Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Cosma am 17.12.2007, 12:09 Uhr

Waldorfschule ??

Huhu,

ich schreib das Thema mal bewußt hier ins Forum, weil hier so viele rumwuseln, die sich zu allem "tiefere" Gedanken machen und genau so einen Austausch bräuchte ich mal gerade. :-)

Es ist so: ich finde unser Schulsystem bescheiden.
Unser Großer ist zwar ein überdurchschnittlich intelligentes Kind ohne Schulprobleme, aber mir geht das ganze total auf den Zeiger.
Da werden die inhaltlich blödesten Texte diktiert, das große Thema Medien in der 3. Klasse hat bewirkt, daß nun auch das letzte Kind ein Handy und nen Internetanschluß haben will, es wird ein super Druck geschoben (3.Klasse) daß es ja jetzt um Noten und bald um weiterführende Schulen geht, der beste Freund von unserem hat schon ständig Bauchschmerzen vor Arbeiten, beim Weihnachtsspiel bekomen die 3 besten die Hauptrollen, es geht nur um Hausis, Leistung - und das mit 8 Jahren.

Mich nervt das einfach nur, vorallem wenn ich dann dran denke, was mit dem G8 auf uns zukommt (o.k. beim Großen nicht so schlimm, weil eben sehr guter Schüler, aber viel Lernerei und wenig Freizeit wird es dennoch).

Ich bin kurz davor, unsere beiden Kleinen (5 und 3) in die Waldorfschule zu geben.
Ich kenne die Nachteile (viel Elternarbeit, Kosten, große Klassen, für besonders begabte keine Extra Förderung ...).

Aber immer wenn ich zu Bazaren, Sommerfesten usw. da vorbei schauen erlebe ich glückliche musikalische Kinder, die was auf die Beine stellen, für die Schule mehr ist als Lesen, Schreiben, Rechnen.


Was meint ihr dazu ?
(Mir ist klar, daß es nicht DIE Waldorfschule gibt, auch Grundschulen unterscheiden sich ... daß mal außen vorgelassen ...)

Lg
Cosma

 
21 Antworten:

Re: Waldorfschule ??

Antwort von Mama Heike am 17.12.2007, 12:20 Uhr

Meine Große geht seit fünf Jahren in eine Waldorfschule. Was willst du genau wissen?

Liebe Grüße
Heike

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Waldorfschule ??

Antwort von Cosma am 17.12.2007, 12:26 Uhr

Huhu,

Wo denn (falls Du´s erzählen magst) ?
Was hat Dich damals bewogen (oder seid ihr selbst sehr anthroposophisch ?).

Was machen Sie gerade in der Schule, wie siehst Du sie im Vergleich zu ihren vielleicht vorhandenen Nicht-Waldorffreundinnen ?

Müssen Sie auch mal was üben (Rechtschreibung etc.) wird Leistung auch mal kontrolliert ?

Wieviel Engagement wird von Dir verlangt ?

Ganz lieben Dank,

Cosma

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Waldorfschule ??

Antwort von MichaelaPo am 17.12.2007, 13:00 Uhr

Hallo

ich kann Dir nicht viel weiterhelfen, weil es bei uns (in Malta) es gar keine solche Auswahl gibt. Aber mich hat dein Ausspruch gestoert:"Aber immer wenn ich zu Bazaren, Sommerfesten usw. da vorbei schauen erlebe ich glückliche musikalische Kinder, die was auf die Beine stellen..." das waere jetzt fuer mich kein "Beweis", dass es dort besser ist, das ist in unserer Schule auch so bei Festen: man sieht glueckliche Kinder, die singen usw. Deswegen muessen sie trotzdem wie bloede lernen unter einen normalen Woche...
Viel Spass beim Gruebeln und Entscheiden. michaela

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Waldorfschule ??

Antwort von Astrid am 17.12.2007, 13:04 Uhr

Hallo,

wir haben mehrere Anthroposophen in der Familie, meine Tante ist zum Beispiel Waldorf-Lehrerin. Ich muss sagen, dass ich einige Dinge an Waldorfschulen wirklich gut finde, andere aber sehr skeptisch sehe. Die Schulen selbst sind wohl aber auch recht unterschiedlich. In der Waldorfschule, in der meine Tante unterrichtet, gilt zum Beispiel die Regel, dass die Eltern zu Hause keinen Fernseher haben dürfen (bzw. die Kinder auf keinen Fall fernschauen dürfen). Auch werden bestimmte Sportarten wie Fußball (zu "gewalttätig") oder Ballett (zu unnatürlich) regelrecht verboten, obwohl sie ja nix mit der Schule zu tun haben, sondern in der Freizeit stattfinden.

