Rund um die Erziehung

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Geschrieben von mamaselio am 14.11.2006, 17:34 Uhr

Jacky wegen alles Meins

Huhu Jacky,

danke fuer deine Gedanken weiter unten.

Die Antwort von Dr Posth als solche und fuer sich genommen ist durchaus schluessig, aber sie passt nicht zu dem was er an eine andere Mutter schreibt, die aehnliche Probleme hat. Hats du Lust mal zu lesen, ich kopier es mal weiter unten rein. Vielleicht mache ich einen Gedankenfehler.

Wieso sieht er bei Elio die Gefahr der Grandiositaet?
Er sagt doch, dass es durchaus normal ist, dass ein Kind das Essen am Tisch fuer sich beansprucht, er erklaert lang und breit. Kein Wort von Grandiositaet.

Da sehe ich einen Widerspruch, denn es gibt noch sehr viele andere Antworten im gleichen Tenor.Immer wieder die Betonung wie wichtig diese Bestaerkung der Selbstgefuehle des Kindes sind.

Gerade deshalb, habe ich dieser Raffgier bislang nicht wirklich Bedeutung beigemessen und nu soll ich auf einmal ein Exempel statuieren...Va bene...Das will ich ja auch eigentlich, deshalb meine Frage an ihn wie man da ganz konkret regulativ eingreift und zwar delikat, denn er har mir ja beigebracht, dass das "Kind sich eigentlich keinen Verlust leisten kann". Leider bleibt er mir die Anwort schuldig und macht mich noch dazu konfus. Selbstueberschaetzung versus Selbstgefuehle permanent bestaerken. Ja wat denn nu?

Jacky cara, du musst mir natuerlich nicht den Posth erklaeren, ich wollte nur noch mal schnell erklaeren, wieso mich seine Antwort irritiert hat.

Bei der Tellergeschichte werde ich mich sicher durchsetzen, delikat scheint es nicht zu gehen, also machen wir es wie gehabt und haben u. U. Geschrei am Abendbrottisch...

Mama Heikes Tipps und Gedanken werde ich mir dabei sicher zu Herzen nehmen.

Mal schauen was wird.

LG
Christiane


Liebe Danny, zunächst einmal muß man verstehen, was da in dem Kind vorgeht. Das jedenfalls ist meine beständige Grundhaltung.
Ihre Tochter befindet sich in dem Alter, in dem sie Ihre Selbstgefühle permanent bestärken muß. Das Selbst ist die gesellschaftliche Darstellung der eigenen Person aus dem frisch entwickelten, autonomen Ich heraus (Achtung, es gibt andere Definitionen!). Um das Selbst zu bestärken, bedarf es gewisser Attribute (das sind selbststärkende Repräsentanzen nach außen).
Für uns Erwachsene bestehen solche Attribute z.B. in gutem Aussehen, schicker Kleidung, gesellschaftlicher Anerkennung, Wissen, Macht, Erfolg, Geld, gediegenem Wohnen, usw. Die Liste ist endlos, sehr individuell und stark von der Erziehung und den Vorbildern beeinflußt.
Beim Kleinkind sind es erst einmal die ganz einfachen Dinge wie Spielsachen, der Wohnraum in der Elternwohnung, das eigene Bett, das Essen auf dem Tisch (....)
In diesem "Kampf" einen Verlust einzugehen, kann sich das Kind eigentlich nicht oder noch nicht leisten. Denn davon hängt ja sein gerade entstehender Selbstwert ab (....)
Kleinkinder rekrutieren sich noch "aus einer anderen Welt". Da geht es immer erst darum, was gut für das Selbst ist. Alles ist "meins"! Übrigens kennt das Kleinkind auch noch keine Besitzrechte an irgendetwas (...)
Unsere Aufgabe als Erzieher ist es demzufolge, dem "auf alles" Anspruch erhebenden Kleinkind, dem herausfordernden und aggressiv sich gebährdenden Kleinkind die Auswirkungen seines Handeln auf den Anderen deutlich zu machen, in dem man dessen Leidensrolle selbst (etwas verstärkend) vorspielt, oder wenn Leid tatsächlich fühlbar oder erkennbar ist, dieses verbal unterstreicht.

