Rund um die Erziehung

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Geschrieben von julle1 am 26.09.2011, 12:20 Uhr

warten

hallo!

nach einem telefongespräch mit der schwägerin gehen mir ein paar gedanken durch den kopf. mein sohn ist 2 1/4 Jahre alt.
was meint ihr, ab wann "muss ein kind warten können"? zb essenstich: vater u mutter essen, sohn braucht meistens noch viel hilfe, fängt alleine an, will dann gefüttert und oft bespaßt werden. geht aber alles schon besser als noch vor monaten. allerdings sind die üblichen erwachsenen-tischgespräche nicht möglich, da fordert sohn max aufmerksamkeit durch blödeln, laut werden, das übliche halt. na klar würde ich auch gerne mal mit meinem mann in ruhe am stück am tisch reden können, aber ich glaube, dass ist zuviel erwartet vom kind. erzählen wir von dingen, die unser sohn interessant findet, ist es kein problem für ihn, leise zu sein (sprich bagger, traktoren, etc). die schwägerin meint, brüllen lassen, ihm sagen, dass er warten muss, nach 5 min ist er dann dran. ich bin ja auf all diese 5 min regeln allergisch. sie meint, dass er ansonsten nie warten lernen würde. wir würden seinen (natürlichen) egoismus nur verstärken und könnten 20 jahre lang warten, bis das weggeht (sie spricht aus eigener erfahrung, hat 3 kids). ich glaube, dass vieles seine zeit braucht, dass er immer noch sehr klein ist, viel zuwendung braucht und halte nix von dem prinzip, jemanden anders zu missachten, weil ich jetzt und hier mein ding um des dinges willen durchziehen muss. habe ich gute gründe, dass was superwichtiges sofort besprochen werden muss, müsste das kind in dem moment eben warten, da geht's dann nicht anders. würde ihm das aber so auch sagen. also, was meint ihr?

j.

 
10 Antworten:

Re: warten

Antwort von D.G.31 am 26.09.2011, 13:03 Uhr

Ich sehe das so wie du und ich habe auch drei.
Er ist noch zu klein und sieht noch nur sich
Und seine Bedürfnisse wenn er größer wird
Lernt er rücksichtnahme

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Re: warten

Antwort von mf4 am 26.09.2011, 13:05 Uhr

Was soll das denn für eine 5min-Regel sein? Mit 2 versteht das kein Kind... wenn ich grad rede und mein Kind hat was zu sagen dann darf es was sagen und wenn es in 1min ist, wenn mein Satz beendet ist... 5min ist ne lange Zeit...
Erwachsenengespräche sind ja nicht wichtiger... warum warte die nicht?

Bei uns dürfen am Tisch alle reden und wenn alles das durcheinander wollen sag ich schon mal "gleich" aber bestimmt nicht 5min lang sondern gleich.

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Re: warten

Antwort von Birgit67 am 26.09.2011, 13:05 Uhr

meine Jungs mussten nie am Tisch sitzen bleiben sondern durften immer aufstehen - haben teilweise ihr Essen im Rennen bekommen d.h. ich habe kleine Häppchen gemacht sie sprangen einmal im Kreis holten sich ein Häppchen hab usw. wenn sie fertig waren mit Essen durften sie aufstehen auch wenn andere noch gegessen haben in dem Alter war alles erlaubt und trotz allem blieben sie ab 5 Jahren problemlos am Tisch sitzen und konnten warten bis sie ihr Essen bekommen haben konnten ordentlich im Restaurant essen auch wenn sie zu Hause mit den Fingern essen durften und ich lange ihr Essen kleingeschnitten habe. Sie können alles alleine in der Zwischenzeit sauber und manierlich essen - warten bis alle fertig sind fragen ob sie aufstehen dürfen - und zwar immer dann wenn wir Besuch haben oder irgendwo zu Besuch sind. Irgendwann habe ich angefangen zu sagen warte Du bist gleich dran - aber in dem Alter noch lange nicht.

