Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Marlen/Azad am 21.10.2006, 23:14 Uhr

2-Jähriger in der Totalen Ego-Phase,Hilfe!

Hilfe,

jetzt gehts bei uns los.Also unser Sohn Azad ist jetzt gerade 2 geworden und bisher immer recht hibbelig und auch schwierig,da sehr Dickköpfig,aber meistens gut zu händeln,aber im Moment könnte ich echt aus der Haut fahren. Mein Neffe ist 3 Monate älter als unser Sohn und wenn die beiden auf einander treffen,dann steigt der Schreipegel ins unendliche. Beide schreien sofort los,so bald der andere ein Spielzeug hat.Auch wenn beide das selbe haben, wird gekreischt,der andere könnte es ja weg nehmen.Lieblingswort bei beiden "Meins". Ich und meine Schwester werden bald Wahnsinnig.Alle paar Minuten Geschrei,oder sie hauen sich.Ich weis mir keinen Rat mehr. Auszeit, schimpfen, erklären, beruhigen, nichts hilft. Beide sind Einzelkinder, aber gehen in die gleiche Kita-Gruppe.Sind es also gewohnt zu teilen und auch täglich zusammen zu sein.Im Kindergarten gibts wohl keine Probleme,aber zu Hause. Wir gehen jetzt schon immer abwechselnd zur Oma,weil die beiden zusammen sich nur die Köpfe einschlagen.Was mach ich nur?Ist das Normal?Über hilfreiche Tips wäre ich echt sooo Dankbar.

LG von Marlen mit Azad

 
15 Antworten:

Auf deine Frage, ob...

Antwort von SusanneZ am 21.10.2006, 23:32 Uhr

...es normal ist: ja. Habe dir auch mal ein Posting von Dr. Posth zum Thema rausgesucht. Vielleicht hilft dir das ein wenig:

"Hallo, nein, das liegt sicher nicht an dem kleinen Altersunterschied. Zunächst einmal ist Teilen für Kinder eine schwierige Angelegenheit. Da sie ihr Selbst mit angeblich in ihrem Besitz befindlichen Gegenständen, also v.a. Spielzeug, aufwerten, fällt es ihnen nicht ein, etwas abzugeben oder zu teilen. Im Gegenteil, wenn sie einen hohen Bedarf nach Stärkung ihres Selbst haben, maßen sie sich schnell an, "alles" zu besitzen. Daß Ihre Tochter mit ihrem Teddy teilt, ist nicht dasselbe, denn der Teddy dient ihr als Übergangsobjekt (Stichwort), mit dem sie leicht teilen kann. Er ist kein Rivale.
Es ist nicht ganz falsch von der Mutter des kleinen Jungen, nicht einzugreifen, denn sie würde ihren Jungen kränken, wenn sie ihm das Spielzeug abnähme, um es ihrer Tochter zu geben. Entweder erobert es ihre Tochter sich zurück, oder es bleibt bei dem Jungen.
Dadurch ist natürlich das soziale Spiel unterbunden. Aber Kinder bis 3 Jahre können nur schwer sozial miteinander spielen. Meistens nehmen sie sich nur gegenseitig alles weg und fangen Streit an. Nun wird von Erzieherinnen und Eltern immer wieder darauf gedrungen, daß Friede im Kinderzimmer einkehrt und das Spielzueg einigermaßen gerecht verteilt ist, aber das ist nur ein Scheinfriede unter der Oberherrschaft von Pädagogen. In Wirklichkeit achtet jedes Kind darauf, sich blitzschnell wieder Vorteile verschaffen zu können. Am besten ist es, man befriedet die Parteien wie Blauhelmsoldaten in Krisengebieten und sorgt dafür, daß von allem genug da ist, damit kein Neid aufkommen kann. Auch ein gelenktes Spiel kann sehr hilfreich sein, bei dem das eine Kind sagen wir die Bauklötze bekommt, das andere dafür die Bälle oder das Feurwehrauto. Nachher wird getauscht. Überhaupt spielt der Tausch gegenüber dem Teilen im Kleinkindalter die viel größere Rolle. Viele Grüße"

LG

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Re: 2-Jähriger in der Totalen Ego-Phase,Hilfe!

