Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Cosma am 02.10.2007, 14:46 Uhr

Machtkämpfe oder: um was gehts hier eigentlich ?

Huhu,

ich hab mal wieder ein Problem mit unserem 4Jährigen Sandwich Männlein.

Es geht um die berühmten Machtkämpfe, tausend Situationen wie eben: er hat eine Papierserviette, bekleckert sie mit Suppe und will eine neue haben, weil diese ja nun leicht (!!) nass ist, er heult.
Oder: er versucht den Reißverschluß seiner Jacke zu schließen, es klappt nicht, er tobt.
Oder: sein Bruder isst sein Eis langsamer, hat noch übrig, er will also noch eins haben, er brüllt.

Das klingt alles so banal, aber wir haben hier minütliche Reibereien.

Ich hab das Gefühl, daß ich bei ihm mit Sprüchen ala das-war-deine-Serviette-und-wenn-Du-sie-nass-machts-gibts-keine-neue nicht weiterkomme.
Je konsequenter ich bin, desto mehr rebelliert er.
Irgendwie muß er sich permanent übervorteilt fühlen, benachteiligt oder wie auch immer, was er nicht ist.

Am friedlichsten ist er, wenn alles nach seiner Nase tanzt, aber das kanns doch nicht sein.

Uff

Cosma

 
27 Antworten:

Ist sicher nur nebensächlich ...

Antwort von mathildas_mama am 02.10.2007, 14:59 Uhr

... aber wieso kriegt er keine neue Papierserviette?

Das mit dem Eis kann ich nachvollziehen, aber solche Banalitäten wie die Serviette, das ergibt für mich keinen Sinn.
Trenne doch einfach Wesentliches von Unwesentlichem. Vielleicht kann man da schon ein wenig die Reibereien minimieren?

LG Elke

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Re: Ist sicher nur nebensächlich ...

Antwort von Cosma am 02.10.2007, 15:04 Uhr

Huhu,

naja, weil ich eben andauernd wegen ihm von Essen aufstehen muß.
Die Papierserviette war nur an einer Miniecke nass, eigentlich finde ich nicht, daß man sie deshalb wegschmeißen muß.
Und wenns nicht die Serviette ist, die ihn nervt, ist es der falsche Löffel oder die falsche Farbe des Bechers oder ...


Cosma

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Re: Machtkämpfe oder: um was gehts hier eigentlich ?

Antwort von mama.frosch am 02.10.2007, 15:32 Uhr

wenn mein sohn so einen rappel hat (also wo ich merke es ist kein bocken oder trotzen sondern ein rebellieren) gehe ich mittlerweile meist drauf ein und die sache hat sich schnell.

wenn ich dann meckere oder ungeduldig werde oder dieses machtspiel mitspiele indem ich komplett dagegenhalte wird es nur schlimmer. das habe ich anfangs gemachgt weil ich dachte ich lass mir nicht auf der nase rumtanzen, aber wie gesagt, dass hat die "fronten nur verhärtet". und wenn ich ungeduldig oder genervt bin reagiere ich auch auf sachen oder anfragen gereizt wo ich ansonsten ganz normal drauf reagieren würde.

zumindest bei meinem kind ist es so dass er sich dann vermutlilch ein stück selbstbestätigung holt und dann ist es auch wieder gut. ich hab damit kein problem (mehr).
(was anderes wäre wenn dies ein dauerzustand wäre)

mir hat es geholfen mal zu fragen wo ich noch konsequent bin und wo ich meinen teil zu einem machtkampf beitrage und dadurch "ungnädig" bin.

wie ist denn eure geschwisterkonstellation und die zeit die er dich alleine hat?

vg und gute nerven :-)
MF

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Re: Machtkämpfe oder: um was gehts hier eigentlich ?

Antwort von Suki am 02.10.2007, 15:44 Uhr

Hallo

Ich wende Konsequenz nur noch an, wenn sie wirklich Sinn macht. Wieso zanken und streiten, wenn man auch mal nachgeben könnte? Als Mutter muss man nicht immer das letzte Wort haben.

Zur Serviette: Ich hätte ihn selbst eine neue holen lassen. EINE neue. Danach würde es keine neue geben.

Löffel, Teller usw. kann das Kind vorher selbst aussuchen lassen, wenn es so spezielle Vorlieben hat. Damit lässt man solche Situationen gar nicht erst entstehen. Mit 4 kann er schon selbst entscheiden und mit SEINER Entscheidung leben.

Beim Eis wäre ich auch konsequent geblieben. Jeder ein Eis und fertig.

LG Nicki

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Re: Machtkämpfe oder: um was gehts hier eigentlich ?

