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Geschrieben von Charly-Jo am 16.11.2006, 14:40 Uhr

Fremdeln, ist das normal???????

Hallo an Alle
Ich hab mal eine Frage an Euch:
Seit meine Tochter 3 ! Monate alt ist, "fremdelt" sie. (ich denke das kann man nicht fremdeln nennen, weil es keine Phase ist sondern ein Dauerzustand) Sie ist jetzt 9 Monate und alles ist unverändert. Nur bei mir und meiner Mutter ist sie "normal". Sobald jemand anders sie auf dem Arm nehemn will oder sich zu nah an sie rannähert fängt sie an zu brüllen wie am Spieß und hört auch erst wieder auf wenn ich sie nehme. (sie hält sich dran!)
Hab sogar schon den Kinderarzt gefragt doch der meinte nur, das wäre normal, ich müßte abwarten. Aber bis wann????
Kennt das einer von Euch?
Wann hört das auf?
Sie ist sonst ein ganz tolles Mädchen, das mir nur Freude bereitet und auch nicht schwierig, nur das ist irgendwie störend. (war z.B. mit meinem Kind und meiner besten Freundin, ihrer Patentante, im Schwimmbad aber ich kann mich nicht mal in Ruhe umziehen weil direkt die Sirene los geht)
Meine Tante gibt mir die Schuld, ich würd das Kind zu sehr "beglucken" was ich aber absolut nicht so sehe. (hab, als sie noch ein Baby war, sie auch immer meinen Freundinnen zum füttern oder "kuscheln" gegeben, bin also keine Mutti die ihr Kind nicht mehr abgibt)
Sorry, ist etwas lang geworden aber vielleicht kennt das ja einer von Euch und sagt mir das das ganz normal ist.... :=)

LG

 
6 Antworten:

Re: Fremdeln

Antwort von Bonniebee am 16.11.2006, 15:04 Uhr

Hallo Charly-Jo,

klar ist Deine Tochter normal! Aber es sind eben nicht alle Menschen gleich. Normal heißt ja zum Glück nicht: genormt, gell ;-) Meine Tochter hat auch schon als kleiner Säugling von drei Monaten zu fremdeln begonnen. Sie hasste es, wenn sich fremde Omas zu ihr in den Wagen beugten, und auch bei den eigenen Großeltern wollte sie nicht auf den Schoß, sondern hat geschrien.

Sie ist heute 7 Jahre alt. Rückblickend kann ich sagen, dass sie sich treu geblieben ist. Sie ist auch heute noch ein eher schüchternes Kind (nur nicht zu Hause, dort ist sie ein Wildfang...). Trotzdem ist sie woanders trotz ihrer Zurückhaltung auch gleichzeitig selbstbewusst (was kein Widerspruch ist) und steht zu ihrem Wesen. Das liegt vielleicht daran, dass wir ihr von Anfang an gezeigt haben, dass wir sie wunderbar finden, so wie sie ist. Dass sie also nicht erst ihr Wesen ändern muss, um uns zu gefallen. Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Viele Leute fordern ihre Kinder ständig auf, sich doch bitte anders zu verhalten als sie es tun. Wenn Leute zu uns sagten, warum ist die denn so schüchtern, dann haben wir gesagt, dass sie so ist und dass wir sie prima finden, so wie sie ist. Das hat blöde Sprüche und Kritik sofort abgestellt.

Ich würde mich jetzt also nicht anfangen zu fragen, ob Dein Kind von morgens bis abends "normal", also schön angepasst und durchschnittlich ist. Vergleiche Deine Kleine nicht mit anderen Kindern, sondern freu Dich an ihrem ganz persönlichen, eigenen Charakter. Du weißt doch als ihre Mutter eigentlich eh ganz genau, dass sie natürlich völlig in Ordnung ist, huh? ;-) Du brauchst dafür nicht ständig die Bestätigung anderer, sondern Dein Bauchgefühl reicht.

