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Geschrieben von lenamama99 am 29.05.2006, 14:19 Uhr

Schwimmkurs... (lang)

Hallo,
heute muß ich auch mal eine Sorge los werden.
Lena (6,5) macht jetzt ihren Fortgeschrittenen Schwimmkurs, bei den gleichen Trainern und im gleichen Schwimmbad wie den ersten.
Das Drama: 1. Stunde Scharlach, 2. Stunde mit Papa da, Kind hat fast die ganze Zeit mit nassen Klamotten draußen gesessen und geheult, kosequenz? 3. Stunde Harnwegsinfekt, 4. Stunde nach ca. 15 Min. heulen (mir ist sooo kalt) ist sie mit ins Wasser und hat geübt und der Hammer letzten Samstag nach 20 Min. heulen sind wir wieder heim.

Jetzt fahren wir erst mal in Urlaub und ich habe ihr gesagt, wenn sie nächstes Mal nicht spätestens nach 15 Min. mit im Wasser ist, dann brechen wir den Kurs ab.

Der Hohn, ins Nichtschwimmerbecken geht sie vorher (wenn sie darf) und schwimmt da auch rum und sobald die traninerin (die sie eigentlich liebt) aus der Kabine kommt fängt das Theater an.

Letzte Woche habe ich dann vor lauter Frust mitgeheult und hätte sie echt am liebsten mitten ins Becken geworfen, damit sie endlich rein geht.

Hat jemand von Euch so was schon erlebt und was kann ich machen, dass sie den Kurs weitermacht, sie erzählt doch jedem, sie will ihr Seepferdchen machen, bis es dann wieder Samstag ist.

Gruß Ute

 
3 Antworten:

Re: Schwimmkurs... (lang)

Antwort von Mama Heike am 29.05.2006, 22:55 Uhr

Hallo Ute,

deine Lena ist im Wackelzahn-Alter und wackeln die Zähne, wackelt die Seele. Kinder in diesem Alter verlieren oft ihren inneren Halt, sie "hängen" dann am Tisch, müssen oft ihren Arm zu Hilfe nehmen, um ihren Kopf zu stützen und sind oft launisch, mal wollen sie ganz groß sein und dannn wieder bemuttert werden wie ein Baby. Man wird nicht immer schlau aus den Kindern, was ja auch an eurer Situation so knifflig ist. Dazu kommt, dass die Kinder auch eine andere Körperwahrnehmung bekommen, sie frieren leichter und sie haben große Angst, ihr Körper könnte kaputt gehen.

Bei dem, was du schilderst, tut mir Lena aufrichtig leid, und das sollte sie euch auch.

Sie hat sich ein großes Ziel gesetzt und hat vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben Angst davor zu versagen und euch zu enttäuschen. Ihr müßt die Situation unbedingt entschärfen. Kramt in euren Erinnerungen. Wie habt ihr euch beim Schwimmenlernen und der Schwimmprüfung gefühlt? Erzählt ihr davon!

Meine Tochter hat in einer kleinen Schwimmschule mit warmen Wasser schwimmen gelernt, die Seepferdchenprüfung wäre in einer ihr unbekannten Schwimmhalle gewesen und dazu noch bei einem Schwimmlehrer, den sie nicht mochte. Dort wollte sie natürlich nicht hin. Für mich klangen ihre Bedenken verständlich. Wir wollten den Kurs eigentlich auch mit dem Seepferdchen abschließen, aber viele Wege führen bekanntlich nach Rom.

Der Schwimmkurs ist doch in erster Linie dazu da, sicher und gut schwimmen zu lernen. Wer das kann, darf das Seepferdchen erschwimmen. Wenn Lena schon schwimmen kann, könnt ihr doch auch alleine schwimmen üben. In jedem Schwimmbad nehmen die Bademeister die Schwimmprüfung ab und überreichen dem stolzen Prüfling das Seepferdchen. Villeicht sogar an eurem Urlaubsort?

