zurück| Geschrieben von aschenbloedel am 14.04.2021, 13:55 Uhr |
Ergotherapie
Hallo zusammen
Unser Sohn (fast 6) geht nunmehr seit 5 Wochen zur ergotherapie womit ich auch kein Problem habe und im großen und ganzen zufrieden bin.
Der Kindergarten hatte uns dazu geraten da er Verhaltensauffälligkeiten bezogen auf Konzentration und Folgsamkeit aufweist.
Sind jetzt noch beim spz und adhs ist in Abklärung.
So weit so gut.
Jetzt zum eigentlichen Problem:
Gestern Abend 19:00 weigerte er sich rein zu kommen.
Ging soweit dass er abgehauen ist und wir ihn dann nach dem reinkommen direkt unter die Dusche und ins Bett gesteckt haben.
Hab das Problem heute bei der ergo angesprochen.
Diese meinte dann dass man bei solch einem Verhalten knallhart sein muss.
Ab ins Bett ohne gutenachtkuss ohne kuscheln etc.
Damit tu ich mir wahnsinnig schwer.
Klar Konsequenzen müssen sein (20 Minuten fernsehen ist gestern Abend dann gestrichen worden) aber liebesentzug?
Finde den Spruch: liebe mich am meisten wenn ich es am wenigsten verdiene so toll von der Aussage her.
Ich will ihm ja nicht vermitteln dass ich ihn als mensch nicht mag sondern nur sein Verhalten nicht.
Habt ihr da Tipps wie ich das anders lösen kann ohne ihm das Gefühl zu geben nicht richtig zu sein?
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Re: Ergotherapie
Antwort von Caot am 14.04.2021, 14:39 Uhr
Was für eine genaue Empfehlung war das denn?
Liebesentzug? Das kann ich mir gar nicht vorstellen!
Wenn das der Vorschlag war finde ich ihn etwas kurios. Das man für‘s abhauen nicht belohnt wird, ist klar. Aber als Konsequenz das Kind knallhart ins Bett schupsen? Finde ich fragwürdig.
Nun, ich wäre sauer, wenn meine Kinder abhauen würden. Ganz klar. Da würde ich auch so manches lieb gewordene Abendritual Ritual sein lassen. Aber Liebesentzug gäbe es bei mir nie. Vor allem würde ich mich erklären. Kind, ich bin heute Mega sauer, weil ich mir große Sorgen um dich gemacht habe. Ich kann Dir heute kein Buch vorlesen. Aber ich geb Dir einen Kuss und wünsch dir gute Nacht. So würde ich es machen.
Re: Ergotherapie
Antwort von cube am 14.04.2021, 15:39 Uhr
Ersetze "knallhart" durch "konsequent".
Aber du musst ihm die Konsequenzen halt auch vorher mitteilen ;-)
Sprich: wenn du zu spät reinkommst, ist halt leider keine Zeit mehr für Vorlesen oä.
Wenn ich richtig sauer bin, habe ich natürlich auch nicht wirklich Lust auf kuschelpuschel als wenn nix wäre - einen Gute-Nacht-Kuss und die Träum was schönes-Wünsche gibt es aber dennoch. Denn für mich ist ganz klar: auch wenn ich sauer bin, liebe ich mein Kind. Immer. Das darf/soll es wissen.
Also nein, mit solchen Dingen wie Liebesentzug und dann zB das Ins Bett bringen komplett streichen würde ich keinesfalls machen.
Außerdem soll die Konsequenz ja nach Möglichkeit zum "Vergehen" passen. Also auch zur Strafe ins Bett schicken obwohl es erst 6 Uhr ist, passt nicht und ist halt Strafe, aber keine Konsequenz aus der er irgendetwas lernen würde.
Klar gibt es Kinder, die sagen "jau, dann lesen wir halt nix mehr" :-) Da muss man schon ein bisschen gucken, wie man sein Kind packen kann. Ist bei uns manchmal auch eben "wenn xy nicht läuft/nicht gemacht wird, gibt es auch keine Medien". Die gibt´s halt erst, wenn xy gemacht wurde oder sich wieder an Regel xy gehalten wurde.
