Rund um die Erziehung

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Geschrieben von lisalorain am 12.07.2006, 13:33 Uhr

an mama Heike

Hallo Mama Heike
mit sehr großem Interesse verfolge ich deine Schreiben hier im Forum. Ich konnte viel für meine Erziehung mitnehmen. Danke

Beim lesen deiner Antworten im „Kinder fördern“ vom Problem des alleine spielens (vom Krokodil) sind bei mir einige Fragen entstanden und hoffe du kannst mir sie beantworten.

Von uns: Wir sind zu viert Sohn (wird im September 3), Tochter (8,5 Monate) und mein lieber Mann, der mich bei der Erziehung sehr unterstützt und die gleich Schiene mit mir fährt.

Ich stelle bei meinem Sohn fest, dass er am liebsten nur mit mir oder mit meinem Mann oder einem andere Erwachsenen spielt. Jetzt mache ich mir halt Gedanken, ob ich in der Erziehung etwas falsch gemacht habe. Ich habe ihn auch sehr oft bespielt. Er kann schon mal sich selber beschäftigen z.B. Bücher anschauen, Puzzeln, aber da hört es auch auf.
Wenn ich daneben sitze und z.B. was lese oder auch beim kochen, beschäftigt er sich schon mit verschiedenen Dingen, ich muss aber in der Nähe sein.

Ich habe mir auch Gedanken gemacht woran es liegen könnte und ich stelle mal eine Vermutung auf und zwar.
Ich bin ein sehr ordnungsliebender Mensch, vom Chaos im Kinderzimmer halte ich nichts. So habe ich meinem Sohn schon vom klein auf beigebracht hinter sich aufzuräumen. Ich bestehe auch darauf dass nicht zig Sachen rum fliegen, sondern wenn er ein Puzzle gemacht hat, soll er es einräumen bevor er das nächste holt. Oder wenn er gerade Lego baut, wird nicht noch zusätzlich eine Kiste mit anderen Sachen ausgekippt. Ich habe mal festgestellt, dass wenn er alle Kisten auskippt, dass er dann gar nicht spielt, wahrscheinlich weil er kein Überblick mehr hat. Er darf an alle Spielsachen dran ( sie stehen frei zugänglich und übersichtlich in Kisten) , muss aber halt Ordnung halten z.B. werden nicht zig Bücher (wir haben ganz viele) einfach so auf den Boden aus dem Regal hingeworfen. Er darf sich welche rausholen und angucken.

Aber jetzt denke ich, vielleicht war ich zu ordentlich mit ihm und er konnte sich nicht frei entfalten.

Du hast mal geschrieben

„Diese Basis ist die Fähigkeit, sich für eine Sache ausdauernd zu begeistern und sie damit konzentriert zu einem Ende zu bringen. Das Selbstbestimmte Spielen/Tätigsein der Kinder ist deshalb so wichtig. Aus einem eigenen Antrieb heraus etwas zu tun und darüber Freude zu Empfinden, gibt unserem Leben einen Sinn, auch (und gerade) wenn wir erwachsen sind. Geübt wird das im kindlichen Spiel. Und hier gilt: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.“

Danach beschreibst du sehr schön wie deine Tochter spielt

Wie machst du es mit deinen Kindern?? Dürfen sie alle Spielsachen auf einmal ausräumen oder hast du auch bestimmte Ordnung.Das würde mich sehr interessieren.

Wie kann ich mein Kind unterstützen, dass er immer mehr aus eigenen Antrieb etwas spielt?
Oder habe ich den Zeitpunkt schon verpasst und es wird so sein wie du es schreibst, was das Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.

Ach so, wenn andere Kinder da sind spielt er sehr gerne mit ihnen, wie drin so auch draußen.

Ich hoffe, ich konnte mein Anliegen richtig formulieren, aber wenn du Fragen hast kannst du mich gerne Fragen.

Vielen Dank und liebe Grüße

 
1 Antwort:

@lisalorain

Antwort von Mama Heike am 12.07.2006, 23:50 Uhr

Hallo,

es ist immer günstig, wenn Kinder in einer geordneten Umgebung aufwachsen und die wesentlichen Dinge ihren festen Platz haben. Ich selber muss mich täglich neu überwinden, Ordnung aufrecht zu halten. Für mich alleine brauchen die meisten Dinge keinen festen Platz, aber dass kann ich meiner Familie nicht zumuten :-)).

Für uns kommt das Spielzeug abends an seinen angestammten Platz (nicht pedantisch genau, weil ich das gar nicht in die Reihe bekomme), aber annähernd, d.h. der Teddy schläft mal in der Kuschenlecke oder mal im Puppenwagen oder manchmal sitzt er eben auch nur auf dem Auto. Es wandert auch nicht unbedingt alles ins Kinderzimmer, manches Kleine bleibt auch mal liegen.

Tagsüber schaffe ich öfters mal Grundordnung, wenn spielen im Raum gar nicht mehr möglich ist. Meine Kinder machen dann eigentlich automatisch mit, aber ich würde es nicht verlangen.

Das meiste Spielzeug braucht die Kleine immerzu, das kann man gar nicht nach dem Spiel wegräumen, weil es irgendwie kein Spielende gibt. Also statt wegräumen nur vorübergehend sortieren, wie Bausteine, Kastanien, Nüsse, Tücher, Muscheln, Kochlöffel, Kochtöpfe, die ganze Puppengesellschaft, div. Kissen und Decken, Autos… Beschäftigungsmaterial wie Bücher und Puzzel räume ich auch ins Regal, nimmt ja sonst nur Platz weg, aber wenn da mal drei Bücher rumliegen, stört mich das auch nicht.

Also für meine Kinder wäre die Forderung „alles wieder wegräumen“ eine absolute Spielbremse. Wenn der Puppenwagen unbespielt zwei Stunden in der Küche steht, ich dann aber mal in der Küche zu tun habe und die Kleine hinterher gestapft kommt und quengelt, reicht meist ein: „Ohh, deine Püppi weint, ob sie was trinken mag.“ Sie flitzt los und ist beschäftigt. Für mich ist dann die scheinbare Unordnung günstiger, um Spielimpulse zu geben. Sie "stolpert" auch selber über ihre Sachen und hat dadurch neue Ideen.

Was genau spielt denn dein Sohn, wenn du dabei sitzt und liest oder wenn er bei deiner Arbeit in der Küche dabei ist?

Liebe Grüße
Heike

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