Die Anthroposophen sind eine esoterische Gemeinschaft. Dazu gehören auch religiöse und esoterische Ansichten und Überzeugungen (Glaube an gute und böse Engel zum Beispiel), die an die Kinder weitergegeben werden. Dazu gehört auch, dass die Lehre auf weite Teile des persönlichen Lebens ausgedehnt und angewandt wird, also die ganze Familie des Kindes mit beeinflusst.

Die Anthroposophen sehen sich selbst überdies als "eingeweiht" und den Normalsterblichen überlegen an. Das stößt mich sehr ab, weil meine Erfahrung ist, dass sich elitäres Gefühl und echte Weisheit ausschließen: Wer sich anderen überlegen fühlt, ist arrogant und weiß noch nicht wirklich viel über die Dinge, die im Leben wichtig sind.

Was mir auch auffällt ist, dass sich Anthroposophen sehr fürs Geld und für den Status interessieren, das ist immer ein sehr wichtiges Thema - das ist aber nur mein subjektiver Eindruck. Also auch hier nix mit Weisheit etc...

Ich würde mir einfach mal Lesestoff über die Anthroposophie und Rudolf Steiner zu Gemüte führen und mich wirklich gut informieren. Außerdem würde ich mal in einer Waldorfschule hospitieren, also einen (halben) Vormittag zuschauen. Ob eine Schule gut ist, hängt vor allem vom Personal ab, das gilt auch für Waldorfschulen.

Auch muss das Kind für die Waldorf-Pädagogik "geeignet" sein. Für manche Kinder eignet sich die totale Freiwilligkeit des Lernens nicht so gut, wie für andere. Was mir an ehemaligen Waldorf-Schülern später auffiel: Manche von ihnen tun sich ausgesprochen schwer, nach einer Waldorf-Karriere ins "richtige" Leben zu finden. Sie waren ja viele Jahre lang in einer Art Schonraum und können sich hinterher oft schwer zurechtfinden und behaupten. Weil's im Berufsleben eben leider nicht nur nach dem Lust-Prinzip geht. Aber auch das ist nur meine persönliche Erfahrung, es gibt sicher auch positive Ergebnisse.

Grüßle,

Astrid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: erkundige dich wie es später dann ist

Antwort von mini99 am 17.12.2007, 13:09 Uhr

Hallo!
Mein Sohn geht in eine normale Grundschule, ich kann also insofern nicht mitreden.

Was ich aber gehört habe ist, dass es in einer Waldorfschule viel lockerer zugeht, dass man keinen Leistungsdruck hat und das die Schule angeblich bis zur Matura geht wenn man möchte.

ABER: Die Matura muß man dann bei einer staatlich geprüften Kommission ablegen (zumindest in Ö) und da scheitern dann angeblich viele Kinder daran, eben weil sie das richtige Lernen wie es in der normalen Schule üblich ist nicht gelernt haben und den ganzen Stoff nur schwer aufholen können.

Erkundige dich darüber, wie es in der Schule die euch vorschwebt wirklich ist und sprich mit Mamas deren Kinder dort sind und die ev. schon ältere Kinder haben, die danach auch Matura gemacht haben etc.

Weil ich finde es gut, wenn Kinder sowenig Streß wie möglich haben, aber ganz ohne Lernen geht es halt nicht, zumindest nicht auf Dauer.

LG
Traude

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich vertrete eher...

Antwort von MM am 17.12.2007, 13:57 Uhr

... einen kritischhen Standpunkt gegebüber Steiner, der Anthroposie und den Waldorf-Schulen und -KIGAs. Zwar bin ich auch für Alternativen zur "klassischen" Schule, aber gerade mit Waldorf kommt man meiner Ansicht nach eher "vom Regen in die TRaufe" (wenn nicht noch schlimmer). Ich finde die zugrundliegende Ideologie in vielem problematisch und sehe diese Schulen auf keinen Fall als irgendwie "freier" an.
Das muss natürlich jeder selbst wissen, aber auf jeden Fall würde ich an Eurer Stelle auch kritische Stellungnahmen/Diskussionen dazu lesen - wie z.B.: http://www.bipomat.de/waldorf/waldorf.html

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Waldorfschule ??

