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Geschrieben von krueml am 21.06.2006, 17:24 Uhr

Hat hier jem. Erfahrung mit Kinderpsychologen???

Hallo zusammen!

Meine Tochter (2,5 J.) wird immer unerträglicher. Jegliches Nein wird ignoriert, sie nimmt lieber jede Konsequenz in Kauf bevor sie auch nur im geringsten nachgeben oder einlenken würde. Ihr kleiner Bruder (9 Mon.) muss unter ihren Stimmungen auch ziemlich leiden - ihre Agressionen werden oft an ihm abgelassen.

Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter auch noch extrem frühreif ist. Sie ist auf dem Entwicklungstand einer 4-Jährigen (gemäss Ärzten), hat aber die Emotionen einer 2,5 Jährigen - eine absolut explosive Mischung.

Ich habe es ihm Guten versucht, mit erklären, mit viel Aufmerksamkeit (obwohl sie sowieso 90% meiner Zeit beansprucht), mit Ausflügen alleine mit Mama und Papa, mit Belohnung für pos. Verhalten... Es hat bisher Alles nicht geholfen. Im Gegenteil, sobald ich mal nachgebe, wird sie noch extremer. Also muss ich notgedrungen bei meiner absoluten konsequenten Haltung bleiben, was ständigen Kampf bedeutet. Ein harmonisches Familienleben ist somit auch ausgeschlossen.

Ich hatte einige Gesprächstermine bei unserer Kinderärztin. Sie ist der Meinung, dass ich nicht mehr tun kann. Mein Verhalten ist vollkommen richtig, nur fruchtet es nicht. Sie hat mir vorgeschlagen, meine Tochter einem Kinderpsychologen vorzustellen, der vielleicht mehr erreichen kann.

Hat hier jemand schon einmal sein Kind in diesem Alter zu einem Psychologen gebracht? Was wurde dort gemacht? Hat es geholfen? Ich klammere mich momentan total an diese letzte Hoffnung, etwas mehr Ruhe in den Alltag zu bringen.

Viele Grüsse,
Chrissie

 
21 Antworten:

Re: Hat hier jem. Erfahrung mit Kinderpsychologen???

Antwort von ny152 am 21.06.2006, 19:33 Uhr

was ist mit einer familienberatungsstelle? die gibt es in jedem größeren ort und die ist kostenlos. das könnte ja der erste schritt sein. wenn die nicht weiterkommen, können die euch bestimmt einen experten empfehlen.

grundsätzlich finde ich es toll, dass du bereit bist, hilfe von außen zu holen. damit unterscheidest du dich schon mal von vielen, vielen anderen familien, und das ist eine gute voraussetzung.

viel erfolg

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Re: Hat hier jem. Erfahrung mit Kinderpsychologen???

Antwort von phifeha am 21.06.2006, 20:52 Uhr

ich bin zur caritas gegangen und da wurde ich an eine familientherapeutin und pädgogin verwiesen. ich bin da sehr zufrieden, sie unterstützt mich und menne konsequent zu bleiben, auch wenn es imemr wieder kampf bedeutet...und schaut in regelmässigen abständen unser kind an und beurteitl dann immer wieder von neuem, wie es weiter geht...würde es auf dauer net fruchten, wäre auch von ihr der nä gang zum kinderpsychologen ratsam.

ich kann diesen schritt nur empfehlen!

lg phi

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Re: Hat hier jem. Erfahrung mit Kinderpsychologen???

Antwort von Mama Heike am 21.06.2006, 21:02 Uhr

Hallo Chrissie,

das du vor einem zweieinhalbjährigen Mädchen kapitulierst ist schon eine ernste Sache. Aber ich glaube nicht, dass ein Kinderpsychologe die Lösung bringt.

Du sagst, deine Tochter hat dich dazu gebracht. Aber das Zepter hat sie dir nur nehmen können, weil du es zugelassen hast. Deine Tochter möchte, dass du wieder die "wahre" Führung übernimmst, denn nur so kann sie sich in der Familie geborgen fühlen.

