Rund um die Erziehung

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Geschrieben von SusanneZ am 04.12.2006, 10:21 Uhr

Du machst es RICHTIG

Um nochmal kurz das Thema vom Aktuell aufzugreifen. Ich halte das für Blödsinn, aber im Aktuell hat es keinen Sinn darüber zu diskutieren. Da sind zu viele arbeitende Mütter, die stolz sind ihre Kinder so zeitig wie möglich in die Fremdbetreuung gegeben zu haben. Es gibt Kinder, bei denen die Vorteile den Nachteilen überwiegen, aber die meisten haben damit große Probleme. Aus ihren Beobachtungen schlussfolgern die Mütter aber falsch. Diese Kinder setzen sich zwar mehr durch, aber eben nur weil sie müssen und nicht weil sie so viel Selbstbewusstsein haben...

Und dein Vergleich mit den Naturvölkern war schon richtig. Die Kinder stillen sich von allein ab und zwar, wenn sie reif sind ohne Mama zu sein. Auch in der Natur kann ein Kind erst komplett fremdbetreut werden, wenn es abgestillt ist. Das geschieht um das 4. Lebensjahr ungefähr. Das passt auch in etwa mit den Feststellungen zur Fremdbetreuung - einige Kinder sind erst mit 4 Jahren soweit. Das zeigt auch, dass das Kind nicht ohne Mama Kontakte hat. Und genau so soll man es ja auch tun - so wie du es machst. Ab etwa 2 Jahren braucht ein Kind Kontakte zu anderen Kindern, ABER nicht ohne Mama - das kommt später.

In der Natur kann das Kind jeder Zeit zu Mama zurück, wenn es sie braucht - das geht in der Fremdbetreuung in der Grippe bei einer arbeitenden Mutter nicht. Sanfte Ablösung hilft insofern, dass das Kind zumindest in vertrauter Umgebung ohne Mama ist und eine Ersatzbezugsperson aussucht bevor es allein gelassen wird. Aber: leider ist die Ersatzbezugsperson nicht immer verfügbar, da Schichten und Urlaub - das ist dann wieder ein Problem.

Also, ich finde du machst das richtig wie du es tust: Etwas unternehmen, dabei etwas beibringen und soziale Kontakte. Mehr braucht sie auch noch nicht. Erst wenn sie zu Hause nicht mehr zu beschäftigen ist, dann kann man drüber nachdenken, ob die Vorteile in der Fremdbetreuung dann nicht überwiegen (verstärktes Lernen durch andere, Selbstbehauptung in der Gruppe, anderweitige Beschäftigung unter Gleichaltrigen, Gruppenleben). Aber ihr scheint ja so noch sehr glücklich zu sein.

Dass sie sich nicht wehrt, hängt eher mit ihrer Persönlichkeit zusammen und das Selbstbewusstsein entwickelt sich ja auch noch. Natürlich steckt hinter der Durchsetzung gegen andere Kinder auch Selbstvertrauen. Persönlichkeitsmerkmal die da reinspielen dürften sind: introvertiert oder extrovertiert, temperamentvoll oder -"arm", eher egoistisch aggressiv oder sozial. Das echte Selbstbewusstsein entwickelt sich nur durch erfolgreiche und möglichst problemlose Durchschreitung der Entwicklungsphasen. Erst mit 3-4 Jahren ist das Selbst fertig ausgebildet und das Selbstbewusstsein hat sein volles Grundgerüst. Dass fremdbetreute Kinder meist aggressiver handeln und sich mehr zur Wehr setzen, liegt wohl eher daran, dass sie MÜSSEN (denn Mama ist nicht da und Erzieher springen nicht sofort) - hat aber weniger mit mehr Selbstvertrauen zu tun. Denn das entwickelt sich wie gesagt durch die Entwicklungsphasen, die durch Fremdbetreuung nicht schneller verlaufen. Es bleibt also von meiner Seite dabei, dass eine frühe Fremdbetreuung alles in allem nicht zu mehr Selbstbewusstsein führt - eher im Gegenteil.

LG

 
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