Antwort von nana123 am 17.12.2007, 14:12 Uhr

Vor der Einschulung meiner Tochter habe ich mich auch für die Walddorfschule interessiert.
Was mich dann doch abgeschreckt hat, war die Ideologie, die dahinter steht und dann auch noch die Qualifikatin der Lehrer.
Das müssen nämlich keine Pädagogen sein, das kann auch eine Friseuse mit walddorfpädagogischer Zusatzausbildung sein (nix gegen Friseusen). Ich hatte mi vorgestellt, dass es doch schon ausgebildete Lehrer sind, die dann die Walddorfrichtung eingeschlagen haben, die gibt es wohl auch, aber nicht an der Schule, für die wir uns interessierten.
Da hilft es nur sich zu informieren.
lg
nana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Waldorfschule ??

Antwort von bambusi am 17.12.2007, 17:14 Uhr

Ich denke so wie Cosma ,eine Schule sollte einen auf das Leben vorbereiten .Die Welt ist keine Waldorfwelt und daher wird es schwer werden für die Schüler später umzudenken.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Waldorfschule ??

Antwort von Robina am 17.12.2007, 21:11 Uhr

Hallo
ich habe mich etwas mit Waldorfschulen beschäftigt - nicht, weil ich vorhatte, meine Tochter in eine Waldorfschule zu geben, sondern weil ich es gerade nicht vorhatte, aber wenigestens in der Lage sein wollte, dies zu begründen. Der Hintergrund ist der, dass meine Tochter in einen Waldorfkindergarten geht, der sehr schön ist, ich aber der Antroposophie grundsätzlich kritische gegenüber stehe (einfach aus der Anschauung von Waldörflern, nicht aus fundiertem WIssen). Ich habe einerseits UNterlagen einer wohl recht modernen Waldorfschule angefordert - solltest Du auch tun -, andererseits im INet recherchiert. Die UNterlagen der Schule habe ich inzwischen weggeworfen, denn ich kann das Konzept auch dann nicht verantworten, wenn den Kindern nicht ausdrücklich Steiners Lehrern eingebleut werden. Das fängt mit der Grundeinstellung an: Lesen lernen wird nicht gefördert. Viele Kinder können erst in der 2. Klasse lernen. (Die Gründe dafür musst Du mal selbst irgendwo recherchieren). Die Klassengröße finde ich mit mehr als 35 Schülern viel zu groß. Wie soll da ein Lehrer mal auf die Kinder eingehen. Den Epochenunterricht (viele Fächer werden in Epochen von einigen Wochen unterrichtet, dann aber wieder eine ganze Zeit lang nicht) finde ich nicht sinnvoll, weil man zwischen den einzelnen Epochen viel vergisst. Es werden zuviele Fächer unterrichtet, die ich vollkommen überflüssig und (sorry) idiotisch finde: Mineralogie und Eurythmie! Zum Thema Eurythmie kannst Du mal bei youtube gucken. Dann weißt Du, was das ist (allerdings gibts auch ein paar Videos, die Eurythmie auf die Schippe nehmen, die musst Du nicht angucken). Leistung zählt nicht, allerdings brüsten sich einige Waldorfschulen dann doch damit, dass ihre Schüler besonders gut im Abitur abgeschnitten hätten (ein ARgument, das bei einer Benotung durch schuleigene Lehrer für mich keine Aussagekraft hat).
Das waren jetzt nur die negativen Dinge, es gibt auch tolle (Förderung der musischen FÄhigkeiten, Praktika auf dem Land), die mich aber nicht überzeugen können. In der Praxis mag das anderes aussehen, ich kenne auch nur Mütter, die begeistert sind. Dennoch: für meine Tochter wird es die Waldorfschule nicht sein
GLG Robina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Waldorfschule ??

