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Geschrieben von mama.frosch am 12.04.2008, 16:22 Uhr

grenze vs. regel -- dr. posth: wieviel diskussion?

hallo,

meine frage passt ja gut in die aktuelle diskussion.
dr. posth spricht sich dafür aus, nicht grenzen zu setzen die er für reine willkür hält, sondern regeln aufzustellen und die kinder in deren aufstellung mit einzubeziehen ("regel = gemeinsam erarbeitetes handlungskonzept).

es gibt natürlich situationen, wo ich das so mache und so gutheiße, aber ich kann (und will) nicht jeden pups mit einem gerade fünfjährigen ausdiskutieren bzw. ihn an allen regelsetzungen beteiligen??

natürlich hat mein kind mitspracherechte und bereiche, über die er bestimmen kann. ich denke es ist aber auch in ordnung, bestimmte regeln als gegeben zu nennen, sie zu erklären und dann ist es auch gut. profanes beispiel, mein sohn weiß z.b. dass beim essen bei uns nicht lauthals gesungen wird weil man sich dann nicht mehr verstehen kann.

sollte ich das nach posth dann mit ihm ausdiskutieren und eine neue regel finden??
wenn er einen singrappel hat kann mein kind gern aufstehen und draußen weitersingen und wenn es fertig ist wieder mitessen (das kann ich ihm ja auch vermitteln ohne böse zu werden oder zu schimpfen).

es ist wichtig, sich an regelfindungen beteiligt zu erleben, genauso wie man akzeptieren muss, dass es regeln gibt, die andere aufstellen und an die man sich halten muss (bsp. berufsleben).

wie seht ihr das?
ich finde, die mischung macht es.

vielleicht habe ich posth auch komplett falsch verstanden, dann bitte ich um aufklärung...

vg, M.F.

 
15 Antworten:

Re: Sogar Dr. Posth ist nicht unfehlbar ;-)

Antwort von Bonniebee am 12.04.2008, 16:37 Uhr

Hallo,

Du hast völlig recht, finde ich. Erziehungsratschläge können bei manchen Kindern und in manchen Situationen sicher interessante Anregungen und Lösungsvorschläge darstellen. Genauso oft passen sie aber nicht fürs eigene Kind oder die eigene Familiensituation.

Die Devise heißt auch für mich: Immer selbst denken, Anregungen zwar aufnehmen, Ungeeignetes oder nicht Bewährtes aber einfach verwerfen. Dr. Posth theoretisiert oft zu stark, auch wenn er sicher ein kluger Kopf ist. Auch ich finde, dass Eltern nicht von morgens bis abends mit ihrem Fünfjährigen alle Entscheidungen diskutieren bzw. diese vor ihm rechtfertigen müssen.

Natürlich sollte man so wenige Regeln wie möglich einführen, um das Kind nicht unnötig einzuengen. Und sicher ist es gut, jede Regel einmal offen und mit gesundem Menschenverstand zu überdenken. Beim Beispiel des Singens am Tisch ist für mich die Sache aber auch klar: Das gibt's bei uns auch nicht, weil es schlicht nervt. Dafür wird bei uns trotzdem gelacht, geredet, das Essen genossen, so dass sich jeder am Tisch wohlfühlt.

Grüßle,

BB

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Re: Genau! Und ehrlich gesagt glaube ich, dass Dr. Posth....

Antwort von Astrid am 12.04.2008, 16:42 Uhr

Hallo,

ich sehe das genauso wie Ihr. Und ganz ehrlich gesagt glaube ich, dass Dr. Posth ein ziemlich anstrengender Vater (und Ehemann) ist. Er hat extrem hohe Ansprüche an Eltern und liebt ausschweifende Belehrungen (z.B. in seinen fertigen Texten über die einzelnen Entwicklungsstufen oben auf der Seite). Und: Er wirkt doch arg ernst und humorlos, finde ich. Ich bewundere durchaus sein Wissen, keine Frage, ganz ehrlich! Trotzdem glaube ich, dass er kein besonders lustiger, entspannter und unkomplizierter Vater ist - sondern ganz im Gegenteil ;-)

LG,
Astrid

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ketzerische anmerkung...

Antwort von leewja am 12.04.2008, 16:48 Uhr

...findet es ausser mir keiner seltsam, dass so oft erziehungsratgeber von männern sind?studium, promotion, manchmal noch habilitation, klinische tätigkeit oder eigene praxis, zudem noch ratgeber in foren oder zeitschriften und dann 3-5 kinder? wann zum teufel haben die eig. zeit, ihre ratschläge auch mal am lebenden objekt in langzeiteigenversuchen auszuprobieren???das bleibt wohl doch meist an den frauen der herren hängen, und ich wette, die diskutieren nicht alles, sondern sagen auf ein "warum" auch schon mal "weil ich das sage, und ich bin die mama". so, steinigt mich...

