahren, beim Einkaufen sitzt sie im Einkaufswagen, darf da aber mithelfen beim In den Wagen legen. ich lasse sie ihre Trotzphase ausleben. wenn sie sich in aller Öffentlichkeit auf den Boden wirft, dann ist das halt so, was die anderen Leute darüber denken, ist mir egal, ich sage dann meisten, komm wir gehen und gehe auch, sie kommt dann meistens ganz schnell nach. Es gibt feste Uhrzeiten, wann es ins bett geht, das klappt auch super und diese festen Zeiten tuen ihr auch gut. ich finde es nicht gut, wenn ein so kleines Kind selbst entscheidet, wann es ins bett geht. Das hätte nämlich zu Folge, dass sie total übermüdet wäre.
Kinder können einfach noch nicht alles wissen, was gut oder schlecht für sie ist, sie brauchen Grenzen. Von Schlagen, Stille Treppe, anscheien etc. halte ich nichts, ich erkläre meiner Tochter meistens warum sie etwas nicht darf und das versteht sie auch meisten sehr gut.
Ob das jetzt Erziehung, Nicht-Erziehung oder sonstwas ist, darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht, ich erziehe so wie ich es für richtig halte und nicht nach irgendeinem Schema.

LG little_princess

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Grenzen und Grenzen

Antwort von AyLe am 05.02.2007, 23:19 Uhr

Hallo, Trinity, wie Dein Nick vermuten lässt, bist Du entweder Matrix-Fan oder spielst auf die Dreifaltigkeitstheorie an?!

Mein Wissen über Grenzen ist das Resultat aus den Gedanken anderer und meinen eigenen Erfahrungen:

Wir sind, was wir nicht sind. Wir setzen also Grenzen mit dem Bewusstsein für das eigene Ich. Du brauchst also gar keine Grenzen zu ziehen. Das tut definitionsgemäß das Kind selbst bzw. die Natur des Kindes. Mit dem Ego kommt die Ausgrenzung. So sehr wir auch bemüht sind, das Kind einzubeziehen, wird es sein Wunsch sein uns auszugrenzen.

Womit ich auch bei dem eigentlichen Anliegen bin: eine feine aber definierte Grenze zwischen dem erlaubten und unerlaubten, dem gewünschten und erwünschten führt zur Ausbildung der Persönlichkeit. Persönlichkeit beruht auf Erfahrung und Erfahrung setzt voraus, dass es das Du und das Ich gibt.
Freudianisch gesprochen muss das Kind Grenzen bekommen, damit es sich von den Eltern lossagen kann. Wie soll sich das Kind definieren lernen, wenn alles einerlei ist? Als Begleiter steht es mir nicht oder nur eingeschränkt zu, Grenzen zu ziehen.

Es funktioniert nicht ohne Grenzen. Deine Ansichten sind der beste Beweis dafür. Du bist anders als Deine Eltern - wenn auch nur in Nuancen. Warum? Weil es eine Grenze gab, die Du aufgehoben, umgangen oder sonstwie verändert hast.

Kinder lernen an ihren Eltern den Konflikt auszutragen und sie lernen meines Erachtens nur dann, wenn sie verstehen.

Und da bin ich mit Dir einer Meinung:
Grenzen ziehen um der Grenzen willen ist Unsinn und geht am Ziel vorbei.
Grenzen, die den Einzelnen und sein Wirken in der Gemeinschaft berücksichtigen - das meine ich.

Und gerade hier fühle ich mich als Elternteil dem Kind verplflichtet.

Sorry, lang, ich weiß, aber wenn einmal die Tastatur glüht ;)
LG, AyLe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Grenzen und Grenzen

Antwort von Trinity0815 am 06.02.2007, 7:38 Uhr

Hallo,
nein, weder noch.*g* Ich bin Fan der US-Serie "American Gothic". Die spielt in Trinity... *g*

Hm, denkst Du wirkich ein Kind muß Grenzen "bekommen"? Ich denke, dass Grenzen einfach EXISTIEREN. Weil jeder Mensch Grenzen hat an die man unweigerlich stößt, wenn man mit ihnen zusammenlebt.
Weil auch jedes Kind Grenzen hat und erlebt. Auch die Grenzen der eigenen Fähigkeiten.
DIESE Grenzen führten bei uns im übrigen zu den heftigsten Ausrastern.