Antwort von MichaelaPo am 02.10.2007, 16:21 Uhr

Hallo

Ich weiss, dass Du doch auch gerne Buecher liest?! Wenn Dein englisch gut genung ist rate ich Dir das Buch:" how to talk that kids will listen und how to listen thta kids will talk" Seit ich dieses buch gelesen habe kann ich viel ruhiger und wahrscheinlich "kindfreundlicher' mit beschreibenen Situationen umgehen.
Z.B.: Serviette Das Gefuehl des Kindes ernst nehmen, aber ihm dann die Entscheidung dann selber ueberlassen, ob er mit der leicht nassen Serviette weiteressen will oder sich selber eine neue holen will. Es heisst nicht, dass Du wieder und wieder aufstehen musst.
Eis: auch das gefuehl ernst nehmen, heisst aber nciht, dass er ein neues bekommt, allerdings koennte man vielleicht mit ihm traeumen wie es waere wenn...
Reisserverschluss: loben wie toll er es versucht und auch da das gefuehl des Frustes ersnt nehmen
es gab eigentlich in keiner Situation eine Noetigkeit "konsequent" zu sein???
Alles Liebe Michaela

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Re: Machtkämpfe oder: um was gehts hier eigentlich ?

Antwort von Cosma am 02.10.2007, 16:46 Uhr

Huhu,

das Problem ist das Toben und das Gebrüll, das er veranstaltet.

Eben wieder: seine Batterie von seinem ferngest. Auto ist leer, Papa wollte heute neue mitbrigen, Mama hat jetzt aber noch keine passende im Haus. Ausrasten, doofe schei+++ Mama, toben.

Oder: wir sitzen zum Imbiß am Tisch, es gibt Äpfel und Salzstängel, er zerkrümelt seinen und schnipst ihn über den Tisch, lachen, auf mein "das mußt du jetzt aber aufheben" wieder Gebrülle : nein-du-mußt-das-aufheben !

Oh man, mein Grosser ist auch schon ganz verwundert, ich hab echt keine Ahnung was bei dem gerade los ist.

Zur Geschwisterkonstellation: er ist Sandwich, seine Schwester nur 19 Mon. jünger, ABER er hat 3mal die Woche von 12 bis 15 Uhr nur Mama - wir kochen und lesen vor ... die Kleine schläft dann und der Grosse ist in der Schule.

Er bekommt eigentlich am meisten Mama-Solozeit und auch Papa bemüht sich sehr um ihn.

Ich tippe auf den fehlenden Mittagsschlaf, den er seit den Ferien nicht mehr macht und irgendwo noch braucht. ER ist einfach gereizt seitdem, wehrt sich aber egens ins Bett legen, hat auch keinen Schnulli mehr seitdem und schafft es gar nicht mehr Mittags zu schlafen.
Irgendwie wirkt er dauermüde, überden Punkt, ich weiß auch nicht.

Cosma

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Re: Machtkämpfe oder: um was gehts hier eigentlich ?

Antwort von mami06 am 02.10.2007, 16:49 Uhr

Konsequent oder nachgiebig, ich weiß, was du meinst. Es geht darum, daß man ständig das gefühl hat, für dieses Kind eine Extrawurst braten zu müssen. Und wenn er sich erst den gelben Becher ausgesucht hat und du ihm dann den gewünschten Saft eingegossen hast, sagt er, daß er aber eigentlich den grünen wollte und überhaupt. Mein mittlerer hat auch öfter solche Anwandlungen und irgendwann ist man echt mit den Nerven am Ende, bzw. die anderen haben das Gefühl, daß Mama sich um sie gar nicht mehr kümmert. Bei uns hilft da oft, ihm Verantwortung zu übertragen, nämlich dass er sich das holen/eingiessen usw. soll, was er möchte. Dass das nicht immer und überall geht und dass es auch mal schnell gehen muß, uist klar. Da mußt du versuchen, die Nerven zu behalten, auch wenns schwer fällt. Je mehr sich ausschließlich um ihn dreht, umso weniger haben die anderen von Mama und irgendwann fordern die auch ihr Recht.

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mittagschlaf

Antwort von mama.frosch am 02.10.2007, 17:45 Uhr

war das denn vorher auch so heftig mit seinen reaktionen? also als er noch geschlafen hat?

die übergangsphase von mittagschlaf zu kein mittagschlaf war bei uns zum k...
allerspätestens ab 17uhr ging eigentlich gar nichts mehr, aber nein, das kind ist ja nicht müde. mittags hat er aber einfach nicht mehr in den schlaf gefunden; es ging nicht mit (weil wenn dann doch mal geschlafen auf bis abends 22uhr) und nicht ohne. ich bin froh dass diese zeit vorbei ist...

wegen der konsequenz, ich finde es wichtig das mittelmaß zu finden. also, um mamis beispiel aufzugreifen, den becher aussuchen lassen und dann keine extrawurst mehr. dann hat er beides, seine mitbestimmung und die grenze (und damit ist auch dieses radikale "meine variante oder deine variante" aus dem spiel).

wie bist du denn deinem mittleren gegenüber innerlich drauf zur zeit? offen oder eher so eine genervte grundstimmung?

vg, MF

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Re: Machtkämpfe oder: um was gehts hier eigentlich ?

Antwort von raphael04 am 02.10.2007, 19:48 Uhr

Hallo,

ich mußte gerade soooo lachen, weil Raphael erst knapp 3 ist und auch noch Einzelkind - aber zur Zeit läuft es hier genauso *ggg*

Mein Mann und ich haben fast jeden Abend "Familienkonferenz" auf dem Klo und beschließen diese mit einem kräftigen "Ooooooommmmmmmmmmh" :-))))

Mann, Mann, so, so, daß dauert also noch an, was? Na, dann sollte ich meiner Kollegin folgen und einen Yoga-Kurs besuchen ...

