Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Ellie80 am 01.03.2018, 18:23 Uhr

Kind ist aggressiv in der Kita

Hallo!

Heute habe ich zum wiederholten Mal von den Erziehern meines Sohnes (5 Jahr) gesagt bekommen, das mein Sohn in der Kita sehr aggressiv ist und besonders morgens vor dem Morgenkreis andere Kinder haut, schubst oder sogar auch tritt und beißt. Oft darf oder will er dann auch nicht am Morgenkreis mitmachen und sitzt dann vor dem Gruppenraum in der Zeit.
Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Wir haben das Thema bei der letzten U-Untersuchung angesprochen und die Kinderärztin hat uns einen Termkn bei einer Kinderpsychologin vereinbart, obwohl sie sagte, sie glaubt nicht, das was „schlimmes“ rauskommt. War dann auch so, nach einer Stunde sagte die Psychologin, sie fände sein Verhalten (das erzählte und das „live“ vor Ort) altersentsprechend normal. Vielleicht stresse ihn die Kita (offenes Konzept, 4 Räume, ca 40 Kinder) oder/und sei er unterfordert.
Zu Hause streitet er sich ab und an mit der kleinen Schwester, ist aber überhaupt nicht aggressiv ihr oder uns gegenüber. Er kann super alleine oder auch mit der Schwester spielen und ist eigentlich sehr ausgeglichen und liebevoll.
Er kommt im Sommer 2019 in die Schule, einen Vorschulplatz bekommen wir nicht. Soll ich ihn für das letzte Jahr in eine andere Kita geben? Aber ist das „Problem“ dann nicht vielleicht nur verschoben?
Wenn ich ihn frage, warum er die anderen Kinder haut usw, sagt er entweder nix oder er wüsste es nicht. Ab und an sagt er die anderen hätten angefangen. Das bestreiten die Erzieher aber....
Was soll ich nur machen? Er selbst geht sehr gerne in die Kura, trotz seines Verhaltens und dem Ärger, den er damit provoziert....

Habt ihr Ideen? Tipps? Erfahrungen?

Danke und liebe Grüße

 
17 Antworten:

Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von emilie.d. am 01.03.2018, 19:23 Uhr

Bei agressiven Jungs fehlt oft ein männliches Vorbild. Jungs sind meist von Natur aus agressiver als Mädchen und z.B. ein Vater, der mit gutem Beispiel vorangeht bzw. eben vorlebt, wie man Agressivität vernünftig ausleben kann (toben, sporteln etc.), ist da natürlich sehr nützlich.

Deshalb meine Frage, wieviel beschäftigt sich sein Papa mit ihm? Ich gehe mal davon aus, dass er Zuhause nicht übertrieben streng erzogen wird und seinen Frust dann 'nach unten' weitergibt.

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von Ellie80 am 01.03.2018, 20:04 Uhr

Danke für deine Antwort!
Der Papa ist immer morgens da, macht die Kinder fertig und bringt sie zur Kita, ich arbeite dann schon. Ansonsten ist er an 3 Nachmittagen auch zu Hause und unternimmt dann oft was mit ihm, manchmal auch mit beiden.
Unser Sohn wurde schon mit festgelegten Grenzen erzogen, meistens hat er sie auch gut toleriert. Unerzogen ist er bestimmt nicht, manche in unserem Umfeld sind sogar der Meinung, wir wären zu streng...

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von niccolleen am 01.03.2018, 23:42 Uhr

Hast du das Gefuehl, dass ihr zu streng seid? Dass er sich woanders mehr gehen lassen kann als in seinem eigenen Zuhause und das dann auch auslebt?

lg
niki

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von emilie.d. am 01.03.2018, 23:55 Uhr

Wirklich nur ganz allgemein, dass Du Dich nicht angegriffen fühlst, aber ich kenne Euch ja nicht.
Unerzogene Kinder, sprich verwahrloste Kinder verhalten sich nicht sozial adäquat. Aber zu streng erzogene Kinder eben auch. In der Trotzphase bzw. Autonomiephase will das wachsende Selbst selbst bestimmen. Kinder, denen in dieser Zeit starre Grenzen gesetzt wurden, behalten ein schwaches Selbstbewusstsein. Um sich mächtiger zu fühlen, trotzen sie entweder weiter bzw. werden agressiv gegenüber Schwächeren.

