Wieder mal SCHLAFEN - pro und contra

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wieder mal SCHLAFEN - pro und contra

Liebe Frau Schuster, vielleicht können Sie mir einige Tipps geben... Mein Sohn ist nun 7 Mon. alt und ein echter Sonnenschein, ist immer glücklich solange ich an seiner Seite bin. Da ich noch einen älteren Sohn habe (gerade 3 J.), habe ich von Anfang an den "bequemen" Weg bzgl. des Schlafens gewählt, um überhaupt auch etwas Schlaf abzubekommen. Ich habe den Kleinen in einem Beistellbett (wird bald zu klein!) an meiner Bettseite schlafen lassen und ihn auch sehr häufig rüber in mein Bett genommen. So beruhigt er sich relativ schnell und ist zufrieden. Auch für mich ist das Kuscheln und der Körperkontakt normal und gemütlich. Wenn irgendwas ist (was häufig in der Nacht vorkommt) bin ich sofort da. Nun ist es ja aber so, dass er sich an das Schlafen an meiner Seite gewöhnt hat und dieses "einfordert". Ich möchte aber AUF DAUER nicht immer so weiter machen, denn ich stille nun nicht mehr und mein Großer kommt auch jede Nacht zu uns (einschlafen alleine in seinem Zimmer ist bei ihm kein Problem mehr) und legt sich in die Mitte des Bettes. Ich kann ihm das schlecht verbieten, weil das die Eifersucht schürt usw. Nur kann es ja nicht noch Jahre so weiter gehen. Einerseits schlafen Kinder in vielen Ländern der Erde immer eng bei der Mama; sie sind zufrieden und schlafen evtl. besser, fühlen sich geborgen und lernen viell. so etwas wie ein Urvertrauen (wie ihr "Kollege" Herr Posth es in seinem Forum immer darstellt), aus dem ein gesundes Selbstbewusstsein entstehen kann/soll. Das Schlafen bei den Eltern ist für mich bequemer, weil ich so nicht ständig aufstehen muss und etwas mehr Schlaf abbekomme. Andererseits schlafen die Eltern auf Dauer eben doch am besten alleine in ihrem Bett und die Kinder sollten sich nicht an diese Schlafensweise gewöhnen, weil sie sonst noch jahrelang im Bett mitschlafen wollen. Meine Freundin hat es bei ihrer Tochter a la "Jedes Kind kann schlafen lernen" gemacht (also auch Schreien lassen - was ICH sehr schwer aushalten kann) und meint, ich bin es quasi "selbst Schuld"... Ich bin also hin- und hergerissen zwischen Gefühl und Verstand. Möchte gerne eine praktikable Schlaflösung mit dem Ziel, dass in einigen Monaten (nicht Jahren!) alle in ihrem eigenen Zimmer schlafen. Bei dem Kleinen ist es nämlich momentan so, dass er abends auf meinem Arm einschläft (schaukel ihn hin und her). Dann lege ich ihn hin, gehe unten Zeitung lesen o.ä. und spätestens nach einer Stunde weint er ganz heftig, ich gehe zu ihm, beruhige ihn (Händchen halten usw.). Wenn er wieder schläft, schleiche ich mich wieder weg (vorher geht es gar nicht, dann weint er total). Nach einiger Zeit geht alles wieder von Vorne los und beim 2. oder 3. Mal habe ich keine Lust mehr und lege mich gleich neben ihn zum schlafen. Wenn ich Abends eh nur nach oben renne, um ihn zu trösten, kann ich auch gleich schlafen. Aber ein kleines bisschen "Freizeit" wäre eben doch toll. Mein Mann kann ihn dann noch nicht beruhigen. In dem Alter wollen die meisten Babys eben doch die Mama. Ich glaube, dass Babys immer nach einer best. Zeit aufwachen und dann sollten sie eigentlich alleine weiterschlafen, aber mein Kleiner merkt dann eben, dass etwas anders ist (Mama ist nicht da) und weint. Er müsste lernen ALLEINE einzuschlafen, aber wie? Soll ich ihn wirklich eine Zeit lang schreien lassen? Tagsüber lege ich mich meist mit ihm ins Bett und wenn er schläft, stehe ich wieder auf... Oder er schläft problemlos ein, wenn er im Kinderwagen liegt und wir meinen Älteren zum KIGA bringen o.ä. ... Sie sehen an der Länge des Beitrags (sorry!), dass ich nicht weiß, wie ich es machen soll. Ich möchte Konsequenz und Liebe vereinen und zwei Kinder haben, die nachts alleine durchschlafen können (wer will das nicht :-)). Bei meinem ersten Sohn hat es nicht wirklich gut geklappt und eine Wiederholung möchte ich nicht wirklich... Was soll ich tun, was lieber lassen? Vielen, vielen Dank für Ihre Anregungen und Ihre Zeit!!! Hanna

