wutausfälle

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: wutausfälle

mein sohn wird nächste woch 1 jahr! Wir haben jetzt schon länger probleme mit seinen wutausbrüchen, er beißt, haut, reißt an den haaren! Vor allem auf seine schwester 5 und mich geht er los sobald ihm etwas durch den strich geht! zb man macht die tür zu damit er nicht die treppen hoch kann, oder man nimmt ihm etwas weg, er muss aus der badewanne raus und und und lauter so kleinigkeiten die eben oft am tag sind! Er macht das voll bewußt, er krabbelt mir sogar 2 räume nach nur um mich in den fuß zu beißen! Wie sollen wir uns verhalten, zu meiner tochter sag ich immer spring schnell auf die couch damit er dich nicht erwischt, sie könnte sich nicht wären ohne ihm wehzutun! Aber genauso schnell wie er zornig ist lacht er! Man braucht nur einmal lustig zu hüpfen und er lacht wie wahnsinnig!

Mitglied inaktiv - 22.04.2009, 13:44



Antwort auf: wutausfälle

Hallo Doris Mit knapp 1 Jahr fordert Ihr Sohn Ihre unmittelbare Aufmerksamkeit geradezu ein, damit er Ihnen mitteilen kann, dass ihm Etwas nicht gefällt, dass er wütend, traurig o.Ä. ist. Dabei handelt er sehr spontan, kann den Einsatz seiner Kraft noch nicht vollständig kontrollieren und kann auch noch nicht gleichzeitig über die Folgen seines Handelns nachdenken. Sprechen Sie ein KURZ begründetes Nein möglichst erst aus, nachdem Sie direkten Blick- und evtl. auch Körperkontakt zu ihm aufgenommen haben. Bieten Sie ihm gleichzeitig eine geeignete Handlungsmöglichkeit an, bzw. lenken Sie ihn mit einer Beschäftigung vom Ungeeigneten ab. Er versteht noch nicht, warum seine Schwester durch die geöffnete Tür gehen darf und er nicht. Die Gefahren einer Treppe kennt er noch nicht. Lenken Sie ihn darum möglichst ab, richten Sie ihm eine gemütliche und Sicherheit vermittelnde Spieloase in einem Laufgitter ein, das Sie aber bitte nicht zur Bestrafung nutzen. Gehen Sie erst dann in einen anderen Raum. Nachkrabbeln wird er Ihnen, weil Kinder in seinem Alter noch nahezu ununterbrochen die Nähe ihrer Bezugsperson benötigen um sich sicher zu fühlen. Nehmen Sie ihn darum möglichst auf dem Arm, im Tragetuch oder in der Wippe jeweils mit oder regen Sie ihn wiederum konkret an. Halten Sie möglichst Blick- und/oder Sprachkontakt zu ihm, damit erst gar keine Verlassensängste aufkommen können. Schaffen Sie einen Anreiz, damit er nahezu freiwillig aus der Badewanne kommt, obwohl Kleinkinder sehr gerne im wohlig-warmen Wasser sitzen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 22.04.2009