Zu früh für die krippe?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Zu früh für die krippe?

Wann würdet ihr sagen, dass ein Kind noch nicht bereit für eine krippe ist? Also woran würdet ihr es festmachen? Bei uns ist ja folgendes.... Mit Toni hatte alles super geklappt. Er war ja dann auch schon ein paar Tage von 8-12:30 Uhr ohne Probleme in der krippe. Er hatte zwar zwischendurch wohl mal geweint, aber gut... As empfand ich als normal, besonders in der ersten zeit. Einen Tag war es auch mal ganz furchtbar,Amber da würde er auch krank. Also für mich lief alles gut soweit. Für mich war das Thema Eingewöhnung eigentlich schon so gut wie durch... Montag war dann der totale Einbruch. Gegen halb 11 haben sie angerufen, ich müsse Toni abholen. Er beruhigt sich nicht. Als ich in die krippe kam, dass er auf,dem Schoß einer Erzieherin und hat bitterlich geweint, war fix und fertig. An diesem Tag waren die Erzieherinnen nur zu zweit und seitdem ist ein neues Kind dabei, das gerade eingewöhnt wird. So, am Dienstag war er wieder bis kurz nach 12 dort. Ich habe gesagt sie sollen anrufen,,wenn was ist... Ist ja eigentlich selbstverständlich.... Toni hatte beim abholen auch geweint und sah auch fix und fertig aus. Aber sie meinten, es wäre besser gewesen als gestern.... Am nächsten morgen habe ich dann gefragt, wie lange er denn so weinen würde, damit ich es etwas einschätzen kann... Ob es länger ist als ne halbe Stunde?! "Hmm...naja, das ist eingereicht unterschiedlich" diese Antwort traf mich total, weil das für mich hieß... Er weint ständig! Das hat sie wohl gemerkt und sagte, es wäre ein Protest weinen. Man würde sehen, dass er beschäftigt und bekümmert werden möchte... Wenn man "nicht weiter drauf eingeht" hört er auch wieder auf. Das war für mich der nächste Schlag! Gut, Mittwoch kam sie beim abholen freudig auf mich zu und sagte, es wäre tausend mal besser, als die Tage vorher. Da war ich schon wieder besser gestimmt.... Am selben Tag, erzählt mir eine bekannte Mama, dass sie ihre Kinder später gebracht hat und gesehen kann, wie Toni bitterlich geweint hat und er ihr total leid Tat. An dem Tag war auch elternstammtisch (hab Torben hingeschickt, weil ich mit Toni auf nem Geburtstag war) dort hat auch eine Mutter gefragt, ob es denn besser wäre jetzt mit Toni... Udo "naja manche Kinder sind einfach noch nicht so weit" Gestern hat Torben Toni in die krippe gebracht und nochmal klar gesagt, dass er dort nicht sein MUSS! Wir haben auch eine andere Lösung. Und dass wir nicht möchten, dass er länger als ne viertel Stunde dort sitzt und weint. Dann sollen sie anrufen. Beim abholen haben sie Torben gebeten, nochmal zum Gespräch zu kommen, wenn die Kinder schlafen. Da haben sie gesagt, dass es ganz offensichtlich sei, dass Toni immer weint, wenn er sich allein beschäftigen soll. Er setzt sich dann allein auf die Fensterbank und fängt an zu weinen.... Wenn dann niemand kommt, stellt er sich auch vor sie hin und weint.... Und ruft halt nach "Mama"... Wenn sie gemeinsam etwas spielen, Stuhlkreis, draußen im Sand sind... Ist alles gut. Toni singt dann tanzt dann sogar mit und hat Spaß. Das ist für mich schlüssig, denn es ist auch zu Hause so, dass er sich nicht lange allein beschäftigt... Zumindest nicht drinnen, draußen im Sandkasten ist das kein Problem. Wie lange sollte ein Kind von 2 Jahren sich denn allein beschäftigen? Ich hab nie von ihm verlangt schon allein mit seinem Spielzeug zu spielen. Klar macht er das mal, aber vielleicht für 10 Minute...? Nun hat sich gestern eine Erzieherin ausschließlich um Toni gekümmert. Er war dann die ganze zeit auf dem Arm und es ging wohl. Heute bleibt er nur 2 Std. Da. Wenn Torben ihn morgens hinbringt, weint er wenn Torben geht. Das macht er bei mir gar nicht. Lt. Erzieherinnen ist es aber den Tag über besser gelaufen, als wenn ich ihn gebracht hab. Wir haben gesagt, gut... Solange er morgens noch hin möchte, kann es ja nicht so schlimm für ihn sein. Heute morgen.... :( Es hieß "Papa bringt dich jetzt in den kiga" "Papa mit, Papa mit" und geklammert und geweint. Sowas gabs niiiie wenn ich ihn gebracht hab.... Hinzu kommt noch, dass er zu Hause furchtbar ist. Gut es KANN ne Phase sein, aber es kann auch mit der krippe zusammen hängen.... Seit ca. 1,5 Wochen macht er keinen Mittagsschlaf mehr, obwohl er todmüde ist! Gestern hat er stattdessen 45 Minuten Holz hin und her gestapelt (allein)... Ich denke mal, um runterzukommen. Ich meine gut, wenn sie sich jetzt tatsächlich mehr zeit nehmen für ihn und ihm mehr Aufmerksamkeit geben, wird es bestimmt besser... Aber wie lange können sie das schon machen bei 15 Kindern!? Ich denke mittlerweile, er ist einfach noch nicht so weit. Er braucht wohl noch die Sicherheit und Geborgenheit, dass immer jemand greifbar ist... Oder was meint ihr so dazu? Es wird ja immer schlimmer, statt besser. Wie gesagt die ersten Wochen lief es Tip Top. Die Alternative wäre, dass Toni 2-3 Vormittage von den Omas und die anderen von Papa betreut wird, Torben würde dann seine Arbeitszeiten an 2 Tagen verschieben und erst Losfahren, wenn ich wiederkomme. Meine Schwiegermutter (mit der wir ja im selben Haus wohnen) hat sowieso 2-3 Vormittage frei. Wir dachten halt nur, dass die krippe für ihn schöner ist, weil viele Kinder dort sind. Mit denen hat er übrigens keine Probleme! Daran liegt das nicht.