Mitglied inaktiv - 27.01.2010, 10:31



Antwort auf: Wieder mal SCHLAFEN - pro und contra

Hallo Hanna Auch ich kann Ihnen nur raten, sich primär auf den natürlichen Mutterinstinkt zu verlassen, der meist schon sagt, was richtig und was nicht richtig ist. Ist Ihr eigenes Schlafzimmer realativ groß, empfehle ich Ihnen dort für beide Kinder jeweils ein Reisebett. Gleichzeitig nutzen Sie ein Kinderzimmer möglichst oft als einen gemütlichen Aufenthaltsraum, in Den in Kürze BEIDE Kinder bei einem lustigen Umzugs-Fest umziehen DÜRFEN, damit Niemand alleine schlafen muß, Ihr "Großer" seinen Bruder beschützen DARF und sie inmitten ihres Spielzeugs schlafen können. Auf diese Weise wird sich der Kleine an das Einschlafritual mit dem älteren Bruder gewöhnen und der Ältere wird stolz sein auf das Vertrauen, das Sie in ihn setzen. Quasi als Belohnung darf er dann morgens, bzw. am Wochenende zu Ihnen oder zum Papa ins Bett zum Kuscheln kommen, sobald Alle (aus-)geschlafen haben und Sie ihn -später auch den Kleinen- rufen. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 27.01.2010



Antwort auf: Wieder mal SCHLAFEN - pro und contra

Entschuldige, dass ich mich ungefragt einmische, aber ich möchte Dir einfach nur ein bisschen Mut machen! Meine Kinder sind 2 3/4 und 1 1/4 Jahre alt. Die Große war schon immer eine schlechte Schläferin. In Spitzenzeiten war sie stündlich wach, das erste Mal durchgeschlafen hat sie mit etwa 1,5 Jahren, das erste Mal im eigenen Zimmer mit 2,5 Jahren. Auch heute kommt sie noch in etwa der Hälfte der Nächte zu uns ins Bett. Ihr Bruder verbrachte die ersten sechs Monate seines Lebens auf mir oder im Tragetuch. Jeder Versuch, ihn alleine schlafen zu lassen, scheiterte. Ich dachte nur "Na toll, wieder so ein Chaos-Schläfer" und war völlig gefrustet... Dann, mit etwa 9 Monaten, kam die Kehrtwende: Der Kleine wollte plötzlich nachts nicht mehr kuscheln, sondern schlafen und schlief von alleine im Kinderzimmer ein und nach wenigen Wochen auch durch! Und das, ohne das ich irgendetwas verändert hätte - er war einfach soweit. Die Große ist dann bereitwillig mit ihrem Bruder zusammen ins Kinderzimmer umgezogen. Sie brauchte zwar noch eine Weile das Einschlaf-Kuscheln, aber schlief relativ schnell ein und blieb in der ersten Nachthälfte auch in ihrem Bett (wie gesagt, bis heute kommt sie in der zweiten Nachthälfte manchmal zu uns, was mich aber nicht großartig stört). Inzwischen schläft sie fast immer alleine ein, und der Anteil der Nächte, die sie komplett in ihrem Bett verbringt, steigt stetig... Ihr kleiner Bruder schläft immer alleine ein. Er trinkt im Bett noch eine Milch, nimmt sich dann seine Kuschelpuppe und seinen Schnuller, dreht sich auf die Seite und schläft. Und er schläft nach wie vor durch, bis auf wenige Ausnahmen, wenn er arg Zahnungsbeschwerden hat oder sonstige Beschwerden. Er ist in der Hinsicht viel pflegeleichter als seine Schwester (dafür in anderen Punkten um einiges anstrengender *g*). Kopf hoch, viele der kleinen und größeren Problemen, die das Leben mit Kindern so mit sich bringt, erledigen sich mit der Zeit ganz von selbst! Und: ich bin der Meinung, man sollte im Zusammenleben mit den Menschen, die man liebt, deutlich mehr auf sein Herz als auf seinen Kopf hören... :-) Alles Liebe, Aurore

Mitglied inaktiv - 27.01.2010, 11:41



Antwort auf: Wieder mal SCHLAFEN - pro und contra

Hallo, vielen Dank für deine Schilderung eurer "Schlafsituation"! Es hilft ja immer schon ein bisschen etwas von anderen zu hören oder Tipps zu bekommen. Letztendlich weiß man natürlich noch nicht, wie es sich beim Zweiten entwickeln wird... Bin gespannt auf Frau Schusters Antwort. Ja, ich tendiere auch immer viel stärker dazu aufs Herz zu hören als auf den Verstand ;-))). Euch alles Liebe, Hanna

Mitglied inaktiv - 27.01.2010, 14:04



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