Sehr geehrte Expertin, meine heute 29 Monate alte Tochter ist heute vor 5 Wochen grosse Schwester geworden. Sie war immer ein sehr liebes, unkompliziertes und ausgeglichenes Kind. Sie hat noch nie Schränke oder Regale ausgeräumt "verbotene" Dinge genommen oder zerstört. Sie kannte schon früh ihre Grenzen bzw meine und hat diese akzeptiert. Besonders auch hinsichtlich des Schlafens waren wir unglaublich gesegnet. Sie schlief durch seitdem sie 11 Wochen alt war. Das Einschlafen lief seit sie ca 1 Jahr alt war immer gleich ab. Ins Schlafzimmer, Spieluhr an, 2 Sätze von Mama und Küsse, ins Bett legen, Ruhe. Lediglich wenn sie krank war oder wir umgezogen sind, war dies mal nicht der Fall, so dass sie uns dann rief und mein Mann oder ich uns mit ihr in unser Bett legten. Wenn wir dies taten, dauerte dies aber schon immer mindestens noch eine Stunde. So nun auch seit Ende der Schwangerschaft. Im Mai sind wir noch einmal umgezogen, das verkraftete sie sehr gut, aber so 1-2 Wochen danach ging es los, dass sie jeden Abend nach uns rief und wir uns letztendlich mit ihr in unser Bett legten. Aber auch das dauerte wieder 1-2 Stunden bis sie dann schlief. Kuscheln möchte sie dann auch nicht. Wenn man sie anfässt, stößt sie die Hand weg. Damit wir uns das stundenlange Drama sparen, ist die letzten Wochen immer gleich einer von uns mit ihr ins Bett gegangen. Seit 1 Woche haben wir nun die Schnauze voll, da ich mit dem Baby seit wir daheim sind auf der Couch schlafe, um meine große Tochter nicht zu stören. So haben wir seit Montag getestet mit ihr in ihrem neuen Bett in ihrem Zimmer zu schlafen. Da sie seit der Geburt unserer 2. Tochter nun komplett auf meinen Mann fixiert hat und er zudem auch inkonsequenter ist als ich, möchte sie, dass er sie ins Bett bringt. Anfänglich noch gut gelaunt, legt sich irgendwann der Schalter um. Entweder aus heiterem Himmel oder weil mein Mann dann etwas bestimmter sagt, dass sie endlich schlafen soll. Sie wird dann auf einmal wütend und kommandiert meinen Mann. Sie sagt z.B. dass er weggehen soll. Dann sagt er, dass er nicht wieder kommt, wenn er draußen ist und sie dann schlafen muss, sie sagt ok. Kaum ist er draußen, weint sie und schreit wie eine Furie nach ihm. Kommt er zurück und legt sich zu ihr, will sie in unser Bett. Sind sie dort, will sie zurück in ihr Bett usw. Das alles äußert sich schreiend und tobend. Und das in einer unglaublichen Lautstärke! Sie lässt sich durch nichts beruhigen und schreit und wütet, so dass man denkt, sie kollabiert jeden Moment. Natürlich probiert mein Mann es im Ruhigen, aber manchmal eskaliert es uns wird auch laut. Mit Wutanfällen am Tage können wir ja noch umgehen, aber diese Machtkämpfe am Abend bzw. in der Nacht sind für uns unerträglich schlimm. Gestern wurde sie nachts um 3 Uhr wach und hatte genau solch einen Wutanfall und schlief erst 2 Stunden später wieder ein. Gestern durfte ich sogar mit ihr zum Mittagschlaf und am Abend ins Bett. Dabei haben wir ein Hörspiel gehört, womit wir gehofft hatten ihr das Einschlafen zu erleichtern, und siehe da... sie schlief einfach ein. Wir dachten nun, dass der Knoten geplatzt sei und sie einfach wieder mich brauchte, aber gerade eben lief es wieder aus dem Ruder. Erst war alles schön und wir hörten ihr Hörspiel, auf einmal fing sie an zu quängeln. Ich sagte, dass ich müde sei, sie auch, es schon spät ist. Sie quiekte und trampelte auf ihre Matratze, sie wurde wütend, fing an zu weinen, zu schreien, trat nach mir, sagte ich soll weg. Kein zureden half. Anfassen durfte ich sie auch nicht. Das macht sie in solchen Situationen noch wütender. Ich verließ ihr Zimmer und sie rief bzw schrie nach Papa, der sich nun mit ihr hingelegt hat. Wir sind absolut mit unserem Latein am Ende! Ich hab schon Angst, dass irgendwelche Nachbarn uns das Jugendamt schicken, weil sie denken, dass wir hier unser Kind misshandeln o.ä. wir wissen einfach nicht mehr weiter! Was können Sie uns raten? Ganz lieben Dank!!
von ninmuc am 04.09.2017, 23:44