 
4 Antworten:

@mamaselio

Antwort von Mama Heike am 14.11.2006, 23:20 Uhr

Hallo Christiane,

also erstmal gehe ich grundsätzlich davon aus, dass Elio keinen Erziehungsschaden hat. :-)))

Dr. Posth „wedelt“ da gleich mit Sachen rum…Obwohl auch mein erster Gedanke war, dass Elio vielleicht doch ein bißchen egoistische Züge hat, aber da kann man wirklich leicht gegensteuern.
Aber empfindest du Elio wirklich als „raffgierig“?

Ich habe mal noch ein paar grundsätzliche Fragen: Was wird denn alles im Kindergarten geteilt, dass Elio mit dem Spruch nach Hause kommt "Man muss teilen.". Er scheint davon ziemlich beeindruckt zu sein, um nicht zu sagen eingeschüchtert.
Oder bekommt das nur Elio um die Ohren „gehauen“, wenn er das Spielzeug nicht freiwillig hergibt oder es anderen wegnimmt, weil er sich im Recht fühlt? Nimmt er den anderen Kinder auch den Teller weg oder gehen die Erzieherinnen mit einer Schüssel Gummibärchen rum und jeder darf sich nehmen, nur Elio gönnt den anderen nichts und will die ganze Schüssel…??? Kann ich mir alles irgendwie nicht vorstellen.

Wenn es nur um das Spielzeug geht, dann wird er bald gelernt haben, wie die Regeln im Kindergarten sind, die aber meiner Meinung nach überhaupt nichts mit Teilen zu tun haben. Da bin ich mit Posth einer Meinung.

Wegen Posth seinem „auf den Boden der Tatsachen zurückbringen: Auch da kann ich mir nicht vorstellen, dass Elio bisher immer alles haben durfte, was er wollte und ihm gerade in den Sinn kam. Ich denke schon, dass er bei euch und seiner Oma mitbekommen hat, das bestimmte Dinge anderen gehören (gleich wie er es gelernt hat) und er sie deshalb nicht ohne weiteres "untersuchen" darf.

Ich hatte übrigens gestern abend eine nette Begebenheit mit meiner Großen. Sie ist fast 10 und steckt in der Autoritätskrise, ihre Kindheit neigt sich also dem Ende. Manchmal muss auch sie noch Grenzen spüren und akzeptieren, dass ihre Vorstellungen leider nicht immer realisierbar sind. Sie wollte mich beharrlich umstimmen und hat diskustiert und diskutiert und mich aufgestachelt. Ich setze dem dann ein Ende, damit keiner ausfallend wird.
Sie ist beleidigt abgezogen, weil sie gern noch weiter diskutieren und natürlich einen Sieg heimtragen wollte. Ich habe dann die Kleine ins Bett gebracht und wollte dann zu ihr, um wie jeden Abend noch zu lesen und zu singen.
Sie hatte inzwischen ein Schild an die Tür gemacht: „Kannst reinkommen, Mama. Aber nur, wenn du mich artgerecht behandelst!“

Wir mussten beide über den lustigen Einfall lachen und es war auch als Versöhnungsangebot von ihr gedacht.
Ich habe sie gefragt, was denn artgerecht heißt. Ihre Antwort: „Also, zuerst könntest du mein Bäuchlein streicheln und dann noch meine Füße massieren…“.

Unsere Kinder sind noch lange kleine Kinder, auch wenn sie schon so groß erscheinen. Natürlich Grenzen (also wenn sie wahr sind) geben Kindern Sicherheit, sie dürfen das KIND sein und sich jederzeit fallen lassen, denn wir sind es, die wissen was richtig für sie ist. Und dazu gehört, dass wir nicht zulassen, dass Kinder uns rumkommandieren und über unser Leben bestimmen. Kinder verstehen diese Grenzen, wenn wir ohne Ärger HANDELN (anstatt immer nur zu labern und zu belehren). Das Wutgeheul bleibt aus, denn Handeln ist die „Sprache“ der kleinen Kinder.

Große Worte kann ich zwar schon bei meiner Zehnjährigen anbringen (oder generlee bei Schulkindern), aber Handeln hat immer noch durchschlagenden Erfolg, wenn es um natürliche Grenzen geht.

