Frage: Wie spreche ich es an?

Liebe Expertinnen, ich habe kein kleines Problem mit unserem Nachbarskind. Das Mädel ist 6 Jahre alt und auch ein nettes Kind. Seit sie uns kennt, möchte sie sehr oft mit meiner Tochter spielen und kommt zu uns rüber. Meine Tochter ist sprachlich schon sehr weit, sie spricht wie ein Schulkind, ist ansonsten, v.a. sozial und emotional aber eine ganz normale dreijährige und darüber hinaus ein eher schüchternes, sensibles Kind. Das Nachbarsmädchen ist sehr aufgeweckt. Sie spielen durchaus gerne miteinander, doch möchte meine Tochter nicht gerne mit rüber zu ihr gehen - was ich normal finde, sie ist - wie gesagt - ja erst 3. Mir ist das auch lieber, da ich nicht weiß, wie sehr die Eltern die beiden dann im Auge haben. Wenn sie hier sind, bin ich natürlich immer dabei. Allerdings wird es mir langsam etwas viel. Wenn meine Tochter vom KiGa und ich von der Arbeit komme, brauchen wir beide etwas Ruhe und Zeit miteinander. Wir kommen erst gegen 16 Uhr, da ist meine Tochter entsprechend "durch" vom Tag und mein Eindruck ist, dass sie ganz froh ist, dann mal für sich zu sein oder Zeit mit mir zu haben. Sie spielt auch sehr gerne "mit sich" und kann sich lange mit einer Sache beschäftigen. Wenn das Nachbarskind da ist, wird natürlich gemacht, was die Ältere will, die Spiele sind wild und forndern meine Tochter extrem. Sie ist dann abends zur Bettgehzeit oft sehr aufgedreht und kommt nicht zur Ruhe. Ich habe das Gefühl, das ist aufgrund des Altersunterschiedes einfach dann zu viel für sie - der ganze KiGa-Tag und dann direkt danach wieder mit dem älteren Kind toben. Davon ganz abgesehen möchte ich einfach nicht jeden Tag oder am Wochenende zeitweilig zwei Kinder beaufsichtigen. Oft ist es so, dass das Nachbarskind regelrecht auf der Lauer liegt und sofort kommt, sobald sie sieht, dass wir zuhause sind. Wir möchten aber auch am Wochenende mal alleine als Familie sein, da wir Eltern viel arbeiten und die Zeit mit unserem Kind auch genießen wollen. Mir ist klar, dass ich das mit den Eltern mal ansprechen muss - das KInd kann ja nichts dafür. Ich weiß aber nicht wie. Es sind sehr nette Leute, aber sie merken einfach nicht, dass uns das zuviel ist, dass mein Kind z.B. von sich aus nie spielen kommen will. Sie ist dafür einfach noch zu klein. Ich möchte niemandem vor den Kopf stoßen oder verletzen, haben Sie einen Rat für mich, wie ich das ansprechen kann? Oder sehe ich das gar zu eng? Danke und LG, Lucilin

von Lucilin am 19.07.2017, 16:37



Antwort auf: Wie spreche ich es an?

Liebe Lucilin, wie meine Vorrednerinnen schon schrieben, ist es sinnvoll mit dem Nachbarskind und den Eltern zu sprechen. Erklären Sie es dem Nachbarskind genau so wie es ist. "... braucht etwas Ruhe, da sie nach dem Kindergarten sehr müde ist. Gerne könnt ihr alle paar Tage miteinander spielen, nicht aber jeden Tag, wenn sie aus dem Kindergarten kommt." Gleiches gilt es mit den Eltern zu besprechen. Seien Sie offen und ehrlich, das kommt am besten an. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 21.07.2017



Antwort auf: Wie spreche ich es an?

Wenn ich die Mama des Nachbarskindes wäre, würde ich etwas verwundert sein, weshalb du das nicht genau so ehrlich zu meinem Kind sagst. Deshalb würde ich dir raten das zu tun. Man kann da ruhig ehrlich zu dem kind sein und ihre Eltern werden das nachvollziehen können. Das kann jede Mama. Ich würde jetzt als Mutter mein Kind auch nicht abhalten und immer davon ausgehen, dass man ihm sagen würde, wenn es nicht kann,darf, soll. Weshalb auch nicht :)

von Avraa am 19.07.2017, 19:29



Antwort auf: Wie spreche ich es an?

Naja, weil das Kind, immer wenn ich es mal wegschicke, weil es gerade nicht passt, todtraurig den Kopf sinken lässt und geknickt nach Haus geht. Das tut mir dann einfach immer wahnsinnig leid.

von Lucilin am 19.07.2017, 23:27



Antwort auf: Wie spreche ich es an?

Huhu, Das wird auch bestummt traurig sein, aber wenn du es so gut erklärst wie hier in dem Text (sie ist eine ganz liebe, nur manchmal braucht ihr Zeit für euch), wird sie das nicht "todtraurig" machen. Sie ist in dem Moment geknickt, wird aber wieder nachfragen wenn du freundlich warst da sie es gut genug verstehen kann. Du kannst ja auch anbieten, dass sie gerne später/morgen/ am wochenende nochmal frage kann.

von Avraa am 20.07.2017, 09:12



Antwort auf: Wie spreche ich es an?

Kleiner Nachtrag: Das hat leider überhaupt nicht funktioniert mit dem ansprechen. Ich habe nun schon mehrfach (z.B. beim Nachhausebringen) versucht, ihr das ruhig und verständlich zu erklären (mit den oben genannten Gründen) - am nächsten Tag kam sie wieder. Will mittlerweile auch immer mit uns Abendessen, da wir dann irgendwann anfangen, das Essen zu machen. Neulich musste ich sie regelrecht rausschmeißen, weil sie einfach nicht gehen wollte. Mittlerweile ist sie auch nicht mehr so lieb, sondern recht fordernd, kommandiert meine Tochter herum. Wenn die dann sagt, sie möchte eine Sache nicht, wird gedroht "dann bist du nicht mehr meine Freundin" usw. - was meinem Kind natürlich sehr viel ausmacht. Bin mittlerweile regelrecht genervt davon.

von Lucilin am 03.08.2017, 07:28