Antwort von ny152 am 22.10.2006, 9:04 Uhr

auszeit und schimpfen bitte nicht, das führt bei so kleinen kindern nur dazu, dass das verhalten noch schlimmer wird. möglicherweise liegt da schon der hase im pfeffer: zu strenge erziehung, zu rigide erziehungsmaßnahmen. das führt oft zu erhöhtem aggressionspotenzial bei kindern.

was ist mit den vätern? wie benehmen sich die kinder dort? wie gehen die väter mit ihnen um?

wie war er als säugling? ruhig oder anstrengend? wenn anstrengend, wie seid ihr damit umgegangen? bei extrem aggressiven 2jährigen ist immer von interesse, wie sie im säuglingsalter waren und wie eltern mit ihnen umgegangen sind.

hinzu kommt, dass er bereits in den kiga geht. das allein ist nicht verwerflich, aber erfordert seitens der eltern viel verständnis und nachsicht. kiga-aufenthalte für unter 3jährige sind nie ein leichtes unterfangen.

das sind jetzt nur so denkanstöße, keine richtigen tipps. vielleicht fragst du montag noch mal bei dr. posth nach. der hat immer ganz gute tipps auf lager.

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Re: 2-Jähriger in der Totalen Ego-Phase,Hilfe!

Antwort von celmin am 22.10.2006, 11:20 Uhr

Hallo,
wenn man diese Antwort hört, könnte man ja denken, da liegt irgendwas im Argen. Ich finde, ein Kind mit zwei Jahren verhält sich eben so. In diesem Alter ist alles "meins" und das ist ganz normal.
Ich denke, das ist auch ein Stück weit "Geschwisterrivalität". Die beiden sind zusammen in der Kita und dann wohl noch oft zusammen bei Oma. Jeder will seine Stellung in der Familie festigen und dann entstehen solche Streitereien, weil jeder Angst hat zu kurz zu kommen.
Meine beiden Mädels (jetzt 5 und knapp 10 Jahre alt) waren auch in einer Krippe und das ist natürlich anstrengender als bei Mama zu Hause. Ich habe mir für mittags wenig vorgenommen, damit sie wieder zur Ruhe kommen konnten. Also nicht ständig noch mittags Halli-Galli mit anderen Kids, weil das für meine beiden Mädels damals zuviel gewesen wäre (zumindest im ersten Jahr - sie kamen mit 15 und 13 Monaten in die Krippe).
Ich würde mittags eher mal auf den Spielplatz gehen oder mit ihm Fußball spielen oder kuscheln, ein Buch vorlesen und mich mit ihm alleine beschäftigen. Vielleicht ist er zur Zeit einfach etwas überfordert.
Gruß
Iris

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exzessives Betreiben der "Meins"-Phase

Antwort von SusanneZ am 22.10.2006, 12:55 Uhr

Ny152 hat insofern nicht ganz unrecht, wenn beide es sehr exzessiv betreiben. Dann muss man wirklich schauen, was dahinter steckt und da gibt sie sehr gute Denkanstöße.

Schimpfen und Bestrafungen sind hierbei wirklich fehl am Platz, da sie - wie immer - alles nur verschlimmern. Geliebte Gegenstände sehen sie als Teil von sich ("meins") und das Hergeben bedeutet für sie: ein Stück von sich selbst abgeben und somit den Verlust von Selbstwert. Das "haben" hingegen baut den Selbstwert auf, weshalb das andere Kind wiederum immer bestrebt ist, etwas vom anderen zu bekommen.

Von daher: Wenn man sich treffen möchte, dann heißt das nicht: Kinder beim Spielen parken und die Erwachsenen quatschen. Nein, ihr seit dafür verantwortlich, dass das Spiel gelenkt wird - sprich: mitspielen! Für euch ist es Spielen, aber für Kinder ist es lernen!

Auf keinen Fall, dem Kind ein Spielzeug wegnehmen (als Erwachsener): das reduziert enorm das Selbstbewusstsein! Hier gibt es nur: das Kind, das etwas wegnehmen möchte, vertrösten und ablenken sowie in ruhigeren Moment einen Tausch für beide anbieten.

