Kinder lösen es natürlich auf „Steinzeit“-Art...

Kinder brauchen oft noch Schützenhilfe, um Konflikte zu klären. Sie brauchen Anleitung und ein Vorbild, wie eine mögliche Lösung aussehen kann. Wenn Erwachsene sich da völlig heraushalten, anstatt zu helfen, machen Kinder es halt auf die „Steinzeit-Methode“: der Stärkere hat Recht, der Schwächere hat Pech. So lernen sie ein unsoziales Verhalten, mit dem sie spätestens in der Schule sehr anecken.

Wenn Deine Freundin diese Hilfe nicht hinbekommt, kannst Du selbst hingehen und den Kindern Lösungen vorschlagen: zu teilen, oder sich abzuwechseln. Hören sie nicht auf Dich bzw. will Deine Freundin das nicht, würde ich mich nicht mehr mit den Kindern treffen, sondern nur noch zu zweit.

Ich habe es selbst auch so gemacht. Eine gute Freundin von mir hat lässig und entspannt zugeschaut, wie ihr Sohn meiner Tochter büschelweise die Haare ausgerissen hat, sobald sie auch mal eines seiner Spielsachen haben wollte. Er ließ nicht los, sondern krallte sich mit geballter Faust fest wie ein Terrier. Ich habe dann selbst eingegriffen. In Zukunft haben wir uns zu zweit zum Kaffee getroffen, am WE und ohne Kinder - die waren bei den Vätern. Das war einfach besser.
Übrigens gab es mit dem Jungen später in der Grundschule massive Probleme wegen seines Verhaltens und sie mussten zu einer Erziehungsberatung. Dort wurde - oh Wunder - geraden, ihm klare Grenzen zu setzen und ihm Konfliktlösungs-Strategien beizubringen.

Wenn man die Erziehungsvorstellungen nicht unter einen Hut bekommt, muss man es akzeptieren und sein Kind vor der Aggression der anderen Kids schützen. Dazu gibt es keine Alternative.

LG