Rund um die Erziehung

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Geschrieben von SteffiSt am 16.11.2006, 11:45 Uhr

Habt Ihr auch nen Rat für (achtung sehr lang!!)

Probleme mit nem 12jährigen?

Hallöchen miteinander,

diesmal dreht sich mein Problem nicht um meine beiden, die hier in die Sparten noch reinpassen würden, sondern um meinem Großen Sohn, 12 Jahre.

Ich will Euch mal kurz *gggggggggggggggggggg* dazu was erzählen, ich muß aber dazu weiter ausholen:

Florian war eigentlich immer ein superliebes Kind, absolut unkompliziert in jeder Hinsicht, bis, ja bis vor gut 3 Jahren.

Damals hat er Nachbarskinder angestachelt, um seinen jüngeren Bruder (3 Jahre jünger) zu verprügeln. Ich habe es zum Glück mitbekommen und habe alles was auch immer geplant war, verhindern können.
Beim Spielen mit seinem Bruder wurde er sehr schnell gewalttätig, normalerweise gehe ich nicht zwischen Geschwisterstreite, aber wenns anfängt weh zu tun, bzw. die Grenze zum normalen Spielen überschritten wird, dann gehts nicht anders.
Auch zu uns war er unmöglich, er rannte einfach weg, wenn ihm was nicht gepasst hatte. Sein Zimmer liegt ebenerdig, d.h. er ist einfach bei Auseinandersetzungen aus seinem Fenster raus. Die für uns einzige Konsequenz war, dass wir abschließbare Fenstergriffe montierten, die wir aber schon lange nicht mehr abgeschlossen haben.
Es war einfach nicht mehr auszuhalten, ich fühlte mich, als hätte ich als Mutter völlig versagt.
Wir sind dann zur psychologischen Beratungsstelle gegangen, weil wir irgendeine Hilfe brauchten. Dort hörte sich der Typ eigentlich nur alles an, wie F. als Baby, als Kleinkind..... war. Es tat uns (meinem Mann und mir) sehr gut, einfach mal alles rauszulassen. Gute 2 Stunden haben eigentlich nur wir 2 gesprochen, der Psychologe schrieb nur mit. Beim nächsten Termin "nahm" er sich F. "vor". wir erhofften uns, dass er mal als nicht involvierter mit im spricht: nein! er machte nur einen Intelligenztest mit ihm! Ohne!!!! unser Einverständis, noch nicht mal angesprochen hatte er es. Er meinte danach, nach unseren Erzählungen tendiert F. zur Hochbegabung und das wollte er mit dem Test bestätigen. F.'s Bruder sein intelligendmäßig nicht auf seiner Höhe und deshalb geht " er auf ihn los". Welcher (damals) 6 jähige ist einem 9jährigen gewachsen??? Er knallte uns diese "Diagnose" an den Kopf und gut wars -für ihn-.
!!!!! Ich erzähle das hier nicht um in irgend einer weise anzugeben!!!!!! denn F. ist definitiv nicht hochbegabt!! Gut die Schule fiel im in der Grundschule sehr leicht, er hat nie lernen müssen, es war einfach da, aber auch die Lehrerin schloßß eine Hochbegabung komplett aus!

Trotz alle dem, irgendwie besserte sich sein Wesen in der nächsten Zeit.
Er kam aufs Gymnasium, ist jetzt in der 6. Klasse und jetzt fängt der ganze Scheiß wieder von vorne an!! *heul*

Am Anfang, also zu Beginn der 5. Klasse, dachten wir, ok, es ist die Umstellung: neue Schule, neue Kinder, nicht einer aus seiner alten Klasse ging auf diese neue Schule, er wollte es aber selbst so, denn richtig anerkannt war er in der Grundschule nie, neue Lehrer, für ihn bis dato unbekannt: auch die Busfahrt zur Schule.
Die Leistungen gingen steil bergab, das heißt, Durchschnitt Ende 4. Klasse 1,4, Durchschnitt Ende 5. KLasse 3,4. Wir machten uns nicht sooooooo große Sorgen, denn es soll ja relativ normal sein, dass 5.Klässler erstmal abfallen. Ich sehe aber das Problem darin, weil er nie gelernt hat zu lernen.
Sprachwahl 6. Klasse: Nimmst Du das leichtere Latein, oder das dann doch schwere Französisch? Ich nehme Französisch, dann habe ich wenigstens ne Herausforderung? Hallooo, jemand zu Hause?? Du bist nicht mein Kind, ich erkenne Dich nicht wieder?