Antwort von bambusi am 17.12.2007, 22:27 Uhr

ZU Praktika auf dem Land kann ich noch etwas sagen.
Der Freund (15) meiner Tochter ist Waldorfschüler und hat gerade so ein 3 wöchiges Landpraktikum hinter sich,obwohl er gar keine Ambitionen in diese Richtung hat.Das fand auf einen Bauernhof in der Nähe von Bremen statt .Er musste von morgens um 7 Uhr bis abends um 19 Uhr dort arbeiten .Er hatte in den ganzen 3 Wochen nicht einen freien Tag oder Wochenende.
Ich finde soetwas unmenschlich und verstehe überhaupt nicht den Sinn .

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

OK

Antwort von Robina am 17.12.2007, 22:35 Uhr

dann nehmen ich die Praktika auf dem Land aus der Positivliste raus ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Cosma- Waldorfschule

Antwort von Mama Heike am 18.12.2007, 9:31 Uhr

Liebe Cosma,

wie du an den anderen Beiträgen liest, sind viele von Waldorfschule abgeschreckt. Zum einem liegt es daran, dass Waldorfpädagogik so scheinbar überhaupt nicht „greifbar“ ist. Verständlicher wird es vielleicht durch Henning Köhler („Jugend im Zwiespalt“):

„Den Jugendlichen selbst aber sei in dieser öffentlichen Form nur ein Satz zugerufen: Lasst euch nicht einreden, ihr müsstet so werden, dass ihr euch in diese Welt „nützlich“ einfügt. Diese Welt soll sich den Impulsen fügen, die sie durch euch empfangen kann. Haltet eure Erneuerungsimpulse lebendig und kämpft mit friedlichen Mitteln um ihr Wirksamwerden. Dies gibt eurem Leben einen Sinn.“

Waldorfpädagogik vermittelt den Kindern das "Handwerkszeug", die Welt zu verstehen. Mehr nicht. Und da „reicht“ es eben aus, wenn ein Kind erst in der dritten Klasse lesen lernt, weil es erst dann dazu bereit ist. Für einige Eltern ist selbst dieser Anspruch zu hoch. Diese Eltern haben das Vertrauen, dass sich die Kinder ihr "Handwerkszeug" besser aneignen, wenn sie selbst bestimmen, was wann dran ist und nicht ein Lehrer dies in Form von Unterricht vorgibt. (Das krasse Gegenteil ist ja Frontalunterricht scheibchenweise im 45 Minutentakt.)

Was aus meiner Sicht oft außer Acht gelassen wird: Egal auf welche Schule mein Kind geht, seine Auffassungsgabe bleibt die gleiche. Es wird weder intelligenter noch „dümmer“. Aber die Schule hat Einfluss darauf, ob das Kind deshalb leidet und Ängst entwickelt (Die anderen halten mich für einen Dummkopf/Streber). Ich finde jede Schule anschauenswert, die die Rahmenbedingungen dafür schafft, dass sich ein Kind mit seinen Fähigkeiten, aber auch mit seinen Unzulänglichkeiten eigenverantwortlich auseinandesetzen kann, ohne Versagensängste zu entwickeln. Eine Voraussetzung: Kein Notendruck.


*Wo denn (falls Du´s erzählen magst)?*
Wir wohnen in Berlin.

*Was hat Dich damals bewogen?.*
Die gleichen Sorgen wie deine: Was tut die Schule unseren Kindern an?

*Was machen Sie gerade in der Schule*
Russisch (ab sechste Klasse dann Französisch) und Englisch (ab 1. Kasse), Handarbeit, Turnen, Religion, Werken, Musik, Schwimmunterricht und jeden Tag 2 Stunden Hauptunterricht beim Klassenlehrer. Im Hauptunterricht werden die Fächer Mathe, Deutsch, Geschichte, Naturkunde etweder fächerübergreifend oder als vierwöchige Epoche unterrichtet. Momentan haben sie Pflanzenepoche und üben dann dort auch Rechtschreibung, Grammatik und Rechnen.


*wie siehst Du sie im Vergleich zu ihren vielleicht vorhandenen Nicht-Waldorffreundinnen?*
Ich stelle fest, dass sich die Kinder gar nicht über Schule unterhalten, eher ob jemand blöd ist oder super cool. :-) Meine Tochter ist aber eindeutig weniger gestreßt. Sie macht auch oft 1 ½ Stunden Hausaufgaben, aber die Freude und Begeisterung überwiegen.

