Rund um die Erziehung

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Geschrieben von doreen_fynn am 04.04.2007, 11:41 Uhr

darf ich vorstellen ... autoritative erziehung

so, da ja hier immer nur über nicht-erziehung und die in meinen augen autoritäre erziehung (denn mehr scheinen die nicht-erzieher nicht zu kennen) diskutiert wird und mich zumindest hier keiner versteht ... möcht ich euch mal unseren erziehungsstil vorstellen - wir praktizieren den seit ca 8 jahren, seit 3 1/2 jahren bei unserem eigenen sohn - stiftung oma, opa und verwandte meint: sehr gut!!

da ich es nicht besser formulieren kann als in der folgenden quelle, kopier ich die mal hier rein ...
http://www.oekotest.de/cgi/nm/nm.cgi?doc=erz-nichtverstaerkung

Die hohe Kunst der Nichtverstärkung

Kindern gegenüber hart und konsequent zu bleiben, fällt nicht immer leicht.
Die unheilvolle Dynamik beginnt mit ganz banalen Situationen. Das Kind bettelt im Supermarkt um ein Stück Schokolade. Die Mutter sagt nein. Das Kind quengelt, die Mutter ignoriert es. Das Kind beginnt zu weinen, dann zu brüllen. Die Mutter bleibt hart. Das Kind steigert sich in einen Wutanfall. Jetzt gibt die Mutter nach und holt die Schokolade aus dem Regal. Mit ihrem Verhalten hat sie die Aggression des Kindes zugleich angeheizt und belohnt. Das Kind lernt: So bekomme ich, was ich will.

Solche Szenen spielen sich in allen Familien ab, und das ist nicht weiter dramatisch. Erst wenn sie sich ständig wiederholen, wird aus ihnen ein Strukturmuster, wird der Zwang zum Prinzip. Zwangsprozesse aber sabotieren den Gehorsam. Wenn ständig mehr Aggression nötig ist, um sich durchzusetzen, tappen Eltern und Kinder unweigerlich in die Eskalationsfalle. In manchen Familien kommt es alle fünf Minuten zum Streit. Kinder, die so aufwachsen, haben Zehntausende von Nahkämpfen hinter sich, bevor sie in den Kindergarten oder in die Schule kommen. Und sie haben Verhalten eingeübt, das außerhalb der Familie nicht toleriert wird, sondern als das gilt, was es ist: als asozial.

Nach Pattersons Ansatz reduziert sich Erziehung auf einen ganz nüchternen Kern: Wer von Kindern ein bestimmtes Benehmen erwartet, muss es durch Lob, Belohnungen und Aufmerksamkeit bekräftigen. Unerwünschtes Verhalten sollte so wenig wie möglich bestärkt werden - das ist der schwierige Part. Denn die üblichen Sanktionen wie Drohen und Schimpfen sind riskant, weil auch sie bestärken und leicht in den Zwang führen. Die hohe Kunst der Nichtverstärkung erfordert besondere Techniken wie »absichtliches Ignorieren« oder den »Stillen Stuhl«, die im Elterntraining gelernt werden.

SCHLÄGE SIND OUT
Statt sich mit Schlägen Autorität bei Kindern zu verschaffen, wenden Eltern heute zunehmend sanftere Methoden an. Wenn ihre Kinder nicht folgen, setzt es beispielsweise Fernseh- oder Ausgehverbote.

Auf diese erfreuliche Entwicklung weist eine aktuelle Studie des Familien- und Justizministeriums hin. Demnach hat sich die Zahl der Eltern halbiert, die ihren Kindern Ohrfeigen verpassen - seit 1996 auf weniger als zehn Prozent. Im selben Zeitraum sank auch der Anteil der Eltern, die kräftige Schläge auf den Po für ein geeignetes Erziehungsmittel halten: von 33 auf 26 Prozent.


Was also machen Eltern anders, deren Kinder besonders zufrieden, schulisch erfolgreich und sozial akzeptiert sind, als Eltern, deren Kindern es weniger gut geht? Forscher haben dieses Rätsel gelöst, in dem sie Familien von »Glückskindern« beobachteten: Deren Mütter und Väter erziehen anders, weil sie all dies gleichzeitig sind: zugeneigter und strikter und fördernder. Sie machen weniger Kompromisse und verstehen es, die drei entscheidenden Dimensionen der Erziehung miteinander zu vereinen: Sie schenken viel Liebe, sie setzen klare Regeln und bestehen konsequent auf deren Einhaltung. Zudem fördern sie die Persönlichkeit und Kreativität ihres Kindes.

Dieser Stil wird »autoritativ« genannt - »ein fürchterliches Wort für ein wunderbares Konzept«, sagt Laurence Steinberg von der Temple University in Philadelphia, einer der führenden Experten auf diesem Gebiet. Autoritative Mütter und Väter sind keine Übereltern. Sie reden viel und ermuntern zum Reden. Sie unterscheiden streng zwischen Verhalten und Persönlichkeit. Nie beantworten sie schlechtes Benehmen mit Angriffen auf die Person: »Du Trottel, du Versager« gehört nicht in ihr Vokabular. Zugleich verlangen sie von ihren Kindern ein hohes Maß an Kooperation und sozialen Umgangsformen.

Es ist offensichtlich diese Mischung aus Anspruch und Anteilnahme, die autoritativ erzogene Kinder lebenstüchtiger macht. Sie verfügen meist über größeres Selbstbewusstsein, sind seltener depressiv, ängstlich oder aggressiv, sie absolvieren die Schule meist ohne Probleme und konsumieren weniger Drogen. »Meines Erachtens gibt es keine einzige Studie weltweit, die ergeben hätte, dass ein anderer Erziehungsstil effektiver ist als der autoritative«, meint Laurence Steinberg. Und er zieht daraus den kühnen Schluss: »Wir wissen damit, welche Form der Erziehung Kinder am besten fördert.«

so, und jetzt zerreisst mich ... aber denkt mal vorher nach, was ihr sagt ... und bitte, liebe nicht-erzieher, die grenzen der anderen wahren ... denn auch erwachsene haben grenzen, nicht nur kinder.

lg doreen

 
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