Und sei nicht enttäuscht, wenn sie wirklich auch später eher zurückhaltend bleibt. Auch solche Menschen machen völlig problemlos ihren Weg, WENN sie spüren, dass ihre Eltern sie gut finden, wie sie sind. Dann entwickeln nämlich auch solche Kinder ein starkes und gesundes Selbstwertgefühl.

Grüßle,

Bonniebee

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ganz normal

Antwort von SusanneZ am 16.11.2006, 15:06 Uhr

Bei (vor allem) sehr sensiblen Kindern ist es so frühzeitig. Und hält auch entsprechend an. Im Schnitt geht das mit 8 Monaten los und lässt im 2. Lebensjahr wieder nach. Bei sehr sensiblen Kindern beginnt es halt schon eher und sensibel wird deine Tochter auch immer bleiben - Sensibilität ist durch Genkombinationen vererbt.

Wichtig ist der Umgang mit dem Fremdeln. Das Kind sendet ganz deutlich Signale, ob es zu jemanden möchte oder nicht. Einschätzen tut es das Baby, indem es Signale der jeweiligen Fremden wahrnimmt. Fremde sollten z.B. immer erstmal von weitem Kontakt aufnehmen und auf die Signale acht nehmen. Wenn sie klar ablehnt, solltet ihr das auf keinen Fall gegen ihre Gefühle tun! Je häufiger ihr das macht, desto langsamer verschwindet das Fremdeln und desto mehr wird sie später klammern.

Im ersten Jahr reicht dem Kind eine Bezugsperson, zu der es eine sehr enge und vertrauensvolle Beziehung eingehen kann. Kind gegen dessen Willen auf den Arm eines Fremden geben, zerstört diese Vertrauensbasis, die für die weitere Entwicklung immens wichtig ist!

Auch ein zu beginnendes schreiendes Kind auf dem Arm eines anderen, ist sofort wieder von der Bezugsperson zurückzunehmen. Du vertraust der jeweiligen Person, weil du ein ganz anderes Einschätzungsvermögen hast und auch viel mehr Erfahrung und Selbstsicherheit. Das fehlt dem Baby noch und für so ein kleines Baby sind alle Personen, die nicht als Bezugsperson akzeptiert sind zum Fremdeln geeignet (habe ich jetzt mal alle als fremd bezeichnet). Wie gesagt, die einen sind sensibler die anderen weniger - deshalb manche früher und länger; andere später und kürzer.

LG

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Re: ganz normal

Antwort von schulle1608 am 16.11.2006, 19:51 Uhr

also ich möcht auch was dazu sagen bzw. mich dazu äußern wie es mir geht. ich persönlich, mag es klingen wie es will, würde mich manchmal freuen, wenn meine tochter lene (4 monate) auch mal fremdelt. ich warte irgendwie auf diese phase, aber sie kommt nicht. wisst ihr ich hab manchmal echt ein problem damit, wenn ich irgendwo rein komme sei es bei meiner schwiegermutter oder sei es bei den freundinnen meiner schwiegermutter, ich betrete dort den raum und als erstes zerren sie mir das kind aus dem arm . da wünsche ich mir wirklich immer das sie fremdelt und anfängt mit weinen, weil ich es einfach nicht will. sie sollen mich doch erstmal hinsetzen lassen, dann kann meine tochter gucken und dann kann sie jemand anderes auf dem arm nehmen. es passt sicherlich nicht zu deinem beitrag, aber ich wollt es mal erwähnen wie es mir damit geht.
danke

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Re: Fremdeln, ist das normal???????

Antwort von stetibi am 16.11.2006, 21:15 Uhr

Hallo,

ich finde das alles ganz normal.

Wie bist du (und Papa) denn selber so drauf? Ich glaube, dass liegt auch in den Genen. Mein Mann und ich sind selber Leute, die nicht gleich mit jedem auf gut-Freund machen, entsprechend ist auch unser Sohn. Und er hat auch immer phasenweise sehr gefremdelt.