Ich find es ein bissel komisch, dass die Psychologin in die Richtung nicht mit Euch geredet hat oder täuscht der Eindruck? Bekannte macht Familientherapie und bei agressiven Jungs schaut die halt, soweit ich das mitbekomme, ob eben eine männliche Bezugsperson da ist, die sich wirklich kümmert, ob die Eltern eben erziehen oder eben das genaue Gegenteil zu streng sind. Sie hat nicht nur mit körperlicher Gewalt zu tun, psychische ist viel schlimmer. Liebesentzug bei Fehlverhalten, Missachtung, Herunterputzen vom Kind. Wenn nicht irgendwo eine psychische Grunderkrankung sowieso da ist.

Nochmal ganz deutlich, ich will Dir auf keinen Fall irgendwas unterstellen. Das ist nur, was ich so.mitbekomme, wann Jungs verhaltensauffällig werden. Kann natürlich auch ADHS und was weiß ich sein, aber das wird die Psychologin ja abgeklärt haben.

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von cube am 03.03.2018, 10:14 Uhr

So, wie du es geschrieben hast, tritt dieses verhalten ja nur oder hauptsächlich vor dem Kirchenkreis auf. Kann es sein, das ihn diese - aus welchen gründen auch immer - stresst? Bzgl. “warum machst du das“? Diese Art der Fragestellung impliziert, dass er schuld ist. Versucht es mal mit Fragen danach, wie er sich fühlt, wenn er sich so verhält bzw wie es ihm geht, bevor er dann schubst etc. Das bringt oft viel mehr, weil es Interesse zeigt, ohne vorwurfsvoll zu sein.
Unser Sohn hatte das eher in Richtung störender spaßkasper sein. Der Grund: er fühlte sich unsicher, hatte das Gefühl, er wäre nicht gut genug. Ich habe dann die Erzieherinnen gebeten, ihn im Kreis erst mal mit Fragen nach Wochentag etc in Ruhe zu lassen. Kurze Zeit später war das Thema erledigt und er meldete sich freiwillig.

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Nicht altersgerecht und normal!

Antwort von Windpferdchen am 03.03.2018, 10:22 Uhr

Die Psychologin war vielleicht nicht sehr gut. Denn bei einem Fünfjährigen ist es nicht mehr altersgerecht und normal, wenn er beißt und schlägt. Dies ist eine Verhaltensauffälligkeit, und es besteht Handlungsbedarf, sonst wird er in der Schule große Probleme bekommen.

Ich glaube, Ihr müsst jetzt etwas Ursachenforschung betreiben. Ich habe beruflich öfters mit Kindern wie Deinem Sohn zu tun. Und ich muss etwas sagen, das vielleicht ein wenig unbequem ist, aber wichtig: Wenn Kinder in diesem Alter in der Kita beißen, schlagen oder sonstwie aggressiv sind, dann liegt die Ursache dafür nicht in der Kita, sondern zu Hause. Nicht selten sind dies Kinder, bei denen es zwischen den Eltern nicht gut läuft. Zum Beispiel ist es hier oft so, dass der Vater die Mutter verächtlich, abwertend, zynisch oder auch aggressiv behandeln. Das kann offensichtlich sein, oder auch unterschwellig (was häufiger der Fall ist).

