Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Melone am 20.05.2008, 15:14 Uhr

Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Hallo!

Ich habe ein ziemlich großes Problem. Meine Eltern haben mich zwar nicht unbedingt streng erzogen, aber eben immer in einem schroffen Ton und mit Schreien etc. Bei uns war es immer sehr laut zuhause und meine Eltern haben sich auch vor mir und meiner Schwester gestritten. Nun ist es so, dass es mir bei meiner Tochter (18 Mon.) genauso geht. Ich bin sehr schnell auf 180 wenn sie nicht so "funktioniert" wie ich es gerne hätte. Ich hasse mich dafür selbst! Wenn ich abends im Bett liege und über den Tag nachdenke ist mir nur noch zum heulen. Ich wollte alles anders machen als meine Eltern, weil ich es immer gehasst habe, wie sie mit mir umgegangen sind. Sie hatten auch immer besseres zu tun als mal intensiv mit mir zu spielen. Wir wohnen jetzt auch immer noch im selben Haus, aber komischerweise sind sie zu meiner Tochter ganz anders, naja, ab und zu schreit meine Mutter auch mit ihr, aber sehr sehr selten. Aber wieso übertrage ICH die Erziehung meienr Eltern auf meine kleine Tochter? Ich lieb sie doch total und will sie nicht immer anschreien! Ich hab schon soviel versucht mich zu ändern, aber es klappt nicht. Mein Hass auf mich selbst wird dadurch auch immer mehr und ich werde immer unzufriedener mit meinem Leben. Es ist einfach alles nur noch zum Heulen! Könnt ihr mir vielleicht nen Tipp geben, was ich tun kann? Ich möchte so gerne alles anders machen als meine Eltern, aber wie kann ich das schaffen? Bis zehn zählen und so funktioniert nicht. Mir fällt es immer erst später auf, wenn ich was falsch gemacht habe. Ich lieb doch meine süße Maus so sehr! Wieso bin ich so zu ihr??? Helft mir bitte!

LG
Melone

 
17 Antworten:

Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von Neniel am 20.05.2008, 15:36 Uhr

Hm, schwierig.
Wie schafft man es sich zu ändern, wenn man selbst merkt das es nicht geht? Also ich habe mir auch vorgenommen vieles anders zu machen als meine Eltern. Mit dem Ergebnis, dass ich manchmal extrem pingelig bin was meinen Sohn betrifft. Ich les mir jedes Lebensmittel durch bevor ich es kaufe, er bekommt nur Bio-Sachen und keine Lebensmittel mit Zuckerzusatz im ersten Lebensjahr und das ziehe ich konsequemt durch und habe auch meinen Eltern Regeln gesetzt im Umgang mit mir und meinem Sohn, was zur Zeit ganz gut funktioniert. Naja, wohl auch nur zur Zeit...
Bei uns wurde früher auch viel rumgeschrien. Hatte das mal unter "Unmögliche Großeltern" reingesetzt und auch ich merke, dass ich manchmal an meine Grenzen komme und mich abends frage wie der Tag nur so mies werden konnte. Meine Eltern gehen mit meinem Sohn auch völlig anders um. Sie sehen ihn auch nicht oft, was auch besser ist. Was kann ich dir raten?....Lass den Kopf nicht hängen, such dir ein Ventil. Ich weiß, leichter gesagt als getan. Ich schmeiss auch schon mal Kissen in die nächste Ecke und würd am liebsten alles hinschmeissen. Man versucht seinem Kind eine Gute Mutter zu sein, alles richtig, alles Perfekt zu machen, damit man auch ja nicht dumm angesehen wird und wenn man dann feststellt das alles nicht so funktioniert wirft es einen aus der Bahn und es wird einem bewusst wie unzfrieden man eigentlich ist. Und ich glaube genau DAS ist es. Diese eigene Unzufriedenheit. Was fehlt ist Gelassenheit...aber komm da erstmal dran, wenn wieder alles schief läuft. Also einen wirklich guten Rat kann ich dir leider auch nicht geben. Tut mir wirklich leid. Versuch ruhig zu bleiben, such dir ein Ventil, schmeiss von mir aus auch Kissen in die Ecke. Es ist ein harter Kampf den man manchmal mit sich selbst zu führen hat. Du schaffst das. Und du liebst dein Kind. Sei mit dir selbst konsequent aber sei auch nicht so hart zu dir selbst. Du bist auch nur ein Mensch.
Liebe Grüße, viel Geduld und Kraft.

