Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mmmpower am 04.03.2020, 21:26 Uhr

Tochter (3jahre) geht immer zu anderen

Hallo,

Mir liegt seit einer Weile etwas auf dem Herzen.

Treffen wir uns mit anderen Mamas will meine Tochter immer deren gesamte Aufmerksamkeit.

Sie will sich auf deren Schoss setzen oder ihre Haare machen. Wenn ich dann sage, "komm doch zur Mama" ignoriert sie das einfach.

Ich hab dann immer das Gefühl, sie würde mich nicht brauchen oder gar nicht lieben.

Ich habe immer alles für sie gemacht, was allerdings nicht mehr ganz so einfach war als ihr kleiner Bruder zur Welt kam (20 Monate Altersunterschied).

Ich hoffe so sehr, dass diese geteilte Aufmerksamkeit nicht unsere Beziehung gestört hat.

Ist es eventuell normal für dieses alter oder sollte ich mir doch Gedanken machen?

Vielen Dank vorab!

 
9 Antworten:

Re: Tochter (3jahre) geht immer zu anderen

Antwort von Perspektiven am 05.03.2020, 2:50 Uhr

Hallo Mmmpower,

ich sehe in Deinem Beitrag Deine Sicht, kaum die Sicht Deines Kindes.
Diese Sicht brauche ich aber auch, um die von dir geschilderte Situationen in Euren Beziehungen einschätzen zu können.

Allgemein: Ein weiteres Kind beeinflusst das Verhalten des ersten Kindes enorm, weil das zweite Kind nun Deine Zuneigung beansprucht. Das bedeutet für das erste Kind eine deutliche Änderung in ihren Beziehungen zu ihrer Mutter.

Kinder entwickeln sich ständig. Es kann sein, dass sich das Verhalten Deiner 3-Jährigen in einigen Wochen von selbst ändert.

Vielleicht möchte sie in die Pflege des zweiten Kindes stärker eingebunden sein.

Das ist meine momentane Denkweise.

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Re: Tochter (3jahre) geht immer zu anderen

Antwort von Mmmpower am 05.03.2020, 6:27 Uhr

Unsere Tochter ist ein sehr fröhliches und aufgeschlossenes Kind.

Nach einer sehr schweren Geburt haben wir eine extrem starke Bindung aufgebaut. Nur ich durfte sie als Baby tragen, eingeschlafen ist sie nur bei mir.

So war sie damals auch regelrecht "krank" als ich bei der Geburt ihres Bruders im Krankenhaus war.

Seit ihr Bruder da ist hat es sich leider schon verändert, dass sie von einem Mama Kind zu einem Papa Kind wurde. Das war für mich zunächst auch nicht ohne, als es plötzlich hieß..nein mit Papa schlafen.. aber ich dachte halt, naja wenn der Papa für sie gerade greifbarer ist....

Wenn ich allerdings zum Beispiel daran denke wie es ist wenn ich sie in den Kindergarten bringe...da will sie zum Beispiel schon Mal nicht zu den anderen Müttern, die ihr unbekannt sind. Da will sie nur zur Mama.

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Re: Tochter (3jahre) geht immer zu anderen

Antwort von Mmmpower am 05.03.2020, 6:27 Uhr

Unsere Tochter ist ein sehr fröhliches und aufgeschlossenes Kind.

Nach einer sehr schweren Geburt haben wir eine extrem starke Bindung aufgebaut. Nur ich durfte sie als Baby tragen, eingeschlafen ist sie nur bei mir.

So war sie damals auch regelrecht "krank" als ich bei der Geburt ihres Bruders im Krankenhaus war.

Seit ihr Bruder da ist hat es sich leider schon verändert, dass sie von einem Mama Kind zu einem Papa Kind wurde. Das war für mich zunächst auch nicht ohne, als es plötzlich hieß..nein mit Papa schlafen.. aber ich dachte halt, naja wenn der Papa für sie gerade greifbarer ist....

Wenn ich allerdings zum Beispiel daran denke wie es ist wenn ich sie in den Kindergarten bringe...da will sie zum Beispiel schon Mal nicht zu den anderen Müttern, die ihr unbekannt sind. Da will sie nur zur Mama.

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Re: Tochter (3jahre) geht immer zu anderen

Antwort von Butterplätzchen am 05.03.2020, 7:48 Uhr

Siehst Du, sie ist ganz normal. Perspektiven hat schon recht hilfreich geantwortet...

Sie geht zu anderen, weil sie sich Deiner Liebe sicher ist. Sie kann sich lösen weil Du für sie da bist und sie das weiß. Alles im grünen Bereich.
Dass sie zum Papa geht weil Du anderweitig "beschäftigt" bist ist gut! Zeigt dass die Bindung zum Papa gesund ist.
Nicht normal wäre es, wenn sie sich bei Wildfremden Personen auf den Schoß setzt oder ihnen die Haare flechtet.

Beziehe sie viel in die Babypflege und das Betüddeln mit ein. Lass sie ihm Haushalt "Helfen" . Lass sie Entscheidungen fällen.Stärkst damit ihr Selbstbewußtsein.

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Re: Tochter (3jahre) geht immer zu anderen

Antwort von Mutti69 am 05.03.2020, 11:35 Uhr

https://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Kind-fremdelt-nicht-sorry-lang_7907.htm

Ein älterer Beitrag des leider verstorbenen R. Posth. Vielleicht für dich hilfreich.

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Re: Tochter (3jahre) geht immer zu anderen

Antwort von Perspektiven am 05.03.2020, 11:56 Uhr

Hallo Mmmpower,

vielen Dank für Deine ausführliche Darstellung.