Das muss bei Euch natürlich nicht so sein. Trotzdem könntest Du versuchen, den Gedanken zumindest zuzulassen, dass sich bei Euch zu Hause etwas verändern müsste, damit Eure Familie funktioniert und von Liebe, Achtung und Respekt geprägt ist. Dies würde sich sofort auch auf Deinen Sohn auswirken. Kinder aus intakten und liebevollen Familien sind selten verhaltensauffällig. Vielleicht ahnst Du ja insgeheim schon, wo der Knackpunkt sein könnte: Behandelt Dein Mann Euren Sohn liebevoll, nimmt er sich Zeit für ihn, ermutigt er ihn und zeigt ihm, dass er ihn wunderbar findet? Und bist Du in Eurer Beziehung absolut gleichwertig, oder ist Dein Mann zu Dir öfters abfällig, abwertend, spöttisch oder auch verbal aggressiv?

All diese Fragen sind unschön, aber wichtig, denn nur so könnt Ihr nötigenfalls etwas verändern, um Eurem Sohn zu helfen. Ich würde den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken, denn das Verhalten Deines Sohnes ist ein Hilferuf: Es gibt etwas, womit er nicht gut zurecht kommt. Weil er dies nicht in Worte fassen kann, zeigt er es durch ein inadäquates, störendes und nicht altersgerechte Verhalten. Manchmal ändert sich erst etwas, wenn die Eltern nicht mit dem Kind zum Psychologen gehen, sondern selbst eine Paarberatung in Anspruch nehmen. Das Problem liegt ja nicht beim Kind, sondern in der Familie als Gesamt-Gefüge.

Wie gesagt, sind alles nur Denkanstöße.

LG

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Ich kenne das - sehr lange Antwort