LG

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Re: 2-Jähriger in der Totalen Ego-Phase,Hilfe!

Antwort von Marlen/Azad am 22.10.2006, 18:26 Uhr

Also ich wurde hier wohl sehr missverstanden.
1.Sind wir nur am Wochenende bei der Oma.Am Nachmittag bin ich alleine mit meinem Sohn daheim und meine Schwester bei sich.Und wenn wir bei der Oma sind,dann parken wir nicht die Kinder,sondern spielen gemeinsam.Wie kommt ihr nur darauf?
2.Meine Schwester ist alleinerziehend und mein Mann arbeitet auch 16Std. täglich, er ist Selbstständig, daher kann man gar nichts so genau sagen,wie die Reaktion beim Vater wäre.

Azad war schon immer sehr anstrengend und wurde mit viel Geduld erzogen. Mit schimpfen meinte ich eher dazwischen gehen,wenn sie sich verhauen. Und ne Auszeit halte ich schon für angebracht, weil die bei uns so aussieht. Die streitenden Kinder werden auf die Couch gesetzt und bleiben dann dort für 2 Min. sitzen, wenn sie sich dann beruhigt haben, können sie weiter spielen.Sie sind natürlich im selben Raum wie wir. Es dient nur um die Gemüter zu beruhigen.
Sonst würde es wohl in Mord und Totschlag enden und Erklärungen verstehen beide noch nicht wirklich, finde ich.

Keiner von beiden muss sein Spielzeug her geben, nur weil der andere es will, sondern wir fragen sie, ob sie nicht mal tauschen wollen und wenn sie nicht wollen ist auch gut, aber selbst wenn jeder ein Spielzeug hat, dann will er trotzdem noch zusätzlich das vom anderen haben. Warum weis ich allerding auch nicht, sie streiten sich sogar um die Rutsche auf dem Spielplatz, da stehen sie dann davor und brüllen "Meins". Warum sie das tun, keine Ahnung.

LG Marlen

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Re: 2-Jähriger in der Totalen Ego-Phase,Hilfe!

Antwort von SusanneZ am 22.10.2006, 20:32 Uhr

Warum sie das tun? Sie wollen so ihr Selbstbewusstsein erhöhen - sprich Kinder diesen Alters werten sich über IHR "Hab und Gut" auf.

Die Frage nach der Loslösung scheint schon berechtigt. Denn der Vater fehlt beiden - allerdings hoffe ich, dass sie ein Ersatzloslösungsvorbild haben. Grippenaufenthalte führen nicht unbedingt gleichzeitig zur erfolgreichen Loslösung. Wenn sie es also wirklich sehr exzessiv und mit jedem Gegenstand machen, dann sollte man auf jeden Fall mal drüber nachdenken, ob sie immer noch zu fest an der Primärbezugsperson hängen. Durch mangelndes Lösen können (aber Bedürfnis nach Loslösung hin zu einer anderen Person vorhanden), werden starke Aggressionen aufgebaut.

Des Weiteren führt eine sich normal entwickelnde Loslösung zu einem zunehmend sicheren Selbst und somit zum Aufbau von Selbstbewusstsein. Fehlt die Loslösung, behindert es den Aufbau von Selbstbewusstsein. Somit wird der Aufbau von Selbstbewusstsein in anderen Bereichen vermehrt vorgenommen.

Ob das bei euch zutrifft, kannst nur du entscheiden. Hat dein Sohn jemanden, dem er vertraut, mag und als Vorbild sieht? Jemand, der genauso handelt und sich kümmert wie du? Etwa 3 Stunden pro Tag und auch ohne dein Beisein? Schwierig ist es diese Fragen zu beantworten, wenn ein Kind eine vermeidend unsichere Bindung zur Primärbezugsperson hat, da sie dann vermeiden die wahren Gefühle zu zeigen. Wie gesagt, das alles kannst nur du einschätzen. Die Loslösung ist auch für den anderen Jungen sehr wichtig!