Wenn er im Kindergarten sich mit im Kreis aufstellen soll um ein Liedchen zu singen wird er stinkig und streikt (anderen Kindern macht das Spaß und sie machen mit!) und dann denke ich: "Das ist MEIN Sohn!" - Ich selber habe nämlich auch keinen Draht so zuwas.

Mit beglucken hat das nichts zu tun. Ich habe eine Freundin, die ist eine ausgesprochene "Mutterglucke" (ständig schmusen, ständig Schoß, ständig "ich liebe dich so sehr" etc.) und ihre Kleine quatscht selbstbewußt mit Fremden, verhält sich tonangebend bei Gleichaltrigen ... - Weil sie (die Mutter) selbst so ein Typ ist: Hallo hier bin ich!

Akzeptier deine Kleine so wie sie ist und hilf ihr ein bißchen, indem du sie oft unter Leute kommen lässt, damit sie es schafft, auch mal zu anderen einen Bezug aufzubauen. Nicht um sie zu ändern wie sie ist, aber dann mit sie mehr Sicherheit bekommt und sich auch wohlfühlt in Gegenwart anderer.

Das wird schon,
LG, Stefanie

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bei uns auch ganz schlimm

Antwort von roma am 16.11.2006, 21:56 Uhr

Huhu!

Ich schließe mich erstmal den anderen an, ich halte das Fremdeln auch für etwas völlig Normales, und es hat mit "Beglucken" absolut nichts zu tun. Wir haben auch eine kleine Fremdelmaid zu Hause (auch seit sie ca. 3 Monate alt ist und sogar bei den Omas :-( nur nicht bei mir und meinem Mann), vielleicht kannst du mit den beiden Tips was anfangen, sie helfen uns jedenfalls ein bisschen:

Wenn ein Freund/Verwandter in unseren "Kreis" kommt (sich nähert, das Zimmer betritt, was auch immer), wird er von mir und meinem Mann sofort mit Umarmung begrüßt und quasi "als zur Familie gehörig" markiert. Natürlich nicht jeder, aber die wirklich wichtigen Personen, bei denen die "Gefahr" besteht, dass sie unsere Süße vielleicht mal nehmen "müssen", weil ich mich umziehen muss oder Ähnliches. Das lindert das Fremdeln etwas bei uns. Klappt aber auch nicht immer.

Das Kind merkt leider auch deine Anspannung. Und wenn du sie jemandem auf den Arm geben willst und selbst schon mit jeder Faser "ogottogott, gleich brüllt sie" ausstrahlst und das Geschehen misstrauisch beäugst, dann ist die Sirene vorprogrammiert, weil das Kind merkt, dass irgendwas an der Situation nicht stimmt. Wir haben unsere Süße immer "bemüht" beiläufig anderen auf den Arm gesetzt ("halt mal grad"), wenn wir das Gefühl hatten, das könnte gutgehen. Auch das klappt nicht immer, aber doch bei einigen Situationen.

Aber wie gesagt: Alle diese Maßnahmen haben wir sofort abgeblasen, wenn unsere Süße auch nur den leisesten Maunzer von sich gab. Bloß nicht übers Knie brechen.

lg - roma

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@all

Antwort von Charly-Jo am 17.11.2006, 12:54 Uhr

Vielen lieben Dank für Eure Meinungen!!!!
Klar, für mich ist meine Tochter das schönste, beste, tollste Mädchen der Welt und absolut Perfekt :=)
Ich lass mich vielleicht manchmal zu leicht verwirren mit der Meinung von anderen Leuten was jetzt "normal" sein soll und was nicht. Aber das werd ich jetzt ablegen :=)

@schulle 1608: schön, das Du mir Deine Situation geschildert hast, es geht also auch anders herum :=) Aber Deine Maus fängt bestimmt noch an mit dem fremdeln normalerweise kommt das ja eh etwas später.

@roma: Danke für Deine Tipps, hab ich bis jetzt auch so gehandhabt, hat aber nix gebracht.
Aber ich fühl mich jetzt schon etwas besser und wenn nochmal einer was sagt zeig ich einfach Eure Antworten :=)
Liebe Grüße

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