Sein eigenes Verhalten zu reflektieren, ist nicht immer einfach. Vielleicht magst du hier darüber schreiben?

Ein Bespiel: Die Eltern eines Kindes möchten, dass ihr Kind pünktlich vom Spielen heim kommt. Sie drohen mit der Konsequenz: "Sonst darfst du morgen nicht raus!" Das Kind nimmt die Worte für bare Münze und bleibt so lange draußen, wie es lustig ist. Die Eltern sind erbost und bestrafen es, das Kind weiß gar nicht wofür (Hatte es denn nicht die Wahl? Sonst bleibst du morgen zu Hause? So haben doch die Eltern gesprochen!). Das Kind ist enttäuscht. Und dabei hat es nur den Worten der Eltern Glauben geschenkt.

Noch ein Beispiel: Mein Jüngste ist 20 Monate. Vor ein paar Wochen hatte sie die Angewohnheit, im Hochstuhl aufzustehen. "Bleib bitte sitzen, du fällst sonst runter." Die kleinen Äuglein blitzen triumpfierend, als sie im Hochstuhl steht. Sie hüpft sogar ein wenig und schleudert die Arme. "Siehst du, ich falle ja gar nicht." Was ist passiert? Mein Wort gilt nicht mehr, ich habe mir die Führung abnehmen lassen. Das Kind genießt den Erfolg, aber der schöne Moment ist nur von kurzer Dauer, denn das Kind fühlt sich in dieser Situation nicht wohl. Es möchte nicht über uns stehen, es will von uns lernen, zu uns aufschauen.

Reihen sich solche Begebenheiten aneinander, ist die Welt des Kindes auf den Kopf gestellt, es hat das Vertrauen verloren, dass du das richtige tust und sagst. Dein Wort gilt nicht mehr.

Liebe Chrissie, deine Situation ist nicht ausweglos, sie ist durchaus heilbar. Und auch deine Tochter kann wieder lernen, dass dein Wort gilt.

Liebe Grüße
Heike

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Re: Hat hier jem. Erfahrung mit Kinderpsychologen???

Antwort von Silvia3 am 21.06.2006, 22:02 Uhr

Ich kann Dir auch nur die Familienberatungsstelle empfehlen. Die heißt bei uns Erziehungsberatungsstelle, die Adresse erfährst Du über das Jugendamt (keine Angst, die haben sonst nichts damit zu tun). Dort war ich bei einem Kinderpsychologen, der wirklich klasse war. Er hat mir einen Spiegel vorgehalten und mir erklärt, wie ich das Verhalten meiner Tochter provoziere. Das war sehr hilfreich und hat viel dazu beigetragen, die Situation zu verbessern.

Alles Gute
Silvia

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@MamaHeike

Antwort von krueml am 21.06.2006, 22:28 Uhr

Danke für Deinen Kommentar!

Ich habe mir keinesfalls das Zepter aus der Hand nehmen lassen, im Gegenteil. Sie weiss, dass sie gewisse Dinge tun muss und wenn nicht, dann folgt eine Konsequenz auf das Fehlverhalten (keine simple Bestrafung). Ich verlange auch keineswegs zu viel von ihr, nur simple Dinge wie ein Spielzeug wieder wegzuräumen, keine Sachen zu schmeissen, Sachen liegen zu lassen wenn ich ihr sage, dass ich nicht will, dass sie es nimmt, bzw. es wieder zurückzulegen... Also alles Dinge, die ein Kind in diesem Alter tun kann.

