Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Zafon am 02.03.2013, 8:38 Uhr

Küsschen geben und Ei-ei machen

Hallo, mich würde sehr Eure Meinung interessieren …

Meine SchwieEltern sehen unsere Tochter (13 Monate) ungefähr 1x im Monat für einen halben Tag.
Ich sage nichts mehr, wenn sie wie zwei Papageien jeden Laut von unserer Kleinen nachmachen, mit ihr in feinster Babysprache reden, ihr auf Schritt und Tritt hinterherlaufen, permanent zu labern, wenn sie wie zwei maßvoll Besoffene dauer-glückselig lächelnd vor ihr sitzen und sie dauernd im Gesicht, am Kopf, Arm, Beinen anfassen; nicht verstehen, dass sie noch nicht von der Sahnetorte oder Wurst isst …

Das letzte Mal ging es jedoch wieder „Mach doch mal Ei-Ei beim Opa“ oder „Gib Opa doch mal ein Küsschen!“ – da funke ich, nur noch selten diplomatisch oder liebevoll erklärend dazwischen.
Sie mag von Opa nicht auf den Arm genommen werden, sie geht auf ihn noch nicht unbefangen zu, beobachtet ihn lediglich mit einem gewissen Körperabstand und lächelt mal;
die Großeltern sind bei der Besuchsfrequenz ja praktisch Fremde. Ich möchte grundsätzlich nicht, dass meine Tochter irgendjemanden Küsschen oder Streicheleinheiten geben soll auf Kommando, denn das obliegt allein ihr, wenn sie es denn möchte.

Bisher sind meine Erklärungen (das erste halbe Jahr habe ich das regelmäßig versucht) zu Familienbett, Tragetuch, Langzeitstillen, nicht schreien lassen, Nicht-Reihum Reichen bei großen Feierlichkeiten, nicht ständig anfassen lassen etc.
ungehört oder unverstanden geblieben. Stattdessen immer leicht unverständliche Blicke ala Nachkriegsgeneration: „Andere Kinder werden doch schließlich auch so groß!“ Ich wollte gern, dass sie mich verstehen und daher meine „Erziehungsansätze“ akzeptieren und ggf. teilen – es sind ja schließlich die Großeltern und wir werden in Kürze auch in ihrer Nähe wohnen.

Ich weiß, dass sie ihre Enkeltochter abgöttisch lieben und das alles im guten Gewissen machen, aber was soll ich tun???
Von einem Erwachsenen verlangt doch auch niemand „Streichle mich mal“ oder wir fassen fast Fremde nicht ständig an bzw. wollen, dass sie uns einen Kuss geben ….

Wie macht man SchwieEltern, die scheinbar nicht aufnahmefähig sind (sondern eher latent dauerbeleidigt mit mir), klar, warum man für seine Tochter ein paar Dinge anders wünscht als sie es selbst kennengelernt und weitervermittelt haben.

Mein Mann akzeptiert meine Meinung und sieht vieles genauso, aber ist gleichzeitig natürlich zwiegespalten. In unserem sonstigen Familien-Bekannten-Freundeskreis ist das nie ein Thema, weil eigentlich alle ähnlich „ticken“.
Habt ihr Ideen, Vorschläge? LG

 
13 Antworten:

Re: Küsschen geben und Ei-ei machen

Antwort von DK-Ursel am 02.03.2013, 10:14 Uhr

Hej Zafon!

Ich kenne das gut.
Unsere "Großeltern" sin auch weit entfernt, sahen die Kinder also seltener und sind zudem auch - wie soll ich sagen: physischer, auf durhaus positive Weise, aber für usn oft unangenehm.
Leider wirken dann Liebesbezeugungen oft übergrifflich, was die beiden alten Menschen nicht so relisierten.