Jetzt ist er aber seit gut 2 Monaten ein absolutes -in jeder Hinsicht- grauenvolles Kind geworden. Er ist nur noch frech, Stimmungswandlungen ohne Ende (erst kuscheln wollen, 2 Minuten später bin ich die blödeste Mutter die es je gegeben hat. Dass es hier zu Hause des öfteren laut wird, könnt Ihr Euch denken, oder? Er verweigert sich aber nicht nur zu Hause, sondern auch in der Schule. Er schreibt (das weiß ich von der Lehrerin, Elternsprechtag letzte Woche) sich Hausaufgaben nicht auf, dann gibt es solche Wortwechsel:
-schreibt bitte die HA auf
-alle schreiben sich die HA auf
-F. Du auch
-F. schreib die HA auf
-nein brauch ich nicht
-F. schreib die HA auf
-nein merkt ich mir
-schreib die HA auf
-NEIN

Dass er die Hausaufgaben dann nicht macht (da ich ja nicht nachvollziehen kann, weil nicht aufgeschrieben) ist ja wohl klar? Er verweigert seine Mitarbeit in der Schule z.Bsp. bei Gruppenarbeiten (jetzt aktuell ein Theaterspiel) komplett, er stellt sich komplett abseits und spielt Säule ;o)
Von der Lehrerin erfuhr ich von diversen 4en und 5en in Tests, ich habe die nie gesehen. Zuhause nachgefragt meinte er: "Die waren mir zu rot" Noch ist er nicht versetzungsgefährdet, manövriert sich aber zielstrebig dahin *traurigbin*

Ich halte es mit ihm nicht mehr aus, ich schäme mich für den Gedanken, aber manchmal hasse ich mein Kind, und ich hasse mich für diesen Gedanken!

Und die "Ausrede" dass das eben die Pupertät ist, nein, darauf kann und will ich es nicht schieben, er ist doch erst 12 und das soll jetzt noch 5-6 Jahre so weitergehen???? Nein, bis dahin bin ich ein nervliches Wrack, das halte ich nicht aus.

Falls es jemand bis hierher durchgehalten hatt, bekommt er/sie erstmal 100 Punkte ;o))))

Ich muß auf alle Fälle wieder etwas tun und deshalb schreibe ich heute hier:

--> Sollen wir nochmal zu dieser psychologischen Beratungstelle und diesmal sagen, was wir möchten und respektive was wir nicht möchten (IQ-Test)?
--> Ist der Weg zum Homöopathen besser? Obwohl wir das Geld dafür nicht wirklich hätten, würden wir es trotzdem investieren, wenn es denn was bringen würde -- hat da wer gute Erfahrungen?
--> Ist das Jugendamt dafür eine Anlaufstelle und deshalb hilfreicher?

Helft mir bitte, ich weiß wirklich nicht mehr weiter, ich fühle mich wieder als Versager, was würdet Ihr unternehmen?

Achja, mein Mann bekommt das ja nur Abends ne Stunde und am WE nur Sonntags mit, der ist mir -arbeitsbedingt- nicht wirklich ne Hilfe.

LG
von der verzweifelten Steffi

 
7 Antworten:

Bleib mal ganz ruhig.

Antwort von SusanneZ am 16.11.2006, 12:17 Uhr

Dein Sohn ist eindeutig in der Pubertät.

Wie habt ihr denn früher Probleme gelöst? Habt ihr sie einigermaßen gerecht gelöst oder einfach mit der Begründung "weil wir das so sagen"? Dein Sohn war pflegeleicht? Einfach nur, weil er alles hingenommen hatte oder weil ihr es zusammen gut meistern konntet? Das frage ich wegen der grundlegenden Vertrauensbasis, die in jeder Entwicklungs-Phase wichtig ist.

In der Pubertät kommt alles nochmal hoch, was schonmal durchlaufen wurde. Alle Phasen im Dauerlauf - zumindest war es bei mir so und ich kann nur sagen, bei mir hat kein Psychologe helfen können. Wenn ihr was wollt, dann noch eher Familientherapie!

Dein Sohn fühlt sich selbst beschissen, ist sehr hin- und hergeschmissen. Wieviel Selbstbewusstsein "durfte" er aufbauen? Wie hat er die Entthronung durch die Geburt eines Geschwisterchen verkraftet?

Fenster zuschließen - hätte ich auch gemacht, ABER habt ihr das eigentliche Problem gelöst? Der Fensterausstieg war ja nur das sichtbare Phänomen, aber wo lag der Grund! Kommst du noch an ihn ran? Wenn nicht, dann überdenke mal deine Kommunikationsweise in jeder Hinsicht. Wie empfängst du ihn, wenn er nach Hause kommt? Wieviel Mitspracherecht hat er in der Familie? Wie kommuniziert ihr sprachlich? Überrumpelst du ihn, hat er das Gefühl nicht verstanden zu werden, musste er bisher immer Rücksicht nehmen,....

