Guten Tag, meine Frage betrifft den Kontakt mit den Schwiegereltern. Ich bin 34 Jahre alt und lebe seit knapp 2 Jahren mit meinem Freund in der DG-Wohnug seines Elternhauses. Eigentlich wollte ich niemals bei irgendwelchen Schwiegereltern mit im Haus wohnen, bin über meinen Schatten gesprungen und zu ihm gezogen zumal seine Eltern mich sehr, sehr überschwenglich begrüßt und aufgenommen haben. Im Großen und Ganzen lief es gut, wobei ich mich an ein freundliches, distanziertes Verhalten den Schwiegereltern gegenüber halte. Vermutlich würden sie sich ein herzlicheres Verhältnis zu mir wünschen (soll z.B. einfach unten rein gehen und auch an deren Kühlschrank, wenn was brauche, sowie den Garten nutzen, was ich aber nicht tue!) Entspricht vielleicht auch meinem Typ einfach nicht. Leider ist diese überschwegliche Art meiner Schwiegereltern für mich überhaupt nicht mehr zu ertragen, seit wir eine Tochter haben. Schon als ich schwanger wurde, sind sie vor Freude wegen des 1. Enkelkindes fast ausgerastet. Die Schwiegereltern baten schon in der Schwangerschaft ständig an, dann auf das Kind aufzupassen. Ich solle dann ausschlafen und sie werde das Kind nehmen, auch wenn sie dann in Rente sei soll ich es ihr runter geben. Mir war dieses Gerede schon in der Schwangerschaft viel zu viel. Ich habe mehrmals freundlich darauf hingewiesen, das wir dann erstmal als Familie zusammenfinden müssen, was aber nichts half. An ihrem Geburtstag betitelte die Schwiegermutter das ungeborene Kind vor allen Gästen als "ihr" Geschenk. Sogar mein Freund griff dann ein und meinte es sei nicht wegen ihr gemacht worden. Leider merken die Schwiegereltern einfach nicht das es uns stört. Nun ist unsere Tochter geboren und 14 Wochen bzw. korrigiert 7 Wochen alt. Es handelte sich um eine Frühgeburt. Ich wurde nach 3 Tagen entlassen, die Kleine musste über 3 Wochen in der Klinik bleiben. Für mich eine schreckliche Zeit, die ich wie einen Schock erlebt habe. Am Tag nach der Geburt schrieben mir die Schwiegereltern Nachrichten und gratulierten mir zur Geburt. Man lobte mich das ich solange durchgehalten hätte (???) und bedankte sich das ich ein Enkelkind geboren habe. Sie bedanken sich bis heute ständig bei mir dafür. Ich empfinde dieses Gedanke als total anmassend und besitzergreifend dem Kind gegenüber. Eine Woche später besuchte ich mit der Schwiegermutter die Kleine in der Klinik. Sie stellte die Frage ob sie sie auch allein besuchen könnte um uns (wir sind täglich zu ihr gefahren) zu entlasten. Hallo? Das ist unser Kind! Außerdem schlug sie mehrfach vor, mir eine Unterkunft in der Nähe der Klinik zu suchen und zu zahlen. War wahrscheinlich gut gemeint aber habe mich abgeschoben gefühlt. Die Klinik war nur 1 halbe Autostunde entfernt von uns, ich war total labil und brauchte meinen Freund. Allein im Hotelzimmer wäre die Hölle gewesen, zumal der Klinikalltag es nicht erlaubt hätte mehr als 6-12 Stunden täglich (und das waren wir sowieso) beim Kind zu sein. Außerdem habe ich noch Geld um selbst ein Hotelzimmer zu zahlen wenn nötig. Faierweise muss ich sagen, das die Schwiegermutter in dieser Zeit fast täglich für uns gekocht hat, sodass wir uns abends etwas warm machen konnten. Natürlich war das eine Riesenhilfe, wofür ich auch sehr dankbar bin. Jetzt ist die Kleine zu Hause und es kommen dauernd Kommentare, dass sie doch mal auf sie aufpassen können. Ich entgegne immer später wenn sie älter ist, sie sei dafür im Moment noch zu klein. Leider kommen die Kommentare immer wieder und mich