Ich dachte eigentlich nie daran, daß das am fehlenden Mittagsschlaf liegt, zumal unser Herzblatt generell ja schlafen kann, wann er möchte. Ich hake es unter Phase und Charakter ab, die aber durchaus und zugegebenermaßen echt ein wenig Nerven kostet und bei uns meistens mit den schönen Worten "verdammter Scheißdreck noch eins!" begleitet wird (wenn etwas gerade nicht klappt *g*).

Keine große Hilfe, aber ich wollte nur anmerken, daß es vielleicht nicht unbedingt am Geschwistertum bzw. Mittagsschlaf liegen muß.

LG ... Marion

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Re: Machtkämpfe oder: um was gehts hier eigentlich ?

Antwort von Cosma am 02.10.2007, 20:00 Uhr

Huhu,

hach, das tut gut.

Das besagte Ommmmmmmmmmmmmmh hab ich hier auch täglich vor Augen :-)

Ich schieb schon einen Teil auf den Mittagsschalf, denn das war vorher definitif nicht so. Das Problem ist auch die Schnuller-Abgabe, denn damit hat er sich eben oft etwas "runtergefahren". Aber: erwar soweit und wollte es von sich aus und fragt auch nicht mehr danach, aber irgendwie fehlt im da was.

Kuscheln lehnt er gerade ziemlich ab, Abends im Bett gehts, aber tagsüber ist er immer in Action ...

Meine Schwiema lacht immer (sie hat ihn besonders gern) und sagt, er sei wie sein Opa war (der früh gestorben ist) - sie kommt erstaunlich gut mit seinem Toben klar, nimmt es ganz locker und klässt ihm ALLES durchgehen, was ich nicht kann und will.

Esist eine Phase, es ist eine Phase, Ommmmmmmmh :-)

Euch einen schönen Abend

Cosma

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Re: Ist sicher nur nebensächlich ...

Antwort von Trinity0815 am 03.10.2007, 11:26 Uhr

Hm, kann er sich nicht selbst ne neue Serviette nehmen?

Ich finde auch, dass man sich ca. 80 Prozent solcher Konflikte sparen kann, indem man sie gar nicht erst entstehen lässt.

LG
Trinity

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Serviette

Antwort von tinai am 03.10.2007, 15:17 Uhr

Wenn ich meine Serviette "versaue" nehme ich mir wohl auch eine neue und wir habne Stoffservietten. Das kann ich nicht nachvollziehen.

Aber das ist ja nicht Dein Problem oder doch vielleicht ein Teil davon?

dass Du mit Deiner Konsequenz nicht weiter kommst, sollte Dir zu denken geben. du hast ja hier schon öfter klare Statements abgegeben, die mir eher nach Prinzip aussahen als immer logisch und begründet oder auch "ausnahmefähig". Sandwich-Kind zu sein mit so einem knappen Nachzügler ist nicht einfach.

Bevor Du was ablehnst, solltest du vielleicht überlegen, ob es nicht möglich ist, ihm doch nachzugeben.

Bei der serviette würde ich ganz klar JA sagen. Warum denn nicht? Selbst wenn er sie mit Absicht bekleckert hätte, würde ich eine neue geben.

Beim Eis - naja, dann wollen die anderne beiden wohl auch - wäre ich je nach "Wetterlage" dafür oder dagegen.

Und mit dem Reißverschluss kannst Du ihn nur ermutigen. Es wird klappen, wenn er es noch einmal in Ruhe versucht und nicht gleich lostobt.

welche Möglichkeiten hat ein mittleres Kind, um auch was besonderes zu sein? Es gibt den Großen und den Kleinen und dazwischen ist man erst einmal "nichts richtiges".

Er scheint viel Aufmerksamkeit zu brauchen. also gib sie ihm.

Was Dein Posting im B&J angeht, antworte ich Dir drüben.

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Re: Serviette

Antwort von Cosma am 03.10.2007, 20:29 Uhr

Huhu,



die Serviette war ein Beispiel. Sie war nicht nass, sondern hatte einen Mini_Spritzer abbekommen und er war gleich an der Decke, ICH solle ihm sofort eine neue holen.

Mir ist schon klar, daß er Defizite hat (oder sich eben so fühlt, denn de fakto verbringe ich mit ihm täglich die meiste Zeit), aber er lässt sie eben extrem an mir raus, schickt mich rum, beschimpft mich ...

Da ist mir schon die Frage, ob ich diesem Verhalten nicht (bei allem Verständnis, das ich wirklich habe !) auch mal ne Grenze setzen muß.

Cosma

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Cosma, die Grenze bist Du!

Antwort von AyLe am 03.10.2007, 21:09 Uhr

Hallo, Cosma,
da gibt es einen kleinen Jungen, der Bedürfnisse hat. Das Hauptbedürfnis lautet: Mach! Und mach jetzt!
Das hat nichts mit Boshaftigkeit zu tun, was für alle Bedürfnisse gilt. Denn die sind zunächst einmal wertfrei. Nun fragst Du, das kann doch nicht alles auf meinem Rücken ausgetragen werden...