Neniel

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von hummelchen74 am 20.05.2008, 15:47 Uhr

So geht es mir auch immer wieder. Ich nehme mir jeden Abend vor, ruhiger mit den Kindern umzugehen. Leider nicht immer mit Erfolg! Bei uns zu Hause war es auch so, der Ton war relativ rauh, ich glaub das war auch so der Erziehungsstil in der Zeit. Also nicht das sie nicht Liebevoll waren meine Eltern, aber es wurde recht schnell geschmipft und ich bin leider nicht anders. Ich denke es liegt einfach daran, daß wir auch so erzogen wurden.
Inzwischen versuch ich immer bevor ich anfange zu schmipfen darüber nachzudenken, wie es anders regeln könnte und sag mir immer, daß es so auch nicht besser wird. Es klappt ganz gut, ich bin deutlich ruhiger geworden.
Manchmal hilft auch mal ein Bladrian-Tee ;-)
lg

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von Janeway am 20.05.2008, 16:10 Uhr

Daran, dass du im Grunde gegen deinen eigenen Willen so handelst, wie deine Eltern, also einfach nicht aus deiner Haut kannst, sieht man, wie massiv unsere Erziehung uns prägt. Und umgekehrt auch wieder, in welcher Verantwortung wir stehen.

Mir geht es genauso, ich ertappe ich leider oft bei Dingen, die meine Eltern genauso gesagt/getan haben, und die mich als Kind ziemlich verletzt haben.

Ich denke, der erste Schritt ist, sich dessen bewusst zu sein. Der zweite, dass man sich, wenn einem klar wird, was man getan hat, bei seinem Kind entschuldigt. Verbal und mit einer Extra-Kuschelrunde oder einem Extra-Spiel.

Und dann kann man, wenn das Kind abends im Bett ist, in aller Ruhe überlegen, was in der Situation passiert ist. Was hat mein Verhalten ausgelöst?
Was wäre stattdessen die richtige Reaktion gewesen? Was kann ich tun, um beim nächstenmal besser (nicht perfekt....das wird eh nix!) reagieren zu können?
Idealerweise besprichst du das gemeinsam mit deinem Mann.

Ein Grund für Selbsthass ist das aber wirklich nicht!
Sondern eine wunderbare Chance, durch die Liebe zu unseren Kindern unsere alten Veletztzungen aufarbeiten und heilen lassen zu können.

Meine Eltern sind zu meiner Tochter übrigens auch anders als zu mir damals....mich freut das, und es trägt eindeutig zur Verbesserung der Beziehung zwischen meinen Eltern und mir bei. Und ich werde auch großmütiger gegenüber den Fehlern meiner Eltern- wie kann ich wissen, wie sie dazu kamen?

Gruß J.

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von mama1205 am 20.05.2008, 19:49 Uhr

hallo,
kurz und knapp: mir ging genau so (mit dem Unterschied, dass meine Eltern meines Wissens nach nichts falsches getan haben): ich habe mein Kind auch ständig angebrüllt wenn er nicht so "funktioniert" wie ich es gerne hätte...und...dann Abends geweint..Schreib dir die Situationen auf wo du so reagierst (Z.b. Essen, schlafengehen, Zähne putzen und so weiter)...Und dann Abends noch mal - durch gehen - was war falsch was gut, immer sich loben wenn was gut verlaufen ist..-dann ist es viel einfacher solche Situationen zu erkennen und die zu verstehen..
Alles Gute!!