"Womit ich auch bei dem eigentlichen Anliegen bin: eine feine aber definierte Grenze zwischen dem erlaubten und unerlaubten, dem gewünschten und erwünschten führt zur Ausbildung der Persönlichkeit."

Ja, aber was ist "erlaubt" und "unerlaubt"? Bei uns ist es z.B. nicht erlaubt, sich in Gefahr zu bringen.

So lange das Kind noch zu klein ist, um Risiken abzuschätzen, muß ich dafür sorgen, dass nichts passieren kann.
Erlauben und verbieten macht also eigentlich nicht viel Sinn, da ich ja doch aufpassen muß.

Ich kann erklären, begründen, WARUM ich nicht will, dass er auf die Straße rennt/mit dem Feuerzeug spielt/was auch immer, aber zu sagen: "Ich verbiete es Dir" ist albern. Da ist mein Handeln gefragt. Also nehme ich das Kind an die Hand bzw. schließe weg, was es nicht in die Finger kriegen soll.

IST es alt genug, kommt Vertrauen ins Spiel: "Ich WEISS, dass Du verstanden hast, warum man dieses oder jenes nicht tun sollte. Und ich vertraue Dir, dass Du Dich daran hälst. Ohne dieses Vertrauen kann man sein Kind nicht alleine raus gehen lassen.

Und ein Verbot, das ich nicht kontrollieren kann ist genauso unsinnig wie eins, das das Kind auf Grund seines Entwicklungsstandes nicht einhalten kann.

Die "Wünsche" werden natürlich (auch) durch die Grenzen definiert. Die Wünsche der Erwachsenen sollten allerdings im Umgang mit Kindern nicht der Maßstab sein, davor stehen noch die Bedürfnisse der Kinder.
Auch, wenn es manchmal schwierig ist, das unter einen Hut zu kriegen. *g*

Im ürigen bin ich der Ansicht, dass mein Wunsch (oder auch meine Grenze) in erster Linie MEINE Sache ist. Also muß ich mir überlegen, welche Strategie ich wähle, um sie zu wahren.

Im Gegensatz zu mir muß mein Kind solche Strategien noch entwicklen.
Daher ist es in der Auseinandersetzung mit dem Erwachsenen oft hilflos und überfordert, besonders dann, wenn Druck ausgeübt wird.
Das Übergehen der kindlichen Grenzen um die eigenen durchzusetzen ist schlicht Machtmißbrauch. Und eigentlich auch gar nicht notwendig.

Es sei denn, um eine akute Gefahr abzuwenden und/oder andere (Personen/Dinge) vor dem Kind zu schützen.

Selbstverständlich grenzen wir einander AB (ausgrenzen würde ich nicht sagen). Und selbstverständlich ist das gut und richtig.
Jeder Mensch ist ein Individuum und MUSS dem anderen sagen dürfen, was für ihn persönlich geht und was nicht.

Aber dieses Abgrenzen darf kein Druckmittel sein. (Ich will das so und so und deswegen machst DU jetzt, was ich sage) Und da ist der Erwachsene in der
Pflicht, den Konflikt konstruktiv anzugehen, dem Kind Lösungsstrategien anzubieten, einen Kompromiß anzubieten.

Denn Kommunikation ist genauso wichtig und die Grundage im sozialen Miteinander. Denn, wie Du gesagt hast:
Kinder lernen durch VERSTEHEN. Dazu muß man mit ihnen reden, wieder und wieder und wieder. UND es gehören eigene Erfahrungen dazu, die man ihnen auch zutrauen muß.
Und auch dabei werden sie an Grenzen stoßen. Und in diesem Sinne hast Du natürlich vollkommen recht: OHNE Grenzen funktioniert es nicht. Aber diese Grenzen sind DA, sie werden nicht zwangsläufig bewußt gesetzt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bravo Bravo Bravo einfach klasse - so mache ich es auch o.T.

Antwort von ny152 am 06.02.2007, 10:06 Uhr

klingt nach erziehung light ;-)))

mach ich auch so.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.