Nein, kann es nicht, darf es nicht und sollte es m.E. auch nicht. Du fragst nach der Grenze? Das sind deine Bedürfnisse. Ich gehe in meiner Auffassung mit den anderen konform, solange es nicht zu meinen LAsten geht. Denn soll ich eine Beziehung zu meinem Kind haben, dann muss es auch einsehen, dass auch meien Kapazitäten und auch mein guter Wille eine Grenze haben.

In diesem Fall würde ich - ich greife einmal den Servietten-Casus beispielhaft heraus - zu meinem Kind sagen: Nein, ich hole Dir keine. Tut mir leid, ich sehe den Grund dafür nicht. Außerdem habe ich keine Lust aufzustehen, denn ich habe mich gerade hingesetzt und möchte jetzt essen.

Es geht nicht darum, gleiches mit gleicher Münze zu bezahlen, sondern meinem Kind deutlich zu machen, dass auch ich Bedürfnisse habe, die mit den seinen kollidieren. Und da muss er durch, um es platt zu sagen.

Auch in anderen Situationen, Cosma, kann es nicht so sein, dass Du als Elternteil alles tust, damit das Kind in einem paradiesischen Zustand seine Bedürfnisse ausleben kann. Grenzen zu lernen bedeutet, dass jemand da ist, an dessen Grenzen man sich stößt. Tut man das nicht, lernt mein Kind ausschließlich, dass nur seine Bedürfnisse entscheiden.

Allmachtsphantisien erreichen damit eine neue Dimension und werden realisiert. Ich stimme mit den meisten hier nicht darin überein, dass ich als Mutter die Aufgabe habe, alles hinzunehmen, mich zurückzunehmen. Ich gehe ehrlich mit meinem Sohn um. Wenn er mich in seinem kindlichen Leichtsinn, weil er es einfach nicht besser weiß, bspw. beißt oder mit etwas bewirft, dann reagiere ich auch stinkig. Ich pupse ihn dann schon an.

Es gibt Zeiten, in denen er bestimmen darf, da gebe ich mich seinem Zeitplan hin. Aber es gibt genauso Zeiten, da haben wir uns beide nach meinem Zeitplan zu richten. Ja, es mögen hier die Flower aufschreien, aber es ist so und die Zukunft wird zeigen, ob wir eine Beziehung haben. Denn Fehler kann ich nicht vermeiden... Auch nicht, wenn ich im Flow bleibe...

Wie dem auch sei, ich will hier keine Grundsatzdebatte lostreten. Aber ich lese aus deiner Frage auch eine Portion Befreiung bzw den Wunsch danach. Dein Sohn hat die Leitung, denkst Du bzw. hast das Gefühl, es könnte so sein. Die Leitung, so bin ich überzeugt, liegt bei den Eltern. Die Mitbestimmung und Zielkorrektur bei den Kindern. Ansonsten irren alle durch die Gegend und die Sache mit den "Eltern als Leuchtturm zur Orientierung" wäre ad absurdum geführt.

Entshculdige, ist lang geworden.

Lieben Gruß
AyLe

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Re: Cosma, die Grenze bist Du!

Antwort von Cosma am 03.10.2007, 21:33 Uhr

Huhu,

ja, das hast Du jetzt gut ausgedrückt.

Es hat mir insofern viel gebracht, als daß mir mal wieder klar wurde (was ich ja eigentlich weiß ...), daß ich eben MEINE Gefühle auch erklären muß.

Aber bei 3 kids, die sich für alles und jeden interessieren, bin ich ständig am reden, da neige ich vielleicht wirklich zur kurzen Ansage, die dann Protest auslöst.

Also werde ich wieder verstärkt MEINE Gefühle offen legen (ICH mag jetzt aber nicht aufstehen, ich möchte in Ruhe zu Ende essen) anstatt nur zu kontern.

Uff, morgen folgt das nächste Drama.

Der Große hat keine Schule, der Mittlere aber Kindi (und die kleine auch). Ich will mal mit dem Grossen morgen früh allein in die Stadt, hab ich ihm ewig versprochen, wir wollen in die Bücherei und mal gemütlich zu zweit frühstücken (merke: der Mittlere hat fast JEDEN Tag sonst wenn Schule ist Mittags Mama 2-3 Stunden für sich allein).

Ich hab ihm das heute Abend in Ruhe gesagt, daß er eben morgen früh Kindi hat und der grosse aber keine Schule.
Nächste Woche hat er dafür einen VOrmittags keinen Kindi (ist tatsächlich so wegen Fortbildung) und der Große aber Schule.

Riesengebrüll : er gehe dann morgen auch nicht, das sei gemein, der Kindi sei doof (er geht sonst gerne), Schei*** Kindi usw. usw usw.

Mir graut vor Morgen früh.

Cosma

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Es ist, wie es ist!