Mir tut es Leid, dass sie ständig Konsequenzen erfahren muss. Und das nur weil sie mal wieder zu stur war um nachzugeben - und das auch noch völlig ohne nachvollziehbaren Grund. Ich würde lieber in Harmonie mit ihr leben aber sobald ich ein Quentchen nachgiebig bin, versucht sie gnadenlos ihren Willen durchzusetzen. Auf der einen Seite ist es schön, dass sie so gewieft ist, was Sprache, Logik und Verbissenheit anbelangt, sie müsste es nur positiv nutzen. Ein Hammerspruch war z.B. gestern als sie ihren Papa auf den Arm gehauen hat. Er sagte zu ihr, dass man nicht hauen darf und sie antwortete: "Mama hat gesagt, Dari soll Papa hauen" Ich sass daneben und war fassungslos. Auf der anderen Seite deckt sie schon seit längerem ganz alleine den Tisch, schmiert sich ihr Brot selber, bedient Küchengeräte(unter Aufsicht!) etc.

Ich hatte ja schon einige Gesprächstermine mit der Kinderärztin, in denen ich die Alltagssituationen besprochen habe. Die Ärztin kennt meine Tochter gut, wir sind dort Dauergast (sie ist ständig krank) und sie kennt auch ihr Verhalten. Sie meinte zu mir, dass ich von mir aus nicht viel ändern kann da meine Tochter in jeder Hinsicht ein "spezieller Fall" ist (wegen ihrer Frühreife und dem Missverhältnis zur emotionalen Reife). Sie hat deshalb vorgeschlagen, einen Kinderpsychologen aufzusuchen. Ich bin dort seit mehreren Wochen schon auf der Warteliste aber bisher tut sich nichts.

Viele Grüsse,
Chrissie

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@mama Heike wegen Aufstehen im Hochstuhl

Antwort von wassermann63 am 22.06.2006, 10:14 Uhr

Hallole,

wie hast du denn die Führung wieder übernommen?

Das interessiert mich sehr, denn auch mein Kleiner steht ständig im Hochstuhl und verschiedene bisher angewendeten Taktiken haben ihn noch nicht dazu bewegt, sitzen zu bleiben.

Erläutere doch bitte etwas näher, wie das "die führung übernehmen" in ganz konkreten Fallbeispielen aussieht *büdde* ;-)

Lg
Jacky

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schließe mich silvia3 an.

Antwort von wassermann63 am 22.06.2006, 10:21 Uhr

Auch ich denke, dass das Verhalten der Großen eine Reaktion ist. Sie reagiert auf das Verhalten der Eltern und auf die Tatsache, dass sie ein GEschwisterchen bekommen hat und die sich daraus ergebenden Änderungen.

Insofern ist vor allem und zuerst das Verhalten der Eltern zu analysieren und Ursachenforschung zu betreiben. Erst wenn sich dann das Verhalten der "Erziehenden" in gewissen PUnkten ändert, wird auch das Kind wieder anders RE-agieren.

Zumindest was meine Person anbelangt, musste ich einsehen, dass jegliches extreme Verhalten meiner Kinder immer nur eine Folge meines eigenen vorangegangenen Verhaltens war. So aus der Serie: "ich muss mich erst mal an der eigenen Nase ziehen", um daraufhin anders zu agieren. Und siehe da, viele Problemsituationen entstehen gar nicht erst ;-)

Lg
JAcky

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Re: schließe mich silvia3 an.

Antwort von phifeha am 22.06.2006, 11:28 Uhr

das stimmt allerdings echt...

seid ich ruhiger bin, wird mein sohn auch hin und wieder ruhiger...da ich aber erst lernen musste nemmer gleich loszubrüllen, gestehe ich ihm die zeit auch zu....
es sind so einige situationen wo er kurz in sein zimmer muss, und wir beide überlegen wie es nun weiter geht und uns so auch erstmal beruhigen können...

schwer aber zu schaffen.

lg phi

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Re: schließe mich silvia3 an.

Antwort von krueml am 22.06.2006, 11:41 Uhr

Mit dem Kleinen hat das bei uns nur indirekt etwas zu tun. Klar, ist sie eifersüchtig aber ihr extremes Verhalten fing schon viel früher an - da war der Kleine noch nicht mal unterwegs.

