Rund um die Erziehung

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Geschrieben von MamaFlix am 28.11.2007, 18:39 Uhr

Ständig Erziehungsdiskussion mit Papa...

Hallo,

da mein Mann zur Zeit krankgeschrieben ist hatte wir heute beim Mittagessen mal wieder einen unserer ständigen, immer gleichen Erziehungsdiskussionen. Mein Kleiner ist ein ziemlich mäkeliger Esser. Von meinem Mann kan der heute mal wieder der Spruch: "Also bei UNS gabs das nicht. Bei uns wurde gegessen was auf den Tisch kommt, ohne Diskussion. Bei uns wurde GESPURT." Dann habe die Kids etwas Quatsch gemacht. "Also bei uns gabs sowas nicht. Wir konnten uns benehmen, bei uns wurde gespurt....Die Kinder sollen sich benehmen." Ich habe ihm gesagt, das ich mein Kind zu Punkt 1 einfach nicht zum Essen zwingen will (hab ich schon soo oft gesagt) und zu Punkt 2 das mich das jetzt nicht stört. Die Kinder schaden niemanden - verletzen sich nicht, warum sollten sie nicht ein Quatsch machen.

Wir haben leider unabhängig von heute ständig diese Erziehungsdiskussionen. Ich bin ihm einfach zu lasch, habe die Kinder nicht im Griff, muß härter durchgreifen usw.
Ständig fallen Sachen wie "Bei uns gabs das nicht, das wurde gespurt, sonst gabs was usw."

Mich macht das total fertig und ich fühle mich oft auch total unfähig was die Erziehung angeht, nur weil ich eben nicht hart durchgreifen will. Mein Mann schlägt auch nicht, aber droht schon öfters, das es was hinter die Löffel gibt.... Was er dann jedoch nicht tut....

Wie kann ich meinen Mann davon überzeugen, das ich eben nicht der Meinung bin, das immer "gespurt" werden muß....

Vg

MF

 
10 Antworten:

Re: Ständig Erziehungsdiskussion mit Papa...

Antwort von glückskinder am 28.11.2007, 20:40 Uhr

ich glaube, dass bei euch zwei unterschiedlich erlebte Erziehungsstile aufeinander prallen. dein Mann scheint schon mit viel Strenge, auch Schlägen erzogen worden zu sein. Du vielleicht nicht oder gerade, willst dies aber nicht wiederholen. so ist es zumindest bei mir. Dein Mann hat von seinen Eltern diese Erziehungsmethoden gelernt und wendet diese auch an. Erscheinen ihm auch richtig.
Ich denke, dass ihr euch immer reiben werdet, was eure Kindererziehung angeht. Es hilft nur reden, reden, reden.
Lass ihn dochmal aufschreiben, warum er denkt, dass seine Methoden die besseren sind. Und schreib du auf, warum du deine besser findest. Er soll dagen, was er an deinen schlecht findet. Vielleicht kommt ihr dann zu einem gemeinsamen Nenner.

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Re: Trefft Euch doch in der goldenen Mitte...

Antwort von Mijou am 29.11.2007, 10:22 Uhr

Hallo,

frage doch Deinen Mann mal, wie er sich als Kind gefühlt hat, wenn er runtergemacht, angeschrien oder geschlagen wurde - all dies muss nämlich passiert sein, sonst hätte er keineswegs "gespurt". Hake hartnäckig nach, er wird anfangs nur sagen "hat uns aber nicht geschadet, ich fand's richtig". Er soll sich wirklich mal erinnern, ob die Mahlzeiten und das Familienleben glücklich waren. Oder ob er nicht vielleicht nicht doch auch Angst vor seinem Vater hatte und keineswegs viel Freude im Alltag hatte.

Männer gehen oft nur mit dem Kopf an die Dinge heran, sie haben es schwer, sich an Gefühle zu erinnern. Das wäre aber wichtig, damit er merkt, dass er vielleicht doch kein so arg glückliches Kind war. Und sich denn doch wünscht, dass es seinen Kindern anders geht.