Antwort von AyLe am 03.10.2007, 21:41 Uhr

Hi, Cosma, ich schreibe die graue Theorie, Du erlebst die prallgefüllte Wundertüte der Wirklichkeit mit Dreien ;)

Dennoch versuche ich es: sage dem Mittleren, es ist, wie es ist. Es ist für ihn eine bittere Pille, die er schlucken muss, aber sein Gebrüll ändert nichts daran. Sei stoisch, die Ruhe selbst, ich würde immer wiederholen: Tut mir wirklich leid, dass es so ist, aber ich möchte gerne etwas mit deinem Bruder unternehmen!

Steh dazu, dass es darum geht, dass Du halt NICHTS mit ihm unternimmst. Langsam aber sicher sollte er damit umgehen lernen. Und wenn er sauer ist, dann lass ihn sauer sein. Das gehört dazu. Er hat ein Recht darauf.. Und Du und die anderen habt eine Recht aufeinander.

LG, AyLe

P.S. Lasst Euch den Spaß morgen nicht verderben. Viel Vergnügen.

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Re: Es ist, wie es ist!

Antwort von Cosma am 03.10.2007, 21:54 Uhr

Huhu,

danke.

Ich habe es heute Abend erklärt und werde er morgen in aller Ruhe "durchziehen".

Wird aber Gebrüll geben, weiß ich jetzt schon.

Oh man, im nächsten Leben vielleicht doch ein Einzelkind ?

Thanks für all die netten Worte :-)

Cosma

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@Cosma

Antwort von solelo am 03.10.2007, 22:37 Uhr

Hallo Cosma,

mir ist aufgefallen, dass gerade das mit den Servietten eine Chance für dich wäre, ein Vorbild zu sein in Sachen "nicht so pienzig sein" :-) Du hattest ja auch eine Serviette, wahrscheinlich war die nicht verschmutzt. Stelle dir vor, du hättest gesagt: "Ach, nimm doch meine, ich nehme deine. Mir macht so ein kleiner Fleck nix aus". Dann hättest du auch nicht aufstehen müssen. Oder du hättest jemanden fragen können, der noch eine saubere Serviette hat, ob er zu tauschen bereit wäre. Man könnte ihm so zeigen, dass es für andere nichts wirklich schlimmes ist, eine unsaubere Serviette zu haben und dass man sich nicht so aufregen muss. Und dass man einfache Lösungen erfinden kann. Ansonsten beim nächsten Mal: "Na klar". Es gibt noch mehr Möglichkeiten: Wenn du sie wirklich nicht verschwenden ist (wenn das der Grund ist), dann könntest du sie theoretisch auch aufheben und dir beim nächsten Mal geben, ihm eine Neue geben. Du könntest damit wieder Vorbild sein, dass es echt nicht schlimm ist. Und: Kannst du dir vorstellen, dass er mit 15 immer noch keine mini-Flecken auf der Serviette toleriert? Das ist so absurd, dass du dir doch gar keine Gedanken machen brauchst, dass du ihn da irgendwie verziehen könntest.

Beim Reisverschluss: "Oh MANN, das ist ja echt ärgerlich, so ein Dreck aber auch." Nach einer Weile kannst du fragen, ob er Hilfe braucht. Empfinde einfach mit. Seit 4 Jahren würde er gerne endlich den Reisverschluss zu machen können, alleine – wie frustrierend muss das sein? Schimpfe mit "Wer erfindet den so was!?", sei blödsinnig, um die Lage zu entspannen: "Wieso empfindet keiner Jacken, die sich selbst zu machen per Knopf!?" und gib ihm Wörter und Tonlagen, die du angebrachter findest (das wird nicht gleich "funktionieren", aber es ist eine Art, wie du entspannter mit der Sache *umgehen* kannst). Auch hier kannst du also ein Vorbild sein in Sachen, wie man sich "umgänglicher" verhalten kann, wie man Luft raus lassen kann, ohne gleich ein Riesen Drama zu machen. Beim nächsten Jackenkauf achte wenn's geht darauf, dass er sie zu machen kann, beim Kaufen einfach gleich den Test machen. Ich würde eventuell sogar jetzt schon deswegen eine leichter zu handhabende Jacke für ihn kaufen, wenn es z.B. daran liegt, dass der Verschluss einfach schlecht verarbeitet ist (ist ja oft so).

Beim Eis – wenn es euer Budget und dein Gesundheitsgefühl erlaubt, dann halt noch eins. Das bedeutet vielleicht auch noch eins für die anderen Kinder, aber gut. Ich würde es machen. Aber wenn es mein Budget nicht erlauben würde, dann halt nicht. Dann kannst du sagen, das geht leider nicht, aber auch hier kannst du mitempfinden! Warst du schon Mal auf nem Geburtstag und die Torte war super lecker und du wolltest noch ein Stück.. und noch eins.. und noch ein halbes? (oder ähnliches Erlebnis) Tja, da hattest du das Glück, dass es kostenlos war – und auch angebracht, war ja schließlich eine Party, oder vielleicht sogar deine Party, dein Kuchen.