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von nagchampa am 20.05.2008, 22:21 Uhr

Weißt du was bei uns zu Hause los war? Meine Eltern haben sich scheiden gelassen. Das einzige woran ich mich erinnern kann, wenn ich an beide denke ist ein gigantischer Streit, der damit endete, dass Mama mit meiner Schwester und mir heulend im Bad saß. Und ich wollte unbedingt zu Papa. Und durfte nicht. Da war ich 2 oder nicht ganz drei. Dann sinde wir zu meiner Oma gezogen. Mama hatte eine nervliche ERkrankung. Feiertage waren Stress pur, da flogen schon mal Kuchen durch die Stube. Gebrüllt wurde auch.

Der erste Schritt zur besserung ists chon man die Reflexion. Ein nächster Schritt ist, dass du Ziele hast wo es hin gehen soll. Hast du positive Vorbilder? Setz dir positive Ziele. Negative Ziele sind zB "Ich will nicht mehr schreien". Wenn du es positiv formulienen willst, musst du es besser durchdenken. Beispielsweise: Wenn meine Tochter das nächste Mal beim Essen trödelt und wieder die Tasse umwirft, atme ich erst einmal tief durch und denke mir, was solls, war doch nur Tee. Aufwischen und fertig ist. Wichtig ist, dass du lernst dich zu beobachten. Warum wirst du wütend?
Bist du unzufrieden, gestresst? Wut und agressionen sind sekundäre Gefühlsausbrüche. Darunter liegen einige andere verborgen. Enttäuschung beispielsweise. Viele Frauen haben nicht gelernt eigene Bedürfnisse zuzulassen. Sie mussten die lieben braven Mädchen sein. So wurden ihre wahren Gefühle unterdrückt. Die Wut der Frauen ist echt gigantisch.

Lehrne eigene Bedürfnisse zu sehen und zu äußern. Zu Äußern heißt nicht automatisch, dass sie erfüllt werden. Das musst du bedenken. Lerne Kompromisse zu suchen und zu finden. Auch mit deinen Kindern.

Ich kann dir sagen, dass Verändern von so alten Gewohnheiten ist schwer und dauert. Durchzogen ist der Prozeß von Rückschlägen, die dich aber nicht aus der Bahn werfen sollten.

Falls du mal wieder ungerecht zu deinen Kindern sein solltest oder deinem Mann. Steh dazu und entschuldige dich. Das ist wichtig. Spiele es nicht herunter oder tu als wären die anderen an deinem Schreianfall schuld. Nein, sind sie nicht. DU, einzig DU bist für deine Gefühle verantwortlich.


Suse

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von Melone am 20.05.2008, 22:58 Uhr

Ich danke euch vielmals und ihr habt alle so recht. Ich selbst bin unzufrieden damit, dass ich seit der Geburt meiner Tochter kaum noch Freunde habe, wo ich mal hin kann. Ich hocke fast täglich hier in unserem Kuhdorf und weiß nix mit mir und meiner Kleinen anzufangen. Es ist nur dieser Punkt, der mich stresst. Wenn ich morgens aufstehe mit meiner Kleinen krieg ich schon die Krise weil ich nicht weiß, was wir den ganzen Tag über machen sollen. Da fängts halt schon an. Und somit ist der ganze Tag schon dahin. Ich muss wirklich mal schauen, wie ich genau dieses Problem lösen kann. Aber nach ner Lösung suche ich schon lange.