Ansonsten könntet Ihr aber trotzdem vielleicht mehr Kompromisse finden. Statt Deinen Mann nun total von Deiner Einstellung zu überzeugen (was schwierig sein wird), könntet Ihr gemeinsame Regeln finden, die beim Essen gelten sollen. Regeln (auch am Tisch) sind ja überhaupt nicht schädlich. Sie geben Kindern Halt und Orientierung.
Zwischen Nicht-Eingreifen und zuviel Strenge gibt es eine goldene Mitte. Findet die doch einfach gemeinsam, eh? Das ist auch viel konstruktiver, als gegeneinander zu argumentieren. Dazu musst vielleicht auch Du ein bissel von Deinem Laissez-Faire-Stil abrücken. Ein klein wenig Rücksicht am Tisch ist schon wichtig, sonst ist ein Kind später (zum Beispiel bei Kindergeburtstagen) kein gern gesehener Gast. Dazu gehört aber natürlich nicht, dass es essen muss, was auf den Tisch kommt. Meine Kinder brauchen nichts zu essen, sie bekommen dann aber keine Extra-Wurst zubereitet.

Grüßle,

Mimi

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Kenn ich...

Antwort von lenamama99 am 29.11.2007, 10:53 Uhr

bei uns ist der Diskussionspunkt, dass ich das gemeinsame Essen als einen Treffpunkt erlebt habe, wo auch jeder seine Probleme loswerden kann, mein Mann wurde so erzogen, dass bei Tisch kein Wort gesprochen werden soll.

Ging dann so weit, dass er versucht hat mir das Wort zu verbieten, mittlerweile geht es einigermaßen, wir "dürfen" reden aber es muß eben auch gegessen werden.

LG Ute

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Re: Ständig Erziehungsdiskussion mit Papa...

Antwort von suki am 29.11.2007, 12:17 Uhr

wie alt ist denn dein mann?
hört sich steinalt an.

ich wurde auch immer zum essen gezwungen und habe mir eine "schöne" essstörung zugelegt. meine kinder müssen nichts aufessen. gekostet werden muss alles mal. wenns nicht schmeckt, ok.
hat dein mann ein absolutes hassgericht? setz ihm das doch mal vor. kommt da die gute alte erziehung wieder vor und er isst es ohne murren?
isst dein mann alles? sitzt er nie lustig und ausgelassen am tisch?
vielleicht hälst du ihm mal den spiegel vor.

lg nicki

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bei uns jibbet janz jenau denselben Inhalt, nur mit anderem Wortlautn Worten

Antwort von wassermann63 am 29.11.2007, 13:51 Uhr

(und zwar weil mein Mann Italiener ist ;-)))

Es ist soo ermüdend, manchmal, echt.

Ich kann dir nur raten: bleib bei deinem Weg, auch wenn er oft steinig ist. Das Wichtige daran ist: wessen Weg ist besser für die Kinder? Deiner oder der deines Mannes? Wenn du mit bestem Wissen und Gewissen behaupten kannst, dass dein Weg das Bestmögliche für die Kinder ist, bleib dabei.

Was den eher konservativ angehauchten Göttergatten angeht, kannst du entweder a) die Gehörgänge auf Durchzug schalten oder b) in wortreichster Manier versuchen, einen wahrscheinlich eisern an seiner "Gespurt-wird"-Taktik festhaltenden Göga umzustimmen. Hierzu kann ich dir aber gleich sagen: Erfolgschancen circa 0,001 Prozent.

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bei uns jibbet janz jenau denselben Inhalt, nur mit anderem Wortlautn Worten

Antwort von wassermann63 am 29.11.2007, 13:51 Uhr

(und zwar weil mein Mann Italiener ist ;-)))

Es ist soo ermüdend, manchmal, echt.