Antwort von magistra am 03.03.2018, 13:55 Uhr

Liebe Ellie,
ich kann dich gut verstehen. Das gesamte letzte Kindergartenjahr war bei uns von ähnlichen Vorkommnissen geprägt. Nicht mit Beißen, dafür aber durchaus mal Schlagen und Treten. Auch bei uns war das Phänomen, dass das Verhalten zuhause kaum auftrat. Wir erziehen daheim nicht streng, aber Verhalten hat bei uns eine logische Konsequenz. Zudem sind wir sehr transparent und reden viel mit unseren Kindern.
Unsere Erzieherinnen waren immer sehr freundlich und es wurden unterschiedliche Konsequenzen wegen des Verhaltens überdacht. Die zielführendste erschien uns damals ein Gruppenwechsel nach dem zweiten KiGa-Jahr. Dieser wurde aber so lange hingezogen, dass er erst zum Halbjahr gemacht werden konnte, da haben wir dann unsere Zustimmung zurückgezogen, denn das letzte halbe Jahr wollten wir ihn nicht aus seiner Gruppe reißen. Es ging dann auch so.
Du schreibst nicht, wie dein Sohn sich fühlt. Unser Sohn war immer fröhlich und ist gerne in den KiGa gegangen. Das war für uns (und zum Glück auch für die Erzieherinnen) die Hauptsache. Zudem ließ er sich durch Konsequenzen (ja, auch durch das berühmte "vor der Tür sitzen") meist einfangen.
Bei unserem Sohn war es teilweise tatsächlich Unterforderung. Es gab nur einen Jungen in seinem Alter in der Gruppe und der war einen halben Kopf kleiner als er...
Inzwischen ist unser Sohn schon 10, die Grundschule hat er relativ gut hinter sich gebracht, auch wenn es immer mal wieder Vorfälle gegeben hat. Wie waren immer im Gespräch mit Lehrkräften und haben unser Einverständnis mit bestimmten Konsequenzen signalisiert, bei anderen haben wir aber auch eingegriffen. Was mich gestresst hat (in der Grundschule) war manchmal die Unverhältnismäßigkeit und die mangelhafte Transparenz (nicht uns, sondern dem Kind gegenüber). Ich persönlich bringe meinem Sohn bei, dass es ein No-Go ist, jemandem anderen wehzutun, v.a. jemand Kleineren. Hier halte ich eine harte Konsequenz für sinnvoll. Gleichzeitig wurde unser Sohn, da er eben oft der "Sündenbock" war, auch für "unverschämtes Grinsen" oder "mangelndes Schuldbewusstsein" mit seitenlangen Strafarbeiten bestraft, was ich nicht mehr nachvollziehen konnte. Die Hauptlehrerin in der Grundschule (die er leider 4 Jahre hatte) war eben eine "Malmädchenlehrerin", die nicht verstehen konnte, dass mein Sohn Mandalamalen nicht für eine Belohnung, sondern für eine Strafe hielt. Dennoch war er auch in der Grundschulezeit immer gern in der Schule, auch wenn es da immer wieder Ärger gab. Wir hatten uns für eine Montessorischule entschieden und bereuen das auch nicht. Das Mehr-Stillsitzen in einer "normalen" Schule wäre nichts für ihn.
Jetzt ist er auf dem Gymnasium (seit einem halben Jahr) und wir haben (noch) keinerlei Beschwerden, aber evtl. ticken Gymnasiallehrkräfte da anders.
Das alles hilft dir nicht weiter ,oder? Man bekommt immer wieder den Rat, das Kind Sporttreiben zu lassen. Das haben wir gemacht und machen wir. Körperliches Auspowern hilft tatsächlich.
Gleichzeitig leben wir in einer Welt, in der wilde Kinder eben gerne diagnostiziert werden, auch wenn sie eben nur ganz normale Kinder sind. Ich war selbst ein höchst wildes Kind (und das auch noch als Mädchen...) und kann ein Lied davon singen. Unsere Jungs sind trotzdem klasse! Natürlich muss man Schwächere schützen, aber ansonsten darf dein Sohn einfach so sein, wie er ist.
Und noch ein Rat für die Schule: Viele Probleme, die in der Schule stattfinden, soll auch die Schule klären. Ich spreche gern mit meinem Kind, aber ich strafe daheim nicht für ein Verhalten in der Schule. Schulisches Verhalten, schulische Konsequenzen. Ähnlich haben wir es auch im KiGa gehalten. Da das Verhalten im KiGa auftritt und ihr ja schon viel gemacht habt (Psychologe), sollen die Erzieherinnen, die ja schließlich die Profis sind, mal Vorschläge machen und schauen, wie sie deinen Sohn einfangen.
Alles Gute!

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von cube am 03.03.2018, 14:52 Uhr

Die Ursache muß nicht unbedingt zu Hause liegen! Es kann genau so gut Unter-/Überforderung im KiGa sein oder Unsicherheit dort etc.
Beißen in dem Alter wird eher als Regression gesehen - Rückfall in Verhaltensmuster aus Kleinkindertagen aus Überforderung mit einer Situation. Und auch das kann ganz einfach daran liegen, daß er nun Vorschulkind ist.
Unsere Erzieherinnen wiesen uns zu Beginn des letzten KiGa-Jahres bereits darauf hin, daß das letzte (Halb)jahr für die Kids oft schwierig ist. Sie sind Vorschulkinder - kein KiGa-Kind mehr, aber eben auch noch kein Schulkind. KiGa wird zunehmend langweiliger. Gleichzeitig wissen sie aber auch noch gar nicht, was auf sie zukommt in der Schule. Das schafft nicht nur Freude, sondern auch Unsicherheit. Plötzlich bekommen sie immer wieder zu hören, das sie doch schon groß sind. bald ein Schulkind - verbunden mit einer Erwartungshaltung was alle möglichen Bereiche angeht. Auch zu Hause ertappt man sich doch öfter dabei zu sagen"Mensch, du bist doch bald Schulkind. Wenn die anfängt muss xy aber auch funktionieren". Oft gar nicht böse gemeint, aber es macht eben Druck.
Ich bleibe dabei: fragt ihn mal ganz in Ruhe, wie er sich denn fühlt. was denn passiert ist, wenn er tritt, beißt etc.
Wenn jetzt gleichzeitig alle auf ihm herumhacken, wie schlimm er sich doch verhält, wird es die Sache nicht besser machen. Klar, daß er dann dicht macht und sagt "weiß ich nicht" oä.
Das Einzige was mich ein wenig stutzig macht: wieso überweist der KiA zum Psychologen? Nur wegen einer aggressiven Phase würde das unserer definitiv nicht machen. Da müsste schon mehr dazu kommen, vorher schon Dinge aufgefallen sein oder wir als Eltern hätten Druck gemacht und er tut uns halt den Gefallen.