Zumindest ist das in meinen Augen zuerstmal zu hinterfragen, um diesen Entwicklungsschritt mit weniger Turbulenzen hinter sich zu bringen. Die Pubertät ist der schwierigste Entwicklungsschritt, denn hier geht es um die letztliche Ablösung und Abgrenzung vom Elternhaus. Laster aus vorherigen Entwicklungsschritten lassen die Wogen jedoch noch höher schlagen. Zu beachten ist auch, dass Charaktereigenschaften und externe Erlebnisse ebenfalls ihren Einfluss zeigen. Die nicht vorhandene Anerkennung in der Grundschule hat ihm sicher schwer nachgesetzt und ihn in seiner Persönlichkeit und seinem Selbstbewusstsein nicht gerade gefördert. Das beispielsweise kann sich nun natürlich stark auswirken. Aber wenn IHR ZUSAMMEN als Familie euer gegenseitiges Miteinander überdenkt und anpasst, lässt sich sicher noch etwas lindern.

LG

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Re: Bleib mal ganz ruhig.

Antwort von SteffiSt am 16.11.2006, 13:07 Uhr

Hallöchen,

ui, ne ganze Menge Fragen. Ich versuche mal zu antworten.

Pflegeleicht war mein Sohn schon als Baby, hat mit 3 Wochen durchgeschlafen (22 bis 7 Uhr), die Trotzphasen waren nicht wirklich anstrengend. Er war in Kiga und Schule sehr umgänglich, kurz: kein Streit kein Stress.

Probleme haben wir altersgerecht gelöst, ich bin eigentlich schon der Meinung, dass wir nicht alles gelöst haben nach dem Motto: Ich will das jetzt so, also ist das so"

Die Entdrohung hat er damals auch wunderbar verkraftet, ich habe ihn überall -wo es ging und wo er wollte- mit einbezogen, er war sehr stolz auf seinen Bruder (da war er 2,9) und auf seine Schwester (da war er 4 Tage vor seinem 6. Geburtstag).

Mit den verschlossenen Fenstern haben wir das Problem sicher nicht gelöst, aber so haben wir ihm gezeigt (zeigen müssen), dass das wegrennen einfach nicht geht. Er ist ja nicht weggerannt im Sinne von weglaufen, sondern ist dann auf den Fußweg, den Parkplatz und hat uns quasi ausgelacht, wenn wir -respektive ich- nicht mehr hinterherkamen.

Wie empfange ich ihn, wenn er nach Hause kommt? Tja, erstmal wird gegessen (wir warten jeden Tag auf ihn, deshalb wird auch 2 x die Woche erst um 3 Mittag gegessen).
Im Moment haben wir uns aber nichts zu sagen. Er motzt eh nur an allem rum, da ist schon ein kleines *piep* von mir zuviel, also gibt es im Moment-leider- nur noch die allernötigste Konversation.

Mitspracherecht hat er (haben alle 3 Kinder) altersgerecht. So wird einmal die Woche gemeinsam entschieden, was wir die ganze nächste Woche essen möchten, da ist dann auch immer ein Lieblingsgericht von jedem dabei.
Ausflüge werden auch miteinander besprochen und wenn finanziell möglich durchgeführt.

Die nicht vorhandene Anerkennung in der Grundschule muß ich auch noch näher erklären. In dieser Klasse lief einiges sehr komisch ab. Zum Bsp. trennte die Lehrerin Jungs und Mädchen ganz streng von einander ab. Rechts die Mädchen, links die Jungs. Obwohl einige Eltern -wir auch- das nicht für richtig hielten, hat die Lehrerin daran festgehalten. In dieser Klasse waren 12 Jungs, davon 9 im örtlichen Fußballverein. Florian hat sich aber noch nie mit Fußball anfreunden können. Und wer hier im Ort (ein etwas größeres Dörfchen) nicht im Fußball war, ist sowieso hinten an. So blieben "nur" noch die beiden anderen Jungs, mit denen er aber auch jetzt noch befreundet ist, die beiden gehen in eine andere Schule. Und wenn man mit Mädchen "gesehen wurde" wurde man sofort von Klassenkameraden gemobbt.

Ach, man, so schwer habe ich mir die Erziehung meiner Kinder nicht vorgestellt.

LG
Steffi

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Von dem was du schreibst...

