Rund um die Erziehung

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Geschrieben von krueml am 08.11.2007, 18:36 Uhr

2-Jähriger Rebell....

Hallo!

Ich wollte mal nachfragen wie Ihr das mit 2 Kids im ähnlichen Alter handhabt. Meine Tochter wird nächste Woche 4 Jahre alt und kann natürlich schon viel mehr als ihr Bruder, der gerade 2 Jahre alt geworden ist.

Zum Beispiel fährt sie Fahrrad und ihr Bruder hat ihr Laufrad bekommen. Nun weigert er sich sich aufs Laufrad zu setzen (auch ein neues will er nicht). Er will unbedingt auch auf das Fahrrad seiner Schwester. Ich habe jetzt 3 Nachmittage damit verbracht ihm das Laufrad schmackhaft zu machen, ohne Erfolg. Lieber sitzt er eine Stunde in der Gegend rum und schaut seiner Schwester beim Fahren zu bevor er das Teil auch nur anfässt.

So geht es mit Allem. Er will die Stempelsachen seiner Schwester, ihre Spiele mit denen er noch nichts anfangen kann,... Darf er es nicht haben, bekommt er verständlicherweise einen Ausraster, weint und schmeisst sich auf den Boden. Nur was mache ich da? Ich kann doch nicht immer Alles vor ihm verstecken und meine Tochter mag nun auch nicht immer zurückstecken (sie kann dann ihre Sachen nicht auspacken weil sonst Terror vorprogrammiert ist). Sie alleine lassen kann ich auch nicht weil sie ab und zu Flausen im Kopf hat oder Hilfe braucht. Dadurch, dass beide zur selben Zeit ins Bett gehen und sie beide noch mittags schlafen, gibt es praktisch keinen Moment wo nur die Grosse anwesend ist.

Ehrlich gesagt weiss ich nicht wie ich das noch handhaben soll. Ich würde auch gerne mal mit ihr ein Spiel machen aber wie wenn die kleine Nervensäge es lustig findet das Spielbrett zu attackieren...

Hat hier jemand einen heissten Tipp????

Viele Grüsse
Chrissie

P.s. Das einzige was ich geschafft habe ist, dass er jetzt einen Nachmittag in den Kiga geht an dem meine Grosse zu Hause ist. Sie macht jetzt einen Schwimmkurs und geniesst total. Ich hätte gerne mehr solcher Momente.

 
8 Antworten:

Re: 2-Jähriger Rebell....

Antwort von wassermann63 am 08.11.2007, 20:09 Uhr

Hallole,

bei uns ist es so, dass ich auch Gründen der "Gleichbehandlung" schon seit langem predige, bitte prinzipiell tupfengleiche Geschenke zu machen. Das heißt, der KLeine bekommt exakt dieselben Dinge wie der Große. Klar, er kann nicht unbedingt damit umgehen, aber schnurz, Hauptsache, er hat das selbe und macht es dem Großen nicht streitig. Übrigens wollte der Große auch prinzipiell die Sachen vom Kleinen, als es diese weise Regelung noch nicht gab.

Klar, bei euch ist es ungleich schwieriger, weil er ein Junge und sie ein Mädchen ist. Aber bei "geschlechtsneutralen" Spielen wie Murmelbahn, Einkaufsladen und Co. lasse ihn doch einfach so damit umgehen, wie er es halt kann.

Beim Fahrrad würde ich ihm eher eines mit so tiefem Sattel kaufen, dass er schon drauf sitzen kann, Stützrollen dran und los geht's. Mein Kleiner hat jetzt gerade damit angefangen. Klappt super.

Liebe Grüße
jAcky

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Re: 2-Jähriger Rebell....

Antwort von mami06 am 08.11.2007, 20:15 Uhr

Ja, da hast du eines der Probleme, mit denen die meisten Mütter von 2 unter 2 zu kämpfen haben, von denen aber im entsprechenden Forum keiner etwas sagt, da die meisten in diese Phase noch nicht eingetreten sind.

Ich kann es absolut nachvollziehen, wie es dir geht, meine große ist jetzt 7, der mittlere 5,5 Jahre alt. Sein Spielzeug (das Baby- bzw. Kleinkindspielzeug) hat er nicht angerührt, wollte immer nur mit ihren Sachen spielen, Laufrad ist er auch so gut wie nicht gefahren, anstattdessen mußte es mit 4 unbedingt das Fahrrad sein usw..
Bei uns hat sich die Situation entspannt, als die Große mit 3 in die Kita gekommen ist. Bis dahin wurde bei uns zu hause kaum gemalt, und wenn, dann nur mit Buntstiften. Scheren lagen auch nicht herum, geschnitten hatte meine Tochter so gut wie noch gar nicht. Dass das zwar für mich ziemlich entspannend, für die Tapeten sehr schön, aber für meine Tochter ziemlich ungünstig war, hat sich herausgestellt, als sie in die Kita kam, denn sie hatte Angst vor dem Malen (weil sie es nicht konnte).

