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Geschrieben von MM am 23.04.2008, 21:49 Uhr

Oma-Problem?

Hallo, ich versuchs jetzt auch mal hier - im OMa-Forum hat mir bisher niemand geantwortet (kommt aber vielleicht noch?) - also:

Zunächst einmal - bei mir/uns ist es so, dass ich (untypishcerweise???) ein besseres /unkomplizierteres Verhältnis zu meiner SchwieMu als zu meiner Mutter habe. Mit beiden ist es aber soweit OK, unsere Kinder (4 und 2 J.) mögen beide Omas und Opas gern.

Meine Eltern wohnen cca. 500 km weit weg, haben hier aber ne Zweitwohung und kommen so alle 4-6 Wochen für cca. eine Woche, macnhmal etwas länger. WEnn sie hier sind, sehen wir uns fast jeden Tag, zumindest mit der Omi.

Nun ist es so, dass meine Mutter ganz nett und hilfsbereit ist - aber oft eben auch zu sehr, bzw. in einem "ungesunden" Sinne, und das Ganze hat auch Schattenseiten. Stichwort Helfersyndrom ("hilft" auch da wo nicht erwünscht; Kontakte am liebsten zu Leuten, denen sie "helfen" kann; Aufopferungstendenz und Nicht wahrnehmen/Formulieren eigener Bedürfnisse, das kommt dann aber irgendwann "hintenrum" - Proejektionen von "Schuld" auf andere; oft geht es ihr ums "Image" - ob sie in einem guten Licht dasteht... usw.).

Ja und wenn es um die Kinder geht, habe ich festgestellt, dass sich ein Muster einschleicht, dass ich so nicht will. Sie spielt mit ihnen, liest vor, geht auf sie ein - also alles toll, sie freuen sich auch immer - ABER sobald es um etwas auch nur ein bisschen "Unpopuläres" geht, nimmt sie die Finger weg und überlässt es mir (Schuhe anziehen, Klo gehen, etwas machen was abgesprochen war...). Ausserdem sagt sie NIE klar, was SIE möchte und was SIE stört (also persönliche Grenzen aufzeigen), es kommt höchstens ein "Du könntest jetzt vielleicht mal die Schuhe anziehen, weil die Mama das gesagt hat" (so als würde sie ich selber davon distanzieren) oder "Das ist nicht so gut, da drauf zu hauen"... etc.

Und da sie oft generell so "Wischiwaschi" in ihrem Umgang ist, machen die Jungs (bes. der ältere) auch mehr Blödsinn, drehen mehr auf als sonst - was mich wiederum dazu bewegt, strenger/rasanter zu sein als ich normalerweise bin bzw. sein will (z.B. wenn wir irgendwohin wollen und ich die Kids dazu bekommen "muss", sich anzuziehen etc.). So entsteht immer wieder eine ganz komische Dynamik von "liebe OMI, böse Mami" :-(, was ich nicht will! Kennt Ihr so was? Wie geht Ihr damit um?

Natürlich "muss" ich nicht so und so reagieren, aber irgendwie sehe ich oft keine Alternative :-/ !

Ich bin dann oft sauer auf sie, dass sie sich so aus der Verantwortung stiehlt, und zugleich auch aúf meinen Sohn, der das ausnutzt und sich daneben benimmt - der probiert richtig, was man bei der Oma so alles kann...!
Und entsprechend ist meine Reaktion dann :-(.

Als ich mal verscuht habe, mit ihr darüber zu reden, hatte es keinen Erfolg. Sie verträgt generell praktisch keine Kritik und versucht alles so hinzudrehen, dass sie im Recht war und ich sie zu UNrecht "angreife" (auch wenn ich sachlich und konstruktiv zu sein versuche)...

Danke im voraus für Eure Gedanken, Anregungen und Meinungen dazu! Gruss, M.

 
12 Antworten:

Re: Oma-Problem?

Antwort von Stryla am 23.04.2008, 22:32 Uhr

Kenne dise spezielle situation nicht, aber meine Mutter ist auch serh dominant und alles muss so laufen wie sie meint. Nicht nur wie das mit meinem Kind zu sein hat sondern auch mit Fremden. z.B. jemand hilft beim Umräumen von Möbeln und sie schimpft, dass alle zu langsam sind, so trägt man das nciht, ich wäre schon fertig, ihr könnt nichts. wenn man dann den Mund aufmacht und sagt, was soll dieses Verhalten wird sie beleidigt, weint, sagt sie bekommt einen Herzinfarkt und wir bringen sie noch ins Grab. Wir sind ja so unverschämt und wir spinnen. was willst Du das diskutieren? NICHTS! NIENTE! Kommt nichts an. Vergiss es. Einzige Konsequenz: finde Deine Lösung. mir geht mitlerweile alles so richtig schön am A.... vorbei, ziehe mein Ding durch und ignoriere. Ausserdem zeigt mein Kind, dass es meine Methoden will. Sie hat gar keine Wahl klein bei zu geben.

