Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Telli am 04.10.2007, 14:22 Uhr

Bockiger 2 1/2-Jähriger ...HILFE!!!

Hallo, Ihr Lieben!

Sicher bin ich nicht die erste und nicht die letzte Mami, die das erlebt: mein Sohn hört nicht die Spur auf mich und testet immer und überall seine Grenzen aus.

Zurzeit bin ich oft total genervt, weil mein Großer ziemlich
rumzickt. Einen großen Teil des Tages verbringe ich im Kampf mit einem
fast 2 1/2-Jährigen. Was ich bislang mitleidsvoll bei anderen Müttern
beobachtet habe, vollzieht sich immer häufiger auch bei uns: das Kind
wirft sich auf den Boden, schreit und zickt rum, bis die Mutter es
sich schnappt und den Sprössling zum xten Mal zusammenstaucht. Bislang
habe ich noch nicht nachgegeben, wenn er auf diese Weise was durchsetzen wollte. Er
hat aber auch noch nicht gemerkt, dass er mit dem Gezicke nicht ans Ziel
kommt. Frustrierend!
Heute bin ich ohne Einkäufe wieder nach Hause gegangen und habe ihn direkt ins Bett gesteckt, weil ich einfach nicht mehr konnte und wollte! Jetzt fühle ich mich wie eine Versagerin, weil meine ganze Diplomatie, alles Reden und Erklären nichts nützen!

Könnt Ihr mir Tipps geben? Was habt Ihr in solchen Situationen gemacht? Sagt bitte nicht, dass diese Phase 20 Jahre dauert! :-)

LG
Telli

 
6 Antworten:

Re: Bockiger 2 1/2-Jähriger ...HILFE!!!

Antwort von ny152 am 04.10.2007, 17:47 Uhr

mit strengen und autoriären maßnahmen wie zusammenstauchen oder ins bett stecken wird man leider nicht herr der lage. im gegenteil - die sache verschlimmert sich von mal zu mal und man hat tatsächlich ein problem, das jahre andauert (mindestens bis zum ende der pubertät). weil man das aber nicht will, muss man bei sich selber beginnen und das ruder herumreißen. ideen gibt es hier im forum reichlich (suchlauf oder einfach öfter mal mitlesen). im grundsatz aber geht es um verständnis für das normale und notwendige phänomen trotz, um geduld, ruhe und zugewandtheit, um humor und um gelassenheit.

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Re: Bockiger 2 1/2-Jähriger ...HILFE!!!

Antwort von dhana am 04.10.2007, 19:00 Uhr

Hallo,

was bei uns momentan prima hilft - den "Bock" gemeinsam aus der Wohnung zu schmeissen. Dann ist mein Sohn abgelenkt, kann seinen Frust am "Bock" rauslassen - und vorallem nicht er war der "Böse" sondern der "Bock".
Und Lachen kann man auch gemeinsam über den "Bock" wie der hochkantig über die Treppe flog.
Und wenn er wieder kommt, fliegt er halt wieder raus.

Manchmal reicht es inzwischen schon, ihn nur daran zu erinnern - dann lachen wir gemeinsam drüber und er ist abgelenkt.

Und manchmal muß man einfach auch selber reflektieren - ist das Verbot auch sinnvoll - oder für das Kind reine Willkür? (auch wenn Eltern das manchmal anders sehen). Manchmal hilft auch erklären - und manchmal auch selber überlegen und nachgeben.
Oder einen Kompromiss finden.

Es gibt wichtige Dinge - wie im Auto anschnallen,... aber halt auch Verbote oder Gebote die vielleicht ja nicht sein müssen - wie es muß genau die Hose sein, oder ...
Ich glaube die Situationen kennt jeder.

Und im Supermarkt hat bei meinem Großen mal sehr gut geholfen, das ich eine Weile unbeteiligt daneben stand - und meinem Sohn gesagt habe, die schauen alle dich an, nicht mich. Hilft vermutlich nicht bei jedem Kind.
Aber fast alle Eltern kennen das Theater im Supermarkt, die schmunzeln nur drüber und freuen sich, das heute ihr Sprössling das Theater nicht abzieht - und der Rest kann dir egal sein.

Dhana

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Re: Bockiger 2 1/2-Jähriger ...HILFE!!!

Antwort von Telli am 04.10.2007, 20:28 Uhr

Danke für Eure Antworten!
Mir ist auch klar, dass ich mit dem autoritären Verhalten nicht weit komme. Darum ging es mir ja auch so mies danach. Aber die Nerven sind irgendwann mit mir durchgegangen.
Ich kenne die schöne Theorie glaube ich ganz gut, habe viel gelesen: Trotzphase, die Welt erklärt bekommen wollen, Mama austesten, Aufmerksamkeit bekommen, sich selbst verstehen...

Oft habe ich ihn in den Bockphasen ganz fest in den Arm genommen, leise geredet, ihn gestreichelt, gekitzelt, alles mögliche versucht, um nicht meckern und zetern zu müssen. Das hat aber oft nicht geholfen... Ich brauche eine Variante, die mich auch schont, denn da ist noch mein kleiner Sohn (11 Monate), der auch ein Recht auf eine halbwegs entspannte Mama hat. Er spielt absolut die zweite Geige bei uns, seit der Große sich so aufspielt.

Der Tipp mit dem "Bock" hört sich gut an. Wie sieht das Vieh denn aus? :-)
Für gute Ablenkmanöver bin ich zu haben!

LG
Telli

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noch ein tipp

Antwort von ny152 am 05.10.2007, 12:31 Uhr

in bockphasen war ich einfach da. ich habe einfach bei ihm gesessen und abgewartet. ich habe nicht demonstrativ mich mit was anderem beschäftigt (das hätte er als provokation aufgefasst), ich habe einfach in seiner nähe gesessen und abgewartet. es dauerte eine weile, aber dann nahm er meine ausgestreckte hand an und stürzte sich in meine arme. in dem moment habe ich die ganze verzweiflung gespürt, von der ein kind in diesen phasen geschüttelt wird.

mein sohn wollte nicht gekitzelt, nicht in den arm genommen werden, es reichte, dass ich einfach da war.

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Danke!

Antwort von Telli am 05.10.2007, 15:43 Uhr

Heute habe ich es geschafft, mich nicht provozieren zu lassen. Die Lage ist etwas entspannter. Dabei hat mir auch geholfen, mal wieder zu merken, dass ich nicht allein dastehe.

Das ganze Theater ist natürlich auch immer ein Spiegel der Verfassung der Eltern. Wenn die Nacht ruhig war und ich ausgeschlafen bin, kann ich besser reagieren.

Ich habe viel darüber nachgedacht in den letzten Monaten und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass man auch ruhig mal explodieren darf. Alles andere ist nicht authentisch, finde ich. Kein Mensch ist ständig beherrscht, diplomatisch, ruhig und wie man sonst theortisch noch sein sollte.

LG
Telli

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Re: Danke!

Antwort von ny152 am 05.10.2007, 17:30 Uhr

Ich habe viel darüber nachgedacht in den letzten Monaten und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass man auch ruhig mal explodieren darf.


da hast du recht. aber ich finde, das muss die ausnahme bleiben. wenn ich mal explodiere, ist mein sohn sehr schockiert und ehrlich getroffen. ihm flößt das angst ein, er will mich so nicht erleben. gott sei dank passiert mir das nur selten, vor allem seit ich weiß, wie sehr ihn die "explodierende" mama aus der fassung bringt.

laut werde ich aber öfter schon mal. ich bleibe dann aber sachlich und fair. das ist was anderes.

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