Es wird sich sicherlich alles gut entwickeln.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei Dir und eigentlich allen Müttern bedanken, dass sie mit ihren Anfragen viel Verantwortungsbewusstsein zeigen.

Das könnte sich die Öffentlichkeit auch gern merken.

Ich wünsche Euch Gesundheit und Erfolg.

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Re: Tochter (3jahre) geht immer zu anderen

Antwort von Monroe am 06.03.2020, 8:33 Uhr

Das ist die Loslösungsphase. Von dir hat sie "genug" Liebe getankt, jetzt möchte sie das auch von anderen.
Nach der Geburt des Babys ist es auch normal, dass sich Kinder an dem orientieren, der auch Zeit hat, sich um das Kind zu kümmern.
Vorher Klammern sie ja oft an Mama - sie spüren vor der Geburt, dass sich bald was verändert.
Gut gebundene und sehr schlecht gebundene Kinder orientieren sich eher an anderen als an den Eltern. Letzteres kannst du bei deinem Kind wahrscheinlich ausschließen.
Sei stolz darauf und freu dich für und mit deinem Kind, dass es so viel Aufmerksamkeit bekommt.
Allerdings ist es sicher auch nicht unvernünftig, sie ein wenig zu bremsen, wenn es zuviel des Guten wird und sich die anderen Leute sichtlich genervt fühlen oder es ihnen etwas zuviel ist sich um dein Kind zu kümmern bzw dass sich das Kind um die Frisur der Leute kümmert

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Beruhigungsposting... ;-)

Antwort von Banu28 am 06.03.2020, 9:19 Uhr

Eure Bindung ist gut und völlig normal. Es ist für Kinder im Kiga-Alter aufregend, wenn sich auch andere Erwachsene mit ihnen beschäftigen, mit ihnen reden, sie ernst nehmen, ihnen Aufmerksamkeit schenken. Die Mama hat man ständig, und man möchte auch lernen, wie andere Erwachsene ticken. Die enge Mama-Kind Zweiertruppe, wie sie heute Alltag ist, ist gar nicht gut für Kinder. Sie brauchen auch viel Umgang mit anderen Erwachsenen. Früher waren das Tanten, Großtanten, Großeltern, Nachbarinnen, Schwägerinnen - alle lebten im selben Haus, jeder schaute nach den Kindern.

Meine Kinder haben sich auch immer extrem für meine Freundinnen interessiert. Wenn diese zu Besuch waren, haben die Kinder sich auch immer total um ihre Aufmerksamkeit bemüht, sich in den Mittelpunkt gestellt, waren stolz, wenn meine Freundinnen mit ihnen sprachen. Umgekehrt habe ich bei den Kindern der Freundinnen dasselbe erlebt. Eines der Mädchen sagte sogar (mit drei Jahren) zu mir: „Ich hab‘ dich lieb!“ Das ist eine reine Sympathie-Bekundung und in diesem Alter ganz normal.

Jedenfalls: alles gut bei Euch!

Was ein bisschen durchklingt: Es könnte sein, dass Du eine etwas klammerige Mutter bist. Du bist stolz auf Eure „extrem enge Bindung“, als Deine Maus ein Baby war, dabei ist diese starke Prägung auf die Mama sehr häufig und ganz normal, vor allem wenn sie die Hauptbezugsperson und der Papa berufstätig ist. Jetzt ist Eure Tochter sehr auf den Papa orientiert, und auch diese ödipale Phase, wie man sie ja bekanntermaßen nennt, ist ganz natürlich.

Ich würde Dir gern zwei kleine Anschubse geben. Der erste ist: Übe das Loslassen, auch wenn es schmerzt. Wir Mütter müssen unseren Kindern auch erlauben, sich immer mehr von uns abzulösen. Und zwar ohne, dass die Kleinen sich deshalb schlecht fühlen müssen, weil sie die arme Mama enttäuschen. Achte also darauf, Deine emotionalen Bedürfnisse nach Nähe nicht durch Dein Kind abdecken zu wollen. Dafür ist Dein Mann zuständig, nicht Deine Tochter. Unsere Kinder haben nicht die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir uns gut fühlen.

Das zweite ist: Habe etwas mehr Vertrauen in Dich selbst und Deine Erziehung. Du machst alles richtig! Es ist witzig, dass ausgerechnet die guten Mütter immer Angst vor einer „schlechten Bindung“ ihres Kindes haben. Eine gestörte Bindung findet man bei diesen Müttern nicht. Sondern sie ist typisch für zerrüttete, missbräuchliche, von Gewalt oder von Alkohol- und Drogenproblemen betroffene Familien. Ich kenne (beruflich) solche Fälle von grenzenlosen, distanzlosen und bindungsgestörten Kindern, die haben absolut nichts mit Deiner Tochter gemeinsam. Das ist etwas ganz anderes.

LG

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Re: Beruhigungsposting... ;-)

Antwort von Mmmpower am 06.03.2020, 14:17 Uhr

Vielen Dank für die lieben Antworten.

Ich erkenne mich tatsächlich in einigen Zeilen wieder.
Ich nehme es teilweise echt persönlich wenn ich nicht die"erste Wahl" bin und muss mich dann regelrecht daran erinnern, dass es ein Kind ist.

Und es freut mich im Grunde ja auch, dass sie so aufgeschlossen ist.

Worüber man sich alles Gedanken machen kann... Das hätte ich damals, kinderlos nicht vermuten können.

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