Antwort von SusanneZ am 16.11.2006, 13:25 Uhr

...hört sich das eigentlich alles nicht extrem an.

Aber dein Sohn verhält sich halt trotzdem etwas extrem. Irgendwelche Dinge müssen ihn ja negativ stimmen und so stark wegwedeln. Ich kenne es auch von mir, dass jedes Wort eins zuviel war. Suche nach Anerkennung unter Gleichaltrigen (welche man wenn nicht gleich sowieso gar nicht mehr bekommt) ist natürlich schon schwierig, weil man halt immer überlegt "wieso, was muss ich anders machen" und das geht dann schonmal so weit "scheiß Eltern, wieso... ich will hier weg." Wie gefällt es ihm denn jetzt in der Schule? Starker Gruppenzwang, dem er sich nun anpassen will, um nicht wieder am Rande der Cliquen zu sein? Also, ich kenne deinen Sohn und alles drumherum nicht, deshalb kann ich jetzt nur Vorschläge machen.

Vielleicht magst du nochmal drüber nachdenken. Wenn du ne begründete Vermutung hast, dann sprich deinen Sohn dochmal drauf an - vielleicht kannst du so den Verbindungsdraht wieder aufwiegeln ;-)

Dein Sohn scheint selbst sehr durcheinander mit tausenden Gefühlen. Er rebelliert gegen euch und die Welt und evtl. auch gegen sich selbst. Das macht es ihm und euch kompliziert. Kleiner Trost: Das muss beim anderen Nachwuchs nicht so extrem sein ;-)

Aber, ein Psychologe wird denke ich nicht wirklich helfen. Das bekommt ihr selbst sicher besser hin. Hör mal auf das sichere Muttergefühl, am besten wenn frisch ausgeschlafen ;-) Ich denke, das bekommt ihr schon hin. Klar, jede Entwicklungsphase bringt Turbulenzen... Ich denke, du hattest auch bisher keine großen Turbulenzen mit ihm erlebt, sodass das jetzt für dich alles bissel plötzlich kommt und du keinen Ansatz weißt.

Wie gesagt, versuche sein Probleme zu sehen und versuche ihm lösungen anzubieten (unter Berücksichtigung seiner Verfassung und Phaseneinstellung). Manchmal muss man in der Pubertät die Kommunikation anders aufwiegeln, da das Ziel dieses Entwicklungsschrittes die Ablösung ist. Dummerweise sind dann auch die Eltern nicht mehr als Vorbilder anerkannt und Vorschläge werden gern absolut abgelehnt. Von daher muss man die Lösungen unter anderen Gesichtspunkten schmackhaft kommunizieren ;-)

LG

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Re: Von dem was du schreibst...

Antwort von SteffiSt am 16.11.2006, 13:44 Uhr

Das klingt alles so vernünftig und logisch, was Du schreibst, bist Du vom Fach? ;o)

In der neuen Klasse haben sich 4 Jungs "gefunden", die alle so vom selben Schlag wie mein Sohn sind: ruhig, keine Sportskanonen, selben Interessen. Dass er da einem Gruppenzwang unterliegt, um dazuzugehören, kann ich mir nicht vorstellen. Ich kenne mittlerweile die 3 anderen Jungs und die sind alle ganz vernünftig.

Übrigends, dieser Satz von Dir: "Ich denke, du hattest auch bisher keine großen Turbulenzen mit ihm erlebt, sodass das jetzt für dich alles bissel plötzlich kommt und du keinen Ansatz weißt." trifft den Nagel wohl auf den Kopf ;o)

Also wäre Dein Tipp, es selbst zu versuchen ohne Psychologen?

LG
Steffi

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Ich ...

Antwort von SusanneZ am 16.11.2006, 14:12 Uhr

...bin nicht vom Fach, aber ich versuche mich stets reinzudenken und reinzuversetzen. War schließlich auch mal in der Pubertät und da sie heftig war, habe ich mich auch entsprechend damit beschäftigt.

Also, andere denken vielleicht anders, aber ich würde es ohne Psychologen versuchen. Schon einige hier im Forum haben irgendwann ihre Erziehungsmethoden hinterfragen "müssen" und haben dann eine leicht andere Richtung eingeschlagen. Der Psychologe kann auch keine Wunder vollbringen - die hauptsächlichen Dinge müssen immer noch von den Eltern kommen. Er kann eigentlich nur lenkend eingreifen - aber da muss die Sache schon heftig verfahren sein. Zum Psychologen hätte ich geraten, wenn bereits im Kleinkindalter größere Probleme aufgetreten bzw. nicht kindgerechte Behandlung erfolgt wäre. Aber es sieht nicht so aus, als würdest du nicht mit dem Inneren eines Kindes auskennen. Von daher würde ich den Psychologen nur einschalten, wenn du keine Kraft mehr hast und intensive Lenkung brauchst. Vielleicht hilft dir schon das Forum ;-) Auf ordentliche Psychologen wartet man sowieso erstmal Monate bis ein Platz frei ist.