Schwimmunterricht (zunächst Spiel- und Spaß Baden) ging erst, als der mittlere auch 3 war, da sie unter 3jährige nicht genommen haben und er niemals in aller Seelenruhe danebengessen und zugeschaut hätte. Den richtigen Schwimmunterricht machen beide jetzt seit einem halben Jahr zusammen.
Noch heute können wir keine Schreibspiele spielen, weil der mittlere noch nicht lesen oder schreiben kann. Bei anderen Spielen, bei denen es um Beobachtungs- oder Konzentrationsfähigkeit geht, ist sie ihm auch überlegen, so daß es nach dreimal verlieren für ihn nur noch Frust mit entsprechendem Theater gibt.
Es ist eine zeitlang wirklich schwer, da einen gemeinsamen Nenner zu finden, insbesondere, wenn man mit beiden Kindern allein zu Hause ist.

Meinen beiden können supergut Rollenspiele miteinander spielen, toben, Höhle bauen oder mit Legos (da ist er genauso gut wie sie). Uno geht auch schon.

Ich würde dir raten:
Stempel, Filzer, Scheren generell nicht offen herumliegen zu lassen, aber dennoch regelmäßig mit beiden Kindern zusammen damit spielen. Stempeln kann der kleine auch schon, und meine bald 2jährige schneidet schon jetzt begeistert Papier in Schnipsel, ohne sich dabei zu verletzen.
Ansonsten mußt du mal sehen, daß ihr die Kinder trennt, wenn dein Mann Zeit hat und dann jeder mit einem Kind etwas unternimmt. Das tut meinen beiden großen auch gut.

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Re: 2-Jähriger Rebell....

Antwort von mami06 am 08.11.2007, 20:31 Uhr

Das mit den gleichen Geschenken finde ich total blöd, denn bei uns hat das dazu geführt, daß man locker auch streiten kann, wessen Ball denn nun hinter den Schrank gefallen ist oder wer jetzt die Filzer hatte, bei denen die kappe fehlt.
Wir sind deutlich besser gefahren mit der Methode, unterschiedliche Sachen zu schenken mit den Worten: Das ist für dich, aber dein Bruder darf auch mal damit spielen. So wußte jeder, was wem gehört, und durch Tauschen hatte jeder doppelt so viele Spielsachen zur Verfügung. Natürlich ging und geht das auch nicht immer ohne Streitigkeiten ab, aber ich denke, daß die Kinder in sozialer Hinsicht mehr lernen, wenn sie verhandeln müssen, wer das Dreirad und wer das Bobbycar nimmt, als wenn man zwei Dreiräder, zwei Bobbycars usw. in der Wohnung herumzustehen hat.

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:-)

Antwort von Feelix am 08.11.2007, 20:37 Uhr

Liebe Mama06!

Sehen wir uns auch mal wieder. "Tauschen" ist cool, meine beiden dealen, was das Zeug hält, manchmal glaube ich, nur "um zu dealen". ;-)

Liebe Grüße, Feelix

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@mami06

Antwort von krueml am 08.11.2007, 21:05 Uhr

Danke! Das beruhigt mich doch ungemein, dass es nicht nur uns so geht. :-)

Zum Glück gehen beide teilweise in eine Kita und ich habe jetzt den Junior für den Mittwochnachmittag angemeldet damit die Grosse auch mal etwas Mama-Zeit hat. Davor war nur der Kleine Donnerstag morgens alleine zu Hause, wusste aber ohne seine Schwester nichts richtig mit sich anzufangen *augenverdreh*

Meine können auch total gut Rollenspiele miteinander spielen. Alles was man gut zu zweit spielen kann (Mutter/Vater/Kind, Kaufladen, Garage, Ballspiele, Höhlen bauen, Lego,...) spielen sie mittlerweile supergut zusammen - also ganz ähnlich wie bei Euch. Die Grosse hat ihren Bruder gut im Griff. Der frisst ihr förmlich aus der Hand. Sie ist sein grosses Idol und sie nutzt das auch ganz gut aus.