In deinem fall: Du kannst sie schlecht ausladen. Also versuchen nicht strenger zu sein als sonst. Sei normal. Sei wie immer. Wenn da mehr Chaos ist, dann ist das halt mehr Chaos. Dein Kind merkt Du bist konsequent. Und Du jmachst keine Schlammschlachten wie Deine Mutter. und da sie ein Helfersyndrom hat benutze dieses. sag ihr , dass Dir diverse Dinge immer so schwer fallen ( Fenster putzen, Regale abstauben, Garten machen, etc :-) ), dass sie so toll nähen kann und Du überhaupt nicht ( mach zwei T-shirts von dir kaputt, die Dir nicht viel bedeuten, flehe aber Deine Mutter an , dass sie diese Dir näht), bedanke Dich jeden Abend für ihre Hilfe. bringe ihr Blumen und sge "sorry, dss Du immer so viel tun musst, wenn Du da bist. ich will dich nicht ausnutzn, aber Du kannst das so gut". Sie wird sich vermutlich richtig bestätigt und gebraucht fühlen. Du kriegst Hilfe und gleichzeitig hat sie weniger Zeit für Dein Kind :-)

Irgendwie sowas würde ich machen. ich weiss, ist fies, aber sie lässt ja nicht mit sich reden und es kann ncitb sein, dass sie die Mutter-Kind-Bindung strapaziert.

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Re: Oma-Problem?

Antwort von Janeway am 23.04.2008, 22:49 Uhr

*lach*

Ich hab ein anderes Oma-Problem.
Aber genau wie du versteh ich mich mit meiner Schwiegermutter besser als mit meiner Mutter.

Diese schränkt meine Tochter (2) zu sehr ein, aus Angst, unangenehm aufzufallen (glaube ich). Und aus Angst, dass ihr irgendwas passieren könnte.
Ich bin dann immer hin- und hergerissen, wo muss ich die Rechte meiner Tochter schützen, wo kann ich die Oma-Enkel-Beziehung ihren Weg gehen lassen.
Habe meine Antwort dabei noch nicht gefunden.

Ganz unähnlich ist mein Problem dem deinen nicht, deswegen erzähl ich grad davon....

Was mir bei deinem Posting eingefallen ist, kannst du dich nicht manchmal einfach zurückziehen? Oma geht mit den Kindern raus, will sie fertigmachen, und du stehst einfach nicht da, und kannst nicht als Alibi zum Schuhe-anziehen herangezogen werden....
Und wenn ihr alle zusammen wegmüsst, vielleicht fällt dir noch etwas gaaaaanz dringendes ein, worum du deine Mutter noch schnell bitten kannst? Die Blumen müssen bestimmt gleich gegossen werden, die halten das keine halbe Stunde mehr aus!
Dann ist die Oma weg und ihr könnt euch fertigmachen....

Alles Gute
Janeway

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Wirklich ein Problem???

Antwort von AyLe am 24.04.2008, 12:57 Uhr

Hallo, M., ich lese gerade "Kinderjahre" von Largo und bin u.a. auf einige erstaunliche seiner Aussagen gestoßen. U.a. betreffen diese genau ein solches Problem wie das deinige. Es geht darum, ob und inwiefern es notwendig ist, dass alle Bezugspersonen am gleichen Strang ziehen.

Lt. seinen Beobachtungen ist es so, dass Kinder sehr wohl unterscheiden können zwischen dem Regelfall, der von den Eltern aufgestellt wird und der Ausnahme, die die zus. Bezugspersonen als weiteres Verhaltenmodell anbieten.

Soll heißen: es ist überhaupt nicht notwendig, dass alle Bezugspersonen sich gleichermaßen verhalten. Im Gegenteil, je größer die Breite und Tiefe an Verhaltensmodellen ist, um so mehr hat das Kind die Mgl. sich in verschiedenen Situationen zu bewähren bzw. mit ihnen zurecht zu kommen.

Die Herausforderung für die Eltern besteht allerdings in der Erdung der Kinder und der "Rückführung" auf die familiären Regeln.

Ich persönlich finde es richtig und wichtig, dass bspw. mein Sohn von seinen "echten" bzw. "adoptierten" Omas und Opas verwöhnt wird bzw. anders behandelt wird als von mir. Es eröffnet ihm eine andere Welt mit anderen Menschen. Wenn er mit mir zusammen ist, weiß er, dass ich das anders handhabe.

