Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Baerchie90 am 28.03.2020, 10:44 Uhr

Tochter (6 1/2) lässt sich gern bedienen

Ach du, ich hab hier ein Entwicklungsverzögertes (verm. Autistisches) Kind, das absolut "Konsequenz-resistent" ist, wenn nötig schreit er auch über Stunden, wenn er etwas unbedingt möchte, die Male, die ich das Ausgesessen habe, ging es um Dinge, die wirklich und wahrhaftig unmöglich waren.

Mein Sohn hat mich schnell gelehrt Prioritäten zu setzen, anders wäre es gar nicht möglich gewesen. Also suche ich mir meine "Kämpfe" sehr bewusst aus. "Beim Socken anziehen helfen" fällt bei mir unter"Pille palle" und wäre mir persönlich dieses ganze Drama nicht wert.

Wir hatten eine ganze Weile das Problem, dass Sohnemann gar nichts anziehen wollte. Also weder selbst, noch mit Hilfe. Er wollte auch nichts anhaben, wenn wir raus wollten. Zogen wir ihn an, riss er sich das Zeug wieder vom Leib. Das konnte über Stunden so gehen.

Da half es dann, weit vor der Situation mit Sohnemann zu reden, damit er sich da schon mal seelisch drauf einstellen konnte. (Zb. "Ich gehe nachher raus. Ich nehme dich nur mit, wenn du Klamotten an hast.")
Am effektivsten war es, wenn wir das dann auch noch plausibel (!) erklären konnten. ("Ich möchte, dass du Kleidung an hast, weil..." - konnte ich die Sache nicht plausibel erklären, war das für mich ein Zeichen, dass ich die Sinnhaftigkeit dieser Regel nochmal überdenken sollte.)
Auch half es, wenn Sohnemann selbst entscheiden konnte. ("Die roten oder blauen Socken?" , "T-Shirt oder Pullover" , "selbst anziehen oder mit Hilfe")
Inzwischen bin ich auch ein großer Freund von Ablaufplänen. Wir hatten schon einige, da waren die Aufgaben bildlich dargestellt, so dass Sohnemann auf dem ersten Blick sah, was zu tun war. (Zb. Hing morgens ein Bildchen mit einer Zahnbürste am Waschbecken, welches wir nach Erledigung des Zähne putzens abnahmen. Ohne irgendwelche Belohnungen, nur als visuelle Unterstützung.)

Durch den Kindergarten haben wir morgens eine feste Zeit, bis wann wir "fertig" das Haus verlassen müssen, da hat sich bewährt (ebenfalls weit vorher angekündigt), dass Sohnemann noch spielen kann, nachdem er fertig ist. Je fixer er ist, desto mehr Zeit hat er natürlich auch. Anfangs kam er immer zu mir, dass ich ihn anziehen soll, inzwischen hat er aber gemerkt, dass es noch schneller geht, wenn er sich fix selbst anzieht, so dass er meist schon angezogen im Kinderzimmer spielte, wenn ich gerade aufstand. ^^
(Jetzt, während unserer Zwangspause, sitzt er aber immer öfter in Unterhose in seiner Spielecke und zieht sich dann erst an, wenn er raus möchte. Ich bin da aber recht zuversichtlich, dass sich das mit dem Beginn des Kindergartens (oder der Schule) recht schnell wieder ändert.)

Keine Ahnung, ob da irgendwas brauchbares für dich dabei ist.

Achja, im Kindergarten zählt er übrigens trotz teils massiver Unterstützung Zuhause zu den selbstständigsten, zumindest erzählen mir die Erzieherinnen das immer wieder. Er kann es also, wenn es drauf ankommt.
Hier Zuhause dürfte und könnte er das sicher auch, muss es aber nicht, da ich die Notwendigkeit auch einfach nicht sehe.

 
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