Wenn es eine Reaktion ist, dann müsste sie woanders (Oma, Opa, Onkel, Tante, Kindergarten etc.) ja anders reagieren. Sie will ganz einfach gnadenlos ihren Willen durchsetzen, egal wo und wenn das nicht im Guten klappt, dann eben "mit Gewalt" (Ausrasten, Sachen werfen, Hauen,...) Ich ignoriere dieses Verhalten und erkläre ihr jedesmal, dass sie so erst recht nichts bekommt. Nur wenn sie gegen ihren Bruder agressiv wird, dann muss ich einschreiten. Ich habe auch schon nach mehrmaliger Androhung Spielzeug, Bsp. Legosteine, das sie geworfen hat, in den Keller verfrachtet. Wenn sie es dann nach einigen Tagen wiederbekommt, ist es besser aber eben nicht auf Dauer.

Das Hauptproblem ist die fehlende Einsicht, dass sie nicht der Nabel der Welt ist und nicht machen kann, was sie will. Wenn dann unsere Interessen kollidieren, gibt es jedesmal Theater obwohl ich ihr Alternativen anbiete und sie nach Möglichkeit immer mitentscheiden lasse. Oft habe ich das Gefühl, es geht dann irgendwann gar nicht mehr um die Sache an sich, sondern nur noch ums Ausflippen.

Lustigerweise ist das Ganze tagesform abhängig. Es gibt Tage, da läuft Alles ganz gut und dann gibt es Tage, da fängt der Terror schon beim Aufstehen an und das zieht sich dann quer durch den Tag.

Ich denke, bei ihr ist das absolut genetisch veranlagt. Schon als Baby war sie ständig unzufrieden, wollte immer mehr können als sie sollte, und war nur kurzzeitig zufrieden, wenn sie wieder etwas Neues konnte (Sitzen mit 4 Mon., selbst aufstehen mit 6,5 Mon., alleine laufen mit 9,5 Mon., alleine essen mit 1 Jahr...). Mein Sohn ist da viel genügsamer und pflegeleichter (Junge eben). Er ist zwar auch zügig mit seiner Entwicklung aber war nie so unausgeglichen wie seine Schwester.

Gruss,
Chrissie

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Ich BIN die Ruhe in Person...

Antwort von krueml am 22.06.2006, 11:46 Uhr

... alle anderen fragen mich immer, wie ich so ruhig bleiben kann. Sie wären schon längst explodiert und bewundern meine Ruhe. Ich erkläre dann immer, dass es ja nichts bringt auch noch rumzubrüllen und auszuticken (gibt es zwar schon mal, aber eher selten) - das hilft keinem von uns.

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Re: Ich BIN die Ruhe in Person...

Antwort von wassermann63 am 22.06.2006, 12:08 Uhr

Hi,

weißt du, was mir auffällt, wenn ich deine und phihefas postings lese?
Dass beide Kinder sehr Ich-bezogen sind, also sozusagen um die eigene Person herum rotieren, egozentrisch halt (nicht egoistisch!). Das ist ja auf der einen Seite ganz gut, insofern als es ja sicherlich an Selbstvertrauen nicht mangelt und es müsste eigentlich ein kleiner Schritt genügen, um dieses Selbstvertrauen positiv und konstruktiv im Verhältnis zu den Mitmenschen einzubringen.

Vielleicht braucht man da nur einen einzigen Auslöser oder auslösendes Moment, um die Kinder in Richtung ihrer Mitmenschen zu bewegen und vielleicht eines Tages sogar Empathie entwickeln zu können (letzteres geht aber mit Sicherheit erst ab einer gewissen emotionalen Reife und nicht vor 3 oder 3,5 Jahren).

Könnte es vielleicht Sinn machen, die Kinder für ein Haustier zu begeistern, für das sie dann Verantwortung übernehmen dürfen (und müssen - aber das dürften sie natürlich nicht merken).