Was allein das "meins" und "wegnehmen" betrifft, kannst du weiterhin nur den Tausch anbieten bzw. ein gelenktes Spiel mit ihnen spielen. Sprich "Thema Bauernhof": Du kommst mit dem Traktor gefahren und du schaufelst das stroh auf ;-) Somit sind sie beschäftigt. Das ist zwar anstrengend, aber letztlich für alle Beteiligten besser. (die Ursache für "meins" und "wegnehmen" hatte ich ja oben erklärt und diese Phase ist bis zu einem gewissen Grad auch normal. Die Grenze ist aber nur schwer ziehbar.)

LG

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Re: 2-Jähriger in der Totalen Ego-Phase,Hilfe!

Antwort von ny152 am 22.10.2006, 20:44 Uhr

die rolle des vaters wird oft verkannt. dabei ist er genauso wichtig wie die mutter ab einem bestimmten alter. möglicherweise liegt hier das problem. es fehlt das väterliche loslösungsvorbild. das führt oft zu extremer anhänglichkeit an die mutter und einer verstärkten aggression. es sei denn, es steht ein anderes loslösungsvorbild zur verfügung (großeltern zum beispiel).

besonders schwierig wird es dann, wenn fremdbetreuung hinzu kommt. die muss schon sehr sanft und sehr langsam angewöhnt werden, damit es nicht zu trennungsdramen kommt, die das verhalten zu hause dann noch mehr anheizen.

ich wäre sehr nachsichtig und würde auf strafen und schimpfen erst mal verzichten. natürlich soll er ermahnt werden, auch mit deutlichen worten. aber jede strafe und jedes ausraster von dir würde sein verhalten verschlimmern. vielleicht liest du mal ein gutes erziehungsbuch, um das phänomen trotz besser zu verstehen. empfehlen kann ich "smart love" von pieper, aber es gibt noch sehr viele weitere, die sehr hilfreich sind. vielleicht findest du hier noch andere literaturtipps.

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@Marlen/Azad

Antwort von Mama Heike am 22.10.2006, 21:05 Uhr

Hallo Marlen,

ich denke, dass du und deine Schwestert völlig richtig handelt, wenn ihr die "Streithähne" trennt. Das klingt aus meiner Sicht so, dass keine Mutter ihrem eigenen Kind in den Rücken fällt. Und das halte ich für sehr wichtig und richtig, denn sonst würdet ihr das Selbstbewußtsein eurer Kinder schwächen.

Um dem Kind nicht in den Rücken zu fallen, muss man die Situation immer im Sinne des Kindes gerecht beurteilen.
Wenn zum Beispiel der Traktor unbeachtet rumliegt, aber dem anderen Kind gehört und dein Sohn ihn nur nimmt, solltest du nicht darauf drängen, dass er ihn zurück gibt, (bloss weil der andere nun auf seinen Besitz pocht.)
Aus Sicht deines Kindes wäre das sehr ungerecht, denn der andere wollte ja den Traktor im Moment gar nicht haben! Ich denke, dass ihr euch beide da völlig korrekt verhaltet.

Es ist unendlich schwer, bei Streitigkeiten von Kindern Partei zu ergreifen, denn die Gefahr, dass sich ein Kind ungerecht behandelt fühlt, ist sehr groß. Beide müssen also immer "Gewinner" bleiben dürfen, auch wenn wir Großen manchmal eine andere Denkweise von Besitz haben.

Mir fällt noch ein anderer Aspekt ein: Wie verhält sich dein Sohn beim Spielen mit anderen Kindern, z. Bsp. wenn dich eine Freundin mit Kind besucht? Reagiert er da auch so heftig oder ist es nur im Zusammentreffen mit seinem Cousin und insbesondere, wenn du auf deine Schwester triffst? Hattes ihr mal die Konstellation: Nur die Kinder und Oma?