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Guter Punkt, Astrid :-) (und @mama.frosch)

Antwort von Feelix am 12.04.2008, 17:03 Uhr

... Lustig, dasselbe Gefühl in Sachen Humor bei Rüdiger Posth, bzw. die Probleme, ihn mir dabei vorzustellen (;-), habe ich auch. Wenngleich ich persönlich seiner psychologischen Interpretation (!) des kindlichen Entwicklungsgangs in den ersten Jahren eine Menge abgewinnen kann. Seine daraus abgeleiteten (Über?-)Forderungen den Eltern gegenüber wüßte ich allerdings auch gerne kritischer betrachtet und so auch im RUB diskutiert ... und schön, daß hier mal eine damit angefangen hat ;-)

Liebe Grüße, Feelix

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Re: Der erhobene Zeigefinger von Dr. Posth: Hier ein Beispiel...

Antwort von Mijou am 13.04.2008, 12:16 Uhr

Hallo,

mir geht's wie Euch. Ich finde es einerseits wichtig, dass es ein Erziehungsberatungsforum wie das von Dr. Posth gibt. Und er ist sicher fachlich auch gut. Trotzdem stört auch mich der allzugroße Ernst und der oft erhobene Zeigefinger.

Beispiel: Gerade hat eine Mutter dort gefragt, was sie tun kann, weil ihr Kind sich momentan lieber von ihr als von ihrem Mann versorgen lässt. Sie hat nix geschrieben von schlimmen Problemen, sondern wollte nur einen Tipp (zu diesem ja recht häufigen Phänomen).
Dr. Posths schwerwiegende Antwort: "Aus der Ferne lässt sich nie beurteilen, warum eine Eltern-Kind-Beziehung in einem ganz bestimmten Bereich nicht glücken will. Aber irgendetwas macht Ihr Mann wohl falsch!" Also das ist schon arg hart zu sagen, dass bei der Familie die "Eltern-Kind-Beziehung nicht glücken will", und dass der Mann "etwas falsch macht". Meine Güte!

Es hätte doch gereicht, einfach zu sagen, dass der Mann vielleicht öfters und mehr Aufgaben bei der Kinderpflege übernehmen sollte, damit das Kind sich daran gewöhnt und er mehr Routine bekommt, oder?

Liebe Grüße,

Mimi

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naja...

Antwort von pittiplatsch80 am 13.04.2008, 14:53 Uhr

also man wird ja wohl jetzt nicht jeden satz so genau auseinandernehmen. ich finde den tenor von dr. posth prima....dass man nicht alles zu 100 prozent "toll und üernehmenswert" findet,ist wohl überall so. wenn ich mir dagegen aber den forumskollegen und dessen ratschläge zur "erziehung" anschaue,kriege ich das nackte grausen. vielleicht solltet ihr da mal lesen,da freut ihr euch wieder an dr. posth :0)

übrigens finde ich,dass er auf dem foto shcon ganz lustig aussieht *ggg* ;=)


glg pitti

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Nein, pittiplatsch

Antwort von AyLe am 13.04.2008, 21:33 Uhr

wir gewöhnen uns in Zukunft an, nicht mehr die Worte und Sätze auseinanderzunehmen (wie in unserer beider Forenvergangenheit schon von Dir bemängelt wurde), wir nehmen vielmehr die Schreiber auseinander - ohne Rücksicht auf das ganzheitliche Bild, auf das zu achten sich hier ja eigentlich jede(r) auf die Fahne geschrieben hat.....

LG, AyLe

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@Hallo Ayle - Wieso jede(r)?

Antwort von MM am 13.04.2008, 22:24 Uhr

Das denke/hoffe ich ja mal NICHT, dass sich hier JEDE(R) ein ganzheitliches Bild bzw. das Nicht-Auseinander-Nehmen von Schreibern/Texten auf die Fahne geschrieben hat! Ich geh mal davon aus,dass es hier noch genug Leute gibt, die etwas kritischer denken... :-) Gruss, M.

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Re: @Hallo Ayle - Wieso jede(r)?

