Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Hexhex am 19.01.2013, 12:57 Uhr

Nochmal zur Intuition - wie funktioniert die bei Euch im Alltag?

(Ich hole meine Frage einfach auch hier herauf, damit sie im Thread unten nicht untergeht, weil der schon so lang ist.)

Also: Ich finde das Erziehen nach Bauchgefühl spannend, verstehe aber noch nicht ganz, wie das im Alltag aussieht. Deshalb eine Bitte an die Intuitions-Verfechterinnen: Habt Ihr vielleicht ein paar Beispiele, wie Ihr im Alltag einen Konflikt mit Eurem Kind spontan und aus dem Bauch heraus gelöst habt? Oder eine richtige Entscheidung getroffen habt (zum Beispiel bei der Wahl des Kigas oder der Schule), ohne groß darüber nachzudenken? Ich kann mir das noch nicht recht vorstellen.

LG

 
13 Antworten:

es ist ja nicht nur die Intuition............es ist auch Erfahrung, eigene Erziehung,

Antwort von Charlie+Lola am 19.01.2013, 13:11 Uhr

Selbstreflektion..........auch bei denen die sich kaum Gedanken drüber machen.
Grundsätzlich sollte man sich über sein Verhalten und sein Umgang mit anderen immer mal wieder reflektieren.

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Re: Nochmal zur Intuition - wie funktioniert die bei Euch im Alltag?

Antwort von Fredda am 19.01.2013, 13:29 Uhr

Intuition, wissen und denken schließen sich doch nicht aus, das sollte alles genutzt und kombiniert werden.

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Re: Nochmal zur Intuition - wie funktioniert die bei Euch im Alltag?

Antwort von Spinat am 19.01.2013, 15:58 Uhr

Da schließe ich mich Fredda an. Intuition schließen Denken und Wissen nicht aus.

Bei der Kindergartenwahl, habe ich mir erst die verschiedenen Kindergärten angesehen und dann entschieden, welcher für mein Kind der bessere ist. Da vermischt sich ja Wissen, Denken und Bauchgefühl.

Ich lese keine Ratgeber (bzw habe ich nur 2 gelesen) und versuche mich in die Kinder hineinzudenken und sie so zu behandeln wie ich auch gerne behandelt werden würde.

Ist dass denn nicht immer ein Gemisch aus allen 3 Punkten?

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Re: Nochmal zur Intuition - wie funktioniert die bei Euch im Alltag?

Antwort von Silke11 am 19.01.2013, 16:32 Uhr

also, bei Kiga und Schule habe ich 2x ins Klo gegriffen, weil ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört habe. Da würde ich also empfehlen, die Einrichtung zu wählen, bei der sich bei einem das beste Gefühl einstellt., nachdem man sie angeschaut hat und sich über sie informiert hat.

Konflikte mit dem Kind - hm, ich versuche mich halt in ihn hereinzuversetzen und ihm meine Sichtweise zu erklären. Konsequenzen oder Strafen gibt es hier nicht. Wenn etwas kaputtzugehen droht, nehme ich das aber natürlich zeitnah weg, ebenso wie ich ihn früher am Sandwerfen u. ä. gehindert habe. Möglicherweise folgendes Gebrüll habe ich soweit möglich ignoriert.

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Re: Nochmal zur Intuition - wie funktioniert die bei Euch im Alltag?

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.01.2013, 18:05 Uhr

Jeder Mensch agiert doch ständig intiutiv. Wenn ich vor dem Gemüseregal stehe und nach dem Broccoli greife statt nach den Möhren, dann handle ich intuitiv - weil ich grad mehr Lust auf Broccoli habe statt auf Möhren. Auch Entscheidungen, die wir für Kopf-Entscheidungen halten sind fast ausschliesslich intuitiv. Du verkopfst gerade das Bauchgefühl - interessanter Ansatz, aber zum Scheitern veurteilt.

Intuition ist kein Wert an sich, sie wird gebildet durch das, was man im Laufe seines Lebens an Erfahrungen und Wissen gesammelt hat - auch durch Bücher. Deswegen kann eine intuitive Reaktion auf die gleiche Situation bei zwei verschiedenen Menschen auch sehr unterschiedlich ausfallen.

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Intuition heisst ja nicht, dass man nicht nachdenkt...