*Müssen Sie auch mal was üben (Rechtschreibung etc.) wird Leistung auch mal kontrolliert ?*
Ja, sie übt Flöte spielen, Vokabeln, für Diktate und Mathetests. Diese Leistungen werden kontrolliert und auch bewertet. Die Tests zeigen allen (Eltern, Lehrern, Schülern) den momentanen Leistungstand des Kindes. Diese Ist-Leistung schleppen aber die Kindern nicht wie einen Sack Kartoffeln mit sich rum. Für das Kind bedeuten die Tests lediglich: "Mein Lernen war hier effektiv oder hier war ich nachlässig. Und hier konnte ich mich irgendwie gar nicht konzentrieren."
Meine Tochter ist auch mal traurig, wenn etwas nicht geklappt hat, aber damit hat es sich dann auch. Morgen ist ein neuer Tag.


*Wieviel Engagement wird von Dir verlangt ?*
Verlangt gar nicht, aber erwartet. *gg* Bei einer Erwartungshaltung bekomme ich schon einen Hals, aber irgendwann macht es klick und dann weiß man, dass mein Engagement den Kindern gilt und keine Last ist, es macht dann einfach nur Spaß und Freude. Ich mache auch nur das, wozu ich wirklich Lust habe.

Meine Tochter geht samstags zur Zirkus-AG ihrer Schule. Für uns waren die zusätzlichen Weg erst lästig und wir sind durch diese „Verplanung“ auch schon sehr eingeschränkt in der Wochenendgestaltung. Mein Mann hat unsere Tochter immer hingebracht und dann ist er irgendwann aus eigenem Impuls als „Helfer“ dabeigeblieben. Kannst du dir vorstellen, am Wochenende freiwillig drei Stunden in einer Schule zu verbringen? *lach*

Liebe Grüße
Heike

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke ...

Antwort von Cosma am 18.12.2007, 10:49 Uhr

Huhu,

danke Euch allen, vorallem Mama Heike fürs ausführliche Berichten :-)

Es ist wirklich so ein Dilemma:

Nur so als Beispiel:

Wenn es gewollt ist, daß das Kind sich seiner Person entsprechend zeitgemäß entwickeln kann, kann ich dann vetrauen, daß das auch passiert ?

Wo kann ich mich von dem Gedanken verabschieden, daß Üben-müssen und Förderung nicht so wichtig sind ?

Schwer auszudrücken.
Meine Sorge würde etwas in die Richtung gehen,daß Schwächen nicht erkannt werden und mein Kind fürs "Leben danach" nicht so gut gewappnet ist.

Wenn ich mir den Druck und oft auch inhaltlichen Quatsch, der an Regelschulen herrscht aber genau anschaue, weiß ich echt nicht, was mir für meine Kinder lieber ist.

Zum Glück hab ich noch ein gutes Jahr Zeit.

Danke nochmals,
Cosma

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke ...

Antwort von Mama Heike am 18.12.2007, 11:31 Uhr

Liebe Cosma,

wie kommst du auf die Idee, dass Üben nicht sinnvoll ist? Du kennst bestimmt den Spruch: Wer viel übt, hat öfter Glück. Üben ist wichtig. Das Glücksgefühl, es aus eigener Kraft zu können, ist einfach überwältigend und stärkend. Kinder üben gerne, aber nur wenn sie sich für die Dinge interessieren und damit überhaupt zum Lernen motiviert sind.

Vielleicht hilft es dir weiter, wenn du dich damit auseinandersetzt, wie Lernen "funktioniert". Da gibt es viele wissenschaftliche Untersuchungen und Informationen im Internet, vielleicht mal googeln. Hast ja noch Zeit. :-)

Liebe Grüße
Heike

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke ...

Antwort von Cosma am 18.12.2007, 17:33 Uhr

Huhu,


doch doch ich halte Üben für sinnvoll, hab nur eben bei Waldorfs das Bild, daß hauptsächlich Instrumente geübt werden, Rechtschreibung etc. da vernachlässigt wird.
Ist ja o.k., wenn man allem Zeit lässt, nur irgendwann sollte es ja schon stattfinden.

Gibt es eigentlich auch Lehrpläne ?
Was macht Deine Tochter gerade in Mathe /Englisch ?

Ich bleib dran am Thema, ich bin da echt noch ganz offen.