Antwort von Stryla am 13.04.2008, 23:03 Uhr

Im Grossen und Ganzen finde ich dass Herr Dr. Posth gute Arbeite leistet und vor allem Mütter, die nicht nach generellen Koventionen erziehen bestätigt. Sicherlich ist es schwierig aus er Ferne etwas zu beurteilen und auch er ist nur Mensch. Allerdings finde ich es richtig, dass man alle Aussagen auch ein bisschen hinterfragt. Und mir ist aufgefallen, dass er zu gleichen Problemen unterschiedliche Antworten gibt. Das kann natürlich auch wieder mit der Ferndiagnose zu tun haben aber z.B. das letzte posting von einer Mutter. Sie schreibt, dass ihr 10 monatiges Kind den Papa vorzieht. Her Dr. Posth antwortet, dass das mit einer verfrühten Loslösung zu tun hat. Normalerweise sagt er aber, dass die Anhänglichkeit an die prim.Bez.Person der Beginn der Loslösung ist. So gesehen würde man nach seiner gängigen These antworten müssen, dass der Vaterprim.bez. Person ist, da die Anhänglichkeit an ihn geht. Das sagt er in diesem Fall vermutlich nicht, weil der Vater halt arbeiten geht. Hätte die Frau geschrieben, dass ihr Mann zu hause war, würde er sagen, dass das mit der Anhänglichkeit zu tun hat. Natürlich macht Quantität und Qualität die Bindung aus, aber ich kenne auch Fälle , da ging die prim.bez. an den arbeitenden Elternteil.

Das nur so als Besipiel, da gab es so mehrere Postings wo ich mch halt gefragt habe, wie ist es denn nun? Und ja, er geht sehr theoretisch auf die Sachen ein, das bringt vermutlich der Job mit sich.

Genrell finde ich seine Arbeit gut, bin aber der Meinung dass man wie überall kritisch hinterfragen muss.

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Jemand, der qualifiziert ist, disqualifiziert sich nicht derart:

Antwort von AyLe am 13.04.2008, 23:45 Uhr

"Liebe..., hoffentlich sind Sie inzwischen glücklicher Besitzer meines Buches. "

Das ist so aus einem seiner Antworten direkt übernommen - bei weitem nicht der einzige Hinweis auf sein Werk. Tut mir wirklich unsagbar leid, aber andernorts wird man für Eigenwerbung gesperrt....

LG, AyLe

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Danke AyLe

Antwort von +emfut+ am 14.04.2008, 0:15 Uhr

Das spart mir das Durchlesen seiner Beiträge und ich kann jetzt - bestätigt in meinen Vor-Urteilen (zeitlich gesehen) - beruhigt ins Bett gehen.

Gruß an die Fischköppe,
Elisabeth.

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Wobei ich gerade den Zusammenhang ...

Antwort von Feelix am 14.04.2008, 9:09 Uhr

... zwischen moralisch und auch in Bezug auf den wissenschaftlichen Berufsstand (!) zweifellos fragwürdigen verkaufsfördernden Äußerungen zum eigenen Buch und den entwicklungspsychologischen Analysen kindlichen Seins und daraus abgeleiteten Empfehlungen für Eltern (für mich persönlich der Bereich, der eine kritische Diskussion am dringendsten nötig hätte … siehe auch Strylas oder Mijous Posting) von Rüdiger Posth suche. Und ich frage mich gerade, wieviele Bücher nicht gelesen, wieviele Gedanken nicht erfahren worden wären, wäre der Maßstab stets die persönliche Integrität des Autors und sein gezeigtes Kauf-(Des)Interesse.

Was das beruhigte Zu-Bett-Bringen eigener Vorurteile angeht … Nuja, vermutlich Stoff für eine weitere Diskussion. ;-)

Liebe Grüße, Feelix

p.s.: Wie schön, daß Du Deine Nase mal wieder hier reinsteckst, liebe Ayle. Ich hatte Dich schon in ganz "anderen Umständen" vermutet. :-)

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Ayle, ich meinte "reinstreckst", das andere konnotiert das Falsche ;-))

Antwort von Feelix am 14.04.2008, 9:19 Uhr

Liebe Grüße, Feelix

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Hi, Feelix...

Antwort von AyLe am 14.04.2008, 14:32 Uhr

krieche hier unter dem Teppich hervor (im übertragenen Sinne und im direkten, wenn man mal die Unterseite außer acht lässt ;)), um zu sagen: habe durch das Auf und Ab und das Hü und Hott dieser Schwangerschaft wenig Kapazitäten frei gehabt....

Denke aber an "unseren Balkon" und werde mit Sicherheit demnächst (nach getaner "Arbeit") wieder der Nachtigall harren *gg*....

Hier im Forum ist ja wohl alles beim Alten?!

Same procedure as last ...., Miss Sophie?! I'll do my very best....

LG, AyLe

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Re: Hi, Feelix...

Antwort von Feelix am 14.04.2008, 18:06 Uhr

Liebe Ayle!

Ich hab’ da zwar ein paar andere Ideen, wo Du nach „getaner Arbeit“ sein wirst (und die finden eher nicht zugigen „Balkonen“ statt ;-), freu' mich aber natürlich über den tapferen Vorsatz! (Er paßt so schön zu Dir.)

… Und vor allem freu’ ich mich zu hören, daß soweit alles rund - und immer runder :-P - läuft.


Liebe Grüße, Feelix (schwanger vor allem eines: s c h w e e e r)


(James: „Admir... Must I say it this year, Miss Sophie?“ Miss Sophie: „Just to please me, James.“ … … … :-)

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