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von Neniel am 20.05.2008, 23:22 Uhr

Ja, so geht mir das manchmal auch. Eigentlich oft. Also das ich nichts weiß mit mir anzufangen, obwohl ich zu hause wirklich Arbeit genug habe. Auch ich wohne aufm Dorf, zumindest seit einem Jahr. Ist schon ein Unterschied wenn man aus ner Großstadt kommt. Ich geh jeden Tag mit meinem Sohn raus und teile mir meine Einkäufe so ein das ich jeden Tag irgendwas hole und wenn ich nur für Windeln extra losgehe. Hauptsache ich habe einen Grund rauszugehen. Wenn unser Dorf das Gleiche wäre oder in der Nähe würd ich ja sagen "Lass uns zusammen rausgehen", denn auch ich hab hier eigentlich niemanden. Das macht schon unzufrieden. Ich versteh dich da gut.
Sicher, zu hause ist immer was zu tun, aber mal ganz ehrlich...niemand wird zufriedener wenn er tagaus tagein immer den selben Kram putzt. Irgendwo hat man ja auch noch ein Leben. Manchmal denke ich, ich habe meine eigene Persönlichkeit soweit runterreduzieren müssen durch meinem Umzug auf´s Land und die Geburt meines Sohnes, der ein Wunschkind war, dass ich statt am Leben teilhabende Frau nur noch "Mama" und Putzfrau bin. Geht dir das auch so? Mann kann nicht immer so aus sich heraus wie man es gerne möchte und eigene Schwächen einzugestehen fällt schwer. Gut, mein Sohn ist jetzt erst 8 Monate alt, aber auch er benimmt sich nicht immer so wie er soll (oder wie ich eben gerne hätte) und man hat etwas Angst vor den Blicken wenn man mal schimpfen muss, so als wenn alle gleich mit dem Finger auf dich zeigen und ein wütender Mob dir "Rabenmutter" hinterherruft.
Mutter zu sein bedeutet eine enorme Verantwortung zu tragen, eine vor der ich manchmal Angst habe und ich denke, die Leute, die keine Kinder haben können das nicht nachvollziehen. Also wie du hier gemerkt hast, jeder versteht dich, jeder kennt das irgendwo selbst. Du schaffst das schon. Das wird schon werden.
LG

Neniel

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Besteht wirklich keine Möglichkeit dass Dich Freunde besuchen?

Antwort von Stryla am 21.05.2008, 9:28 Uhr

Ich kann Dich da verstehen. Alleine ohne Freunde, weit ab vom Schuss und vielleicht noch beobachtet unter Argussaugen, da "die Neue" von den anderen Dorfbewohnern.

Ich bin auch etwas ausserhalt hingezogen, die nächsten 2 Grossstädte Stadt sind aber mit 20 Minuten und 30 Minuten Autofahrt erreichbar, sodass ich natürlich abends oft weg bin, aber auch tagsübner viele Freunde vorbeikommen oder ich zu Ihnen und wir mit Kind was gemeinsam machen. Wie weit wohnen denn Deine Freunde weg? Haben die wirklich keine Chance bei Dir vorbeizukomen? Du würdest Speis und Trank bereithalten, dann passt das schon. Dann könntet ihr zusammen mit Kind zum Spielplatz, Schwimmen, etc und die Welt sieht anders aus. Tut auch dem Kind gut andere Leute um sich zu haben. Meiner blüht richtig auf, wenn Besuch da ist ( und wehe er wird nicht beachtet:-)). Klar , Mama muss dabei sein, aber der spielt mit den Leuten und ist sichtlich erfreut über Abwechslung. Wenns gar nicht geht, musst Du wohl über andere Mütter kontakt herstellen oder Nachbarn wobei ich mir vorstellen kann, dass das nicht ganz einfach ist. Du Arme. Versuch Dir jeden Tag vorzunehmen lieb zu Deinem Kind zu sein und entschuldige Dich, wenns daneben geht. Du bist auch nur ein Mensch. Vielleicht hilft folgendes, weiss aber nicht, ob Du der Typ dafür bist. Stell Dich einfach drauf ein, jetzt ist Kid-Time. Mach nur das Nötigste im Haus, versuche in die Welt Deines Kindes zu tauchen. Wenn er dann schläft mittags, tue was für Dich, lesen, telefonieren, Fernseh schauen.Abend wenn er schläft geniesse die Zeit mit Deinem Mann. Am könnt ihr Euch ja aufteilen. Samstag ist massgeblich Papa-Tag,d.h. Du schläfst aus, spielst mit Kind, kannst Dich aber auch zum Brunch mit ner Freundin treffen.Am Besten bei ihr ( raus aus dem Dorf) und erst abends wiederkommen. Am Sonntag kann er ausschlafen, allderings soll der aufs Kind aufpassen, während Du den haushalt gründlich machst, oder noch besser, er macht den Haushalt, und er hat die Chance Freunde zu treffen. Vielleicht sogar einzuladen zu Euch.