Liebe Grüße
Cosma

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

für mich ein Widerspruch sorry:

Antwort von tini80 am 18.12.2007, 18:05 Uhr

einerseits schreibst du
"Wo kann ich mich von dem Gedanken verabschieden, daß Üben-müssen und Förderung nicht so wichtig sind ?" und willst deine Kinder auf die Waldorf-Schule tun andererseits gehst du davon aus, dass dein 3. Klässler (?) aufs 8-stufige Gymnasium kommt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Mama Heike - naja... & @Cosma: Schulforum?

Antwort von MM am 18.12.2007, 18:11 Uhr

... - Du schreibst u.a.:
"Waldorfpädagogik vermittelt den Kindern das "Handwerkszeug", die Welt zu verstehen." -> Naja, ich würde mal eher bezweifeln, ob gerade esoterische "Lehren" (sei es von der Welt, vom Menschen , von Geschichte...), wie sie dem anthroposophischen Weltbild entsprechen, einem so besonders helfen, die Welt zu verstehen...? Ich halte es da doch eher mit wissenschaftlich begründeten Sachverhalten - auch wenn man da ebenfalls kritisch sein muss!

@Cosma: Ich würde vielleicht eher versuchen, eine gute "normale" Schule zu finden, also mit engagierten Lehrer/innen, die versuchen was zu verändern... Hier im Forum waren/sind, soweit ich mich erinnere, auch ein paar solche Lehrerinnen - auf jeden Fall Roma und ich glaube, Eleanamami(?). Vielleicht melden sie sich ja auch noch? Oder vielleicht eher im GRundschulforum?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@MM

Antwort von Mama Heike am 18.12.2007, 18:31 Uhr

Du kannst gern bezweifeln, was du willst. :-) Aber hast du jemals die Schulhefte von Waldorfschülern in der Hand gehabt? Also WEISST du etwas oder VERMUTEST du nur vom Hören-Sagen-Bla-Bla?

Und dann kann man sich über den Sinn des Inhaltes unterhalten, am Besten mit einem Waldorflehrer. Tipp: Das kann man prima an einem "Tag der offenen Tür".

Liebe Grüße
Heike

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Cosma

Antwort von Mama Heike am 18.12.2007, 18:49 Uhr

Liebe Cosma,

*Gibt es eigentlich auch Lehrpläne ?*

Es gibt eine Rahmenempfehlung, was an Stoff in welchem Schuljahr behandelt wird, aber der Lehrer ist relativ frei in seiner Entscheidung über die Themen. Selbstverständlich wird Bruchrechnen nicht erst in der neunten Klasse eingeführt, sondern in der vierten Klasse begonnen, nur so als Bsp. :-)


*Was macht Deine Tochter gerade in Mathe*

Sie bekommen momentan nur Rechenblätter als Hausaufgabe, weil sie jetzt im Hauptunterrricht Pflanzenkunde behandeln. Beim Rechnen üben sie zur Zeit Bruchrechnen, Kommastellenregeln, Multiplizieren, Dividieren, verpackt als Sachaufgaben und spannende Knobelaufgaben.

*/Englisch ?*
Grammatikregeln, Satzbau. Über was sie "schwatzen" und singen, weiß ich gar nicht, wahrscheinlich X-mas.

Ob du dich "sicher" mit einer solchen Schule fühlst, merkst du, wenn du mit verschiedenen Lehrern in ein Gespräch kommst. Es werden im Allgemeinen viele Info-Veranstaltungen angeboten, wo man Waldorfschule live auf sich wirken lassen kann.

Liebe Grüße
Heike

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: für mich ein Widerspruch sorry:

Antwort von Cosma am 19.12.2007, 9:49 Uhr

Huhu,

nein, das ist kein Widerspruch, weil es bei der Entscheidung Waldorfschule um unsere anderen beiden Kinder geht.

Unser Großer ist hochbegabt (HAWIK II getestet) und für ihn war die Regelschule und G8 grundsätzlich richtig.

MICH nervt nur oft die inhaltslosigkeit, der Druck, der auf seinen Freunden, die sich weniger leicht tun lastet.
Da unsere anderen Kinder (zumindest Kind. Nr. 2) wie ich es einschätze nicht HB sind, überlege ich für sie die Schulart neu.

Lg
Cosma

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Mama Heike ...

Antwort von Cosma am 19.12.2007, 9:52 Uhr

Huhu,

danke nochmal,

ich werde mich bei der nächsten Info-Veranstaltung vor Ort mal umhören.

Lg
Cosma

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.