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Geschrieben von M. am 06.05.2008, 16:04 Uhr

Spielen nach meinen Regeln...

Hi,
wer kennt das?

Unser Sohn ist 2 1/2 Jahre, lieb und aufgeweckt. Er trotzt wenig, ich kann auch ganz gut konsequent sein.
Nur eine Sache weiß ich nicht zu händeln...
Er erfindet Spiele und die sollen so gespielt werden, wie er es sich vorstellt. Wollen wir nicht so, ist er extrem traurig. Wie verhält man sich, bzw. inwieweit soll man auf sein Verlangen eingehen?
Auch "kommandiert" er dann häufig, gestern hatten wir z.B. Besuch und er rief immer:"Steffi, hierhin." Ich sagte ihm, dass es "bitte" hieße und besagte Steffi das selbst entscheiden müsse (sie ist 18 und seine Cousine). Ich für meine Person sage ihm auch immer, dass er mich nicht kommandieren solle, dass es bitte hieße und ich es mir selbst überlege, ob ich es so machen will. Er versteht das mit dem "Bitte" auch und ist oft ganz höflich beim Fragen.
Kurzum, wieviel soll man darauf eingehen, wann ist es zuviel?

Lieben Dank wieder mal.

M.

 
6 Antworten:

Re: Spielen nach meinen Regeln...

Antwort von Birgit67 am 06.05.2008, 16:35 Uhr

Bestimmen wollen Kinder immer und sind immer traurig wenn es nicht nach ihrem Kopf geht - egal in welchem Alter.

Solange es O.K. ist und man sich darauf einlassen will mitspielen - ansonsten ruhig auch mal sagen wenn was anderst sein soll weil es einem nicht gefällt - wenn er nämlich mit anderen Kinder spielen will kann er auch nicht immer der Bestimmer sein.

also nicht immer nachgeben aber hin und wieder das baut auf.

Mache ich bei meinem Sohn auch so, der zwar westentlich älter aber der Kleine ist und üblicherweise machen soll was der Große will (Hackordnung bei Kindern ist einfach so - der Größte/Älteste bestimmt). Will der Kleine mit mir Spielen mache ich nach seinen Regeln mit außer es ist was was ich nicht will dann spreche ich mit ihm und ändere die Regeln - allerdings ist mein Kleiner auch um einiges Älter

Gruß Birgit

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Re: Spielen nach meinen Regeln...

Antwort von Janeway am 06.05.2008, 18:05 Uhr

Hmm, meine will das auch manchmal.

Manches mach ich mit, z.b. wenn sie beim Einschlafen will, dass ich mit einem bestimmten Finger ihren Handrücken streichle....anderes mach ich nicht mit, z. B wenn ich schon eine schiefe Ebene hochgegangen bin, und sie unbedingt will, dass ich die Treppe hochgehe....
Da bleibe ich dann noch etwas sturer als sie (aber irgendwoher muss sie ihre Sturheit auch haben...) und mittlerweile akzeptiert sie auch, dass sie vieles bestimmen darf, aber eben nicht alles.

Gruß J.

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Re: Spielen nach meinen Regeln...

Antwort von ny152 am 06.05.2008, 19:44 Uhr

ích erwarte von einem 2,5jährigen noch keine vorbildliche soziale verhaltenweisen. generell setze ich auf das prinzip vorbild: wenn ich stets höflich mit meinem kind und den anderen familienmitgliedern spreche, warum sollte mein kind dann dauerhaft im kommandierton mit mit umgehen? man muss nur ein bisschen geduld haben. erst mit 3-4 ist kindern bewusst, dass sie mit ihren äußerungen und taten im gegenüber auch ärger oder andere gefühlsregungen auslösen können.

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Re: Du erwartest sehr viel...

Antwort von Mijou am 06.05.2008, 20:16 Uhr

Hallo,

mein jüngerer Sohn ist auch zweieinhalb. In diesem Alter sind Kinder noch Egoisten und Egozentriker. Das heißt, sie glauben, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche seien identisch mit denen der anderen. Und sie haben nur ihre eigenen Interessen im Blick.

Deinem Sohn zu erklären, die Cousine dürfe Dinge "selbst entscheiden" wird ihn schon von den Vokabeln her total überfordern. Er "entscheidet" selbst ja auch noch nicht, sondern macht, was ihm einfällt. Das nimmt er auch von anderen an.
Gleiches gilt für das "Kommandieren" (woher soll er denn DAS Wort nun kennen... ;-)). Er hat zudem gar nicht das Gefühl, andere zu kommandieren - er macht einfach, was ihn interessiert und denkt, die anderen wollten das auch sofort mitmachen.