Kommt mir halt grad so in den Sinn... Für große Kinder ein Pferd, das sie regelmäßig pflegen müssen, um reiten zu dürfen. Bei kleinen Kindern ein kleines Tier auf einem nahe gelegenen Bauernhof, für das sie die "Patenschaft" übernehmen dürfen, also regelmäßig Futter bringen o.ä.?

LG
Jacky

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@wassermann63: Ja genau so ist es!

Antwort von krueml am 22.06.2006, 12:57 Uhr

Du hast sooo Recht, genau so ist es. Nur weiss ich nicht, was ich dagegen machen soll. Ist mir auch schon aufgefallen, dass phihefas Probleme sehr ähnlich sind :-)

Ihr Selbstbewusstsein ist wirklich unendlich. Im Restaurant geht sie sogar selbst zum Kellner hin und bestellt für sich Brot oder Getränke. Schüchternheit oder Fremdeln waren von jeher für sie Fremdworte - selbst als Baby. Ich muss ihr ständig Dämpfer aufsetzen und dadurch entsteht ein Machtkampf, den ich zwar immer gewinne (mit konsequent sein) aber schön ist es nicht.

Übrigens, Dari hat 3 Goldfische aber da darf sie nicht ran (nur gucken) weil sämtliche Fütterungsversuche damit geendet haben, dass die halbe Dose im Wasser war und sie auch viel Spass daran hatte an der Technik rumzufummeln. Ach ja und die Puppenmöbel wollten auch mal im Aquarium gewaschen werden *ggg* Ich möchte es momentan keinem Tier zumuten in die Hände meiner Tochter zu geraten. Wenn man bedenkt, dass sie sich auch mit Freude auf ihren kleinen Bruder schmeisst (nicht böasrtig, will "kuscheln" - aber sie ist schon 1 M. und wiegt 16 Kg!), gebe ich keinem Tier länger als 3 Tage...

Viele Grüsse,
Chrissie

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Re: @wassermann63: Ja genau so ist es!

Antwort von wassermann63 am 22.06.2006, 13:11 Uhr

Hi,

deswegen dachte ich an so eine Art "Patenschaft" für ein auf dem Bauernhof lebendes Tier, wo es dann nicht gleich verhungert, bloß weil es mal nicht gefüttert wird ;-)

Auf der anderen Seite ...
Es gibt, wenn man sich jetzt mal Erwachsene anschaut, recht viele solcher mit extrem viel Selbstvertrauen ausgestatteten Menschen. Und irgendwo sind die eigentlich auch nicht sonderlich einsam oder unglücklich, denn es findet sich immer der eine oder andere, der von dieser Art Mensch magisch angezogen wird.

Vielleicht ist deine Tochter ja einfach so eine Art "Führungsmensch", der irgendwann dazu berufen wird, auch die Führung von anderen zu übernehmen? Erst mal Kindergartengruppenanführerin, dann Klassensprecherin, usw. usw.

Oder mal anders rum, ich kann mir nicht vorstellen, dass bspwse. ein Schrödi oder ein Kohl sonderlich schüchtern und introvers als Kinder waren. BEi Merkel ist es anders, denn sie dank anderer Charakterzüge nach ganz oben gekommen, glaube ich (Beharrlichkeit, Geduld usw.).

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Hihi, das macht sie jetzt schon..

Antwort von krueml am 22.06.2006, 13:16 Uhr

.. sie ist ein absolutes Alpha Tier. Egal, wo wir sind (Flugzeug, Sandkasten, Kindergarten, Restaurant) und wie alt die Kinder sind, es dauert keine 10 Min. und alle folgen ihr. Besonders im Flugzeug ist es mir aufgefallen als sie plötzlich mit einer Schar Kinder im Anhang den Gang entlanglief und den Kids sagte, wo sie zu sitzen haben :-) Mein Freundin sagt immer, sie wird im Leben mal erfolgreich sein aber das hilft mir ja jetzt auch nicht viel *seufz*

Übrigens kommt sie in der Beziehung voll nach ihrem Papa - der ist auch so ein absloutes Alpha Tier (hat auch eigene Firma) aber gleichzeitig super gutmütig und liebenswürdig!