Ich kann dir nur raten: bleib bei deinem Weg, auch wenn er oft steinig ist. Das Wichtige daran ist: wessen Weg ist besser für die Kinder? Deiner oder der deines Mannes? Wenn du mit bestem Wissen und Gewissen behaupten kannst, dass dein Weg das Bestmögliche für die Kinder ist, bleib dabei.

Was den eher konservativ angehauchten Göttergatten angeht, kannst du entweder a) die Gehörgänge auf Durchzug schalten oder b) in wortreichster Manier versuchen, einen wahrscheinlich eisern an seiner "Gespurt-wird"-Taktik festhaltenden Göga umzustimmen. Hierzu kann ich dir aber gleich sagen: Erfolgschancen circa 0,001 Prozent.

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sorry, falsch gedrückt, korrigiere in Gedanken einfach den Betreff

Antwort von wassermann63 am 29.11.2007, 13:53 Uhr

o.T.

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Das kenne ich nur zu gut....

Antwort von krueml am 29.11.2007, 13:56 Uhr

.... mein Mann meinte auch, dass man mit Autorität und Druck sein Ziel erreicht (da hat er aber in unserer TOchter seinen Meister gefunden *ggg*). Ich habe dann öfter vor ihm Probleme mit den Kindern auf meine Weise gelöst (ernst nehmen, verhandeln, mitentscheiden lassen) und er hat eingesehen, dass ich schlussendlich beeser mit den Kids klarkomme als er. Allerdings ist er immer noch öfter überfordert weil ihm die weibliche Empathie fehlt. Er kann SItuationen und Stimmungen schlecht einschätzen und reagiert entweder gar nicht oder über. Das ist wahrscheinlich auch das Hauptproblem der meisten Männer.

LG!

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Re: Ständig Erziehungsdiskussion mit Papa...

Antwort von ny152 am 29.11.2007, 17:02 Uhr

dein mann scheint sehr autoritär erzogen worden zu sein. frag ihn doch mal in einer ruhigen minute, wie er sich dabei eigentlich gefühlt hat. ich kann mir vorstellen, dass er sich gewünscht hätte, man wäre respektvoller und liebevoller mit ihm umgegangen. wahrscheinlich aber wird er sagen "das hat mir nicht geschadet, im gegenteil". das ist dann eine art verleugnung, eine unbewusste, deshalb schwer zugängliche. die kinder solcher ehemaligen kinder, also euer sohn, sind dann leider oft die leidtragenden, weil ihre eltern genau das wiederholen, was sie selbst erfahren haben, als kind aber eigentlich als frustrierend und demütigend erlebt haben.

komplizierte geschichte und sehr tief gehende psychologische zusammenhänge, die aber zu 100% zutreffen. machen kannst du da erst einmal nicht viel, weil dein mann eben dieses bewusstsein (bzw. unbewusstsein) hat, das nicht einfach so durch ein paar erklärungen relativiert werden kann.

aus liebe zu dir und zu seinem sohn sollte er aber vielleicht versuchen, ein stück weit diese eigenen erfahrungen auszublenden und deine anregungen aufzunehmen, um zu einem anderen, besseren umgang mit seinem sohn zu gelangen.

falls dich die thematik interessiert, kann ich dir die bücher von alice miller empfehlen, vor allen dingen "das drama des begabten kindes" und "am anfang war erziehung".

sorry für so viel tiefenpsychologie... ist mein interessengebiet.

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Re: Ständig Erziehungsdiskussion mit Papa...

Antwort von ny152 am 29.11.2007, 17:08 Uhr

mein mann hatte übrigens für damalige verhältnisse (70er jahre) recht liberale eltern, ein bisschen 68er-mäßig eingestellt. was soll ich sagen? er ist im umgang mit seinen kindern superliebevoll, hat immer das richtige gespür dafür, was ihnen gut tut und was nicht, verliert nie die nerven, ist unendlich geduldig und zugewandt.

er ist das beste beispiel dafür, dass eine unautoritäre erziehung prachtexemplare von menschen hervorbringt.

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