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von Ellie80 am 03.03.2018, 16:36 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten!
Ich habe mir alle in Ruhe durchgelesen und auch über alle Themen nachgedacht.
Einen Liebenden Papa hat er, auch gegen wir als Eltern liebevoll und respektvoll miteinander um (selbst, wenn wir mal Streit haben artet das nicht in Beschimpfen aus).
Es kommt hinzu, das er in der Kita wohl unter motorischer Unruhe leider, schlecht zuhört und nur selten stillsitzen kann. Deshalb auch der Termin bei der Kinderpsychologin.
Zu Hause, beim Sport oder Schwimmen hat er das aber nicht, im Gegenteil, er kann sich gut beschäftigen, puzzelt und baut stundenlang. Wir gehen viel raus, so das er sich dann austoben kann...
Ich bin mal gespannt, wie das in der Schule so wird...
Lieben Dank an alle!

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von Tämelebäbchi am 04.03.2018, 14:07 Uhr

Wir haben unsere Tochter damals aus der Kita abgemeldet sein das offene Konzept ihr zu stressig war. Sie fühlte sich in dem Chaos nicht wohl...
Bereut habe ich es keine Sekunde! Vorschule ging super zu Hause. Regelmäßige Treffen mit Freundinnen ließen sich einrichten.
Nun in der Schule ist sie mit genau den selben Kindern zusammen in einer Klasse und ich hatte Zweifel wie sie sich in die Gruppe einfügt aus der sie einst raus genommen wurde.
Alles bestens! Vom sozialen und von der schulischen Leistung her gibt's nix zu meckern. Die kleine hat einfach das Chaos, die Lautstärke usw nicht vertragen. In der Schule mit festen Regeln und Strukturen läuft es so gut.

Für die Ganze Familie war das Jahr anstrengend. Doch es hat sich gelohnt. Meine kleinste geht in eine teiloffene Kita. Ich muss Zwar viel fahren aber das ists wert!

Ich würde einfach wenn möglich mal testen wie es ist wenn längere zeit frei ist. Wie er sich dann fühlt? Und mit ihm reden warum er so eine Wut bekommt? Spricht er gut? Und drückt sich gut aus? Auch seine Gefühle?
Vlg

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von Ellie80 am 04.03.2018, 19:53 Uhr

Hallo und Danke!

Ich denke auch, das es besser wäre ihn raus zu nehmen... Aber er geht halt so gerne in die Kita, freut sich jetzt schon wieder auf morgen.
Er spricht sehr gut, aber nicht über seine Gefühle. Wenn er zu Hause wütend ist, dann kommen gerne Schimpfwörter oder er stampft mit dem Fuß auf oder haut auch mal auf ein Kissen. Auch wenn ich danach mit ihm über solche Situationen rede, kommt nicht viel....
Mal schauen, vielleicht bekommen wir ja einen anderen Kita-Platz. Ihn ein Jahr lang zu Hause lassen kann ich nicht, da wir beide Arbeiten. Und ihm würde auch bestimmt langweilig, er ist seit seine 1. Geburtstag ein Kita-Kknd und, wie schon gesagt, findet er das ganz toll dort. Trotz der aktuellen Probleme...
Lg