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*freu* für dich,

Antwort von wassermann63 am 22.06.2006, 13:23 Uhr

dann ist doch eigentlich alles in Butter und sie muss nur noch ihre Bestimmung finden. Tja, und du kannst dann so mit ihr umgehen wie mit deinem Mann ;-)

Sie dürfte ja bald in den Kiga kommen, dann sollte sich eigentlich alles sozusagen regulieren, zum Konstruktiven hin :-)

Das muss ja echt süß ausgesehen haben, so ein Dreikäsehoch vorne dran und die ganze Mannschaft folgt ;-)))

Lg
Jacky

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@krueml

Antwort von Mama Heike am 22.06.2006, 13:30 Uhr

Stell dir vor, du liest ein Buch und legst es dann kurz beiseite, um in der Küche einen Kaffee zu holen. Als du zurück kommst, sagt dein Mann. "Leg das Buch ins Regal." Ungläubig schaust du ihn an, vermutlich brichst du in schallendes Gelächter aus. Hat der noch alle Tassen im Schrank? Dein Mann verlangt energischer: "Sofort räumst du das jetzt weg!"

Langsam wirst du wütend, ob du ihm die Tasse an den Kopf werfen solltest? Na egal, was der wieder hat. Du schnappst dir die Zeitschrift, weil du keine Lust mehr auf das Buch hast. Er redet ruhig von der Seite: "Gib mir das, es gehört dir nicht." Jetzt reichts, der spinnt wohl! Du fängst an zu Zetern, was ihm einfällt, dich so rumzukommandieren, aber er hört einfach nicht zu. Mit einem ruhigen Lächeln verläßt er den Raum. "Wenn du dich beruhigt hast und wieder lieb bist, nehm ich dich in den Arm."

Gib zu, keiner dürfte so mit dir umgehen. Eine solche Szene unter Erwachsenen ist einfach absurd. Die Frage ist dabei nur, warum denken Eltern, Kinder finden es völlig normal und richtig, von ihren Eltern permanent Befehle und Anweisungen zu erhalten?

Sie sind Menschen und ihnen sträubt sich genauso das Nackengefieder. Und trotzdem sind die Eltern ständig dabei: "Laß das" "Mach dies nicht, mach das nicht" "Hab ich nicht gesagt du sollst das liegenlassen." "Steh jetzt auf." "Geh da weg." "Räum das weg" "Wasch bitte deine Hände." "Komm mal bitte zu mir."

Du schreibst, dein Kind ist selbstbewußt, vermutlich ist sie auch sehr stolz und sogar königlich. Und da wunderst du dich darüber, dass sie sich eingeengt fühlt und rebelliert?

"Ich muss ihr ständig Dämpfer aufsetzen und dadurch entsteht ein Machtkampf, den ich zwar immer gewinne (mit konsequent sein) aber schön ist es nicht." Wann musst du ihr den ständig einen Dämpfer verpassen? Vermutlich dann, wenn sie nicht das tut, was du für richtig hälst. Du kannst andere Wege gehen, ohne Befehle und Anordnungen, damit sie das tut, was du für richtig hälst! Und es gibt andere Wege, wenn man darüber nachdenkt, wie man selber behandelt werden möchte.

Liebe Grüße
Heike

Sorry, wenn ich nerve, aber ich denke, dass in eurer Familie nur ein wenig die Einstellung geändert werden müßte, um das Klima zu bessern. Deine Tochter ist super, sie kann es schaffen, dass du dich veränderst. Und sie vertraut auch noch darauf, sonst hätte sie schon längs kapituliert und würde mit hängendem Kopf alles tun, was du verlangst. Wäre dir das lieber?

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Re: @mama Heike wegen Aufstehen im Hochstuhl

Antwort von Mama Heike am 22.06.2006, 13:37 Uhr

Melde mich noch mal heute abend, habe jetzt leider keine Zeit mehr.