LG, AyLe

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Re: Wirklich ein Problem???

Antwort von miebop am 24.04.2008, 13:13 Uhr

hallo mm,

ich gehe da mit ayle konform. meine kinder kennen das auch -werden von meinen eltern tw sehr in den himmel bewundert, von den großeltern väterlicherseits auch mal "zusammengefaltet", wenn sie am rollstuhl zu viel rumhampeln. mein ehedings ist von seinen eltern übrigens viel schneller genervt als ich. ;) vielleicht steckt dahinter ein system.

ich würde mich an deiner stelle so weit wie möglich zurückziehen. so eine großmutter-enkel -beziehung muss sich auch erstmal aufbauen, die finden dann schon eine umgangsebene miteinander.

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@Ayle und @Miebop...

Antwort von MM am 24.04.2008, 14:30 Uhr

... danke für Eure Beiträge!

Ich sehe es ja auch so, dass es IHRE Beziehung ist, und würde mich gerne mehr zurückziehen - ABER das geht manchnmal eben deshalb schlecht, WEIL meine Mutter diesen "Pipikram" (wie Naseputzen, aufs Klo begleiten, ans Schuh-anziehen erinnern...) nicht/kaum mal von selbst macht! Und zwar auch dann wenn es abgesprochen ist - ich bin dann wieder die einzige, die kommt und dran erinnert... :-/

Ich will ja gar nicht, dass sie alles macht wie ich - habe aber das Gefühl, SIE will das, bzw. meint es müsste so sein! Sie fragt wegen jedem Sch.... (sorry), statt es auch mal so zu machen wie es IHR Stil wäre. Und so habe ich eben das gefühl, ich kann es gar nicht einfach sein lassen, sondern muss immer irgendwie (wenn auch Hintergrund) gegenwärtig sein.
Die andere Oma ist da eigenständiger - also in Grundsatztsachen fragt sie bzw. es ist abgesprochen, aber diesen praktischen Kleinkram macht sie einfach, ohne dass man ihr jeden Schritt erklären und "erlauben" muss.

Ich denke ja es hat was damit zu tun, dass meine Mutter generell oft nicht richtig "sie selbst" ist, nie klar sagt was sie will, sondern Rollen spielt entsprechend dem, was von ihr angeblich erwartet wird... :-/ Wir haben schon öfter drüber gesprochen, aber ich denke das ändert sich nicht (leider).

Ach ja, die Kinder (oder eins von ihnen) mal allein zu OMa zu schicken (für länger als ein paar Stunden), ist aus diesen (s.o.) und noch anderen Gründen problematisch - unser Eindrukc ist, meine Eltern wären da überfordert. Aber vielleicht probieren wir da mit der Zeit doch auch mal mehr Varianten aus...(?)

Übrigens würde mich interessieren was Ihr zu den Antworten meint, die im Oma-Forum kamen. Da war ich echt überrascht, wie strikt das da gesehen wird mit der grosselterlichen (Nicht-)Verantwortung...!

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@Stryla...

Antwort von MM am 24.04.2008, 14:41 Uhr

... danke für die Antwort.

Ich habe verstanden was Du meinst (glaub ich zumindest), denke aber das liegt mir nicht. Etwas Ähnliches hat meine Schwester lange gemacht - also an das "Helfersyndrom" unserer Mutter appelliert und es sozusagen etwas für sich "instrumentalisiert". Natürlich führt das, wie Du schreibst, zu Zufriedenheit und dem Gefühl der Unabkömmùochkeit bei unsrer Mutter. Und die andere Seite ist ja eigentlic acuh zufrieden (ihr wurde geholfen).

ABER mir gefällt an dem Ganzen nicht, dass eine Abhängigkeit entsteht, die ich so nicht will, und dass ich diese Rolle im Grunde ja wieder nach ihren Regeln spielen würde (Sie die Helfende, ich die Hilfe-Empfangende) - eben den Gegenpart, den sie braucht, damit ihr SElbstbild aufrecht erhalten wird. Ich hätte aber wenn schon, dann gerne eine "richtige" Beziehung (gehabt), wo man sich auch auseinander setzt, kritisiert, beide Seiten "sie selbst" sind. Habe das immer wieder verscuht, Gepspräche geführt, Diskkussionen vom Zaun gebrochen, mich selbst mitgeteilt... Meine Schwester sagte mir, das habe keinen Sinn (womit sie wahrscheinlich recht hatte), ich warf ihr wiederum vor, nicht ehrlich zu sein und "pragmatisch-utilitaristisch" an diese Beziehung heranzugehen, da es bequemer sei (man muss sich nicht streiten/auseinandersetzen, ist nicht "die Böse" und bekommt auch noch Hilfe). Naja, heute seh ich das schon mit mehr ABstand, könnte aber trotzdem wohl nicht so vorgehen wie Du es vorschlägst... Danke aber trotzdem! M.

