Rund um die Erziehung

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Geschrieben von solelo am 11.04.2007, 12:38 Uhr

CC-Tagesmütter

Hallo Doreen,

CC-Tagesmütter würden versuchen, Kinder unterschiedlichsten Alters zu kriegen, damit sie nur die kleinsten tragen müssen (wenn diese überhaupt wollen). Außerdem haben nicht alle Kinder immer gleichzeitig Lust/das Bedürfnis, getragen zu werden (vor allem wenn sie nicht gleichaltrig sind).

Und wenn es nicht geht, dann geht es halt nicht. Aber es ist was anderes, wenn ein Kind weint und getragen werden möchte, und es einfach nicht getragen werden KANN, und die Tagesmutter dann *Verständnis* für weiteres "Geplärr" hat, oder wenn ein Kind weint, und es nicht getragen werden kann, und die Tagesmutter dann *kein Verständnis* für weiteren Protest seitens des Kindes/der Kinder hat und dann womöglich noch "stell dich nicht so an" sagt oder sogar, wenn ein Kind weint, und die Tagesmutter um Gottes Willen nicht tragen WILL, weil sie meint, sonst würde das Kind "verwöhnt" oder "sonst wollen alle".

Eine CC-Tagesmutter wüsste eben, dass "sonst wollen alle" eine ganz normale und gesunde Reaktion ist (vor allem in Anbetracht dessen, dass die Hauptbezugsperson, meist die Mutter, abwesend ist; bzw. in Anbetracht dessen, dass wäre die Tagesmutter sogar eine Hauptbezugsperson (geworden) das Kind nun Mal traurig sein *darf* wenn es nicht hochgehoben werden kann, weil gerade ein anderes hochgehoben wird).

Es kommt also zum Großen Maße darauf an, wie immer bei Nichterziehung, was man für eine Intention hat, wie das beim Kind ankommt, und wie man auf Protest seitens des Kindes reagiert (trotzig/Machtkampf vs. verständnisvoll/lösungsorientiert).

*Eine* Lösung wäre z.B., wenn alle Kinder "hoch" wollen, dann einfach Mal eine Pause zu machen, und mit "allen" so gut es geht im Sitzen zu kuscheln - wie gesagt, nur *eine* Lösung, genausowenig *immer* umsetzbar (z.B. weil mitten auf der Straße), wie alle anderen Lösungen, die sich Nichterzieher (möglichst gemeinsam mit den Kindern) ausdenken (wobei das "Gemeinsame" auch nur mit älteren Kindern geht).

Genauso ist nicht jedes "nein" gleich = Erziehung. Es kommt darauf an, was man für eine Absicht hat ("es soll lernen das..." vs. "es geht jetzt einfach nicht"), und üblicherweise zeigen Nichterzieher auch einfach Verständnis für den Protest des Kindes bei einem Nein.

Man stelle sich vor, man wäre abhängig von einem Riesen, und dieser hätte die Macht zu entscheiden, was man zu tun hat, jederzeit, jederorts, sei es willkürlich oder gut begründet, ICH fänd's jedenfalls total ätzend, egal ob ich dabei erzogen würde oder nicht, ständig/oft an Dingen, die mich interessieren, gehindert zu werden, selbst wenn es "sein muss" oder ganz toll "begründet" wird oder "nur zu meinem Besten" wäre.

Da es aber manchmal nicht anders geht, als nein zu sagen, bleibt mir oft nichts anderes übrig, als wenigstens Verständnis zu zeigen für seinen Protest und nicht auch noch eins drauf zu setzen: "Du bist doch schon groß" "Was heulst du denn schon wieder?" "Da brauchst du doch nicht traurig zu sein" "Jetzt sei doch nicht so wütend" "Hör auf zu motzen" oder das Kind sogar zu ignorieren/allein zu lassen, "DAMIT" diese "unerwünschte Verhaltensweise" nicht "auch noch" verstärkt wird, sondern möglichst verkümmert .....

Gruß
Johanna
www.unerzogen.de

 
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