Meine Jungs tanzen mir nicht auf dem Kopf rum sie sind bedingt egoistisch - was ja ein Stück weit auch sein muss aber können sich Problemlos zurücknehmen- jedes Kind ist anderst und jedes Kind braucht andere Hilfen um Groß zu werden - welche kannst du am besten selber rausfinden.

Ach ja- mein jüngster hat auch mit rumtragen und schreienlassen nicht gelernt vo 5 Jahren durchzuschlafen - bringt also nicht bei allen Kindern was das schreien lassen.
Gruß Birgit

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Re: warten

Antwort von Meffilein am 26.09.2011, 13:11 Uhr

hallo,

meine tochter wird im januar 3.

ich glaube kinder "müssen" vielmehr "können" dann warten wenn sie das prinzip von warten verstanden haben. Das Prinzip von Warten ist ja: Das was ich möchte passiert nicht jetzt sofort sondern nach einer gewissen Weile (unter umständen nicht festlegbar), aber es passiert.

Lernen tun sie es im Zuge von dingen wo einem nichts anderes übrig bleibt als zu warten weils schlicht nicht möglich ist den Wunsch jetzt sofort umzusetzen. Z.B. Papa kommt nach Hause. Papa kann nunmal erst nach der Arbeit nach Hause kommen also muss man auf ihn warten.

Bei meiner Tochter kam das irgendwie von alleine. Erst mit papa kommt nach Hause. Irgendwann sagte ich ihr mal "Papa kommt nach Hause wenn Unter Uns kommt (das schau ich jeden Tag)". Sie weiß ganz sicher das jeden Tag Unter Uns kommt - also hat sie auch die Sicherheit das papa nach Hause kommt. Diese Sicherheit hat ihr gereicht und sie verkündete selbst mehrmals am Tag: Papa kommt wenn uttu uns kommt. Muss warten. Sie hängt sich dann an diesem warten auch nicht auf sondern beschäftigt sich anders - aber sie hat irgendwie verstanden was Warten bedeutet.

UNd seitdem funktioniert das mit dem Warten auch bei kleinigkeiten besser. Sie will ein Brot, es ist noch keine Esszeit, ich sag ihr "musst du warten" und für sie ist das in Ordnung. Noch im Frühjahr wäre das undenkbar gewesen da hätte ich nen Trotzanfall als Reaktion geerntet.

Sie hat das Warten außerdem auch als Spiel für sich entdeckt. Manchmal setzt sie sich hin und sagt sie wartet... naja und dann wartet sie. So ungefähr 5 minuten. Dann sagt sie "warten fertig "und macht weiter mit was immer sie beschäftig war oder fängt was neues an. Find ich niedlich mit anzusehen wobei cih das auch schon unterbinden musste. Im Urlaub bei meinen Eltern setzte sie sich morgens um 11 an den Küchentisch und verkündete sie wolle jetzt auf Opa warten - der war arbeiten. Dann hat sie da gesessen und wirklich nichts gemacht ^^ nach 15 min hab ich sie dann mal zu mir genommen.
Oder sie versucht mit Warten um ein Nein herumzukommen: Wenn ich nein sage entgegnet sie das sie halt wartet... naja da kann sie lange warten ^^ hab sie da auch schon mal auflaufen lassen es heißt ja dann immer wieder nein - sie versuchts halt zu umgehen, ist auch in ordnung und normal in dem alter.

also lange rede kurzer sinn - kinder können warten wenn sie verstanden haben was warten eigentlich ist (und das warten nicht bedeutet mama ist böse auf mich oder mama hat mich nicht lieb, das könnten diese "5 minuten" eher bewirken wenn das kind noch zu klein ist).
Und davor - anstatt warten ablenken. Wenn Aufmerksamkeit gefordert wird diese irgendwie umlenken und dann klappt das schon.
Kinder warten zu lassen um Erwachsenenkonversation zu betreiben z.b. am Tisch find ich übrigends vom prinzip her total unmöglich. Man isst nunmal MIT den Kindern und wenn man Erwachsenengespräche haben will kann man die entweder in abwesenheit der Kinder führen oder sich nen Babysitter suchen und sie woanders führen. Auch Gespräche unter Müttern wo Kinder dann "stören"... find ich unmöglich. Mein Kind stört mich nicht mein Kind braucht mich - und dann wenn das Kind mit was anderem beschäftigt ist dann kann ich mich "Erwachsenengesprächen" zuwenden aber nicht mit dem Anspruch diese auch zuende zu führen ^^. Ist bei anhänglichen Kindern vielleicht anstrengend, aber am Prinzip ändert das ja nichts. Anhänglichkeit hat ja meistens nen grund.