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@Janeway...

Antwort von MM am 24.04.2008, 14:43 Uhr

... danke auch für Deine Antwort! Ja das mit dem Nicht-dastehen zum Schuhe-anziehen kann ich prbieren, befürchte aber, dass wir dann nirgnds hingehen... ;-)

Auf jeden Fall danke. M.

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Re: Wirklich ein Problem???

Antwort von ny152 am 24.04.2008, 16:56 Uhr

ehedings :-)))

tolles wort, ich hab sehr gelacht. das merk ich mir.

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@MM

Antwort von Feelix am 24.04.2008, 20:38 Uhr

Liebe MM!

Alles das, was Du an Zusatzinformationen ins Spiel bringst („Helferkomplex“, „Imagebewusstsein“ …) mal außen vor gelassen: Hältst Du es für möglich, MM, dass für Deine Mutter manche Situationen, die uns Eltern im Zusammenleben mit unseren Kindern so albern alltäglich vorkommen - etwa das Bücken beim Schuheanziehen und das Noch-beim-fünfhundertzehnten-Mal-mitfeixen, wenn Dir ein Grinsegesicht dabei triumphierend den „falschen“ Fuß hinstreckt; das Aufzuppeln von schwergängigen Reißverschlüssen auf'm Klo, leider drei nasse Sekunden zu spät ... - eine enorme Herausforderung darstellen? Für Deine Mutter so richtig heftig anstrengend sind?

Ich weiß nun nicht, wie alt Deine Mutter ist -- meine Schwiegereltern sind alt. Völlig fit, aber alt. Über siebzig. Und ich habe la(aa ;-)nge gebraucht, bis ich ihr … sagen wir: selektives Wahrnehmen der Grundbelange ihrer Enkelkinder (vom Aufstehen bis zum Schlafengehen) verstehen - und dann irgendwann auch liebevoll annehmen konnte.

Und wenn ich die beiden heute im Umgang mit unseren Kindern beobachte und in ihrem Gesichtsausdruck die Anstrengung mancher Situationen – und ich meine derer, die sie sich gerne und selbst ausgesucht haben (!) … etwa das gemeinsame Einpflanzen der Blumenzwiebeln (inklusive den Geschwisterstreit darüber, wer denn nun zuerst …) - erahne, dann könnte ich mir vorstellen, ist dieses „Rosinenpicken“ der Großeltern möglicherweise ein „natürlicher“/stimmiger/notwendiger Teil des Prozesses rund um das Altwerden und Altsein.

Du beklagst (und Du hast mein volles Verständnis dafür ;-), dass Deine Mutter nicht nur nicht für Eure Regeln, sondern noch nicht einmal für ihre eigenen Grenzen „kämpft“ – zumindest nicht in der jeweiligen Situation, und nicht gegenüber den betroffenen Personen. Nichts belastet eine Familie mehr als Unausgesprochenes, finde ich. Und es ist soo lästig. Ein paar wenige direkte Worte, wenn sie anstehen ... alles wäre auf dem Tisch und dann hoffentlich vom selbigen *uff* -- So einfach. Aber ich kann das – bei alten Menschen - verstehen. … Inzwischen ;-) Denn es ist anstrengend, die eigenen Grenzen zu wahren und mit offenem Visier zu schützen. Gegenüber Menschen im allgemeinen, gegenüber Kindern im besonderen (wo es bei ihnen doch sooviel zu beachten gilt, wie wir uns in diesem Forum ja täglich gegenseitig versichern ;-).

...

Hm, ist das vielleicht „Altersstarrsinn“ im besten Sinne …? Man kennt seine Grenzen und mag nicht mehr drüber. Ohne Not über keine einzige. Und darüber mag man noch nicht mal mehr sprechen. Und das mag man auch nicht mehr verteidigen. Soo anstrengend.

Manchmal denke ich: so wie das Kind noch über nahezu jede Grenze will, nein: m u s s ;-) verabschiedet sich der alte Mensch allmählich vom Müssen-Wollen (über Grenzen). Wie sollte er sonst das Nicht-mehr-Können ertragen … ?


Liebe Grüße, Feelix (Mit 'nem Höllenrespekt vorm Älterwerden aber in heller Vorfreude auf den Altersstarrsinn - oder das, was ich dafür halte :-))

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Re: Oma-Problem?

