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Geschrieben von Ellie80 am 11.04.2018, 20:11 Uhr

Mit Verhalten überfordert

Hallo zusammen!

Ich habe eine Frage bezüglich meiner Tochter. Sie ist 2 1/2 Jahre alt und im Moment überfordert sie mich mit ihrem Verhalten.
Sie hört null, aber wirklich null!
Sie haut ihren Bruder (5 Jahre) absichtlich, teilweise richtig fest, auch mit Gegenständen ins Gesicht. Dann rennt sie lachend weg. Auch wirft sie absichtlich Dinge runter oder um. Wenn man ihr sagt, sie soll es wieder aufheben, rennt sie lachend weg und ruft: nein, nein, nein!
Wenn solche Sachen passieren, weiß ich nicht, wie ich begreiflich machen kann, das das jetzt falsch war. Sie lacht halt immer erst. Wenn ich sie dann einfange und (wie ja über all empfohlen) auf Augenhöhe ihr mit ernster Stimme sage, das das falsch war, lacht sie auch nur. Das einzige, was Wirkung zeigt, ist wenn ich sie fest am Arm halte. Oft habe ich das Gefühl, das erst der feste Griff ihr klar macht, das das gerade nicht so gut war. Möchte ihr aber natürlich als Strafe nicht weh tun. Aber klare, ernste Ansagen (auch wirklich kurz gehalten) bringen absolut nix.
Habt ihr noch Tipps? Sie ist sonst sehr... naja, charmant fast für ihr Alter, kann v. a. ihren Papa gut um den Finger wickeln, aber auch für sie fremde Leute. In der Kita ist sie wohl immer ganz lieb und hört dort auch gut.
Klar, sie testet ihre Grenzen, die sie auch gut kennt und die bei uns auch eigentlich für die Kinder ganz klar geäußert werden. Aber wie kann ich am besten reagieren?
Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
LG

 
6 Antworten:

Re: Mit Verhalten überfordert

Antwort von niccolleen am 12.04.2018, 8:39 Uhr

Wehtun wuerde ich auch nie. Trotzdem ist die Sprache in dem Alter nunmal eine, die ueber den Koerper geht, und weniger ueber Worte.
Ich habe schon auch waehrend ich erklaert habe (kurz! Sie ist vielleicht die aeltere, aber nicht die verstaendige, weil sie selber noch winzig ist! Das wird dir dann auffallen, wenn dein Kleiner 2 ist. Da wirst du voller Erstaunen feststellen, wieviel du deiner Tochter damals in dem Alter schon zugetraut hast!), am Handgelenk bei mir gehalten, dass sie nicht davonrennen kann. Entweder zum Erklaeren/Schimpfen, oder eben zum Wiedergutmachen (irgendwas aufheben, dem Bruder eine Umarmung als Entschuldigung geben, etc.).

Irgendwann wachsen sie daraus dann auch wieder heraus. Mit einem Mal ist jedenfalls in dem Alter noch nix gelernt.

lg
niki

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Re: Mit Verhalten überfordert

Antwort von mama-nika am 12.04.2018, 9:28 Uhr

Hallo

Ich glaube, in dem Alter ist das so ein Aufmerksamkeitssuchending.
Das Lachen kann einersets bedeuten, dass sie ein Spiel daraus macht und genau weiß, dass sie ja Aufmerksamkeit bekommt, wenn sie haut und etwas umwirft und sich freut, wenn es klappt.

Es kann aber auch einfach eine Übersprungshandlung sein. Dann lachen Kinder, obwohl sie gerade ausgeschimpft werden und können das nicht richtig einschätzen und möchten Mama mit dem Lachen "besänftigen".

Versuch mal mehr präsent zu sein, wenn deine Kinder miteinander spielen und kein großes Ding von ihrem Fehlverhalten zu machen. Ruhig bleiben hilft bedeutend mehr als Strafen, hinterher laufen und schimpfen.

Tröste zuerst den Bruder, wenn sie ihn gehauen hat. Das schenkt IHM die Aufmerksamkeit, nicht ihr.
Wenn sie etwas umwirft und dann wegrennt, ruf sie nur und bitte sie zurück zu kommen. Lauf nicht nach.
Wenn sie wieder kommt (egal wie lange das dauert) und sie wird zurück kommen, bitte sie es wieder aufzuheben. In ruhigem Ton und lobe sie, wenn sie es tut.

Also Beachtung sollte v.a. das gute Verhalten finden, nicht das schlechte. Auch wenn ich sehr gut nachempfinden kann, dass es dich auf die Palme bringt.

Zeig ihr auch, wie sie ihren Bruder in ein Spiel einbeziehen kann. Erklär ihr, wie man fragt, ob man mitspielen darf und mach es mit ihr gemeinsam.

Versuch auch beide Kinder "an einen Tisch" zu kriegen.spiel selbst auch mit
Malen, kneten, basteln, Lego, backen usw macht ja beiden Altersklassen Spaß.
So haben beide gleichzeitig viel Aufmerksamkeit von dir.

Versuch auch beiden Kindern Exklusivzeit einzuräumen und mit jedem Kind einzeln einen Nachmittag pro Woche oder Monat zu verbringen. Das hilft enorm um die Tanks wieder aufzufüllen.

LG

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Re: Nicht zuviel erwarten für dieses Alter!

Antwort von Mijou am 12.04.2018, 9:31 Uhr

Ich glaube, Du überschätzt vielleicht die Fähigkeit eines noch so jungen Kindes, sich selbst und seine Impulse zu kontrollieren und zu steuern. Die Impulskontrolle beginnt jetzt erst ganz langsam und steckt noch in den Anfängen. Deine Tochter ist also nicht bewusst frech und will auch nicht provozieren, sondern sie kann sich selbst erst wenig kontrollieren. Das ist normal.