So haben wir das gemacht: Wir sind nach dem Kurs (ohne Abschlußprüfung) in unser Schimmbad zum Üben gefahren. Sie hatte ihr Ziel und die Strecke vor Augen, die sie dafür schwimmen muss. Ich habe sie ermutigt, bin mit ihr in das kalte Wasser und wir haben tüchtig gestrampelt, damit uns warm wurde. Immer länger hat sie durchgehalten und ich habe mächtig gestaunt und sie angefeuert. Wir haben bereits nach dem dritten Üben beim Bademeister nachgefragt. Sie wollte gern die Prüfung probieren und los gings. Wenns nicht geklappt hätte, hätte sie eben weiter mit mir üben müssen. Sie hat es ohne Probleme geschafft und war total stolz. Und es schien ihr hinterher sehr leicht: nur ein bißchen schwimmen und dann so ein tolles Abzeichen?

Die Erwartungshaltung an das "große" Seepferdchen war auch bei unserer Tochter derart groß, dass ich froh bin, dass sie es ohne seelischen Knaks erschwommen hat.

Besprecht als Eltern (ohne Lena) noch mal in Ruhe die Situation. Ich würde vielleicht freitags (wenn es ein öffentliches Bad ist) schon mal mit ihr privat schwimmen gehen und mit ihr um die Wette zittern. Sonnabends würde ich immer ihren Bademantel mitnehmen. Wenn der Kurs bezahlt ist, ist es doch sowieso gleich, ob sie nun zu Huase bleibt oder mitschwimmt oder nur am Beckenrand zuschaut. Ihr könntet euch ja "zu Tode" langweilen, wenn sie nicht mitschwimmen mag. Vielleicht dreht sie ja euch zu Liebe eine Runde, damit es euch nicht zu langweilig wird.

Wer gut und ausdauernd schwimmen kann, erschwimmt das Seepferdchen-Abzeichen, nicht der, der einen Kurs besucht, wo er sich nicht wohlfühlt. Ihr müßt Lena darin bestärken, selbst ein Seepferdchen zu werden. Und wer ein Seepferdchen sein will, geht nun mal ins Wasser. Es geht nicht um das Abzeichen und um das Bestehen einer Prüfung, sondern darum, ein kleines Seepferdchen zu sein. Und das schwimmt und schwimmt...und hat Spaß daran.

Liebe Grüße
Heike

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Danke o.T.

Antwort von lenamama99 am 30.05.2006, 10:35 Uhr

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Re: Schwimmkurs... (lang)

Antwort von mamaj am 31.05.2006, 17:02 Uhr

Hallo,
wir haben das auch gerade hinter uns.

Bevor ich aber schreibe, wie es bei uns ausgegangen ist, wollte ich Dir etwas schreiben, das mir mein Kinderarzt geraten hat, bezüglich schwimmen lernen.

Kinder sind verschieden und genau so verschieden lernen sie...sie lernen zu verschiedenen Zeiten laufen, sprechen, lesen...usw.
Warum sollen sie alle zur gleichen Zeit schwimmen lernen?

Was das schwimmen anbelangt...zuerst sollten sie Spaß am Wasser haben, spüren das Wasser etwas tolles ist, und das geht auch im Nichtschwimmerbecken und eventuell mit Schwimmflügeln oder anderen Hilfen im großen Becken.
Vor allem ist es auch wichtig, das die Kinder vertrauen zum Schwimmlehrer haben und das hört sich bei Euch nicht so an.....

Nun zu uns...unsere Tochter ist nun 7 1/2 Jahre alt und hat vor 14 Tagen ihr Seepferdchen gemacht und das mit viel Spaß und ohne Streß.
Es macht ihr so viel Spaß und sie schwimmt schon so gut und sicher, das sie gestern die Aufnahme in den DLRG geschafft hat und darauf ist sie nun wahnsinnig stolz.

Die Bademeisterin vom DLRG meinte, das sie keine Kinder aufnehmen, die nicht in der Schule sind...bevorzugt ab 2. Klasse (mindestens 7 Jahre). Sie hat unserer Tochter vorher schon beobachtet, als sie mit mir geschwommen ist, und konnte es nicht fassen, das sie wirklich erst 14 Tage das Seepferdchen hat. *zugegebenstolzbin*

Laß Deiner Tochter noch etwas Zeit, laß ihr den Spaß am Wasser und dann kommt die Lust auf das Seepferdchen von alleine...denn schwimmen muß sie am Ende alleine, da kann ihr keienr helfen.
Man vergißt so schnell, das auch in der Schule Schwimmkurse frühestens in der 2. Klasse gegeben werden....

LG
mamj

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