Antwort von MM am 19.01.2013, 18:52 Uhr

... sondern (für mich zumindest), dass man auch auf sein Gefühl/"Herz"/"Bauch" hört - denn das sind bei Entscheidungen, die man trifft, ja auch Signale, die man nicht überhören sollte, auch wenn sie nicht so bewusst sind wie Gedanken. Nachdenken kann man darüber ja trotzdem, zumindest im Nachhinein - warum hatte ich so ein komisches Gefühl, woran lag es, womit hing es zusammen... usw.?

Bei mir "stimmt" die Intuition oft. Aber das heisst nicht, dass ich den Verstand ausschalte. Ich sehe es eher so, dass beides sich ergänzt. Beispiel Schulwahl: Man kann massig Informationen einholen, vergleichen, alles anlysieren und drüber nachdenken - und hat trotzdem bei einer Schule, die "eigentlich" toll abschneidet, ein komisches Gefüh. Irgendwie fühlt es sich nicht richtig an - und nach meiner Erfahrung ist da oft was dran, auch wenn man erst im Nachhinein weiss, woran das lag (oder man weiss es auch dann nicht)...

Und ich finde, generell in Beziehungen zu anderen Menschen, also auch zu den eigenen Kindern, ist dieser Faktor oft auch wichtig, mal mehr mal weniger. Beispiele für "Intuition in der Erziehung" zu nennen, finde ich schwierig, da sie einfach etwas Allgegenwärtiges ist, quasi bei fast allem dabei... Finde ich. (Oder ich habe die Frage falsch verstanden - ?)

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Bauchgefühl ist ein schönes Wort....

Antwort von SkyWalker81 am 20.01.2013, 13:49 Uhr

und hört sich an, als ob man es "automatisch" richtig macht.
Ist aber nicht so. Und das es vielleicht nicht das richtige war, erfährt man denn auch nicht immer gleich. Gerade bei der Schul/Kigalwahl etc. sind ja soviele Faktoren dafür verantwortlich ob es hinhaut oder nicht und auch Dinge die man zu dem Zeitpunkt der Entscheidung noch gar nicht wissen konnte.

Und nachdenken tut man bei solchen Entscheidungen wie Impfungen, Kiga Schule ja schon auch, das macht man nicht spontan. Man informiert sich und wägt dann ab.
Spontan wird es tatsächlich in der Erziehung, weil man da meistens keine grosse Zeit hat zum überlegen, wenn man das bockige Kleinkind im Supermarkt auf dem Boden liegen hat dann handelt man sicher aus dem Bauch raus aber dennoch schiessen einem dann in Gedanken diverse Lösungen, die man eben schon gehört oder gelesen hat durch den Kopf, also z.B. "irgnorieren" oder "das Kind aus der Situation herausholen" oder "legen sie sich auch schreiend auf den Boden". In Sekundenschnelle wählt man dann aus (Bauch....) und handelt.

Und nochwas: Solange es keine grossen Probleme gibt (mein grosses Kind ist bisher eher pflegeleicht, er ist 11 Jahre alt) gibt es ja auch keine grosse Veranlassung sich eine Strategie zu überlegen, da klappt das mit dem Bauch.
Wenn aber mein Bauch irgendwann nichts mehr sagt, bzw. das Kind "beratungsresistent" ist, dann sucht man eben Hilfe bei Ratgebern, Foren etc. um sich neue Sichtweisen anzueignen. Mir hat geholfen mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass da ein kleines Kind vor mir steht, das nunmal alles GANZ anders wahrnimmt. Sich immer wieder in ein Kind zurückzu"verwandeln" ist wichtig. Und zu akzeptieren, dass es nunmal keine "'Gebrauchsanweisung für ihr neues Kind" gibt. Da muss man jeden Tag neues lernen und den "Bauch" mit Input füllen.....

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Re: Nochmal zur Intuition - wie funktioniert die bei Euch im Alltag?

Antwort von mf4 am 20.01.2013, 15:10 Uhr

Kita-Wahl war nach Entfernung getroffen. Immerhin wollte ich nicht mit den Kindern erst Kilometer laufen.
Schulwahl eher so, dass wir da hin zogen, wo eine passende Schule war... gleicher Grund. Meine Kinder sollten nicht erst Kilometer laufen zur Schule.

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Gegenfrage - womit denn sonst?

Antwort von Fuchsina am 21.01.2013, 0:10 Uhr

Wie soll es denn ohne laufen? Oder befragst Du bei jedem Handeln einen Ratgeber?