Sind nur Tipps. Denn Kontakt zu anderen brauchst nicht nur Du sondern auch Dein Kind. Sonst quengelt es vor langweile. Im ersten LJ kein Problem, aber im zweiten so mit 17 Monaten kommt auf jeden Fall das Bedürfnis nach Abwechslung auf.

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von koesti am 21.05.2008, 9:52 Uhr

Wie die anderen schon geschrieben haben, solange Du mit Deinem Leben nicht zufrieden bist, kannst Du auch nicht gelassen und fröhlich mit Deinem Kind umgehen.
Versuch irgendwelche Krabbelgruppen oder zumindest andere Mamas mit Kindern zu finden, die Du treffen kannst - und wenn Du dafür eine halbe Stunde oder länger im Auto/Bus/Zug sitzen musst. Das Kind muss nicht immer pünktlich im Bett sein und der Mittagsschlaf kann auch mal auf einem fremden Sofa/im KiWa stattfinden.

Und nimm Dir am Abend schon was für den nächsten Tag vor, dann überfällt Dich der Tag nicht so.
Oder überlege Dir, was Du selbst gerne machen würdest (wenn kein Kind dabei wäre), manches kann man auch mit Kind noch gut machen.

Gibt es bei Euch auf dem Dort gar keine Krabbelgruppen/Babyschwimmen/Mutter-Kind-Turnen/Pekip-Gruppen?

LG, koesti

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Re: Besteht wirklich keine Möglichkeit dass Dich Freunde besuchen?

Antwort von Neniel am 21.05.2008, 11:11 Uhr

Galt dein Beitrag jetzt mir oder Melone?
Naja, eigentlich ist das Problem ja ähnlich.
Die nächste Großstadt ist auch bei mir 30 Minuten entfernt, nur habe ich keinen Führerschein und eine funktionierende Busverbindung gibt es hier nicht. Und Freunde? Der eine wohnt in Kiel, die anderen in NRW, wo ich ursprünglich herkomme, so wie meine Familie auch. Da liegen 370 km zwischen (lebe jetzt in Baden-Württemberg), also fallen Besuche da auch flach.
Mit Nachbarn oder anderen hier kann ich mich schlecht anfreunden, weil es da ein Problem gibt. Ich hab hier im Ort, so kommt es mir vor, soetwas wie eine "Sonderstellung" die ich eigentlich gar nicht will.
"Frau vom Chef". Nils´ Vater ist der Juniorchef im Unternehmen seines Vaters und es gibt etliche hier aus dem Ort die da arbeiten. Ich werd von, mir völlg Fremden ständig gegrüsst und weiß nichtmal wie ich mich da verhalten soll. So viele kennen mich, aber ich kenn keinen. Meine Familie seh ich nur alle 6 Wochen von Freitagsabends bis Sonntagsmittags. Ne Krabbelgruppe scheint es hier nicht zu geben und ordentlich einkaufen kann man auch nicht. Wohl auch ein Grund warum ich mich so darüber aufgeregt hab das mir meine Mutter ständig Sachen vor der Nase wegkaufte die ich für meinen Sohn so gerne holen wollte. Ich freu mich jedesmal riesig wenn ich die Möglichkeit habe mal in ner Stadt einzukaufen, da wo´s Leute gibt, sowas wie Zivilisation und dann schnappt sie mir meine Freude damit weg. Auch nich so schön.
Mit Argusaugen werd ich hier wirklich beobachtet. Ich bin die, die mit dem Sohn vom Juniorchef täglich spazieren geht, die, die man lieber höflich grüßt. Da wird erwartet, so kommt es mir vor, dass ich mir keine Fehler leisten darf. Das mein Sohn immer lieb ist, das ich für alles sofort eine Lösung parat habe. Letztens hatte ich mit meinem Sohn einen kleinen Kampf vor der Haustür. Wir wollten spazieren, ich wollte sein Sonnenschirmchen am Buggy befestigen und er wollte aber lieber seine Fnger zwischen die Klemme pulen. Also hin und her. Zigmal Nein, auch wenn er das jetzt noch nicht versteht, er wurde wütend, es wurde lauter, sein Vater kam dann auch runter und meinte "Euch hört man ja durch´s ganze Haus" und auch in unserer Strasse und im Haus wohnen Leute aus dem Geschäft. Tja, was soll ich machen? Läuft eben nicht immer alles glatt und leise ab.
Für jeden Besuch bei Freunden oder Familie muss man gleich da schlafen und das nervt auch, wenn man ständig wirklich alles mitschlörren muss, denn die anderen Großeltern wohnen auch etwas über ne Stunde weg. Wie´s hier im Winter ist kann man sich vorstellen, denke ich. Hm, da find mal ne Lösung. Deshalb kann ich Melone so gut verstehen.
LG