LG!
Chrissie

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mami06: ganz so wörtlich musst du mich nicht nehmen -

Antwort von wassermann63 am 08.11.2007, 21:37 Uhr

trotz dieser weisen Entscheidung unterscheiden sich die Inhalte der Kinderzimmer recht deutlich. ABer wir haben tatsächlich 2 Bobbycars, 2 Fahrräder, 2 große Legokisten, 2x Buntstifte usw.

Das mit dem Tauschen hat noch nie bei meinen Kindern geklappt. Leider. Ich muss sagen, das hat mich eine zeitlang sehr betrübt, aber es funktionierte einfach nicht, zumindest nicht mit gleichwertigem. Klar, der Große versucht schon ab und zu, seine halb lädierten Sachen mit den tipptoppneuen Sachen des Großen zu "tauschen". Beim Kleinen ist hingegen dieses ausgesprochene Besitzdenken noch nicht so ausgeprägt, so dass er nicht lange rummacht, in solchen Fällen. Er holt sich die Sachen später einfach wieder zurück.

Nur, eines ist sicher: seitdem ich um gleichwertige Geschenke gebeten habe, damit der Kleine nicht immer den "Babyschrott" bekommt und der Große die tollen Dinge, funktioniert manchmal sogar das Zusammenspielen der Kinder *freu*

Lg
JAcky

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Re: @krueml

Antwort von mami06 am 09.11.2007, 9:06 Uhr

Na, siehst du, ist doch auch schön! Wie gesagt, die Kinder profitieren auch sehr oft von einem geringen Altersabstand, eben weil sie ganz viel zusammen machen können und immer jemanden zur Unterstützung dabei haben.
Du wirst sehen, daß es in ein paar Jahren mehr in Richtung Konkurrenzkampf gehen wird, wenn der Kleine ihr langsam in manchen Bereichen ebenbürtig oder sogar überlegen ist. Für meinen beiden scheint es wichtig zu sein, daß sie einerseits ihre eigenen Freunde haben, mit denen sie dann auch in Ruhe spielen können, ohne daß der andere dazwischenfunkt und zweitens, daß sie manchmal (z. B. Samstagvormittag) auch "gezwungen" sind, miteinander zu spielen, ohne dass Erwachsene ein Unterhaltungsprogramm bieten. Das schweißt dann auch wieder richtig zusammen!

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Re: 2-Jähriger Rebell....

Antwort von MM am 12.11.2007, 11:28 Uhr

Hallo,
also das mit dem "alles gleich" würde ich NICHT machen!

Im Falle das Fahrrads wäre es kontraproduktiv, ihm ein Fahrrad mit Stützrädern zu kaufen (wie hier jemand schrieb) - da eiern sie unbeholfen durch die Gegend (ist auch nicht besonders sicher, sie fallen schnell um) und lernen viel schlechter fahren als mit Laufrad!

Und insgesamt denke ich, sie können/sollen lernen, dass man eben nicht alles gleich kann, sondern manches erst, wenn man etwas grösser/älter ist, so wie z.B. wie die Schwester/der Bruder. Ist halt so.

Das was der Jüngere schon halbwegs mitmachen kann, würde ich maximal ermöglichen und unterstützen, was nicht, das geht eben (noch) nicht. (Er könnte ja auch z.B. selbst probieren, dass es mit dem Fahrrad noch nicht geht - er nicht an die Pedale kommt, umfällt, nicht treten kann... etc.?)

Ich habe zwei Jungs im Altersabstand von etwas über 2 Jahren, der Kleine ist jetzt anderthalb und wenn er sich mit 2 so verhält wie Deiner, würde ich ihm z.B. sagen, "Schau mal, wenn Du fahren willst, hier ist Dein Laufrad, flitz los! Wenn Du dann irgendwann damit richtig fahren gelernt hast und etwas grösser bist, steigst Du um aufs Fahrrad - war bei Deinem Bruder auch so, der fuhr auch erstmal Lauufrad." Wenn er nicht will, Pech gehabt, dann fährt er eben erstmal gar nicht, bis er sichs anders überlegt (und das tut er bestimmt - nur zugucken würde er nicht lange aushalten ;-))...

Uns bei Spielsachen usw. würde ich, wie auch jetzt schon, versuchen ihnen zu helfen, dass sie sich irgednwie einigen - erst der eine, dann der andere, tauschen usw. - alles 2x kaufen finde ich keine Lösung (davon abgesehen dass es zu teuer wäre und von daher gar nicht ginge!).

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