Dass sie in der Kita brav ist, liegt daran, dass sie gegenüber anderen Erwachsenen vorsichtiger sein muss und weniger Vertrauen zu ihnen hat. Das hat die Evolution so eingerichtet. Außenstehende sind für kleine Kinder schwer einzuschätzen, sie sind körperlich überlegen, man darf sie nicht provozieren, denn das könnte gefährlich sein. Auch das ist nicht typisch speziell für Deine Tochter, sondern typisch Kind. Es heißt auch nicht, dass sie in der Kita ihre Impulse plötzlich besser steuern kann. Sondern es ist ein angeborener Schutzmechanismus, der bei den meisten Kindern von selbst funktioniert.

Zu Hause dagegen darf ein Kind sich authentisch geben. Vor allem, wenn es gute Eltern hat. Denn es muss hier keine Gewalt, keine Ablehnung, keinen Liebesentzug fürchten. Deshalb sind fast alle Kinder zu Hause viel, viel "anstrengender", als im Kiga oder wenn sie irgendwo zu Besuch sind. Letztlich ist die Art Deiner Tochter also ein gute Zeichen, sie hat großes Vertrauen zu Dir. Auch ihr scheinbar freches Lachen zeigt, dass sie von Dir einfach rein gar nichts Böses erwartet, und das sollte auch so bleiben.

Das heißt natürlich nicht, dass Du Dir auf der Nase herumtanzen lassen musst. Klar solltest für Dich und Deinen Sohn schützende Grenzen setzen, die Deine Tochter beachten muss. Das lernt sie aber erst allmählich, es kann noch bis zum Vorschulalter (ca. 5 Jahre) und länger dauern. Bis dahin musst Du einfach unerschütterlich immer wieder deutlich machen, was okay ist, und was nicht. Dass der Erfolg hier nicht sofort eintritt, heißt nicht, dass diese Strategie nicht richtig wäre. Es heißt nur, dass diese Dinge viel Zeit brauchen und sich über Jahre entwickeln, es gibt hier keine Blitzerfolge, auch wenn das für uns Mütter natürlich bequem wäre.

Natürlich spielt auch noch die normale Geschwister-Eifersucht mit hinein. Ganz ohne Triezerei und Konflikte wird die Bruder-Schwester-Beziehung nicht verlaufen, das ist normal und unvermeidlich. Egal wie sehr und wie gleich man seine Kinder liebt, die Geschwister-Konkurrenz ist ein angeborenes Verhalten. Sie bedeutet auch nicht, dass die Kinder sich nicht lieben würden. Sie lieben UND sind eifersüchtig.

LG

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Nicht so viel labern, mehr handeln!

Antwort von und am 12.04.2018, 13:51 Uhr

Wenn reden über Grenzen nichts nützt - und das ist bei Kindern dieses Alters durchaus normal - dann müssen halt handfeste physische Grenzen geschaffen werden. Das heißt also auf deine genannten Vorfälle bezogen: Räumlichen Abstand zwischen Bruder und Schwester herstellen, harte Gegenstände, die sie als gefährliche Wurfgeschosse benutzen könnte, von vornherein aus ihrer Reichweite entfernen, Gegenstände, welche sie nicht um- oder runterwerfen darf, ebenfalls außer Reichweite aufbewahren - kurz gesagt, den Haushalt kleinkindsicher einrichten. Eigentlich sollte das ja schon seit mindestens 1,5 Jahren der Fall sein. Also hier wird spätestens mit Krabbelalter alles hochgestellt, womit ein Kleinkind groben Unfug anfangen könnte. Aufhören tut es frühestens mit 3 Jahren (wenn man Glück hat).

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Re: Mit Verhalten überfordert

Antwort von Philo am 14.04.2018, 21:55 Uhr

Das hört sich für mich so an, als ob das für sie ein Spiel ist.
Ich tu meinem Bruder weh, dann kümmert sich Mama um mich. Funktioniert jedes Mal und Körperkontakt gibt's obendrein.
Ich fahre gerne den Ansatz, dass ich den Kindern viel Aufmerksamkeit gebe, damit sie sich diese nicht über negatives Verhalten holen müssen und das dann mit Verstärkung (festhalten, mit dem Verursacher Zeit verbringen statt mit dem Geschädigten) gefestigt wird.
Mein Vorgehen wäre beim nächsten Mal: Den Großen aus der Situation nehmen, trösten, mit ihm das Zimmer verlassen und sie als Verursacherin einfach stehen lassen. Keine Aufmerksamkeit, keine Zuwendung. Dann wird dieses Spiel schnell ziemlich langweilig, weil Du nicht mehr mitspielst.
LG, Philo

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Re: Mit Verhalten überfordert

Antwort von Mamis Clique am 30.04.2018, 9:52 Uhr

Hi Ellie,

ich kenne das von meinem Sohn und der ist da genauso drauf. Wenn ich schimpfe hört er mir erst gar nicht zu und rennt weg. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er mich provozieren möchte, aber warum machen das Kinder?
Hab dann konsequent durchgezogen! Die Spielzeuge weggenommen und er durfte dann nur noch Bücher lesen- als Strafe :) da mein Sohn nicht gerne Bücher liest :/
Habe mir diesen Artikel hier durchgelesen und kann es nur weiterempfehlen, für die, die nicht wissen woran es liegen könnte :/ ist ja bei jedem anders..
https://www.elternkompass.de/10-tipps-fuer-eine-konsequente-erziehung/

Beste Grüße und viel Erfolg noch :D

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