Ich habe versucht, IMMER dazwischen zu gehen, wenn Küßchen u.ä. "eingefordert" wurden.
Ich habe IMMER versucht zu erkl#ären, daß jederseber bestimmt, wann und wo er NEIN sagt und nur die Hand gibt oder winkt.
Und ich habe auch mit meinen Kindern geredet und ihnen deutlich gemacht, daß die "Großeltern" sie zwar lieben,a ber daß sie trotzdem immer NEIN sagen dürfen, sich entziehen dürfen, "ich möchte keinen Kuß von dir" sagen dürfen.

Das wichtigste ist wohl, daß Ihr i mDialog bleibt, Du also auch nicht vergißt, den großeltern uz erklären:
"Wir mögen das nicht so mit den Küßchen."
""Jeder bestimmt selbst über seinen Körper, auch i nerhalb der Familie".

Damit sie nicht f ühlen, Ihr liebt sie nicht, Ihr versteht sie nicht, sondern daß sie eine Chance haben zu merken,daß Ihr es nur anders ausdrückt.
(Genauso kannst Du es ja auch wiederholen.)

Das istschwer, es gibt immer Menschen,die übergrifflicher sind als andere, die physischer sind als andere - das ist weder gut noch schlecht, das ist nur unterschiedlich von uns.
Und diesen Unterschied möchte ich auch bei meinen Kindern schon respektiert haben.

Es wird sich übrigens beiden Kindern vermutlich ganz von selbst ergeben,wenndiegroß genug sind:
Kinder entziehen sich denen, die sie mit Macht festhalten oder sonstwie für sie selbst unangenehm behandeln.
Wichtig ist,daß die Kinder dabei Eure, also die beider Eltern, Zustimmung und Rückendeckung fühlen und nicht allein mit ihrem Nein da stehen,sondern daß Ihr das NEIN aufgreift udnd den Kindern helft, gegenüber den Großeltern auch durchuzsetzen.

Keiner ist verkehrt - Ihr seid nur unterschiedlich.
Das erfordert Respekt von BEIDEN Seiten.

Alles Gute - Ursel, DK

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Re: Küsschen geben und Ei-ei machen

Antwort von Missy27 am 02.03.2013, 12:18 Uhr

Vorschläge habe ich keine aber ich sehe das ganz genauso. Mehr als erklären kann man da denke ich nicht und wenn es ignoriert wird dann auch mal energischer sein. Finde das auch ganz schlimm (auch aus meiner Erinnerung als Kind) Leute umarmen zu sollen, die ich kaum kenne oder nicht mag! Meine Tochter (2,5) hält zu Menschen, die sie kaum kennt auch Abstand. Ich würde das auch gar nicht wollen, dass sie zu jedem auf den Schoß klettert. Solche Kinder gibt es ja auch. Bestärke deine Tochter weiterhin, dass sie nur Küsschen geben "muss" wenn sie das selbst will. Meine Tochter ist total verschmust aber nur bei ihren "Engsten".

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Re: Küsschen geben und Ei-ei machen

Antwort von Pampersmami am 02.03.2013, 12:22 Uhr

Das machts meiner 10Mon. sooooo unsanft und mit sooooooooooooooviel Speichel , dass es niemand ein 2tes mal einforderte!

Aber ich denke es ist ein Distanz-und Schwiegereltern Problem!

Meine Kinder sehen Ihre Großeltern fast jeden Tag und die gehören für Sie ZUR Familie. Meine Kinder gehen völlig unbefangen hin und knuddeln und werden geknuddelt (na gut der Große nicht mehr aber der sagt das auch).

Aber wenn ich meine Eltern /Schwiegereltern sehe wird sich umarmt und ein Küßchen auf die Wange gedrückt! Meine Kinder sehen das eben auch-- und das man es nicht bei jeden Fremden macht lernen sie auch.

Ich denke es ist schon verletzend für die Großeltern sich als "Fremde" im Leben der Enkel zusehen und das man da übers Ziel hinausschießt in den wenigen Momenten wo man sich sieht- ist irgendwie klar.
Sie machen es mit Zuneigung-- meine Oma versuchte fehlende Anwesenheit immer mit dem Geldbeutel gutzumachen.

