Rund um die Erziehung

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Geschrieben von raphael04 am 30.09.2006, 22:58 Uhr

Nochmal an Phi

Hallo,

ich habe gerade dein Posting von unten gelesen und war irgendwie sehr erschrocken bis perplex.

Die Idee wäre echt, du druckst dir mal deine Postings aus und liest sie an einem "Spitzentag" durch. Mal sehen, ob du nicht auch selber darüber erschrickst ...

Du schreibst von anmaßenden Müttern/Eltern, die einem ihr Schema F aufs Auge drücken wollen - aha. Und was ist mit dir selbst, die sich anmaßt, darüber zu urteilen, daß es offensichtlich niemanden so sch ... geht wie euch? In welcher schlimmen Phase seid ihr denn gerade, du und dein Mann? Einer ist arbeitslos (wenn das noch so ist) und der andere weiß nicht, wie er demnächst arbeitet? Ja? Und? Wo ist das Besondere?

Es geht sagenhaft vielen Menschen so, da kann ich jetzt nix dran finden. Klar, jeder verpackt Probleme anders, aber es ist absolut nichts weltbewegendes, wenn man es mal so sieht.

Wie dir sicher auch aufgefallen sein wird, hast du selber deinen Kurzen mit Michel verglichen. Das fand ich witzig, den Michel ist ein liebenswerter Lausbub, der soviel Krabatz im Kopf hat, daß er auch viel vergißt. Welcher Mensch käme wohl auf die Idee, Michel zu einem Psychiater zu schicken??? Was ich damit sagen will: ich habe mal deine letzten Posting durchgelesen, um zu sehen, wo denn jetzt deiner Meinung nach überhaupt die "Auffälligkeiten" liegen. Soll ich dir was sagen? Ich hab keine außergewöhnlichen Auffälligkeiten gefunden! Er hat ein Kind auf dem Schulhof mit Sand beschmissen? Ja, sowas gibt's eben. Er vergißt Sachen? Gibt's auch. Er testet bei euch speziell seine Grenzen aus und in der Schule nicht so? Ja, das ist vermutlich bei der Hälfte aller lebendigen Schulkinder so (und auch KiGa-Kids). Du selbst sagst doch, er ist im Großen und Ganzen ein ganz lieber Kerl. Ich komme irgendwie partout nicht dahinter, was genau dich überhaupt so dermaßen ärgert und mich beschleicht immer bei deinen Postings das Gefühl, dieser ständig gereizten Mütter, die einfach keine "perfekt funktionierenden" Kinder haben. Deren Kinder sich anmaßen, eine eigene Persönlichkeit zu haben und diese auch noch stark hervortritt. Er ist erst 6 Jahre alt! Wie kannst DU dir da anmaßen, zu sagen, er sei ein "SOLCHES" Kind? Ich bin mir sicher, er bekommt das mit. Da kannst du einen Affentanz aufführen und noch so steif und fest behaupten, ihr würdet eure Kinder gleich behandeln. Genauso anmaßend ist die Behauptung, daß sich hier Mütter ein Urteil erlauben, die nur "normal" schwierige Kinder haben? Du unterstellst damit (vielleicht unbewußt), daß dein Kind "unnormal" schwierig ist - was immer das auch sein sein soll.

Liebe Phi, ich denke wirklich, ihr seid in einem perfiden Kreislauf angelangt, den zwar ein guter Psychologe evtl. durchbrechen kann, aber der dürfte eher für dich (und ggf. deinen Mann) sein und nicht für deinen Sohn. Ich meine auch, du hättest schon mal erwähnt, daß ihr in einer Familientherapie ward und die euch dort gesagt haben, ihr müßtet Geduld aufbringen mit seiner Schludrigkeit?

Ich kenne ein Ehepaar, die haben ebenfalls 1 Sohn (8 Jahre) und eine Tochter (5 Jahre). Der Junge ist "auffällig" im Sinne von, daß er einfach nicht hört, seiner Schwester viel neidet (will auf biegen und brechen mitspielen, wenn IHRE Freundinnen da sind etc.) und ganz offensichtlich um Aufmerksamkeit buhlt. Dieses Ehepaar war letzten Sommer mit dem Jungen in einer psychiatrischen Kinderklinik. Um es vorweg zu sagen: ALLE, die dieses Ehepaar kennen, wußten um die Probleme, die sie haben. Z.B. kann der Vater aufgrund eigener schlechter Erfahrungen einfach seine Kinder nicht "frei" umarmen oder mit ihnen schmusen und er "bevorzugt" unbewußt den Jungen, da er meint, als Vater "gehöre" er eher zu dem Jungen, die Mutter zum Mädchen. Die Mutter ist extrem unorganisiert, bekommt keinen Termin pünktlich hin, hat inzwischen das 3. Studium beendet, ohne je mal in irgendwas gearbeitet zu haben, weil sie nicht richtig weiß, was sie eigentlich möchte.
Die Kurzdiagnose der Klinik nach 3 Wochen Aufenthalt!: die Kinder mehr Kind sein lassen und ein bißchen mehr Konsequenz in der Erziehung. Ja, DAS ist ja mal ein Ding!

Es hört sich jetzt vielleicht sehr überzogen an, es sind alles in allem wirklich nette Menschen, die aber ihre Probleme überhaupt nicht gesehen haben (und es auch heute noch nicht tun, da ja nur der Junge in Therapie war).

Natürlich kenne ich dich nicht persönlich, aber zumindest hier im Forum kommst zu sehr emotional rüber. Immer Dampf ablassend, dann wieder (etwas friedlicher) regulierend, abwiegelnd. Zudem scheinst du wirklich nicht zu der sehr geduldigen Sorte Mensch zu gehören (kann passieren, geht mir genauso ;-)

Du kannst, wie du ja selber schreibst, noch so sehr von Arzt zu Arzt und von Pontius nach Pilatus rennen, aber es wird niemand eine Pille haben, die euch ein "normal" schwieriges Kind schenkt. Ich frage mich, nach was ihr sucht. Nach der "passenden" Diagnose? Wofür?

LG, Marion, die einen unheilbar kranken Mann und ein krankes (naja, auch unheilbar) Kind hat.

 
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