Was mein Vorstellungsvermögen überschreitet ist euer Abendbrot und das Badehandtuch-Beispiel. Wenn bei uns die Familie tropfnass aus dem Wasser steigt, nimmt sich jeder ein verfügbares Handtuch und ein Erwachsener trocknet das kleine Kind ab. War Elio schneller und ist mit allen Handtücher weggerannt oder hat er sich draufgesetzt, dass kein Rankommen mehr war?
Beim Essen genauso: Bei uns hilft die Kleine beim Tischdecken, jeder hat seinen Platz, bekommt sein Besteck hingelegt, die Serviette…. Sie trägt ihren Teller von der Küche zum Esstisch und ich den Rest. Wenn sie auf ihrem Platz sitzt, kommt sie auch unmöglich an unseren Teller ran, um ihn uns wegzureißen. Sie fragt, wenn sie was von uns abhaben möchte, denn meist ißt der Papa was anderes.

Wie läuft das genau bei euch ab, kann mir keinen Reim drauf machen und deshalb nicht sagen, wie ich konkret an deiner Stelle HANDELN würde. Magst du das nochmal erläutern?

Liebe Grüße
Heike

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@ mama Heike

Antwort von mamaselio am 15.11.2006, 6:30 Uhr

Liebe Heike,

vielen Dank fuer dein Posting.

Zu deinen Fragen:

1. Teilen im Kiga: du hast das sehr richtig erkannt. Das Teilen ist gerade grosses Thema im Kiga. Einmal, weil Elio damit Probleme hat und sie ihm spielerisch helfen wollen (Rollenspiele z. Bsp) und zum anderen war doch grad St Martin.
Elio sagt das Wort fast mit Ehrfurcht.
Eingeschuechtert wuerde ich sagen nein.
Insbesondere Elio hat das Probelm mit dem Teilen, die anderen Kinder sind alle zwischen 4.5 und 5.5 Jahre alt und wissen das laengst. Sie sind allerdings genervt und verunsichert, wenn Elio alles an sich ranzieht.
Es geht hauptsaechlich um Spielzeug. Wenn er im Kaufladen ist, dann ist das SEIN Kaufladen und wenn dann jemand dazu kommt, dann schickt er ihn weg. Inzwischen funktioniert es aber besser. Sie spielen einer ist Kunde und Elio der Besitzer (die Kasse rueckt er freiwillig nicht raus).
Nun denkt Elio die Kasse ist IMMER seine Kasse. Wenn er also gerade mit dem Flugzeug spielt und er sieht, dass ein anderes Kind im Kaufladen ist, dann kann es sein, dass er voellig hysterisch schreit DAS IST MEINE KASSE. So und in so einem Moment wird ihm wohl erklaert, dass es eben nicht seine Kasse ist und man sich das Spielzeug teilt.
Dann gibt es Situationen, da machen sie Steckspiele. Elio will das allein machen...kein Kind darf mitspielen. Spielt ein Kind trotz seiner Drohung und es ist gerade keine Erzieherin da, tja das waere so eine typische Beiss-Situation.

Beim Essen gibt es im Kiga keine Probleme. Einzig der Ketchup muss direkt neben ihm stehen d.h. er gibt ihn ab, aber dann muss er wieder an seine Seite. Die Erzieher lassen ihm diesen Tick.
Bei Gummibaerchen teilt er eigentlich (sofern genug in der Tuete sind....wenn er nur nch drei hat, wird er sie nicht abgeben wollen).
Er bietet auch anderen Kindern/Erwachsenen etwas zu trinken an.

Raffgier: Ich weiss, ein hartes Wort. Aber ja, ich empfinde ihn schon ein wenig so.
Beispiel Abendbrot: Elio liebt Fleisch. Wir kaufen zwei grosse Steacks und ich schneide von beiden Stuecken etwas fuer Elio klein. Er will beide Steaks auf seinen Teller, er will nicht die kleinen Stuecke.Er bruellt GROSSSSSSSS...aber er kann ja noch nicht schneiden...
Brot: es ist fuer jeden ein Stueck da, aber Elio reisst den ganzen Korb an sich und erst nach Uberzeugungsarbeit rueckt er mit dem Brot raus und gibt jedem sein Stueck.

Eis. Wir bestellen einen sehr grossen Becher aus dem alle essen. Der Becher soll der Bequemlichkeit halber in der Mitte stehen. Elio reisst den Becher sofort an sich: MEINS. Wen der Topf vor seiner Nase steht duerfen wir mitessen..."aber nicht alles Mama"...