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von Tämelebäbchi am 05.03.2018, 8:16 Uhr

Ja, bei uns sind 2 Geschwisterkinder zu Hause und ich arbeite nur ein paar Stündchen pro Woche.
Ich mag das einfach nicht das sie in Kitas Kinder als besonders böse abstempeln.. ohne bei sich selber mal zu schauen warum es ausschließlich dort so ist und auch nur in gewissen Situationen. Und dann die eigene Unfähigkeit ein Kind sanft zu beruhigen auf andere zu schieben. Was sind das für Menschen? Leider gibt es das viel zu oft!
Kennst du den gefühlswarmen? Dazu nimmt man einen leeren Bilderrahmen. Man steckt den Kopf dahinter und sagt: schau mal fröhlich. Schau mal böse... usw.. dann schweift man um: wie guckst du denn beim morgenkreis... das hilft Kindern ihre Emotionen besser steuern zu können ohne drüber reden zu müssen.
Auch bei Wut zu Hause. Wir hatten den einige Zeit im Einsatz mit wirklich gutem Erfolg. Es hat meiner mittleren geholfen ihre Gefühle und die anderer besser wahrnehmen zu können.
Sie hat halt auch eine auditive Wahrnehmungs und Verarbeitungsstörung. Welche den Besuch einer Kita mit offenem Konzept für sie zur Hölle machte. Und immer war mein Kind das unverschämte das sich die Ohren zu hält und nicht "hört". Erst wenn man hin ging... ja klar... wenn man bei störschall nur 30% von dem versteht was gesagt wurde. Seufzt. Aber das böse Kind!!!

Ich wünsch euch alles liebe!! Und ja ich fühle mit euch.

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von Flirrengel am 05.03.2018, 10:53 Uhr

Ich würde jetzt die "Schuld" nicht unbedingt in der Familie suchen - sondern eher bei dem offenen Konzept im Kindergarten! Mit wievielen Kinder findet denn am Morgen dieser "Morgenkreis" statt?
Ich kenne Kitas mit offenen Konzept, da treffen sich 50 Kinder in einem Raum und sollen dann aufpassen.............das funktioniert eher schlecht.
Euer Sohn ist eher an Struktur, feste Regeln usw. gewöhnt, so wie Du schreibst - vielleicht fehlt ihm in der Kita die Führung? Er weiß nicht an was er sich orientieren soll/kann. Kinder in diesem Alter brauchen aber feste Regeln und Struktur. Der eine weint dann halt, der andere wird aggressiv - aber warum, dass können Kinder in diesem Alter noch nicht formulieren.
Vielleicht passt dieses Konzept nur zu Eurem Kind nicht. Und ob diese Einrichtung die Richtige für ihn ist, das kann er noch nicht selber entscheiden - auch wenn es ihm augenscheinlich gefällt - das habt Ihr Eltern zu entscheiden.
Deshalb würde ich mich, wenn Ihr die Möglichkeit habt, auf die Suche nach einer Kita mit anderem Konzept machen und ihn da hinbringen - es wird ihm genauso gefallen!

Zudem ich es vom Personal sehr einfach finde ihn zum Psychologen zu schicken, anstatt zu schauen woran es haken könnte, wenn soetwas immer in genau der gleichen Situation (Morgenkreis) passiert.............

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Re: Ich würde nicht wechseln...

Antwort von Mijou am 05.03.2018, 12:50 Uhr

Ich fürchte, in einer neuen Kita würde Dein Sohn dasselbe problematische Verhalten wieder zeigen. Er bringt es ja sozusagen mit. Es könnte ein Denkfehler sein, die Ursache für seine Aggressivität in der Kita zu suchen. Natürlich ist ein offenes Kiga-Konzept auch nicht ganz einfach. Aber ich glaube, es ist eine bei uns Eltern beliebte Form der Verdrängung, wenn man ein offensichtliches Problem auf die Einrichtung schiebt, anstatt selbst etwas zu verändern. Ist menschlich normal, aber nicht unbedingt hilfreich, gell.