Liebe Grüße
Heike

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Re: @Marlen/Azad

Antwort von Marlen/Azad am 22.10.2006, 21:21 Uhr

Danke erst einmal für die Tips.Mir ist auch bewusst,das ihm sein Vater fehlt, aber ist im Moment leider nicht anders machbar.In die Kita geht er, seit er 11 Monate alt ist und wir hatten 5 Wochen Eingewöhnung und er geht wirklich gerne in die Kita.Allerdings hat meine Mutter gerade den Verdacht geäußert,das es vieleicht am Gruppenwechsel liegen könnte.Beide waren vorher schon in der Babygruppe gemeinsam und haben nun zu den Großen,sprich 3-6 Jährigen gewechselt.Erzieherinnen sind Neu und die Kinder auch.Die Oma war bis zum Wechsel die Gruppenerzieherin der beiden,hat nun aber die Kita gewechselt, ist also nicht mehr greifbar unter der Woche.
Wenn wir die Situation bei Streitigkeiten nicht direkt mitbekommen haben,sprich wer angefangen hat,dann wird erst mal getrennt und wenn sie sich beruhigt haben,wird versucht zu Schlichten,also zu erklären,oder abzulenken.Die Spielsachen um die es geht,sind von der Oma,für beide Kinder und davon ist wirklich viel vorhanden,aber ich glaube es geht beiden wirklich nur um den Besitz,als um das Spielzeug selbst.
Da bei uns keine anderen Kinder im gleichen Alter vorhanden sind,kommt er nur mit seinem Cousin,außerhalb der Kita,in Kontakt. Mit älteren Kindern gibt es da keine Probleme. Exzessiv würde ich es auch nicht bezeichnen,aber es zerrt schon an den Nerven.
Ich versuche auch viel durch erklären,oder durch suchen einer Problemlösung,dem Abhilfe zu verschaffen,aber wenn es dann in Handgreiflichkeiten ausartet,dann muss ich dazwischen gehen, da ich das nicht dulde. Es wird keiner von beiden bevorzugt, bei uns gilt "Gleiches Recht für alle". Nunja,ich hoffe sehr,das es nur eine Phase ist und nicht wirklich eine Störung vorliegt, da er mein erstes kind ist,habe ich auch keinerlei Vergleichsmöglichkeiten.

LG von Marlen mit Azad

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Re: @Marlen/Azad

Antwort von Mama Heike am 22.10.2006, 21:54 Uhr

Hallo Marlen,

wenn Kinder noch so klein sind, gehört bei vielen der Besitz zu ihnen selbst: Sie definieren ihr Selbst darüber, solange es noch nicht stark genug ist.
Die Streitgkeiten haben also nicht viel mit Rüpeleien älterer Kinder zu tun.

Ich finde sehr interessant, dass die Oma beide Kinder in der Gruppe hatte und ich denke, dass sie vollkommen recht hat, mit ihrer Vermutung.
Ich hatte anfänglich vermutet, dass vielleicht deine Schwester in gewisser Hinsicht "Konkurrentin" für dich sein könnte (früher oder noch immer). Kinder übertragen das auf ihr "Spiel", denn jegliches Konkurrenzdenken (Aussehen, Beruf, Männer...) hat mit Besitzansprüchen zu tun.

Vielleicht ist es auch so, dass euch eure Mutter (unbewusst) immer noch vergleicht und nun auch die Jungs? Wäre durchaus denkbar und "normal". Kannst allerdings nur du beantworten.
Und dann hat der Gruppenwechsel sein Gutes, auch wenn es momentan "Streit" gibt und die Kinder etwas ihre Mitte verloren haben.

Das wird schon.

Liebe Grüße
Heike

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Re: Da hätte ich dann auch eine Frage dazu.

Antwort von saulute am 24.10.2006, 1:00 Uhr

meine 26 Monate alte Tochter ist genau das gegenteil. Ich habe eine freundin, deren Sohn 11 Monate alt ist, und sobald er bei uns zum Besuch ist, gibt sie ihm ihr spielzeug oder hat es nicht dagegen, wenn er sich was nimmt. Und das komische daran ist, dass noch bis vor paar Monaten, sie ihr Spielzeug nicht geben wollte, der Wandel kam, als wir aus dem Urlaub in Litauen zurückwaren, wo sie mit einem gleichaltrigen Jungen Kontakt hatte, der ihr nie was gegeben hat. Sie war so von ihm frustriert, dass ich mich frage,ober nicht der Grund war,warum sie sich so um 180 Grad gedreht hat. Aber Kinder in diesem Alter können doch noch gar nicht solche komplizierten gedankengänge haben, oder?
wenn wir in einer Spielgruppe sind, nimmt sie nie ein spielzeug von anderen weg, sie teilt immer und ist auchsonst sehr sozial, haut nie.
Hat sie dann ein schwaches Selbstbewußtsein?obwohl sie zu hause sehr temparamentvoll ist.