Wenn es die Kleine partou nicht möchte ist es wirklich wichtig darüber zureden.
Bin mir trotzdem sicher, dass Euer Verhältniss nicht das allerbeste ist! Und das merken auch die Kinder.

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Re: Küsschen geben und Ei-ei machen

Antwort von Putzteufel am 02.03.2013, 14:59 Uhr

Deine Schwiegereltern sind die Großeltern und sie hätten gerne die gleiche Bindung wie sie es vielleicht sehen wenn sie unterwegs sind wo viele Enkel ihre Großeltern in den Arm nehmen und kuscheln.

Großeltern sind zum verwöhnen da - solange sie Grundzüge akzeptieren Großeltern erziehen nicht mehr.

Dann kommt es darauf an: Wieviele Enkelkinder haben sie denn - nur Eure Tochter oder sind es mehr??? Auf Einzelkinder liegt vermehrt der Augenmerk der Großeltern weil sie ihre große Zuneigung nicht aufteilen können.

Lasst sie - sorgt dafür dass sie einhalten wenn ihr sagt. Heute keine Süssi weil der Magen nicht passte oder sonst was. Wenn ihr eine Regelmäßgkeit habt wenn ihr näher wohnt dann gleicht sich das auch mehr aus - und eure Tochter wird offener auf die Großeltern zugehen wenn sie einfach zum alltäglichen Leben gehören.

Gruß Putzi

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Sag es ihnen doch genau so...

Antwort von MM am 02.03.2013, 15:35 Uhr

... wie du es hier schreibst: "Von einem Erwachsenen verlangt doch auch niemand „Streichle mich mal“ oder wir fassen fast Fremde nicht ständig an bzw. wollen, dass sie uns einen Kuss geben …"
Das fiel mir jetzt spontan ein. Oder hast du das schon und es hilft nicht?

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Re: Küsschen geben und Ei-ei machen

Antwort von Hexchen38 am 02.03.2013, 17:25 Uhr

Ooch ich hätte da schon ein paar Ideen. Schleich dich das nächste Mal an deinen Schwiegervater an, leg deinen Kopf in seinen Schoß und fordere mit weinerlicher Stimme: "Mach mal ei-ei.... Kannst du mir Küsschen geben..." Wenn er dann verblüfft guckt, normal aufstehen und sagen: "Ist dir das etwa unangenehm? Möchtest du das auch nicht auf Kommando machen? Deine Enkelin übrigens auch nicht."
Oder die Schwiegereltern ignorieren und zu deiner Tochter sagen: "Mäuschen, du MUSST dem Opa keinen Kuss geben, wenn du nicht willst. DU bestimmst das selber, in Ordnung?" Du kannst die Großeltern nicht ändern, aber deine Tochter stärken, wenn sie solchen Forderungen ausgesetzt ist. Diskutieren und reden bringt ja offenbar nichts.

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Re: generationenkonflikt

Antwort von Julie am 02.03.2013, 18:22 Uhr

Du schilderst nur den Konflikt mit deinen Schwiegereltern - was ist denn mit deinen Eltern ? "Ticken" die anders oder hast du da nicht so ein Problembewusstsein ?
Ich würde - und da spreche ich aus Erfahrung- im übrigen gar nicht so viel erklären zu Familienbett und langzeitstillen. Das wird nur belächelt und abgetan mit dem Satz oder dem Gedanken "wir haben unsere Kinder anders erzogen und es hat ihnen nicht geschadet".
Erzieht euer Kind so, wie ihr es für richtig haltet, aber redet nicht dauernd darüber - das nervt nur.
Und was die "eingeforderten" Zärtlichkeiten angeht, halte keinen langen Vortrag sonder erkläre nur kurz "schau mal, sie dreht den Kopf weg, dann will sie das jetzt nicht."
Und - auch wenn es schwer fällt - sei ein bisschen tolerant zu deinen Schwiegereltern. Sie meinen es nicht böse und in einem Jahr bist du bestimmt froh, wenn sie ein gutes verhältnis zu deiner Tochter haben und du dein Kind mal ein paar Stunden bei ihnen "parken" kannst - auch wenn du dir das jetzt noch gar nicht vorstellen kannst.
Bye The way. Wie alt sind deine Schwiegereltern??