Ich würde mit Deinem Sohn jetzt lieber Bettkantengespräche führen. Dabei bespricht man jeden Abend nochmal kurz, wie der Tag so war. Was vielleicht total blöd war, was schön war. Was das doofste Erlebnis war, was Spaß gemacht hat. Wer im Kiga lieb war, wer gemein war. All so etwas. Man lässt das, was das Kind sagt, dann stehen, ohne es zu bewerten oder wegzureden.

Das hat bei meinen Kindern immer sehr geholfen in schwierigen Phasen. Die ersten Tage kommt oft nicht viel, das Kind wirkt ratlos. Dann kann man als Mutter einfach von sich selbst und dem eigenen Tag etwas erzählen. So versteht das Kind, was gemeint ist. Oder man fragt: Wie war es für dich, als die XY das gemacht/gesagt hat? War das okay, oder fühlte sich das schlecht an? Irgendwann sagt das Kind dann doch etwas. Es muss sich ja erst daran gewöhnen, über Gefühle zu reden, das ist ein Lernprozess. Du schreibst, Dein Sohn kann seine Gefühle noch nicht so gut zeigen. Bettkantengespräche sind hier ein ideales Training und können die Lage bald entschärfen.

LG

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Re: Ich würde nicht wechseln...

Antwort von Tämelebäbchi am 05.03.2018, 13:07 Uhr

Ich habe schon mehrere Fälle selber erlebt wo Kinder mit einem offenen Konzept nicht klar kamen und nach einem Wechsel entweder in die Schule oder eine ruhigere Kita das Kind auch ganz ganz anders wurde. Aber!!! Leichtfertig sollte man eine solche Entscheidung nicht treffen und man sollte wie das schreibst kritisch nach der Ursache schauen.
Es muss nicht immer bei allem einen "Schuldigen" für diese oder jenes Verhalten geben. Oft ist es eine Verknüpfung mehrere Dinge die dann zu diesem Ergebnis führen.
Doch kritisch bleiben heißt alle Eventualitäten in Betracht zu ziehen. Nicht nur eine, also wo das Problem gerade ist.
Es gibt auch organische Ursachen die für gewisse verhaltenesweisen verantwortlich sein können. Von daher ist das auch nicht zu unterschätzen. Das muss man abklären lassen.
Und nicht selten erledigt der nächste Entwicklungsschub eben auch das ein oder andere Problem :)

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von Tämelebäbchi am 05.03.2018, 13:09 Uhr

GEFÜHLSRAHMEN meinte ich

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Re: Kind ist aggressiv in der Kita

Antwort von Ellie80 am 05.03.2018, 19:55 Uhr

Es geht mir nicht darum, einen Schuldigen zu finden oder der Kita die Schuld auf zu drängen.
Ich möchte nur, das mein Sohn glücklich und zufrieden ist, das er keinem unnötigen Stress ausgesetzt ist oder von seinen Erziehern in der Kita abgestempelt wird.
Wenn der Schlpssel dazu bei uns und unserem Verhalten liegt, ist das ok, ebenso wie ein Kitawechsel oder sonstiges.
Er soll „nur“ eine schöne Kindheit haben, Stress, überzogene Anforderungen oder Zwänge kommen leider noch früh genug im Leben...
Ich habe in der Kuta meiner Tochter angefragt, die hätten noch einen Virschulplatz an Sommer frei. Wir gehen nächsten Di noch auf einen Info-Abebd, dann entscheiden wir uns.
Ich danke euch für eure tollen Antworten, ihr habt mir sehr viele Denkanstöße gegeben.
Ich werde bestimmt noch häufiger Themen haben, die ich sehr gerne hier mit euch bespreche.
LG

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