Ist nicht böse gemeint, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit etwas ausser Intuition durch den Alltag kommt. Wenn das Kind gerade brüllt weil er z.B. etwas haben will was er aber nicht haben darf, kann ich ihm doch nicht sagen "warte mal kurz, ich muss mal einen Ratgeber konsultieren wie ich jetzt reagieren soll" sondern muss eben reagieren. Und dass aus Intuition oder Bauchgefühl oder eben Erfahrung oder wie man das auch immer nennen mag.

Vor allem schliesst- wie andere schon schrieben - Intuition doch nicht das Denken und das Reflektieren des eigenen Verhaltens im Nachhinein aus.

Bei wirklich wichtigen Entscheidungen - wie z.B. Kitawahl - hat man aber meist mehr Zeit um dann eventuell irgendwelchen Ratgeber, wenn man mag, zu konsultieren. Aber gerade bei Alltagssituationen muss mann immer zwangsläufig aus dem Bauch heraus Entscheidungen treffen.

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Re: @fuchsina: Na, mit kopflastigen Methoden natürlich!

Antwort von Mijou am 21.01.2013, 11:02 Uhr

Der Clou an dieser Diskussion ist ja gerade, dass man sehr wohl auch kopflastig entscheiden kann. Und zwar in solchen Situationen, die sich ständig wiederholen: Das schreiende Kleinkind, das nicht allein einschlafen kann, das bockende Kind an der Supermarktkasse, das Kind, das nicht an der Hand gehen will usw. Gerade WEIL diese Situationen sich eine Zeitlang ständig wiederholen, bleibt auf jeden Fall genug Zeit, dazu einen Erziehungsratgeber zu befragen. Und so benutzen viele Eltern hier ja bekanntlich die Methoden "Kinder lernen aus den Folgen" oder "Jedes Kind kann schlafen lernen". Sonst wären die ja keine Bestseller, gell.

Ich selbst finde, dass ein Mittelweg aus angelesenem Wissen über Kinderentwicklung UND Intuition am besten ist. Zum Beispiel verbietet mir meine Intuition, meine Kinder schreien zu lassen, egal was schlaue, gut verkäufliche Ratgeberbücher dazu sagen. Ich finde aber Bücher wichtig, die uns erklären, wie kleine Kinder ticken (Jesper Juul: Das kompetente Kind oder Remo Largo: Babyjahre). Diese Bücher sind KEINE Erziehungsratgeber, sondern erklären, warum Kinder so handeln MÜSSEN, wie sie es tun. Das gibt Gelassenheit, weil man erkennt, dass bestimmte Verhaltensweisen bei ALLEN Kindern vorkommen, nicht nur beim eigenen, also alters- und entwicklungsbedingt sind.

Wer ganz ohne dieses Basiswissen auskommen will, reagiert nach meiner Beobachtung dagegen oft gekränkt, wenn das Kind bockt, eine Weile lang den Papa bevorzugt, gemeine Dinge sagt, nicht hört usw. Es fehlt einfach ein bissel Knowhow über die kindliche Entwicklung, das eben auch nicht einfach vom Himmel fällt, sondern erworben sein will. Übrigens sagen kluge Neurobiologen, dass auch die Intuition umso besser funktioniert, auf je mehr Wissen sie zurückgreifen kann. Intuition ist blitzschnell abgerufene Erfahrung UND Wissen - je mehr davon vorhanden ist, desto optimaler das Bauchgefühl.

LG

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Re: Nochmal zur Intuition - wie funktioniert die bei Euch im Alltag?

Antwort von yamyam74 am 21.01.2013, 16:28 Uhr

Was heißt Konflikt lösen für Dich? Liest Du vorher einen Ratgeber, wenn es gerade schwierig ist?

Wenn ich z.B. zu meinen 5 und 7 jährigen Söhnen sage, sie möchten jetzt bitte aufräumen und sich Bettfertig machen, sie es aber nicht machen, dann gibt es 2 Möglichkeiten, die ich anbiete: entweder ihr räumt jetzt auf und macht euch Bettfertig oder es gibt kein Abendritual. Dann können sie selbst entscheiden, ob sie die schöne oder schlechte Variante nehmen. So mache ich es eigentlich immer. 2 Möglichkeiten, mehr nicht.

Kindergarten habe ich mir einige angeschaut und den für mein Kind und mich am Besten genommen. Jeder hat ja andere Vorstellungen.

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Mijou hat das gut formuliert...

Antwort von MM am 22.01.2013, 21:08 Uhr

... und auf den Punkt gebracht, finde ich!

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Re: Mijou hat das gut formuliert... finde ich auch! owT

Antwort von Silke11 am 23.01.2013, 20:28 Uhr

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