Neniel

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von Janeway am 21.05.2008, 11:21 Uhr

Na, wenns das ist, was dich stresst, brauchst du etwas Programm.

Krabbelgruppen gibt es doch eigentlich überall? Und sonst kannst du vielleicht eine gründen?

Vielleicht findest du Baby/Kleinkind-Kurse in akzeptabler Nähe.

An den dann noch freien Tagen, kannst du dir selbst ein Programm zusammenstellen: Ein bestimmter Spielplatz, ein ausgedehnter Waldspaziergang, etc.

Den Rest des Tages kannst du dir mit deinem Kind selbst strukturieren.

Basteln, malen, singen, Bücher angucken, das kann man alles nicht nur einfach so machen, sondern auch nach einem festen Rhythmus. Ersetzt keine Sozialkontakte aber du weißt, was du den Tag über machen kannst.

Und vielleicht kannste ja abends mit deinen Freunden telefonieren?

Gruß J.

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von Melone am 21.05.2008, 12:13 Uhr

Also meine Freunde wohnen alle über 100 km weit weg und da mal hinzufahren, ist immer eine größere Aktion mit Übernachten etc. Hier im Dorf gibt es niemanden, mit dem ich was zu tun habe, ja meine Tochter ist sogar die Einzige in ihrem Jahrgang. Hier wohnen auch nur knapp 190 Leute, es gibt nichts hier, kein Café, nix zum Einkaufen, keine Krabbelgruppe etc. noch net mal in Nachbarorten. Mein Mann arbeitet Schicht und braucht das Auto. Die Busverbindung hier ist auch das Allerletzte. Wir wohnen hier bei meinen Eltern und ich wohne hier schon seit meiner Kindheit. Trotzdem fühle ich mich unwohl hier, denn ich kenne die Leute auch nur als Lästermäuler. Meine Eltern bestehen dann immer drauf, dass wir mit zur Kirmes gehen, der Kleinen zuliebe. Aber ganz ehrlich, ich will mit diesen Leuten hier auch nix zu tun haben. Was soll ich denn bei den Lästermäulern auf der Kirmes??? Der Grund warum wir hier bleiben? 1.Mein Mann hat nun zum ersten Mal ne feste Arbeitsstelle gefunden für langfristig.
2. Wir wohnen im ersten Stock meiner Eltern und vom Haus und Garten her ist alles wunderschön.
3. Wir zahlen viel weniger Miete als woanders.
4. Meine Eltern übernehmen auch mal kurzfristig die Kinderbetreuung
5. Meine Kleine liebt ihre Großeltern über alles und ich möchte sie ungern da rausreißen.
6. Irgendwann wird dieses Haus uns gehören.

