Liebe Frau Ubbens, ich habe eine Frage bzgl. meiner Tochter, die jetzt 27 Monate alt ist. Mit einem Jahr war sie jeden Tag für ein paar Stunden bei der Tagesmutter (mit 2-4 anderen Kindern), seit 2,5 Monaten geht sie in die Kita (mit 16 anderen Kindern). An manchen Tagen kann ich sie problemlos dort lassen, an anderen jammert sie ein wenig, was aber vorbei ist, sobald ich weg bin. Ich gehe mit ihr zum Turnen, wir treffen uns regelmäßig mit anderen Kindern und Eltern. Außerdem passt regelmäßig die eine oder andere Oma auf sie auf, auch über Nacht. Wir haben generell keine Probleme mit unserer Maus. Wir haben ein liebes Kind :-). Zurzeit zwar mit den wahrscheinlich üblichen Bockigkeit-Autonomie-Ichweißnichtwasichwill-Anfällen, vor allem der Mama (also mir) gegenüber, aber das verwächst sich ja hoffentlich. Sie spricht sehr gut für ihr Alter und versteht fast alles. Sie ist meist fröhlich und kann ganz schön aufdrehen und Quatsch machen, ist aber in ihrer Person eher ruhig und macht wenig richtigen Blödsinn. Sie schläft in ihrem Bett ein (wenn auch nur mit Gejammer allein), später kommt sie meist zu uns. Auf neue Menschen (schließt Menschen ein, die sie nicht täglich sieht, aber gut kennt!) reagiert sie zurückhaltend, skeptisch, andere würden es vielleicht sogar als ängstlich bezeichnen. Meist muss man ihr nur etwas (auch mehr) Zeit zum "Auftauen" lassen. Und solange die Eltern dabei sind, macht sie nach dieser Zeit fast alles mit. So weit, so verständlich. Wir wundern uns allerdings manchmal über ihr Verhalten, so z.B. gestern: Ein kleiner Freund im gleichen Alter, mit dem wir am Wochenende noch unterwegs waren, kommt mit seinen Eltern zu uns zum Singen (zu St. Martin). Wir singen alle fröhlich mit, nur meine Tochter fängt plötzlich und sehr laut an zu weinen. Sie lässt sich kaum noch beruhigen und will, dass der Freund aufhört zu singen! Später erklärt sie, das sei ihr zu laut gewesen. Da es das aber erstens nicht war und so etwas zweitens nicht zum ersten Mal passiert ist, erkläre ich ihr das auch, bitte sie mit dem Weinen aufzuhören und erkläre, dass sie doch keine Angst haben müsse, er uns nur eine Freude machen wollte usw. Ähnliche Situation vor ein paar Wochen, als wir die gleiche Familie draußen getroffen haben. Bis vor ein paar Sekunden fuhr meine Tochter noch auf ihrem Laufrad, kaum sah sie die Familie, klebte sie an mir. Die Familie und der kleine Freund sprechen mit uns. Er fragt sie, ob sie zusammen fahren wollten, will ihre Hand nehmen, versucht mit ihr zu kommunizieren. Sie sagt kein Wort mehr, schaut die Familie nicht mal mehr an und klebt nur an mir. Das kann auf Außenstehende sehr unhöflich wirken. Ich will nicht den falschen Eindruck erwecken, ich erwarte von einer Zweijährigen keine perfekte Kommunikation und Händeschütteln zum Abschied ;-). Aber sie bekommt es von uns nicht anders vorgelebt als dass man sich begrüßt, miteinander spricht und wieder verabschiedet. Auch ermutigen hilft nicht. Ähnliche Situationen gibt es oft, manchmal reicht schon die Türklingel. Beim Turnen tanzt und singt sie nicht mit, ebenso wenig in der Kita. Bei der Tagesmutter hat sie wenigstens Fingerspiele noch mit (riesiger) Begeisterung mitgemacht. Sie freut sich dagegen riesig, wenn die anderen Kinder in der Kita singen. Vielleicht ist sie bloß ein wenig sensibel, was natürlich völlig in Ordnung ist! Sie will sie auch nicht verändern, sondern nur in solchen Situationen, in denen sie scheinbar Angst (?) hat, helfen und erklären, dass sie keine haben muss... Haben Sie eine Idee, wie wir unserer Maus helfen können? Herzlichen Dank vorab! IngaK
von IngaK am 11.11.2014, 13:03