Mimi ich bin froh das es noch Eltern gibt die erziehen

Liebe Claudia,
wenn mir eine solch unreflektierte Sichtweise wie Deine begegnet weiß ich auch wieder, warum mir der Begriff "Erziehung" so suspekt ist. *g*

Ich kapier z.B. nicht, warum Du Dir ein Ausbleiben der Trotzphase als eigenen Verdienst anrechnest und auch noch stolz drauf bist.
Über die Bedeutung der Trotzphase für die kindliche Entwicklung kann man sich informieren, wenn es einen interessiert.

"Sie haben auch nie uns gebockt oder geschlagen oder es auch nur angedeutet das hätten sie sich niemals getraut!"

Offensichtlich weißt Du absolut NICHTS darüber, WAS Trotz bedeutet.

Wenn ein kleines Kind so eingeschüchtert ist, dass es sich nicht traut, seine negativen Gefühle auszudrücken und seine Aggressionen unterdrückt, ist schon gründlich was schief gelaufen.

"beim Essen wird solange sitzen geblieben bis der Letzte fertig ist boder wir sagen ihr dürft aufstehen das gilt übrigens auch für Gastkinder und so weiter!"

Wenn es Dir Spaß macht, die persönliche Freiheit Deiner EIGENEN Kinder derart einzuschränken, kannst Du das natürlich tun.
Ein FREMDES Kind zum Sitzenbleiben zu veranlassen ist eine Grenzüberschreitung, die Dir nicht zusteht.
Gilt das auch für erwachsene Gäste?

Grenzen und Regeln gibts bei uns auch, aber die ergeben sich aus dem sozialen Miteinander (und gelten für ALLE Familienmitglieder) und entspringen nicht den willkürlichen Vorstellungen der Erwachsenen.

Regeln die nur dazu dienen, die elterliche Macht zu zementieren sind schlicht überflüssig.
Im Zweifelsfall belasten sie die Eltern-Kind-Beziehung so stark, dass der Jugendliche/junge Erwachsene sich distanziert, so bald er die Gelegenheit dazu hat.

"Ich möchte mal die Kinder der Nichterzieher mit 14 erleben!!!!
Die werden ihr blaues Wunder erleben.!!!"

Au weia. Mein Sohn ist aber schon sechzehn. Von blauem Wunder keine Spur. Und nu? ;)