Frage: Zu viel Süsses

Hallo! Ich hoffe Sie haben für mich einen Rat da wir selbst als Eltern völlig versagt haben. Mein Sohn ist 18 Monate alt, ich habe ihn erst seit zwei Wochen abgestillt. er hat bereits recht früh Süsses bekommen, ich kann mich nicht mehr erinnern wann, ich glaube das fing mit 8 Monaten schon an. Zuerst waren es nur Kekse, dann schlich es sich ein das er da mal ein Stück Schokolade bekam und hier ein Stück... da wir selbst liebend gern Nutella essen wusste er auch schnell was in dem Glas ist. mittlerweile muss er die Dinge nur noch sehen und macht Terror wenn er nicht bekommt was er will. ich bin selbst schuld und fühle mich auch schuldig. es ist nämlich so das mein Sohn seit Anfang an sehr schwierig ist, er fährt nicht gern Auto oder im Kinderwagen, er will meist nur getragen werden usw...Um wenigstens mit ihm spazieren gehen zu können, haben wir notfalls Butterkekse dabei. mir ist aber nicht wohl dabei. ich versuche schon so gut wie möglich ihm Reiswaffeln oder Dinkelkekse zu geben was er auch gut annimmt. er trinkt ansonsten auch nur Wasser. Wir benutzen die Süßigkeiten um ihn milde zu stimmen und wie wissen selbst dass das der falsche Weg ist. Spielen, singen, tanzen alles hilft nix wenn er in einem Wutanfall steckt bei dem er kreischt als ginge es um sein Leben. meine Frage ist die :komm ich da wieder raus? wird er die Süßigkeiten vergessen wenn er sie nicht sieht? Muss ich nur konsequent sein und Süsses nicht mehr geben?

von CSM2211 am 06.02.2014, 12:56



Antwort auf: Zu viel Süsses

Liebe CSM2211, der Antwort von Jendriks Mama kann ich nichts mehr hinzufügen. Hier nur kurz eine Zusammenfassung; - Süßigkeiten aus dem Blick Ihres Sohnes verschwinden lassen, dann kann er deswegen kein "Geschrei" machen - nur an Süßes gehen, wenn der Kleine nicht dabei ist - da er Reiswaffeln nimmt und es auch Kekse ohne Zucker gibt, die Butterkekse zu Hause lassen. Die meisten Kinder mögen auch gerne Apfelspalten. - Läuft Ihr Sohn schon? Motivieren Sie ihn: nur noch bis zur nächsten Ecke, wer ist schneller?, guck mal, da vorne liegt ein schöner Stein ... - im Auto kann er ein Spielzeug bekommen oder Bücher angucken - Wutanfälle sind ganz normal und gehören zur Entwicklung dazu. Ihr Sohn darf anschließend mit einer Kuscheleinheit getröstet werden. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 07.02.2014



Antwort auf: Zu viel Süsses

Huhuu, bitte sei mir nicht gram, weil ich antworte. Das Thema ist bei uns im Bekanntenkreis gerade ziemlich präsent - deswegen schreibe ich Dir. Es gibt ein Buch, in dem folgender Satz steht: "Kinder essen das, was die Eltern kaufen." Ein einfacher Satz mit soviel Wahrheit! Bitte lasse es bleiben, Dir Vorwürfe zu machen und Dich schuldig zu fühlen. Du hast ja so gehandelt, weil Du Dein Kind liebst - und nicht, weil Du ihm schaden wolltest. Manchmal verrennt man sich da ungewollt in irgendeine Angewohnheit, die man einige Monate später irgendwie doof findet (bei vielen ist das Einschlafstillen, Einschlaftragen, Saft trinken, ...). Nun geht es darum, aus dieser Gewohnheit wieder herauszukommen. Dein Sohnemann ist leider schon etwas zu alt um die Süßigkeiten zu vergessen, wenn er sie nicht sieht. Das heißt, dass er sich genau merken kann, in welchem Schrank die Leckereien versteckt sind. Wenn ihr in seiner Gegenwart Süßes nascht, möchte er natürlich auch etwas abbekommen! Hier heißt es: konsequent Süßes ausquartieren. Und zwar so lange, bis sie als "Werkzeug" zum Stimmung erhellen nicht mehr erste Wahl sind. Danach sollte der Umgang mit Süßem ein gesunder sein. Sie sollten nicht die verbotenen und deswegen umso interessanteren Früchte sein, aber auch nicht ein fester Bestandteil der täglichen Kost. Falls Du und Dein Mann große Naschkatzen seid und nicht darauf verzichten mögt, dann nascht wirklich nur noch heimlich wenn er schläft oder mit einem von euch unterwegs ist. Um Deinen kleinen Mann jetzt erstmal davon "wegzubekommen" musst Du Dir darüber im Klaren sein, dass es wahrscheinlich erstmal anstrengend wird. Konsequenz ist der Schlüssel! Natürlich wird er Wutanfälle haben. Und natürlich sind die schwer auszuhalten für euch als Eltern. Aber er DARF auch Wutanfälle haben. Er DARF auch traurig sein, er DARF ängstlich sein, ... Er darf das alles fühlen und ausleben. Und ihr seid bei ihm, zeigt ihm, dass ihr ihn versteht. Benennt seine Wut ("ich weiß, dass Du wütend bist weil Du gerne noch auf dem Spielplatz bleiben wolltest. Aber wir müssen wirklich nach Hause, weil es bald dunkel wird.") und andere Gefühle die er deutlich äußert. Seid dabei verständnisvoll und geduldig. Wenn er wütend ist will er natürlich nicht spielen, singen oder tanzen! Vielleicht will er lieber mit einem Kissen werfen dürfen? Oder einen Knautsche-Ball drücken? Oder so doll aufstampfen wie er nur kann? Bietet ihm angemessene Alternativen. Was macht er ansonsten beim Autofahren? Weint er? Schreit er? Jendrik hat ein Autofahr-Spielzeug. Das bekommt er nur zum Autofahren. Es ist ein kleines V-Tech Lenkrad mit Tiergeräuschen und Musik. Vielleicht wäre das etwas für ihn? Dann kann er selber so tun als würde er euch chauffieren. Mit 18 Monaten ist es auf Spaziergängen eine Hausnummer ihn zu tragen, das verstehe ich. Habt ihr eine gute Trage (Frl. Hübsch, Manduca, ...) oder ein Tragetuch, so dass ihr ihn ggf. auf den Rücken schnallen könnt? Das ist entlastender als ihn vor dem Bauch zu tragen und für ihn vielleicht akzeptabel. Ansonsten läuft er ja vielleicht schon fleißig und kann sich hier ordentlich austoben. Ich hoffe, Dir ein bisschen geholfen zu haben. Alles Gute! LG Sarah mit Jendrik (14 Monate)

von Jendriks_Mama am 06.02.2014, 13:44