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Re: warten/@Birgit und @all

Antwort von M. am 26.09.2011, 13:27 Uhr

Hi,

hab ich das richtig verstanden, wenn ihr woanders seid oder Besuch habt, dann essen Eure Kinder ordentlicher?
Ist bei uns auch so (Sohn, fünf Jahre). Habe mich schon gefragt, woran das liegt, aber dann ist das wahrscheinlich normal, oder

Lg

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Re: warten

Antwort von jojoja-zauberzwerge am 26.09.2011, 14:59 Uhr

es sollte immer nach der "wer-leidet-mehr-regel" entschieden werden.

die bedürfnisse des kindes haben priorität, aber wenn deine persönliche grenze erreicht ist, darfst du auch egoistisch sein.

mlg
n.

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Wow, eine "Expertenfreundin" ...

Antwort von Püminsky am 26.09.2011, 23:38 Uhr

Interessant, dass Deinem Kind "Egoismus" unterstellt wird und auf Jahre prognostiziert wird, nur weil Deine Freundin bei ihren 3 Kids offenbar was falsch gemacht hat - da würd ich erst Recht keinen Rat annehmen ;)))

Kleinkinder sind nunmal der Nabel der Welt. Mit Respekt und altersgerechten Grenzen auf Augenhöhe wirst Du langfristig erfolgreich haben und ein verständiges Kind haben - wenn es soweit ist. Nicht anschnauzen, nicht mit unterschiedlichen Maßstäben messen. Ich fürchte, genau das hat Deine Freundin getan und nun hat sie den Salat :)
Mein 3-jähriger flitzt auch beim Essen rum, quatscht dazwischen. Wird aber immer weniger. Mittlerweile frag ich immer: kann dein Essen weg? Du bist ja schon aufgestanden! - dann kommt ein "Nein" und meine Bitte, sich doch dann wieder zu setzen und aufzuessen - klappt immer besser. Zwischenquatschen hab ich ihm immer wieder erklärt, geht auch besser, fordert er aber für sich natürlich jetzt auch ein ;) Ist ja auch in Ordnung.

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Re: Wow, eine "Expertenfreundin" ...

Antwort von julle1 am 27.09.2011, 12:04 Uhr

danke für eure Beiträge! und schön, Bestätigung zu erfahren : ) ich glaube, dass wir einerseits oft unsere Kinder überfordern, sprich obiges beispile, andererseits ihre Kompetenz unterschätzen.

lg, j.

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Re: warten

Antwort von glückskinder am 27.09.2011, 19:43 Uhr

Wenn wir uns gerade unterhalten un ddie Kleine was will, sage ich: Warte bitte kurz, Mama und Papa unterhalten sich gerade. Wenn wir den Satz beendet haben, ist sie dann auch gleich dran. Sie hat gelernt kurz zu warten.

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Re: warten

Antwort von jajule am 28.09.2011, 8:52 Uhr

Also wir haben 3 Mädchen, inzwischen sind sie 6,8 und 10 Jahre alt. Ich kann mich nicht erinnern, sie speziell daraufhin erzogen zu haben, dass sie warten müssen. Das kam irgendwann ganz von allein, aber sicherlich nicht mit 2 Jahren. Also mach Dir da keinen Stress und bedenke, dass 5 Minuten für ein Kleinkind eine Ewigkeit sein können. Von solchen Regeln halte ich gar nichts.

LG Silke

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