ärgert das massiv. Auch geht die Schwiegermutter noch arbeiten und hat einen Tag die Woche frei. An diesem Tag bekomme ich immer Nachrichten aufs Handy (hochzukommen traut man sich wohl nicht) das man mir die Kleine abnehmen kann. Ich gehe dann manchmal mit der Kleinen, die aber einfach noch viel schläft runter oder bitte die Schwiegermutter hoch, wenn wir nicht weg müssen. Sie hält die Kleine dann im Arm und textet sie zu. Streichelt aber auch viel an ihr rum, Händchen und Kopf, was mich dann schon wieder etwas stört. Denke die Kleine braucht auch mal Ruhe. Der Schwiegervater selbst nimmt sie kurz. Streichelt aber immer grobmotorisch an ihrer Wange rum bzw. reißt mir den Kinderwagen aus der Hand um reinzuschauen. Geht ja noch, allerdings versucht er mit Aussagen wie gibt sie doch der Schwiegermutter und das Kind tut der Schwiegermutter so gut, es macht sie so glücklich, sie wollte immer Kindergärtnerin werden und ständigem Vielen Dank (als ob das Kind für sie wäre?!) fürs Enkelkind seine Frau zu unterstützen. Neulich waren wir zum Essen eingeladen und die Kleine lag zum Bäuerchen machen auf meiner Schulter, für mich war die Stillmahlzeit noch nicht beendet. Da rannte die Schwiegermutter auf mich zu um mir das Kind abzunehmen und Schwiegervater rief, gib sie ihr, gib sie ihr. Habe die Schwiegermutter dann ziemlich angefahren, das sie sie wohl nicht stillen könne. Machte mir schon Gedanken, dass es zu heftig war. Da kam sie nach dem 2. Stillen und Bäuerchen schon wieder gerannt. Habe ihr das Kind dann gegeben, aber irgendwie war ich sauer. Mir fällt es schwer gegen die 2 anzukommen. Zumal es ja auch nicht zuviel verlangt ist, wenn sie Zeit mit ihrem Enkelkind möchten. Nur die Art wie sie mit ihr umgehen ist mir zu wider. Halte ich sie im Arm und sie schreit will ich nicht, das ihr jemand anderes über den Kopf streichelt. Muss eine Oma überhaupt ein Baby über den Kopf streicheln dürfen? Schläft sie möchte ich nicht das an ihren Händen rumgespielt wird. Und wenn ich sie ins Auto geladen wird, finde ich muss keine Oma zum Duzi Duzi mit ins Auto kriechen. Ich kann hier auch kaum mit dem Kinderwagen los ohne das für mich Fremde angerannt kommen und rufen Schwiegermutter ist Oma geworden! Wir haben sehr viele Geschenke Strampler usw. von Älteren Leuten bekommen, die z.T. nicht mal mein Freund kennt und die klar an die Großeltern adressiert sind. Das heißt doch das man überall rumerzählt und Towabo macht? Meine eigene Mutter, der ich das Kind klar lieber gebe, die aber weiter weg wohnt, reißt mir nie das Kind aus dem Arm, wartet immer bis ich sie ihr gebe. Dann hält sie sie wenn sie schläft ohne groß rumzustreicheln und redet mit ihr wenn sie wach ist.Meine Eltern freuen sich auch übers Enkelkind, machen aber einfach nicht so einen Aufstand. Ich möchte keinen Ärger hier im Haus und auch auf keinem Fall das Kind den Schwiegereltern vorenthalten. Kinder brauchen beide Großeltern. Aber bei jedem Kontakt mit den Schwiegereltern, der z.T. auch nur 1-4x die Woche (kurze Treffen an der Tür mit eingerechnet und 1-2 längere Besuche) ist bin ich stink sauer. Es belastet ehrlichgesagt unsere Beziehung. Bin ich wirklich eine empfindliche Übermutter geworden und muss akzeptieren, wie die Schwiegereltern sind oder ist es ok wenn ich nicht möchte das so übertrieben mit der Kleinen umgegangen wird? Ich meine das Kind hätte mit korrigierten 7 Wochen eigentlich immer noch Wochenbett und nimmt das Duzi Duzi noch gar nicht so wahr.
Mitglied inaktiv - 23.04.2019, 12:43