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Re: Küsschen geben und Ei-ei machen

Antwort von montpelle am 02.03.2013, 18:25 Uhr

Du scheinst deine Schwiegereltern nicht zu mögen.

Bei deinen eigenen Eltern wärst du sicher toleranter.

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Re: Küsschen geben und Ei-ei machen

Antwort von Betula am 02.03.2013, 21:16 Uhr

Hallo Zafon
Ich kann dich gut verstehen, mir geht es mit meinen eigenen Eltern ähnlich.
Man möchte dem Kind nicht seine Großeltern vorenthalten,aber hat das Gefühl sich andauernd rechtfertigen und erklären zu müssen, warum man dies und das nicht mag.
Nat. meinen es die Großeltern nicht böse und fühlen sich gekränkt, wenn man ihr Handeln kritisiert, ist vielleicht auch verständlich.Aber es wäre auch nicht gut wenn man um des lieben Friedens Willen alles schluckt, dadurch würde sich doch auf Dauer ziemlich viel Ärger aufstauen,das bekommt der Beziehung auch nicht und wird sich auf das Kind übertragen.
Man muss sich als Mutter fragen,was man noch tolerieren kann und was auf keinen Fall.Ich möchte z.B. nicht dass mein Kleiner Süßigkeiten bekommt und war da anfangs etwas fanatisch.Wenn seine Oma ihm jetzt einmal einen Keks zusteckt, sage ich nichts.Bei Oma und Opa gelten halt andere Regeln und das ist o.k. so.
Ich würde aber auch nicht wollen, dass mein Sohn die Großeltern küssen muss. Da muss man Grenzen setzen. Versuch doch, es ganz freundlich zu formulieren,so wie "Eure Enkeltochter ist so gerne bei euch und sie hat euch auch sehr gerne, aber sie zeigt ihre Zuneigung auf ihre Weise.Wenn sie schmusen will,kommt sie von selber,sie mag es nicht wenn man sie einfach so nimmt und knuddelt..." oder so ähnlich. Immer noch etwas Positives mit in die Kritik hineinbringen,dann fühlen sie sich nicht so angegriffen. Dann nicht auf Diskussionen einlassen,einfach sagen " Wir möchten das so nicht, wenn ihr das früher so gemacht habt ist das ja o.k., für uns ist das aber nichts..." Und wenn gar kein Einsehen ist sagen " Es wäre doch schade, wenn wir jetzt nicht mehr zu euch kommen könnten ,weil ihr immer dies und das tut."
Das Problem müsste doch zu lösen sein. Ich drücke die Daumen! Liebe Grüsse

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Re: Küsschen geben und Ei-ei machen

Antwort von mf4 am 02.03.2013, 23:23 Uhr

Ich kann es zum Teil verstehen aber...
stellt euch vor ihr seid die Omi, die ihr Enkelchen lieb hat, anhimmelt und knutschen will... und dann macht ihr alles falsch.
Ich hoffe ganz ganz sehr, dass ich meine Enkelchen einfach mal nehmen darf und sie in den Arm nehmen. Auch wenn ich es vielleicht nicht 3 mal in der Woche sehe würde ich ungern als quasi Fremde bezeichnet werden.
Ich bin im Omi-Alter und ich wünsche mir das.
Ich freue mich auch, wenn ich die Babys von Freunden in den Arm nehmen darf (gebe sie natürlich zurück, wenn sie weinen sollten).
Dieses das-ist-mein-Kind-und-ich-entscheide-wer-es-wann-liebhaben-darf liest sich oft wie Besitzdenken... sorry.