Ich finde, Du erwartest eine Fähigkeit, die er noch nicht haben kann: Nämlich über sein Verhältnis zu anderen rational zu reflektieren und sich in deren Haut hineinzuversetzen. Zu beidem ist er von der Gehirnreife her noch lange nicht in der Lage.

Einfachere Regeln kann er aber dennoch schon verstehen. Dazu brauchst Du ihn aber nicht zu belehren. Es reicht, wenn Du seine Bedürfnisse erfüllst, sobald Du kannst. Ihn aber auch warten lässt, wenn Du mit etwas anderem beschäftigt bist. So lernt er mit der Zeit, dass auch andere Menschen Wünsche haben - und diese sich nicht immer mit den eigenen decken. Auch die Cousine ist alt genug, ihm das selbst zu zeigen. Hier sind Deine Ermahnungen und Erklärungen (die er eh nicht versteht) ebenfalls ganz überflüssig.

Wichtig ist auch, dass Du sein altersgemäßes Verhalten nicht mit Erwachsenenmaßstäben interpretierst. Wenn er möchte, dass Du etwas sofort tust, ist das kein "Kommandieren". Sondern Du hast lediglich das Gefühl, er wolle Dich manipulieren. Er will das gar nicht, er will einfach, dass Du ihn sofort bei einer Idee oder einem Spiel unterstützt - er weiß nicht, dass Erwachsene so etwas als bedrängend empfinden könnten.

Sieh sein Verhalten ganz wertfrei und interpretiere nichts hinein, huh? Bedenke sein sehr geringes Alter. Erwarte nicht, dass er sich anders verhält als seine Altersgenossen. Informiere Dich vielleicht sogar ein bissel über die Fähigkeiten eines Zweijährigen (gut ist das Buch "Kinderjahre" von Remo H. Largo, aber auch das Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul).

Grüßle,

Mimi
Liebe Grüße

Mimi

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Re: Spielen nach meinen Regeln...

Antwort von MichaelaPo am 06.05.2008, 20:56 Uhr

Hallo

ich kann Dich gut verstehen: ich finde es auch oft schwer mich "herumkommandieren" zu lassen, aber ich denke, die Kinder denken in dem Alter noch nicht dran. so entwickelt sich halt die Sprache, von Einwortsaetzen zu Mehrwortsaetzen dauert es halt ein bisserl bis "bitte" Bestandteil davon ist. Ich wiederhole oft ihre Forderung mit Bitte und es kommt immer oefters von alleine. Ich bitte sie natuerlich auch immer mit "bitte".
Das "Problem" mit der Cousine wuerde ich die Cousine selber loesen lassen, wenn es fuer sie wirklich ein Problem ist. Die Cousinen meiner Kinder (16-21 Jahre alt) spielem oft gerne mit ihnen, wenn nicht koennen sie das auch selber sagen.Lass ihn doch die Erfahrung machen, dass jemand mal Nein sagt und nicht immer die Mutter.
Ich finde es uebrigens toll, dass er Spiele selber erfindet und da so seine eigenen Ideen hat. das zeigt doch wie phantasievoll er ist. In seinem Alter kann man doch noch gar nicht nachvollziehen, dass es schon so viele "Regeln" gibt...
Ich denke, Du solltes ein bisschen lockerer damit umgehen und das ganz positiver zu sehen.
Alles Liebe Michaela

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Re: Spielen nach meinen Regeln...

Antwort von Stryla am 07.05.2008, 8:52 Uhr

Ich würde nach meinem Gefühl gehen. Was Du mitmachen willst machst Du mit, was nicht eben nicht. Du sagst ihm dann "Ich will das so nicht spielen". Natürlich wird er sauer sein, aber warum solltest Du etwas tun was Du nicht willst, wohinter Du nicht stehst? Es ist absolut ehrlich, Du reagierst quasi"wie jedes andere Kind auch" auf ihn reagieren würde, nur halt liebevoller und nicht mit an den Haaren ziehen wie ich das damals bei Spielkameraden gemacht habe, wenn die mich "kommandiert" haben.

Ich würde halt genau abwegen, willt Du das jetzt nicht, weil es Dich stört (du willst keinen Kreuzer haben , Du willst ein Piratenschiff haben), oder weil Du erziehen willst.Wenn letzteres der Fall ist würde ich nachgeben, denn Nein sagen, nur um zu erziehen, hört sich für mich nicht in Ordnung an. Ist ersteres der Fall, bleib Dir treu :-)

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