Handtuecher. Das Problem existiert nur am Pool. Wir kommen an, bekommen drei Handtuecher und Elio bruellt sofort los, dass sie alle fuer ihn sind und auf seine Liege sollen.
Er geht ins Pool, Papa nimmt sich ein Handtuch um es auf seine Liege zu legen ahhhhhhhhhhhhhhh, Gebruell. MEINS!
Auch hier ueberreicht er das Handtuch nach einiger Uberzeugungsarbeit meist feierlich, aber eben nicht immer.
Milch: das Glas MUSS randvoll sein. Wenn es nicht randvoll ist, Gebruell. Ich habe ihm erklaert, dass die Milch ueberschwappt, wenn das Glas zu voll ist, aber er schreit. Gestern ist die Milch uebergeschwappt und seit heute morgen haben wir kein Problem mehr. Er sagte, ich duerfe ruhig weniger Milch geben, denn sie schwappe ja ueber...

Stichwort Besitz: Vielleicht haben wir da einen Fehler gemacht. Wir haben ihn von Anfang an eigentlich so ziemlich alles untersuchen lassen. Was wirklich nicht in seine Haende durfte/darf kommt rigoros weg. Mit Einschraenkung zwar, aber er durfte an die sehr teure Stereoanlage (Hobby meines Mannes), an die Kamera, an den PC, an mein Handy, an meine Creme (nur ein Troepfchen!...daran hat er sich gehalten).
Wirklich kaputt gegangen ist nichts.
Er ist sehr vorsichtig.

Natuerlich gibt es auch fuer ihn Tabus, aber meist sind das Dinge die gefaehrlich sind.
Vielleicht war das ein Fehler. Aber er weiss schon was Besitz ist.
Sind wir bei anderen Kindern zu Hause gibt es so gut wie keine Probleme. Er weiss, zu Hause duerfen Franka und Hanna bestimmen was sie abgeben wollen. Das akzeptiert er problemlos. Er beansprucht keine Dinge von anderen Kindern, er wartet und fragt, ob er es haben darf.
Eigenartigerweise ist er im Kiga ueberzeugt, einige Dinge gehoeren ihm...
Zu Hause bei uns ist es weiterhin schwierig. Ich habe ungern kleine Gaeste...es geht eine halbe Stunde gut, dann wird Elio unruhig und will nichts mehr hergeben. Wir gehen dann meist raus in den Garten. Da geht es wieder.

Grenzen: Ja, die bekommt er. Ich nenne einfach mal ein paar Beispiele.

-Supermarkt: er weiss, nicht jedesmal wird etwas fuer ihn gekauft. Mal gibt es Bonbons, mal nicht. Das war schon immer so und er akzeptiert das nahezu problemlos. Wenn er Bonbons will, sage ich Elio, die haben wir gestern gekauft und liegen zu Hause im Schrank ist das ok.

-Kommando: Ich will mein Kissen. Elio, das ist im Schlafzimmer da kannst du dir das holen. Hol du. Nein Elio, ich lese gerade hol es dir bitte selber. Klappt nahezu problemlos.Das gleiche mit Hose anziehen, Schuhe ausziehen ecc.
Etwas problematisch im Moment, er will getragen werden. Da gibt es schon mal Gebruell. Nach eingr Zeit hat er keine Lust mehr zu Laufen und will auf Mamas Schoss...Ich erklaere ihm, dass mir der Ruecken weh tut. Mal sieht er das ein, mal nicht. Und mal trage ich ihn dann und mal nicht...(wenn ich weiss, er ist muede z. Bsp.).

-Keks vor dem Abendbrot. Den verlangt er manchmal. Ich lehne das konsequent ab. Gebruell...ziemlich laut...Trostangebot meinerseits wird generell schnell angenommen

-Zu Bett gehen und Mittagsruhe. Klappt problemlos. Ich muss ihn allerdings auffordern "wir ruhen uns jetzt aus". Mache es aehnlich wie Raphael weiter unten.

-Waschen: war mal ein Problem, aber da man sich nun mal waschen muss, darfe er sich komplett allein waschen. Vielleicht bleibt mal ein Rest Schaum im Haar, aber das geht.

