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Geschrieben von paulas am 22.06.2006, 15:53 Uhr

Geschwister

Hallo Herr Dr. Posth,
unsere Erstgeborene Tochter Paula (drei Jahre und vier Monate, aber noch nicht im Kindergarten) hält uns auf Trab, indem sie bei sämtlichen Gelegenheiten ihre knapp sieben Monate alte Schwester Marlene stört, vom Schlafen abhält, vom Trinken oder Essen ablenkt und außerdem ihren Frust an ihr ablässt (Hauen, Beißen).
Ermahnungen führen nur dazu, dass sie sich lachend – oder allenfalls nach einer kurzen „Besinnungspause“ im Badezimmer, in das wir sie hierzu bringen, wo wir sie aber natürlich nicht einsperren - erst recht zu solchen Handlungen ermutigt fühlt. Oft ist es auch nur reiner Übermut und kein böser Wille, jedenfalls habe ich keine ruhige Minute mit beiden und fühle mich nur entspannt, wenn Paula unterwegs ist.
Anderererseits sagt sie aber auch, dass sie ihre Schwester „soooo lieb“ habe, und sie gibt ihr gern Küßchen usw.
Kümmert sich mein Mann um Paula, macht mit ihr Ausflüge usw., ist sie total gut gelaunt. Das ist sie auch in ihrer Spielgruppe, wo sie bis zu den Sommerferien zwei Vormittage verbrachte. Und beim Kinderturnen, beim Tanzen, in ihrer Waldspielgruppe, oder wenn sie ihre Freundinnen auf dem Spielplatz trifft. Nun ist das aber leider nicht immer möglich, es „drohen“ die großen Ferien, in denen mein Mann kaum noch Urlaub hat, weil er ihn für die Zeit nach der Geburt sowie für die Zeit einer Erkrankung meinerseits verbrauchte. Es findet also kein besonderes Programm statt, und ich kann mit Kinderwagen ohne Auto nur begrenzt Touren unternehmen.
Natürlich versuchen wir seit der Schwangerschaft mit Marlene zu vermeiden, dass Paula eifersüchtig wird, versuchen ihr immer zu zeigen, dass wir sie lieb haben, und dass wir froh sind, dass sie schon sooo viel kann und dass wir stolz auf sie sind. Andere Leute bestätigen sie und ihre Fähigkeiten auch mit Vehemenz, so dass sie ein ausgewogenes Selbstwertgefühl entwickeln müsste.
Letztendlich will sie nie nach Hause, weil sie zu Hause wieder mit mir und Marlene allein ist und sich langweilt, bzw. nicht die gewünschte Aufmerksamkeit erhält. Sie weigert sich außerdem hartnäckig, das Töpfchen zu benutzen, obwohl sie bereits letzten Sommer (vor dem Wissen um das unterwegs seiende Baby) wochenlang ohne Windel zurecht kam. Sie spielt einfach immer Baby, will sich auch tragen lassen, wenn sie Zähne putzen soll, ins Bett tragen lassen usw. Ich gehe, soweit es mir möglich ist, auf dieses Babyspiel ein, weil ich denke, dass sie diese Gefühle auch ausleben muss, aber langsam, nach über einem halben Jahr müsste es doch langsam mal gut sein?!?!? Ist es falsch, da mitzuspielen? Müsste ich direkt abblocken?
Wie kann ich einen harmonischen Alltag mit beiden Kindern erreichen? Momentan ist es einfach nur ein Horror...
Gruß, Sanne

 
2 Antworten:

Re: Geschwister

Antwort von koesti am 22.06.2006, 16:05 Uhr

Ich fürchte Du hast das typische Problem des sich zurück gesetzt fühlenden großen Geschwisterkindes. Hast Du gar keine Zeit mehr, in der Du mit ihr was alleine machen kannst?
Vielleicht solltest Du mal überlegen, wo Du der Großen zeigen kannst, dass sie genauso wichtig für Dich ist, wie die kleine. Ich fürchte es läuft bei Dir wie bei fast jeder Mutter, wenn das Kleine schreit, springt man, egal was man gerade gemacht hat. Für die Großen muss das ziemlich frustrierend sein.

Vielleicht lässt Du die kleine einfach auch mal einen Moment liegen, und machst was auch immer Du gerade mit der Großen machst, fertig, bevor Du Dich um die Kleine kümmerst.
Oder ihr macht eine feste Zeit aus, in der die Mama ganz Paula gehört. Abends, am Wochenende, oder Du besorgst einmal die Woche einen Babysitter, der die Kleine spazieren fährt.

Manchmal helfen auch Kleinigkeiten: Wenn ihr aus dem Haus wollt, erst der Großen helfen und nicht erwarten, dass sie alles alleine macht. Sie will auch noch Aufmerksamkeit.

Und wegen der Windel: Mach mit ihr aus, für jeden Tag, den sie keine Windel braucht bekommt sie einen kleinen Aufkleber, den sie abends in einen/Euren Kalender kleben darf. Das findet mein Großer immer ganz toll. Vielleicht läßt Du sie auch direkt wie die Großen aufs Klo gehen, statt aufs Töpfen. Meiner hat das Töpfchen immer gehasst.

LG, koesti

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Re: Geschwister

Antwort von Birgit67 am 23.06.2006, 10:05 Uhr

wie wäre es damit, Deiner grossen Tochter ein paar Aufgaben zu geben die sie Erledigen muss, mit der Aussage wenn Du mir hilfst habe ich mehr zeit für Dich. Mach mal was alleine mit Deiner grossen Tochter wie z.B. einen Kiniobesuch und gebe die Kleine solange irgendwo ab wenn es geht. Erlaube ihr was im Fernsehen zu sehen, was die Kleine nicht darf usw. das hilft oft gegen diese Eifersüchteleien. Sage ihr wenn die Kleine schläft machen wir ein Spiel zusammen oder was am PC zusammen, lauter kleine Dinge die sie gerne macht aber nur machen kann, wenn die Kleine schläft. Vielleicht hilft es ja. Zum Glück hatte ich nie diese Probleme, im Gegenteil ich musste den Kleinen vor dem Grossen Bruder manchma vor zu viel überschwenglicher Liebe retten. Er tat nie was was ihm weh getan hätt - bis der Kleine seinen eigenen Kopf bekam, jetztmit 5 und 8 sind sie täglich vom Aufstehen bis zum Schlafengehen am streiten. Also Kopf hoch und durch -es kann nur besser werden. - Ach ja und Spielplätze sind oft Ideal um grosse Toben zu lassen und kleine schlafen zu lassen.

Gruss Birgit

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