Ist aber eher selten der Fall und betrifft dann eher so etwas wie HA´s machen - also Aufgaben, die erst erledigt werden müssen bevor der Spaß los gehen kann.
Sag ihm doch einfach, dass du das Verhalten nicht ok findest. Frage ihn mal, wie er es umgekehrt finden würde, wenn du eine Absprache nicht einhältst. ZB Versprechen, heute zum Spielplatz zu gehen und du würdest einfach sagen "nö, mach ich doch nicht".
Evt. wird er spontan natürlich sagen "ist mir wurscht" (bloß nicht klein beigeben ;-) - aber tatsächlich bleibt es doch hängen als etwas, über das die Kids schon nachdenken.
Re: Ergotherapie
Antwort von Monroe am 14.04.2021, 20:00 Uhr
Wie ist denn eure Kommunikation? Sagt ihr vorher an wie weit er gehen kann und was darauf als Konsequenz folgt?
Ich weiß nicht genau wie ich mir die Situation vorstellen kann. War er im Garten und ist dann aus diesem weggelaufen? Wie hast du denn versucht ihn rein zu holen?
Re: Ergotherapie
Antwort von aschenbloedel am 14.04.2021, 20:21 Uhr
War bei uns im Garten. Hab ihm um viertel vor 7 gesagt wenn die Glocken leuten kommst du bitte rein.
Bin dann um 7 raus um ihn reinzubitten.
Der 9 jährige Nachbarssohn war auch noch draußen und hat ihn angestachelt weg zu laufen. Ich also nochmal gesagt räum dein Zeug auf und komm.
Dann ist er abgehauen (zu den Nachbarn hinters Haus)
Wir haben dann Türen zugesperrt und gewartet bis er von sich aus kam.
Nach ein paar Minuten rein gelassen und gesagt dass er nächstes Mal länger in der Kälte sitzen muss.
Dann unter die Dusche und ab ins Bett.
Er hat auch getobt und sich beschwert.
Was mich halt so ein bisschen stutzig macht ist das man ihn nach Ansicht der Therapeutin nächstes Mal ohne groß Gerede und gute Nacht sagen einfach ins Bett stecken soll.
Aber ich habe immer noch die Auffassung dass er aus einer Situation nur lernen kann wenn man diese bespricht.
Oder macht man das erst besser am nächsten Tag wenn die Gemüter sich beruhigt haben.
Bringt das dann noch was?
Strafen sollen ja auch direkt "treffen" und nicht zb montags bei Fehlverhalten damit strafen dass Sonntags nicht in den Zoo gefahren wird o.ä.
Bin momentan einfach mit meinem Latein am Ende und habe nur noch das Gefühl in der Erziehung alles falsch zu machen.
Er kann super lieb sein und total gut mit unserer Familie umgehen und auskommen aber im Moment bringt er uns echt an die Grenzen des ertragbaren.
Wir waren jetzt auch 14 Tage in Quarantäne und da haben die Nerven gut gelitten
Re: Ergotherapie
Antwort von Ivdazo am 14.04.2021, 20:56 Uhr
Sag mal, wenn du mal abhaust, aus welchem Grund auch immer, wie lange lässt dein Mann dich in der Kälte stehen?
Wieso regst du dich überhaupt über den Vorschlag von Liebesentzug auf? Wie nennst du denn das Aussperren? Für mich heißt es "Du bist hier nicht willkommen, du bist hier nicht zu Hause." Hast du einen anderen Standpunkt?
Re: Ergotherapie
Antwort von Baerchie90 am 14.04.2021, 22:11 Uhr
Ich würde das Bett generell nicht als Strafe, Konsequenz oder wie auch immer ihr es nennen möchtet, nutzen.
Wir hatten es im letzten Sommer einmal, dass Sohnemann (8 / entwicklungsverzögert) draußen ohne Bescheid zu geben davon gelaufen ist, vermutlich ist er einfach einem Schmetterling hinterhergedackelt und hat sich anschließend von anderen Dingen ablenken lassen und dann auch die Zeit vergessen.