Oft leisten sich Erwachsene auch so den größten Luxus, den sie ihren Kindern nie erlauben würden, nur aus Angst, sie könnten ihre Kinder verziehen. Ich jedenfalls, wenn ich Lust auf noch ein Eis habe, dann kaufe ich mir halt noch eins. Ich kaufe auch einfach eine ganze Packung, wenn ich will und ich esse so viel ich will, denn ich bin frei. Es ist für ein Kind schwer zu verstehen, dass es nicht frei sein soll. Unsere Kultur widerspricht sehr häufig der menschlichen Natur, denn die Natur sorgt eigentlich für extremen Überfluss: Ein Apfelbaum erzeugt extrem viele Samen, und selbst wenn alle davon satt werden, einige Samen gekeimt sind, vermodern immer noch sehr viele Äpfel, die "ungenutzt" sind (gut, die essen dann die Würmer, es geht eigentlich nichts verloren. Aber für den Menschen bedeutet das eigentlich Überfluss und zwar auch in der Wüste).

Wenn du also schon dem Wunsch nicht nachkommen kannst, kannst du wenigstens mitfühlen: "Du hättest wirklich gerne noch ein Eis. Das kann ich verstehen. Das kann hart sein, das kenne ich " und du kannst ihm helfen, mit der Situation klar zu kommen, bei Kindern klappt das oft mit Humor: "Ha, stell dir vor, es gäbe Eis-Bäume – das wäre toll! Dann könnte man sich das einfach pflücken..." und so weiter. Man könnte dann spinnen, was passiert, wenn die Sonne scheint und alles schmilzt und die Leute dann auf der Soße ausrutschen oder kleben bleiben... Das ist eine schöne Ablenkung und dein Sohn weiß, dass du wenigstens mit ihm mitfühlst und nicht erwartest, dass er seinen wertvollen Gefühlen nicht freien Lauf lässt oder dass er seinen Wunsch einfach so aufgibt.

Das geht dann aber natürlich nur, wenn er sich beruhigt hat und solange er sich eben nicht beruhigt, beruhigt er sich halt nicht. Er hat ein Recht darauf, seine Gefühle zu äußern, auch wenn das für uns manchmal zermürbend ist. Manche Kinder brauchen dann Nähe, manche wollen in Ruhe gelassen werden. Das kannst du sicher gut beurteilen, wie es bei deinem Sohn ist. Es ist OK, wenn er sauer und traurig ist – so sind eben natürliche Grenzen, man kann sich ruhig darüber ärgern. Wie du schon sagtest "es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase.... eine Phase...", denn natürlich wird er sich nicht für immer so unbedarft ausdrücken. Die Phase kann allerdings lang sein :-)

Wenn du die Grenzen extra setzt dagegen – du kennst glaube ich meine Stellung zum Thema – ist es was anderes, dann ist es nicht OK, denn zum normalen traurig und sauer sein kommt noch das Gefühl hinzu, fremdbestimmt zu werden von jemandem, mit dem man sich ein gleichwertiges und gleichberechtigtes Miteinander wünscht, das Vertrauen wird nach und nach gebrochen und das Kind kann es als "gemein" empfinden. Das Gefühl, fremdbestimmt zu werden, stellt sich eventuell erst später ein, wenn man bestimmte Vorgänge durchschaut.

Liebe Grüße
Johanna
www.unerzogen.de

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Re: Es ist, wie es ist!

Antwort von MichaelaPo am 04.10.2007, 11:19 Uhr

Hallo

Na wie gings heute morgen???
Bitte bitte im naechsten leben KEIN Einzelkind, Du weisst gar nciht, wie oft Du mir mit Deinen Beitraegen "geholfen" hast,zu wissen, dass es eine Mama gibt, die mit 3 Kinder einfach auch mal an ihre Grenzen stoesst, die auch mal ne Brezel essen will und dafuer auch ihre Kleine "einfach" einpackt und sie sich kaufen geht, die auch ne Kleine hat, die jeden Morgen den Adventkalender aufessen will, die morgens am liebsten in Ruhe essen wollte, die... - ...die einfach das ECHTE Leben kennt und daraus helfende Beitraege schreiebn kann und nicht nur theoretische :-)))
Also Kopf hoch und weiter gehts.
Alles Liebe Michaela

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@AyLe

Antwort von solelo am 04.10.2007, 12:50 Uhr

Liebe AyLe,

als "Flower" (lol, immerhin besser als Nichterzieher, was?), wollte ich was dazu sagen: das schließt ja das Verhalten wie von dir beschrieben im Posting "es ist wie es ist" gar nicht aus. Manchmal ist es eben so, und in unserer Gesellschaft stören viele Dinge den Flow, den gemeinsamen, den den Kindes, den der Familie und den eigenen.

Manchmal wird man eben einfach darüber sauer sein! Und wie du sagst, darauf hat ein Kind auch ein Recht zu. Manchmal ist es allerdings echt laut :-( und nervötend, vor allem, wenn es gerade so oft ist.