Ja, das sind halt meine Gründe. Andernfalls wären wir schon lange weg hier. Muss man denn gezwungenermaßen mit den Leuten Dorf was zu tun haben? Reicht es denn nicht, wenn die Kleine später mal in den KiGa geht (Nachbarort) mit ihren Freunden dort?
Oder wird mein Kind dann später hier auch als Außenseiter gelten? Davor hab ich auch Angst.
Was meine anderen Freunde angeht: die haben alle keine Kinder und kapieren nicht, dass es nun anders läuft bei mir, dass ich nimmer so spontan sein kann und auch tagsüber nicht einfach so mal Inliner fahren kann usw. Außerdem hab ich festgestellt, dass wir nun ganz unterschiedliche Interessen haben und alles nicht mehr so funktioniert wie vorher. Irgendwie können sie alle nicht mit Kindern, wissen aber alles besser und sind beleidigt wenn ich nicht gleich springe wenn sie rufen oder meine Tochter mal zu ihnen mitnehmen will.
Ist alles total schwierig. Für meinen Mann sogar noch mehr, denn er kommt aus der Stadt und wird hier auch nicht wirklich von den Leuten akzeptiert. Zu meinen Schwiegis können wir auch net mal fahren, auch wenn sie in der Nähe wohnen, denn die behandeln uns ja auch nicht gerade nett.

Sorry, schon wieder so lang. Ach ich könnt Romane schreiben.

LG
Melone

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von Neniel am 21.05.2008, 13:07 Uhr

Dann lebst du genauso im Exil wie ich. Sag mal...wo ist dein Dorf? ;o)

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@Neniel

Antwort von Melone am 21.05.2008, 13:59 Uhr

Hallo,
die Frage würde ich dir lieber per Email beantworten.

LG
Melone

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Re: @Neniel

Antwort von Neniel am 21.05.2008, 14:18 Uhr

Auch kein Problem. Dann tu´s ;o)

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@Melone

Antwort von Neniel am 21.05.2008, 14:19 Uhr

ceredea@gmx.de

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Re: Erziehungsproblem!!! Bitte um Hilfe!!!

Antwort von murmeldrach2 am 23.05.2008, 9:43 Uhr

Hallo Melone,

es ist schon erstaunlich, wie viel wir Frauen zurückstecken können. Da bist Du kreuzunglücklich in Deiner Umgebung, und alles, worum Du Dich sorgst, ist, dass Du nicht so für Deine Tochter da bist, wie Du es gerne wärst.

Ich verstehe Deine Vorbehalte Deinem Wohnort gegenüber. Aber bei Deiner Auflistung von Gründen, weshalb Du dort wohnst, klingt es, als würdest Du da sehr lange bleiben. Das Haus wird irgendwann Euch gehören? Dann bleibst Du vielleicht für immer dort. Hast Du Dir das schon mal klar gemacht?

Aus meiner Sicht hast Du zwei Möglichkeiten: Du schießt all Deine 6 Gründe in den Wind und gehst dort weg. Oder Du siehst ein, dass Du Dich mit der Situation arrangieren musst.

Aus meiner Sicht haben Deine Eltern recht. Du solltest Dich mehr unters Volk mischen. Auch in einem kleinen Dorf können nicht NUR Idioten wohnen, da gibt es bestimmt auch mindestens einen netten Menschen. Geh den suchen!

Und wenn es ihn doch nicht gibt, weißt Du, woran Du bist. Dann solltest Du Dir noch mal gründlich mit Deinem Mann zusammen überlegen, ob diese 6 Gründe wirklich so wichtig sind, dass Du das alles in Kauf nimmst.

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