von Nina253 am 21.05.2013, 09:19



Antwort auf: Zu früh für die krippe?

Hallo Nina253 Dass die ersten Wochen in der Kita relativ gut verlaufen liegt dann meist daran, dass dieser Kita-Eintritt für die Kleinen etwas Besonderes ist und: wer liebt nicht das Besondere?- Nach einiger Zeit fällt dann auf dass Mama und Papa, die vertrautesten Bezugspersonen, nicht mehr uneingeschränkt helfend zur Verfügung stehen und man "eigenverantwortlich" handeln muss. Diese Erkenntnis führt nicht selten zu einem unsicheren Verhalten, was sich wiederum in Weinen und auch in Trennungsängsten auswirkt. Hinzu kommt dass 2 Jährige sich selten länger als max. 10 Min. selbst beschäftigen können und auch dazu benötigen sie sehr viel Lob und konkrete Anregung. Erhalten sie diese konkrete Anregung nicht, wird ihnen das Alleingelassen-Werden wieder bewußt und sie beginnen unsicher geworden zu weinen. Da das Bauchgefühl einer liebenden Mama und natürlich auch eines liebenden Papas selten trügt denke auch ich dass Ihr Sohn sich noch nicht genug von Ihnen gelöst hat sodass die gesamte Krippen-Situation ihm mehr Angst als Freude bereitet. Um ihm aber dennoch Kontakte zu ca. gleichaltrigen Kindern zu ermöglichen halte auch ich die zeitweise Betreuung durch eine Tagesmutter für geeignet oder aber, die Omas oder der Papa besuchen mit ihm während ihrer Betreuungszeit eine Spielgruppe. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 21.05.2013



Antwort auf: Zu früh für die krippe?

Eine Tagesmutter wäre doch eine gute Alternative,die hat meist nur 4-5 Kinder und hat mehr Zeit sich um Toni zu kümmern.Meine kommt auch mit 2 Jahren zur Tagesmutter.Bin mal sehr gespannt,wie das wird. Mit 3 dann in den Kindergarten.

von miamouse1 am 21.05.2013, 10:50



Antwort auf: Zu früh für die krippe?

Vielen dank für ihre Antwort!! Wir nehmen mit Toni sowieso schon 1x die Woche am kinderturnen teil und 1x die Woche an einem spielkreis. Hinzu kommen dann noch treffen mit Freunden, die gleichaltrige Kinder haben. Also hat er (eigentlich schon immer) 2-4 mal die Woche Kontakt zu gleichaltrigen Kindern, aber eben immer mit einer Bezugsperson. Reicht dass denn aus? Oder sollte man die treffen noch ausweiten? Und noch etwas liegt mir am Herzen, viele sagen, wenn die Kinder solche Ängste aber, dann ist das urvertrauen nicht gut bzw. Ist Davids falsch gelaufen... Habe ich etwas falsch gemacht? Oder ist er eben einfach noch nicht so weit?

von Nina253 am 21.05.2013, 13:26



Antwort auf: Zu früh für die krippe?

Hallo Nina Für einen 2-Jährigen reichen genannte Treffen ganz sicher aus, da er notwendige Kontakte zu ca. Gleichaltrigen knüpfen, in der Gemeinschaft ein angemessenes, soziales Verhalten und auch eine erste, eigenständige Konfliktlösung lernen kann ohne auf die Sicherheit vermittelnde Nähe seiner vertrautesten Bezugsperson(en) verzichten zu müssen. Da er wie alle Kleinkinder einen großen Erfahrungs- und Bewegungsdrang hat, wird er sich von ganz alleine von seinen Bezugspersonen lösen, wenn man ihn nur lässt, bzw. wenn man auf seine Bedürfnisse eingeht. Ein 2-Jähriger ist häufig noch nicht so weit sich von den Bezugspersonen seines Vertrauens lösen zu können. Sein Urvertrauen ist keineswegs gestört, wenn er die Bindung zu seinen Bezugspersonen noch benötigt um sich sicher orientieren zu können. Sie haben demnach überhaupt nichts falsch gemacht und machen auch jetzt noch überhaupt nichts falsch, wenn es Ihnen möglch ist Ihrem Sohn in Ihrer Gegenwart das zunehmend eigenständige Sammeln von Erfahrungen zu ermöglichen. Eher wird die Bindung zu Ihnen gestört, wenn Sie gegen den Willen Ihres Sohnes handeln und ihn dazu zwingen ohne Ihre Nähe sein zu müssen. Liebe Grüße und: lassen Sie sich bitte nicht verunsichern!

von Christiane Schuster am 21.05.2013



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