Liebe Grüße
Heike

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Re: @krueml

Antwort von krueml am 22.06.2006, 13:43 Uhr

Naja, ganz so ist das nicht. Ich sehe das auch wie Du und erteile deshalb keine Befehle, sondern sage ihr, warum ich etwas möchte und gebe ihr auch immer vorher eine Ankündigung. Z.B. Du darfst jetzt noch ein kleines bisschen spielen aber gleich müssen wir los einkaufen. Sonst haben wir heute nichts zu essen zu Hause. Bitte komme nachher wenn ich Dich rufe. Oder räume Deine Bücher vom Sofa weg, sonst können wir nicht mehr darauf sitzen weil Alles belegt ist. Fruchtet aber Alles nicht. :-(

Ich bin aber der Meinung, ein Kind muss auch respektieren können, dass es bestimmte Dinge von Mama und Papa nicht nehmen darf. Ich muss als Erwachsener ja auch respektieren wenn jemand anders nicht möchte, dass ich seine Sachen nehme. UND ich respektiere auch, dass sie ihr Lieblingsspielzeug nicht mit anderen teilen muss.

Mit "einen Dämpfer aufsetzen" meine ich, ihr klar machen, dass sie nicht die absolute Macht hat. Sie will z.B. ständig ihren Bruder füttern und sie weiss, dass sie das nicht darf. Er hat eine Laktoseintoleranz und darf die meisten Sachen nicht essen, deswegen muss ich da konsequent sein. Ich habe es ihr schon so oft erklärt, dass er z.B. Brezeln nicht haben darf und trotzdem gibt sie die ihm immer wieder. Wenn ich nein sage, interessiert sie das überhaupt nicht und macht einfach weiter. Also muss ich in solchen Situationen einfach durchgreifen. Genau so wie in gefährlichen Situationen, z.B. Wegrennen Richtung Strasse u.ä. Da MUSS sie einfach kapieren, dass ein nein von mir zählt, egal welche Ansicht sie dazu hat.

Viele Grüsse,
Chrissie

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@Mama Heike...

Antwort von phifeha am 22.06.2006, 13:45 Uhr

sorry, wenn ich mich da mal einmische.
grundsätzlich gebe ich dir recht, aber unsere pädagoging sagt, das ein kind schon noch den untersheid kenne muss zwischen "gleichgesinnten" und eltern. dazu gehört auch hören auf die eltern, man kann den nindern je anch alter nicht imerm aufklärend zu 100% erklären, das es das nicht soll, weil.

ein kind muss sich leider auch angewöhnen, das es ohne wenn udn aber schon hören muss. denn oft denkt man sich als mutter etwsa dabei, nur versuche mal dem kind zu erklären...und dann sind wir wieder beim diskutieren und das soll ja auch net sein.

also respekt voreinadner ganz klar soll schon sein,
aber hören muss ein kind leider schon noch anderst als der partner, der ja wiederrum auf gleicher ebene ist!!!

das hat nix mit befehlen zu tun, sondern einfach mit fürsorge und aufsichtspflicht und weitsicht, die ein kind nicht haben wird so wie ein erwachsener...

das sagt nicht nur die pädagogin, sondern auch die erzieherinnen im kiga und in der schule.

ein kind muss lernen zu hören und darauf zu vertrauen was die eltern sagen, das das richtig ist1

der partner ist selber für scih verantwortlich!

lg phi

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schließe mich phi an...

Antwort von eumeline am 22.06.2006, 21:29 Uhr

...also erstmal schließe ich mich Phi absolut an. Auch bei uns gibt es ab und an, wenn der "höfliche" Ausdruck nicht mehr genügt, einen Befehl. Und darauf hat das Kind zu hören.
Wenn ICH das anwende, dann nicht bei einer Sache, die mir egal ist, sondern dann, wenn ich schon mehrfach vergeblich darum gebeten habe, daß etwas gemacht wird, oder wenn es für das Kind gefährlich ist.

