Rund um die Erziehung

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Geschrieben von cube am 23.01.2019, 9:49 Uhr

Gerade immer wieder Thema: Ich-Botschaften

Ja, das ist ja einer der Kritik-Punkte an den Ich-Botschaften. Bei permanenter Verwendung stellt sich der Sender eben über den Empfänger.

Es gibt ja nun auch andere Modelle und alle haben eins gemeinsam: es sind Vorschläge/Anregungen, die eigene Kommunikation zu überdenken, wenn es immer wieder Probleme gibt. Stur 1 Modell als DAS ultimativ richtige zu sehen zeigt ja eher, dass derjenige den Sinn von Modellen, Theorien etc nicht wirklich verstanden hat.
Und man muss auch immer sehen, wann - also unter welcher Beeinflussung - wurde das Modell entwickelt.
Gordon zB ist ein Kind des Krieges - er kennt die autoritäre Erziehung - aber auch die darauf folgende Bewegung der laissez faire-Erziehung. Selbst ist er von ersterer geprägt. Also den bloßen "Kommandos" ans Kind, das zu gehorchen hatte (Kinder zu Kriegszeiten hatten zu gehorchen, weil es überlebenswichtig war). Mit Kindern hat man keine Emotionen diskutiert oder etwas erklärt - das waren Kinder, die hatten zu parieren. Die Eltern waren gegenüber keine Rechenschaft schuldig für irgendetwas.
Im Gegensatz zu laissez faire - alles gut heißen, nichts kommentieren, Kinder machen lassen. Auch eine Form der Vernachlässigung, da die Kinder ebenfalls aus der emotionalen Welt der Eltern ausgeschlossen werden.

Das wollte er ändern. Er wollte mit seinem Modell verdeutlichen, wie viel besser Kinder gedeihen, wenn man sie auch emotional teilhaben lässt. Weder als reine Befehlempfänger sieht, noch als bereits Erwachsene im Kinderkörper, die ausschließlich eigene Erfahrungen ohne Einwirkung von außen machen sollen.

Nun leben wir heute weder im Krieg, noch haben wir eine Zeit, in der man sich mit Hilfe des laissez faire-Erziehungsstils von Machtmißbrauch befreien wollte. Der allgemeine Konsens ist bereits dort angekommen, wo Gordon ihn haben wollte. Kinder als Menschen, Persönlichkeiten zu sehen und sie auch entsprechend zu behandeln, zu erziehen/einzubeziehen.

Heute geht es eben mehr darum, sich sowas immer wieder mal einfach ins Gedächtnis zu rufen. Habe ich Kommunikations-Probleme mit meinem Kind, kann es eben durchaus helfen, auf gezielte Ich-Botschaften zurück zu greifen.
DAS Wundermittel für alles sind sie aber nicht (mehr).


Aber mir ging es wie im Eingangs-Post gesagt nicht darum, Ich-Botschaften als das non-plus-ultra darzustellen.
Mich hat geärgert, dass sie gerade von einigen (oder einem) Foristen so hochgejubelt werden - dann aber eben gar nicht richtig verstanden/erklärt oder mit richtigen Beispielen belegt wurden. Deshalb der Versuch, denjenigen, die das Modell eben nicht kennen, es wenigstens ein mal richtig darzulegen ;-)

 
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