Was Familienbett usw. angeht würde ich mich nie einmischen. Ich verstehe auch gar nicht, warum man mit anderen ausdiskutiert, wie lange man stillt, ob und wie man trägt und schläft.

Ich denke übrigens auch, dass die Schwiegereltern es selten recht machen können. Ich hoffe ihr habt nicht alle Söhne, denn dann werdet ihr später die Schwieger-Omas sein.

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Re: Küsschen geben und Ei-ei machen

Antwort von emmababy am 03.03.2013, 11:22 Uhr

Hallo!

Ich kann absolut verstehen, dass dir das nicht gefällt! Geh einfach mal davon aus, dass dein Kind es Oma und Opa schon zeigen wird, wenn es etwas nicht tun will. Meine Kinder können das gut und dürfen das auch.

Ihr werdet bald in der Nähe wohnen, also werdet ihr auch mehr Kontakt haben, oder? Schau, dass ihr eine gute Basis bekommt, denn der Tag wird kommen, an dem du die Hilfe von den Schwiegereltern brauchst.

Und du brauchst dich vor niemandem rechtzufertigen wie lange du stillst, das Kind im Elternbett schläft ... Darüber würde ich mit den Schwiegis nicht reden, denn das geht sie nichts an.

Versuch locker zu bleiben, auch wenns schwer ist. Spar dir deine Nerven für wichtigere Dinge. Geht alles vorbei!

LG emmababy

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Re: Küsschen geben und Ei-ei machen

Antwort von Kiesel84 am 03.03.2013, 13:48 Uhr

Hmmm...ich stell mir grade die Frage, wieso du meinst deine Tochter beschützen zu müssen in dieser Situation?

Meine mittlerweile 18 Monate alte Tochter hat noch nie jemandem einen Kuss gegeben oder Ei Ei gemacht, wenn sie nicht wollte. Ich denke nicht, dass du Angst haben musst, dass ihr was eingeredet wird, nur weil sie die Großeltern anbetteln sie zu streicheln oder zu küssen. Die Kleinen sind meiner Meinung nach sogar noch viel näher an ihren Gefühlen und werden keine Entscheidung treffen nur weil sie sich verpflichtet fühlen, das existiert für sie nicht. Und wenn sie genervt ist wird sie das ja auch zeigen und die Großeltern sehen das doch auch und werden ihr ja nicht absichtlich weiterhin auf die Nerven gehen!

Ich bettele meine kleine "Zicke" regelmäßig an sie soll mir ein Küsschen geben, sie findet Kuscheln leider nicht so toll wie ich, aber ich kriege auch regelmäßig ne Abfuhr und gut ist...ich kapiers dann auch ;)

Mach dir vielleicht nicht so viele Sorgen sie wird auch Nein sagen oder sie wegstupsen wenn sie nicht möchte

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Re: Vielen lieben Dank ...

Antwort von Zafon am 03.03.2013, 14:44 Uhr

…. für die zahlreichen Antworten – freut mich, dass ich sowohl Bestätigung als auch kritische Äußerungen und eine „Omi-Meinung“ erhalten habe.

Mir geht es nur um das auf „Kommando Körperliche geben“. Wenn ein Baby vertraut mit jemanden (egal ob Opa oder Freundin) ist, wird es von sich heraus Kontakt suchen und somit auch Nähe. Wir kuscheln so viel im Spiel oder wenn es ihr mal nicht so gut geht etc.
Für mich war es immer wichtig, dass ich mein Kind nicht „dressiere“ – was wir vorleben, wird sie sowieso nachahmen und so hat sie von sich heraus angefangen beim Abschied zu winken, weil sie es sich abgesehen hat und irgendwann wird sie wohl auch zu jemanden hinlaufen und ihm die Beine umarmen zum Abschied

Und fremd ist man nun mal solange man nicht vertraut ist und da ist es doch egal welchen Verwandtschaftsgrad man inne hat … zu meiner Tante in Timbuktu habe ich nicht so ein innigliches Verhältnis wie zur alten Nachbarin meiner Eltern. Und nur weil man der Familie angehört oder gar Großeltern ist darf man doch von einem Baby nicht mehr erwarten, oder?
„Aber es sind doch Deine Großeltern, die musst Du doch lieb haben!“ bei solchen Sätzen zieht es mir die Fußnägel hoch …