Trotzdem kann man es z.B: wie bei der Serviette total vermeiden. Ein Serviettentausch wäre doch durchaus möglich gewesen – wenn es einem einfällt UND achtet trotzdem die Grenze: "Ich möchte nicht aufstehen, aber wir können gerne tauschen, das macht mir nichts aus" – das geht eben nicht immer und ist situationsabhängig. Wenn man eben nicht aufstehen will, dann ist es so – Grenzen erfährt man eben an denen der anderen, an denen man sich reibt. Es ist Cosmas Recht, nicht aufstehen zu wollen, wenn sie eben keinen Bock hat.

Noch anmerken möchte ich auch, dass bestimmte Menschenkonstellationen besonders ungüngstig sind. Manche Kinder sind eben so "anders" als die Mutter, dass wenn die Mutter ständig nur auf ihre Grenzen achten würde, sie nie zueinander finden würden. Dann macht eine Wegstecken mehr Sinn, vor allem, wenn das Kind sonst kaum Ausgleich hat (Einzelkind, alleinerziehende Mutter, wenig Freund etc.)

Liebe Grüße
Johanna

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@solelo

Antwort von AyLe am 04.10.2007, 13:09 Uhr

Hallo, solelo,
schön, dass Du dich so gut erholt hast. Hoffentlich legt sich auch der Stress bald wieder... Die vermehrten Antworten deinerseits lassen darauf hoffen.

Eltern, die über Erziehung reflektieren, als dass sie sich selbst in Zweifel ziehen und vor allem Mütter, die unter besonderer Beobachtung der Umgebung stehen, neigen m.E. eher dazu zu wenige oder keine Grenzen zu haben.

Genau hierin sehe ich das Problem für viele emotionale Spitzen, die immenses, nachhaltiges Konfliktpotenzial mit sich bringen. Wenn in der entsprechenden Situation von der eigenen Befindlichkeit ausgegangen würde, wenn diese offen kommunziert und ins Geschehen eingebracht würde, dann gäbe es mithin weniger Gründe, dass den Eltern/ der Mutter die Hutschnur hoch geht.

Der Rückzug der Eltern aus dem Machtkreis, in dem sich Eltern und Kinder befinden, kann dazu führen, dass oberflächlich Friede herrscht. Die Eintracht kann aber auch Kosten der Sicherheit erfolgen. Ein nicht repräsentatives Beispiel aus meinem Umfeld: zwei Kinder (Junge und Mädchen), Altersabstand ca. 2 Jahre. Die Mutter ist eine aktive Frau, von einer Gelassenheit, die unglaublich ist. Ihre Kinder haben von klein auf mitbestimmt, waren selbstbestimmt, kannten wenig bis keinen Druck. Haben immer gemacht, was ihren Bedürfnisse entsprach. Die Mutter hat ihnen keine ihrer Erwartungen aufgebürdet.

UNd heute? In der Pubertät? Ich kann nur so viel sagen, die imaginären Erwartungen sind erschlagend. Den Kindern fehlt der Ausgleich des elterlichen Gegenpols. Das Pendel schlägt momentan frei aus. Die Kinder befinden sich beide in absolut undefiniertem Raum. Keine Verbote, alles möglich, solange besprochen.... Und trotzdem fühlen sie sich verlassen und trotzdem fühlen sie sich eingeengt....

Ich finde deine Ideen bewundernswert. Allerdings postulieren sie mir zu viel "(Er)Lösungsheil", weshalb ich mich manchmal auch über deren Inhalt ärgere.

Aber das ist der Ausnahmefall. Lass es Dir gut gehen.

LG, AyLe

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@Ayle

Antwort von Mama Heike am 04.10.2007, 13:39 Uhr

Hallo Ayle,

die Verlassenheitsängste, die Irrwege und auch der Zorn der jungen Menschen auf ihre eigenen Eltern sind in der Pubertät ein ganz wichtiger Entwicklungsschritt.

Die Wunde "keine Kindheit mehr" kann ich meinen Kindern nicht ersparen und nicht vorsorglich wegzaubern, schon gar nicht, in dem ich besondern "nett" (mit oder ohne Grenzen) zu meinen Kindern bin.

Aber: Wenn ich als Eltern die vielen Jahre vorher nicht geübt habe, meinen Kindern zuzuhören und meine eigenen Zukunftserwartungen ans Kind zurückzunehmen, kann ich meinem Kind auch nicht bei der Bewältigung seiner Krise beistehen.

Die Wunde "keine Kindheit mehr" fällt dann bedeutend tiefer, schmerzhafter aus und ist manchmal nur mit dem kompletten Abbruch der elterlichen Kontakte zu ertragen.

Liebe Grüße
Heike

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@MamaHeike

Antwort von AyLe am 04.10.2007, 13:51 Uhr

Hallo, Heike, natürlich stelle ich nicht in Abrede, dass dieser Prozess der Abnabelung notwendig und natürlich ist. Mir fällt gerade bei diesen beiden nur extrem auf, wie sehr die Eltern in den Jahren vorher als "Leuchttürme" vorhanden gewesen sein müssen, damit sich Kinder von ihnen abnabeln können. Wenn nichts gefordert wird, dann kann das auch dazu führen, dass das Kind sich beginnt selbst unter Druck zu setzen. Und genau das sehe ich an den beiden!