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Du schriebst...

Antwort von SusanneZ am 24.10.2006, 1:15 Uhr

...sie gab vorher ihr Spielzeug nie her. Erst als ihr aus dem Urlaub zurück wart und der Junge ihr alles wegnahm. Es kann also 4 Ursachen geben:

1. sie hat gemerkt, dass wegnehmen nicht so toll ist und macht es deshalb nicht mehr

Halte ich für unwahrscheinlich, da die Kleinen in ihrer Phase ja nix böses wollen. Sie wollen ja nur ihr Selbstbewusstsein erhöhen und sich über ihr Hab und Gut aufwerten.

2. Sie hat durch ständige Wegnahme ihres Spielzeugs (und das ständige Verlieren) an Selbstbewusstsein verloren, so dass sie sich jetzt nicht mehr traut

3. Der Junge hat immer wieder eins auf den Deckel bekommen. Sie hat gemerkt, dass sie sich durch hergeben aufwerten kann, denn der andere kriegt Anschiss und ihr Ansehen ist dabei größer (soviel merken sie).

4. Nach dem Urlaub hat sie einen Entwicklungsschritt gemacht (ist nicht selten), sodass die "meins"-Phase vorbei war. Vielleicht habt ihr bei den Streitereien auch gleich nen Tausch immer angeboten, sodass sie sich ins Tauschen "verliebt" hat

LG

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Re: Du schriebst...

Antwort von saulute am 24.10.2006, 13:02 Uhr

Nein Junge hat ihr nie ihr spielzeug was weggenommen, sondern nur seines nicht gegeben.
Punkt 3 könnte stimmen, denn die Mutter hat ihn immer getadelt und aufgefordert zu teilen.
NA ja, sie tauscht ja nicht mit dem 11 monatigen Jungen, denn er bringt kein Spielzeug mit, aber sie gibt ihm seins.
Dafür verteidigt sie mit Zähnen und Klauen mein Eigentum.
Gestern hat der Papa mein HAndy genommen. Als sie das gesehen hat, meinte sie zu ihm :"Das gehört Mama" und gab keine Ruhe, bis der Papa ihr das gegeben und sie es zu mir ganz stolz gebracht hat. Vielleicht gleicht sich die aufwertung durch das Eigentum, durch DAs beschützen meines Eigentums,denn niemand darf meine SAchen benutzen.

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@saulute

Antwort von krueml am 24.10.2006, 20:02 Uhr

Ich glaube, das ist vorallem ein Entwicklungssprung. Meine Tochter war auch sehr egoistisch und quasi von einem Tag auf den anderen wurde sie zum Engel und hat ständig geteilt (selbst wenn die Kids es nicht wollten *ggg*). Sie gibt anderen Kindern Alles, erwartet aber auf der anderen Seite auch, dass die Kinder ihre Sachen abgeben. Das artet dann schon mal so aus, dass sie einem Kind etwas wegreisst und es anblafft "we share" oder "sharing!" (wird wohl in der Krippe immer gesagt). Ganz schlimm ist es wenn ein ein Familienmitglied ein Objekt eines anderen Familienmitglieds nimmt oder ein Kind die Sachen ihres kleinen Bruders - da wird sie zur Löwin. Mein Mann hat ein graues Shirt und ich auch. Er hatte seins an und sie bekam einen Ausraster weil er "Mamas" anhatte und dann auch noch sich weigerte "Mamas" Shirt auszuziehen. Es hat ewig gedauert bis ich sie überzeugt hatte, dass es wirklich nichts meins ist. :-)

Viele Grüsse,
Chrissie

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Re: @krueml

Antwort von saulute am 26.10.2006, 11:56 Uhr

Wie süß... in der Hinsicht sind unsere Töchter ähnlich. sag mal, geht(ging? ) sie eine englischsprachige Krippe, dass da englische Ausdrücke benutzt werden?

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