Zu meinen SchwieEltern hatte ich einen sehr guten Kontakt – sie waren über die Wahl ihres Sohnes glücklich und ich hatte meinen Spass auch mal über Kochrezepte oder Wachstumsrichtung eines Rosenstrauches zu reden, gemeinsam konnten wir über die unterschiedlichen Interessen und Lebensauffassungen lachen. Diese Unbefangenheit habe ich natürlich auch ein Stück weit verloren, weil mein Focus z.Z. mehr auf meine Kleine gerichtet ist und ich, wie so viele Erst-Mamas, auch noch etwas „Tunnelblickdicht“ bin

Wenn Themen zur Sprache kamen habe ich kurz erzählt ohne einen Vortrag zu halten – irgendwie wird ja mit Baby auch immer über Baby gesprochen und SchwieEltern sind noch mal im Besonderen interessiert, was Kind gegessen und wieder herausgebracht hat.
Beim „Rest“ wurde nie etwas dazu gesagt, weil sie Familienbett, Stillen, Tragetuch einfach nicht kennen – da habe ich zu Beginn wahrscheinlich einfach noch mehr erzählt, um mich zu erklären, aber dann von mir aus nicht mehr zur Sprache gebracht. Jedoch kommen immer wieder Sätze wie: „Naaaaaa, schläfst Du denn jetzt schon in Deinem eigenen Bettchen?“

Ich sehe es genauso: Großeltern brauchen nicht die zweiten Eltern zu sein, jedoch sollten einige Eckpunkte konform sein, aber das ist auch bei uns kein Thema. Verwöhnen sollen sie die Maus ruhig.

Oh, hoffentlich werde ich später auch eine SchwieMu und wünsche mir, dass ich dann so offen und neugierig wie meine Eltern sein werde. Mein Vater trauert jetzt noch, dass ihm zu unserer Zeit noch kein Tragetuch bekannt war – und wenn er der Einzige gewesen wär, er hätte uns darin durch die Gegend geschleppt
oder so ein paar Erkenntnisse, bei denen meinen Eltern nachdenklich werden und es schade finden, dass sie damals davon nichts wussten.
Die Welt verändert sich schnell und der Wissenstand wird immer größer – wenn meine Tochter ein Kind bekommt, werde ich wahrscheinlich staunen, was es alles Neues gibt und wie sie die Dinge nimmt.

Meine Mutter ist 1-2x die Woche bei uns – sie spielen, gehen spazieren, albern, lachen, wird getragen und auch geherzt und meine Maus liebt ihre Oma, schreit und wackelt mit Armen und Beinen vor Begeisterung wenn sie kommt. Körperliche Nähe wurde nie „verlangt“ – meine Mutter lässt sie und die Kleine nimmt von sich aus Kontakt aus.
Mein Vater ist selten da – auf seinem Arm möchte sie auch nicht. Mein Vater redet mir ihr, reicht ihr Spielzeug, singt ihr Lieder vor. Ohne dass ich etwas sagen brauchte, wartet er einfach nur ab und lässt sie kommen.
Achtung und respektvollen Umgang wünsche ich mir im Umgang der Menschen untereinander, aber eben auch schon bei einem Säugling. Das hat bei mir nichts mit Besitzdenken zu tun. Wenn meine Tochter im Spiel und Überschwang von mir gedrückt wird und ich merke, dass ihr das gerade zu viel wird lasse ihr ihren Willen nach Abstand. Das finde ich sehr wichtig.

Auf jeden Fall versuche ich ein bisschen entspannter zu werden... Das Thema wird wohl mein Mann noch mal in einer ruhigen Minute ansprechen – Eure Ideen helfen dabei!
Lieben Dank und Grüße!

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