Desweiteren habe ich auch einmal gelesen, daß Kinder sehr wohl auch fein unterscheiden in "Bitte" und "Anweisung". Wenn ein Bitte dabei ist, ist es wählbar. Oder nice to have, wie es so schön heißt. Insofern würde ich das, was ich definitiv (nicht) möchte, nie als Bitte formulieren.

Und sorry, ich musste nun eben wirklich lange überlegen, wo die Übereinstimmung Deines Beispiels mit der hiesigen Situation ist.

Mein Kind ist nicht mein Partner sondern mein Kind. Meinen Partner kann ich nicht formen, er hat bereits seine Lebenserfahrung - mein Kind nicht.
Mein Partner weiß, was wichtig oder richtig oder gefährlich oder was auch immer ist, mein Kind nicht - ich aber schon. Zumindest bilde ich mir das als über 30jährige Frau ein (was nicht heißt, daß das ebenso gilt, wenn mein KIND 30 ist und ich 60 - hoffe, daß ich dann tolerant sein werde).

Bei uns war es so, daß das Kind NIE bewusst über unsere Partnerschaft (oder Familie?) gestellt wurde. Es wurde ein Bestandteil der Familie und so wird bei uns auch gelebt. Wir achten und respektieren unser Kind, es steht im Niveau als Mensch NICHT unter uns, aber in dem, was seinen Willen angeht sehr wohl - nämlich wenn wir alle damit Gefahr laufen, unter diesem Kindeswillen begraben zu werden. Ob nun als Einzelperson oder als Familie.

Und Krueml, ich würde auch Hilfe von außen suchen. Denn was Du mit Deinem Kind schilderst, ist sehr anstrengend, und Du wirst ihm vermutlich nur mit erfahrenen Tips beikommen, wenn es um diese Mischung zwischen körperlicher und geistiger Entwicklung geht.

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Re: Hat hier jem. Erfahrung mit Kinderpsychologen???

Antwort von Tokijani am 22.11.2012, 11:01 Uhr

Hallo zusammen,

ich habe gerade ueber die Google-Suche Euren Beitrag hier gefunden - er ist schon ein bisschen aelter und mich wuerde brennend interessiert, wie es weiterging!!!

Unsere Tochter ist jetzt 8 - und zeigt die genau gleichen Anzeichen wie die Maus von Chrissie. Als Kind war sie auch der Chef und die Herde folgte ihr, sogar Kinder, die 2 Jahre aelter waren wie sie.... Sie ist die Bestimmerin... Ich fand das toll, so ein selbstbewusstes Kind zu haben und dachte alles sei prima.... Im Kindergarten war auch noch alles o.K. - wir sind konsequent und die Bockanfaelle wurden entsprechend ignoriert. Leider laeuft es seit sie in der Schule ist gar nicht mehr gut. Fachlich ist sie super, in Mathe ne 1, in Deutsch ne 2 (2. Klasse) - aber nur, wenn SIE WILL. Wenn nein, dann nein. Seit 1/2 Jahr will sie keine Hausaufgaben machen, was extremen Stress bedeutet. Und ihr alles Bestimmen wollen macht sie langsam zur Aussenseiterin, weil die anderen Kinder da keine Lust mehr drauf haben. Uns wurde jetzt auch geraten, einen Kinderpsychologen zu Rate zu ziehen...

Vielleicht liest das ja jemand hier noch und kann seinen Bericht abgeben, was Ihr geändert habt, dass es besser wurde?

Ich sehe es uebrigens auch so, dass die Eltern der Chef sind und das Kind zu hoeren hat - so wurde ich auch erzogen. Unsre Maus hat damit auch keine Probleme. Sie weiss, dass ihr Handeln Konsequenzen nach sich zieht - aber legt es trotzdem darauf an... bis zum bitteren Ende...

DANKE fuer Eure Hilfe!!
Gruessle
Tokijani

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