-Hauen, kratzen, weh tun: da bin ich rigoros. Wenn er uns oder andere Kinder haut, werde ich streng. Meine Stimme wird ganz anders und er weiss, ich will das nicht. Entschuldigung kommt eigentlich sofort im Anschluss.
Er fragt: Mama bist du sauer?Bin ich dein Maeuschen.
Antwort, Maueschen ja immer...aber auch sauer.
Manchmal kuendigt er seine Aggression auch an...Mama ich will den Papa treten...Das finde ich schon etwas merkwuerdig...Was sagst dazu?

Andere Grenzen haben wir eigentlich nicht, oder sie fallen mir nicht ein. Elio hilft im Haushalt, beim Waschen, Blumen giessen.

Stichwort Grandiositaet: Mich hat das wirklich erschreckt. Ist so was erblich? Ich wuerde meinen Mann als Narzist bezeichnen und habe schon Angst Elio geht in die gleiche Richtung.
Mein Mann ist uebrigens auch recht impulsiv.

Ich komme mit dieser Charakterschwaeche meines Mannes relativ gut klar, aber ich finde es behindert ihn sehr im Leben.

So, ich hoffe du hast dich bis zum Schluss durchgekaempft. Ist arg lang geworden. Vielleicht kannst du mit diesem ganzen Salat ja etwas anfangen.

Lieben Gruss
Christiane

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Re: @ mama Heike

Antwort von Mama Heike am 15.11.2006, 13:02 Uhr

Hallo Christiane,

leider habe ich im Moment nicht so viel Zeit, mich gedanklich auf das Thema einzulassen, brauche meinen Kopf zur Zeit für den Job. Du bekommst aber nächste Woche noch eine "Elio"-Antwort.

Ich finde, dass wir wieder bei dem entscheidenden Punkt angekommen sind: nämlich bei uns selbst. Durch das eigene Kind öffnen sich die Erinnerungsfenster an die eigene Kindheit. Ohne Verzeihen können die Wunden nicht heilen.
Ich denke, dass du über diesem Punkt noch nicht hinweg bist. Ich habe heute seit Jahren mal wieder "Tante" Miller gelesen. Nur das Vorwort vom "Drama des begabten Kindes" hat mir ausgereicht, um zu verstehen, warum du dich so sorgst. Ich bin dir sieben Jahre voraus und habe meinen Eltern komplett verzeihen können, sie haben es nicht besser gewusst.

Und noch ein anderer Aspekt: Ich finde die "Erfindung" Mensch so was von grandios, dass für mich der Gedanke unsinnig ist, nach dem Tod sei Schluss mit uns. Da könnten wir uns doch alle entspannt zurücklehnen und den Dingen ihren Lauf lassen oder reihenweise vom Hochhaus springen, wenn doch alles vorbei und egal ist. Das machen wir aber nicht. Wir suchen nach Antworten bis zum Schluss.

Ich halte den Menschen für so "frei", dass er seinen Weg (auch nach dem Tod) selbst bestimmt. Was heißen soll, der Mensch sucht sein Umfeld selber aus, in welches er hineingeboren werden möchte. Er sucht die Bedingungen und die Menschen (also auch seine Eltern) selber aus, und zwar mit der Intention, dass sie ihm auf seinem Weg weiterhelfen.
Dieser Gedanke hat mir entscheidend geholfen, meinen Eltern ihre Unfähigkeit zu verzeihen, dass ich mich als Kind viel zu oft verlassen gefühlt habe. Mag sein, das es "Spinnerei" ist oder "Opium fürs Volk", aber seit Miller wissen wir, dass sich ohne Verzeihen nichts ändert.
Es öffnet Türen, auch zu dem Menschen, der hinter dem Kleinkindgesicht verborgen ist.

(Und wem da alles zu "abgehoben" war - sorry - musste aber mal sein.:-))) )

Liebe Grüße
Heike

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das wissen wir nicht nur seit "Miller", sondern

Antwort von wassermann63 am 15.11.2006, 18:36 Uhr

auch seit Louise Hay, z.B.

Also seid ihr beiden nicht ganz so spinnert und wenn, dann sind da auch noch ein paar andere dabei ;-), die sich diesen Gedanken sehr zu Herzen genommen haben und nehmen...

LG
JAcky

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