Antwort von hase67 am 24.04.2008, 21:20 Uhr

Hallo MM,

ich habe mir dein Posting jetzt extra mehrfach durchgelesen, weil mir einige der von dir geschilderten Beobachtungen sehr bekannt vorkamen - eine ähnliche Konstellation hatte ich nämlich früher auch öfter mit meiner Mutter. Bei uns hing das, soweit ich es rückblickend beurteilen kann (meine Mutter ist mittlerweile verstorben, deshalb ist das Thema nicht mehr aktuell für mich), mit einer gewissen Verunsicherung ihrerseits zusammen, was meine Erziehungsvorstellungen anging. Sie schien mir irgendwie immer hin- und hergerissen zwischen dem, was sie selbst als richtig erachtet hätte (bzw. wie sie es aus unserer Erziehung damals gewöhnt war) und dem Respekt (oder der Angst) davor, mir zu sehr ins Handwerk zu pfuschen. Im Endeffekt hat sie daher auch nur die "unproblematischen", weil garantiert angenehmen Aufgaben übernommen, in Dingen, wo es um ein erzieherisches Eingreifen ging (und sei es auch nur, eigenen Unmut über nerviges Verhalten zu äußern oder vom offenskundiges soziales Fehlverhalten zu kritisieren), hielt sie sich sehr vornehm zurück. Ich habe ihr das auch übel genommen und ihr mangelnde Verantwortungsbereitschaft unterstellt. Heute sehe ich das ein bisschen anders. Ich glaube, sie war sowohl mir als auch den Kindern gegenüber unsicher, wie weit sie gehen durfte, weil sie einerseits ihre eigenen Grenzen nicht eindeutig gespürt hat, andererseits aber auch Angst hatte, mit unpopulären Maßnahmen anzuecken.

Eine Konstellation "Mama böse - Oma lieb" ist bei uns nur deshalb nie entstanden, weil meine Mutter nur selten bei uns zu Besuch war. Die Kinder haben diese Situation also nie wirklich deutlich so wahrgenommen.

Rückblickend würde ich heute sagen, dass es wahrscheinlich hilfreich gewesen wäre, sie jeweils für ein paar Stunden mit den beiden allein zu lassen - so hätten sie wahrscheinlich einen gemeinsamen Weg gefunden. Im Grunde genommen war ich nämlich der Störfaktor, da sie mich und meine Reaktionen als Spiegel für ihr Verhalten sah und dementsprechend einen regelrechten Eiertanz aufgeführt hat.

Vielleicht versuchst du einfach mal, die Situation zu entzerren, indem ihr erstmal weniger gemeinsam zu viert macht, sondern die Kinder bei Anwesenheit deiner Eltern einfach ein paar Oma-Stunden haben - ohne dich. Dann ist sie ja gezwungen, einen eigenen Weg für sich zu finden. Was deine Kinder zeigen, ist Verunsicherung über die unklare Konstellation - wenn du nicht dabei wärst, würde sich diese Unklarheit schnell in Wohlgefallen auflösen, denn dann würde deine Mutter mit Sicherheit früher reagieren und sich nicht darauf verlassen, dass du schon irgendwann eingreifst, wenn es ihr zuviel wird oder sie einfach ratlos ist.

LG

Nicole

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@ny, @ feelix, @hase...

Antwort von MM am 24.04.2008, 21:27 Uhr

... heute nur noch kurz - vielen Dank für alle Anregungen (besonders Feelix und hase), da ist schon vieles dran, demnächst mehr... Tschüs erstmal (für heute)! Gruss, M.

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@ M&M

Antwort von Stryla am 24.04.2008, 23:21 Uhr

Kann Dich verstehen. Ich bin eigentlich auch dagegen menschliche Schwächen ( Helfersyndorm)für meine Zwecke auszunutzen. In diesem Fall hätte ich es zwar vertreten können, da Diskussionen ja sinnlos sind, aber ich kann Dich verstehen. Ich habe lange versuht meine Mutter und meinen Vater zusammen mit mir in eine Familientherapie zu bringen, weil ich der Meinung bin, meine Mutter braucht professionelle Hilfe. Aber sie muss ja wollebn und laut ihr sind ja alle ire ausser sie. Insofern muss man für sich rigendeine Lösung finden.Wünsche Dir dass Du noch genügend Antworten bekommswt wo Du den passenden Tipp bekommst. Fühl Dich gedrückt. Man liebt ja seine Mutter auch und eigentlich will man sie ja gar nicht als "Gegnerin" sehen, es ist einfach nur traurig.

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