Kommunikation kann auch manchmal in Schweigen bestehen und in ertragen. Und darin, den anderen sein zu lassen. Aber dafür muss mein Kind wissen, was ich von ihm erwarte. Wie gesagt, nichts zu erwarten, kann auch zur Selbstkasteiung führen.

Insbesondere der Junge ist innerlich zerfressen von uferlosem, aber bodenlosem Ehrgeiz, dem keine Leistung vorhergeht. Und erst nachdem die Mutter sich "geoutet" hat, kommen die Kinder zur Ruhe. Das ist wirklich nicht übertrieben. Ich sehe sie jede Woche zwei Mal und das seit 5 Jahren. Daher erlaube ich mir mal dieses Urteil.

LG, AyLe

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Re: @AyLe

Antwort von solelo am 04.10.2007, 14:01 Uhr

Hallo,

ja, ich habe wieder mehr Zeit (und Lust) :-) Wir sind ja gerade mit dem ersten Heft des unerzogen magazins (print) fertig geworden. Das war in der Endphase viel Arbeit, und ich habe ja noch meine bezahlte Arbeit. Zur Zeit gehts, bis das nächste Heft wieder akut wird...

Wie stellst du dir das vor, das mehr Sicherheit ausgestrahlt wird, damit so was wie in dem von dir beschriebenen Beispiel nicht passiert? Müsste das dann was mit Erlauben/nicht Erlauben zu tun haben?

Ich zeige meine Grenzen deutlich. Aber ich zeige auch, dass ich diese verbiegen kann. Ich bin eben flexibel - in manchen Dingen, und manchen wieder nicht (z.B. Schulpflicht, ich würde nicht gegen die Behörden kämpfen, weil das für mich eine unzumutbare Stressbelastung wäre, der ich nicht stand halten könnte, so schlimm ich Schulbildung auch finde.). Ich bin bereit, meine Grenzen zu hinterfragen.

Bei kleinen Kindern, die aber einfach noch keinen Überblick haben und die dieses "authentische Grenzen Zeigen" auch nicht unbedingt verstehen (bei ihnen kommt nur an: die versteht nix, die ist gemein oder so), ist es auch OK, wenn man über seinen Schatten springt (nachgeben), sonst geht es auf Kosten der Beziehung. Es bleiben immer genug Grenzen, die man sowieso durchsetzen muss.

Was sollte deiner Meinung nach diese Mutter, von der du berichtest, machen, oder was hätte sie machen sollen?


Grüße
Johanna

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Re: @MamaHeike

Antwort von Mama Heike am 04.10.2007, 14:03 Uhr

Hallo Ayle,

leider kann ich gar nichts mit deinen Sätzen anfangen. Aber das macht nichts :-).

Ich denke, dass wir alle unsere Wunde "keine Kindheit mehr" haben und dass gerade wir Mütter auf unserer Art versuchen, es den Kindern irgendwie leichter zu machen.

Aber das "undankbare Pack" fängt an, Ansprüche zu stellen, zu kiffen, zu rauchen, Zwänge zu entwickeln, an Selbstmord zu denken, magersüchtig zu werden... :-)
Ich mache mich dann an die Konfliktbewältigung, wenn es bei uns soweit ist. Die Große ist schon fast 11...uii-uii-uii :-))

Liebe Grüße
Heike

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Bericht !

Antwort von Cosma am 04.10.2007, 15:35 Uhr

Huhu,

ihr Lieben !

Wollte mal eben berichten: es ging erstaunlich gut !
Er hat, nachdem ich es ihm gestern in Ruhe erklärt habe, heute früh nicht das geringste Theater gemacht, ich weiß eigentlich immer noch nicht, wieso, irgendwie scheint er es akzeptirt zu haben. Er hat sich nur nochmal vergewissert, daß dafür ER nächste Woche zuhause ist und Julian in die Schule muß (zum Glück ist das so ...)

Uff, bin erleichtert.

Cosma

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Und: ich liebe Euch :-) !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Antwort von Cosma am 04.10.2007, 21:59 Uhr

Huhu,

wollt nur nochmal sagen, daß heute ein wundervoller Tag war.

Irgendwie tut es mir immer gut, mich hier zu supervisionieren, Erziehen ist Arbeit und oft dümpel ich trotz guterAbsicht (und Herrn Gordon in einer Gehirnwindung) so vor mich hin, bis mal wieder einer ein Problem hat und ich mit Euren Anstössen dazu komme, innezuhalten und mich zu reflektieren und bewusster und wieder besser zu sein.

Oh man, mein Mittlerer ist echt für Fortgeschrittene: jedes falsche Wort wird quittiert, jedes Nicht-erkennen-um-was-es-geht läuft aus dem Ruder.

Heute war ich gut:

Ich-Botschaften : klar und deutlich.
Aktives Zuhören : er hat viel mehr rausgelassen, ich hab viel weniger dazugesenft.

UND: bei der Abendrunde (jedes Kind erzählt 5 Min. vom Tag) sagte er dann zu mir:
"Heute war schön, daß Du so brav warst Mama !"

Ich liebe Euch :-)

Cosma

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