Da ich auch beim Psychologen war, weil ich auch "extrem" war und es weder mir noch meinen Eltern was geholfen hat (wobei auch nur ich dort war, was natürlich nix werden kann ;-)), finde ich es auch nicht unbedingt brauchbar. Vielen hilft dieses Forum mehr als EIN Psychologe, weil hier meist zig Denkanstöße kommen.

Also, ich denke du schaffst es - zumal es ja die letzte Etappe zum Erwachsensein ist. Ich wünsche dir, dass die Phase, wenn schon intensiv, wenigsten kurz ist.

LG

P.S.: Wann war dir das letzte mal bewusst,
- wie stolz du auf deinen Sohn bist?
- wie tolle Seiten er hat?
- wie stark er sich weiter entwickelt hat?
- wie lieb du ihn hast?
...

Wann hast du ihm das alles das letzte Mal zu verstehen gegeben, mit einem strahlenden Lächeln, liebevollen Worten,...?

Brauchst nicht zu antworten ;-)

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@SteffiSt

Antwort von vina am 16.11.2006, 16:48 Uhr

Hallo Steffi,

erstmal will ich SusanneZ zustimmen und Dir sagen, lass die Psychologen aussen vor. Denn was erfährt ein Kind/Jugendlicher/Mensch dort?
"Mit mir stimmt was nicht. So wie ich fühle und daraus handle, bin ich nicht richtig."

Im Gegenteil, ich glaube, mit Deinem Sohn stimmt alles. Er ist ein ziemlich kompetentes Kerlchen, der sich dem "Wahnwitz" Schule zu entziehen versucht. Leider ist es in Deutschland nun mal so wie es ist, nämlich, dass alle Kinder in Regelschulen bzw. genehmigte Schulen gezwungen werden. Dabei reflektiert niemand, dass unser Schulsystem den Anforderungen an einen modernen Menschen in keinster Weise gerecht wird.

Dein Sohn spürt, dass die Schule dich als Mutter instrumentalisiert, um ihn zum Gehorsam zu bringen. Daher - vermute ich - Eure häuslichen Problemen. Ich selbst habe mich als Kind unwohl gefühlt, allein gelassen, wenn der "lange Arm" der Schule durch die Eltern zusätzlich eingriff.

Dein Sohn rebelliert gegen den Eingriff in seinen freien Willen, so wie das viele Kinder/Jugendliche tun. Das wird häufig mit "Pubertät" abgetan. Kommt durch das Alter Deines Sohnes auch gut hin. Kann aber mit 6 Jahren, mit 15 oder bei manchen mit 25 oder älter erfolgen. (Bei manchen greift es gar nicht und die Anpassung/das Sich-auf-geben ist perfekt.) Das hat mit dem "Hormonfasching" der ja bekanntlich die Pubertät ist, nichts zu tun. Es ist vielmehr der Versuch des Befreiens von Beengung ... schulischer, elterlicher.. was auch immer. Im Falle Deines Sohnes womöglich mehr schulischer Beengung. Wenn du dich instrumentalisieren lässt und die schulische Beengung zuhause fortsetzt, ist es auch der Versuch des Befreiens aus elterlichem Zwang.

Mir ist klar, dass diese Gedanken nicht "massentauglich" sind, aber vielleicht regt es dich zum Nachdenken oder Weiterrecherchieren an. Und vielleicht bringt es Erkenntnisse, die Erleichterung in Euren Umgang und Eure Beziehung bringen.

LG und die besten Wünschen für Deinen Sohn und Deine Familie
vina

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Re: @SteffiSt

Antwort von suermel am 16.11.2006, 22:29 Uhr

hallo
susanne hat dir schon einiges gesagt,
ich würde auch kein Psychologen aufsuchen. Denke schon das er in der Pupertät ist. es giebt ein Buch das
heisst wie Umarme ich ein Kaktus.
Und da kommt oft das wauu und ahaha
darin vor, echt man denkt da manchmal das Kind entwickelt sich rückeärts.
so wird es auch im Buch beschrieben,
es hilft einem einfach das Kind zu verstehen, die KIDS stehn sich da selbst im Wege..
viel GeduldAudauer und viel zeit mit dem Sohn zu reden!
silvia

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