Als wir ihn nach einer größeren Suche gefunden haben, hab ich ihn einfach nur umarmt und gesagt, dass ich mir Sorgen gemacht habe und dann sind wir zu zweit rein gegangen. Damit war das Thema in dem Moment durch.
Als Konsequenz (eher für mich) durfte er die nächste Zeit nicht mehr alleine raus, sondern wieder nur unter Aufsicht, bis ich wieder genug Vertrauen hatte, dass er sich an Absprachen halten kann. 
Ihn zu bestrafen oder gar auszusperren, kam mir so gar nicht in den Sinn.
Vermutlich würde ich mir auch eine andere Ergotherapeutin suchen, eine, mit der ich eher auf einer Wellenlänge bin und dessen Ratschläge ich dann auch guten Gewissens umsetzen kann.
Wir hatten schon diverse Therapeuten, umzugsbedingt mussten wir einige Male wechseln, manchmal passte es aber auch einfach menschlich nicht.
Re: Ergotherapie
Antwort von aschenbloedel am 15.04.2021, 8:04 Uhr
Guten Morgen
Danke für die zahlreichen Antworten.
Der Tenor ist bei allen gleich.
Konsequenzen ja aber im Verhältnis zum vergehen.
So sehe ich das auch.
Zur Erklärung mit der Tür:
Da wir keinen Klick in der Tür haben sperren wir diese abends immer zu wenn wir das zu Bett gehen einleiten da wir auf der oberer Etage nicht mitbekommen wenn unten jemanden rein käme.
Das weiß er auch und deswegen war die Tür schon zu da die kleine Schwester schon bettfertig gemacht wurde.
Es war also keine Handlung die nicht auch ohne sein weglaufen getätigt worden wäre.
Danke für eure Hilfe und bleibt alle gesund
Re: Ergotherapie
Antwort von pauline-maus am 15.04.2021, 8:35 Uhr
nur weil ihr ergo für euren sohn in anspruch nehmt , heisst es ja nicht , dass ihr das denken und fühlen aufgeben müßt;)
auch hier gab und gibt es dinge , die mich irre machen beim kind. ich sauer reagiere und das auch so spüren lasse.
das mir dann in bestimmten situationen bnicht nach extra liebkosung ist ,ist klar .
das kind versteht dann auch warum das so ist ,ohne auch nur annähernd auf den gedanken zu kommen , es wird nicht mehr geliebt.
bitte nicht immer alles 1:1 umsetzen ,was irgendwer als erziehungstip raushaut.
anhören , darüber nachdenken , reflektieren und eigene entscheidungen treffen
Re: Ergotherapie
Antwort von Monroe am 18.04.2021, 16:37 Uhr
Oh je. Das empfinde ich persönlich als "mit Kanonen auf Spatzen schießen". Der Grund liegt auf der Hand. Er hat jetzt sehr viel Nachholbedarf an Spielkontakten. Es ist doch fast klar, dass sie abhauen, wenn sie gerade mitten im Spiel waren und dann einer rein soll. Sie wollten gerne noch weiterspielen. Du hättest ihn eher trösten sollen, weil die Verabredung vorbei sein muß, statt ihn auszusperren. Wie fühlst du dich, wenn man dich aussperrt?
Re: Ergotherapie
Antwort von kirshinka am 23.04.2021, 22:03 Uhr
Liebesentzug ist doch das Letzte!
Niemals!
Viele Tips in der ADHS Therapie basieren auf der Verhaltenstherapie - positives Verhalten belohnen (mit Aufmerksamkeit), negatives Verhalten nicht!
Wie beim Dressieren...
Aber adhs Kinder brauchen Klarheit - einen klaren Rahmen klare Grenzen - immer wieder.
Hautausschlag
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Ich möchte nicht, dass mein Kind zweisprachig aufwächst
Sie benutzen das Bett als Trampolin. Was kann ich dagegen tun?
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