Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mijou am 12.04.2018, 9:31 Uhr

Nicht zuviel erwarten für dieses Alter!

Ich glaube, Du überschätzt vielleicht die Fähigkeit eines noch so jungen Kindes, sich selbst und seine Impulse zu kontrollieren und zu steuern. Die Impulskontrolle beginnt jetzt erst ganz langsam und steckt noch in den Anfängen. Deine Tochter ist also nicht bewusst frech und will auch nicht provozieren, sondern sie kann sich selbst erst wenig kontrollieren. Das ist normal.

Dass sie in der Kita brav ist, liegt daran, dass sie gegenüber anderen Erwachsenen vorsichtiger sein muss und weniger Vertrauen zu ihnen hat. Das hat die Evolution so eingerichtet. Außenstehende sind für kleine Kinder schwer einzuschätzen, sie sind körperlich überlegen, man darf sie nicht provozieren, denn das könnte gefährlich sein. Auch das ist nicht typisch speziell für Deine Tochter, sondern typisch Kind. Es heißt auch nicht, dass sie in der Kita ihre Impulse plötzlich besser steuern kann. Sondern es ist ein angeborener Schutzmechanismus, der bei den meisten Kindern von selbst funktioniert.

Zu Hause dagegen darf ein Kind sich authentisch geben. Vor allem, wenn es gute Eltern hat. Denn es muss hier keine Gewalt, keine Ablehnung, keinen Liebesentzug fürchten. Deshalb sind fast alle Kinder zu Hause viel, viel "anstrengender", als im Kiga oder wenn sie irgendwo zu Besuch sind. Letztlich ist die Art Deiner Tochter also ein gute Zeichen, sie hat großes Vertrauen zu Dir. Auch ihr scheinbar freches Lachen zeigt, dass sie von Dir einfach rein gar nichts Böses erwartet, und das sollte auch so bleiben.

Das heißt natürlich nicht, dass Du Dir auf der Nase herumtanzen lassen musst. Klar solltest für Dich und Deinen Sohn schützende Grenzen setzen, die Deine Tochter beachten muss. Das lernt sie aber erst allmählich, es kann noch bis zum Vorschulalter (ca. 5 Jahre) und länger dauern. Bis dahin musst Du einfach unerschütterlich immer wieder deutlich machen, was okay ist, und was nicht. Dass der Erfolg hier nicht sofort eintritt, heißt nicht, dass diese Strategie nicht richtig wäre. Es heißt nur, dass diese Dinge viel Zeit brauchen und sich über Jahre entwickeln, es gibt hier keine Blitzerfolge, auch wenn das für uns Mütter natürlich bequem wäre.

Natürlich spielt auch noch die normale Geschwister-Eifersucht mit hinein. Ganz ohne Triezerei und Konflikte wird die Bruder-Schwester-Beziehung nicht verlaufen, das ist normal und unvermeidlich. Egal wie sehr und wie gleich man seine Kinder liebt, die Geschwister-Konkurrenz ist ein angeborenes Verhalten. Sie bedeutet auch nicht, dass die Kinder sich nicht lieben würden. Sie lieben UND sind eifersüchtig.

LG

 
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