Hallo Frau Ubbens, unser Sohn ist 22 Monate alt und ein sehr freundliches, lachendes, aufgeschlossenes und liebes Kerlchen. Er ist ein absolutes Wunschkind und mein Mann und ich lieben ihn wirklich überalles und verbringen sehr, sehr gerne viel Zeit mit ihm. Nun aber meine Frage: Kann es sein, dass wir ihm zuviel Aufmerksamkeit schenken und er sich deshalb nur schwer allein beschäftigen kann??? Es ist so, dass er PERMANENT von uns fordert, dass wir bei ihm sind. Dann spielt er auch, z. B. Türme bauen, Buch gucken, Holzeisenbahn, Kinderküche etc. Alleine spielt er so gut wie gar nicht, vielleicht mal 3 Minuten am Tag. Das ist schon viel. Jetzt fängt er es auch an, uns an die Hand zu nehmen und mit zu seinem Spiel zu nehmen, wir sollen uns dann zu ihm hinsetzen und zuschauen oder mitspielen. Wir machen das ja auch sehr gerne und haben es vielleicht auch schon viel zu viel getan, dass er dies jetzt immer mehr und mehr und vehementer verlangt. Kommen wir nicht mit, weil wir gerade irgendwas anderes im Haushalt tun oder noch zu Ende essen wollen etc. fängt er ein riesen Theater an. Schreit, heult usw. Gehen wir mit ihm mit und bewundern kurz sein Spiel und sagen ihm wie toll er z. B. Duplo gebaut hat und ihm dann sagen, dass wir jetzt kurz in die Küche gehen und dort dies und jenes zu tun haben, fängt das Theater wieder an. Er bricht dann sein Spiel ab, kommt hinterher und will uns wieder mit zurück zerren. Auch wenn er im Spiel vertieft ist und man schleicht sich ohne Worte davon, das gleiche Theater. Wobei ich dazu sagen möchte, dass er uns von den Räumlichkeiten zu Hause immer im Blick hat, alle Türen sind immer geöffnet, er kann uns überall sehen. Ich habe den Eindruck, er versteht nicht, warum wir nicht permanent mit ihm spielen können, weil wir uns die letzten 22 Monate doch auch so gut wie rund um die Uhr mit ihm beschäftigt haben. Zur Hausarbeit komme ich tagsüber fast gar nicht. Staubsaugen geht z. B. noch, da macht er mit, Kochen verlege ich in seine Mittagsstunde. Ich habe es schon versucht, dass er mir zu sehen kann und evtl. was helfen kann beim Kochen, aber dann ist wieder irgendwas anderes interessanter, was aber gefährlich ist und er nicht ran darf oder so und dann gefällt es ihm natürlich nicht mehr zu helfen und natürlich will er dann auch nichts anderes in meiner Nähe spielen. Auch wenn er sich 1 Meter neben mich auf den Boden setzen würde und etwas spielen würde. Er merkt, dass ich dann keine Zeit für ihn habe obwohl ich noch nebenbei versuche ihn zu ermutigen, einen Turm mit Bauklötzen zu bauen oder so und ich ihm sage wie toll er das macht. Das reicht ihm nicht. Ich soll immer direkt neben ihm sitzen und mich mit ihm beschäftigen. Aber das geht ja nunmal nicht rund um die Uhr. Wie erkläre oder reagiere ich am besten, wenn ich in dem Moment nicht mit ihm spielen kann?! Es ist wirklich anstrengend!!! Wird es besser, wenn er in 3 Monaten in die Krippe geht und sich dort auch beschäftigen muss?! Wenn wir sonst in der Krabbelgruppe sind, spielt er auch alleine oder mit anderen Kindern. Freundinnen sagen oft zu mir, ich sei viel zu lieb mit ihm und müsste auch mal etwas mehr durchgreifen. Er würde mich ja "diktieren" und ich nur nach seiner Nase tanzen. Kann schon sein, dass da was dran ist. Manchmal komme ich mir auch so vor. Ich kann ihm nur schlecht böse sein und mag nicht, wenn er wegen so Kleinigkeiten heult. Deswegen bin ich wahrscheinlich etwas zu lieb. Natürlich weiss ich, dass ich die "Chefin" sein muss und ich den Ton angeben muss und nicht umgekehrt... :-/
von binmat am 19.11.2018, 20:35