Wie nur die Wutanfälle in den Griff kriegen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wie nur die Wutanfälle in den Griff kriegen?

Wir sind mit unserem Latein am Ende was die Wutanfälle unseres 18-monatigen Sohnes betrifft. Es geht morgens beim Anziehen los und geht den ganzen Tag mehrfach in sämtlichen Situationen weiter, in denen der Herr nicht seinen Willen bekommt. Er kreischt sich dann nahezu bewusstlos, weint, schlägt um sich, wirft sich auf den Boden usw. Ich würde ja nichts sagen, wenn das ein bis zwei Mal pro Tag passiert, aber das sind dann wirklich nur die seltenen Tage, wenn er mal besonders gute Laune hat. Aktuell sind wir im Urlaub und zwischen den vielen anderen Kindern sticht er hier enorm heraus, weil er ständig die Anlage zusammenbrüllt und wir nicht mal in Ruhe essen können, weil er max. 10 Minuten still hält ohne wieder auszurasten. Fliegen ist natürlich der blanke Horror. Wir wissen wirklich nicht mehr weiter und überlegen uns professionelle Hilfe zu holen. Vorher wollte ich die Situation aber gerne mal hier schildern. Über Ratschläge/Tipps sind wir sehr dankbar!

von Gerry_bln am 22.09.2014, 19:48



Antwort auf: Wie nur die Wutanfälle in den Griff kriegen?

Liebe Gerry_bln, haben Sie Geduld mit Ihrem kleinen Sohn. Er muss gerade lernen, dass es Entscheidungsmöglichkeiten gibt, die nicht immer nach seinem Dafürhalten entschieden werden. Andere Dinge gelingen ihm nicht auf Anhieb, er ist wütend, dass es nicht gleich funktioniert. Sie sagen "NEIN" und dass ist für ihn natürlich auch nicht richtig. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und nehmen Ihren Sohn nach einem Wutanfall in den Arm. Sie können die Wutanfälle zwar nicht abmildern, vielleicht aber ein paar vermindern. Schlagen Sie ihm eine Alternative vor, wenn Sie eigentlich Nein sagen müssen. Beispiel: Ihr Sohn möchte einen Keks, soll er aber nicht. "Einen Keks kannst du nicht haben, möchtest du einen Apfel?" So muss er nicht über das Nein nachdenken, sondern über die angebotene Alternative. Beziehen Sie Ihren Sohn in Entscheidungen mit ein, wenn es möglich ist. Zeigen Sie ihm beispielsweise 2 Pullover, von denen er einen auswählen kann etc. Beim Essen haben Sie ein Lieblingsspielzeug dabei, mit dem er sich beschäfigen kann, wenn er seine Mahlzeit beendet hat. Kinder reagieren sehr unterschiedlich in der Trotzphase. Einige nehmen es gelassen, andere leben ihren Trotz deutlich aus. Dazwischen gibt es viele Abstufungen und alles ist normal. Auch wenn es schwer fällt, haben Sie noch Geduld. Es wird sicherlich noch einige Monate dauern, doch dann wird es von selbst besser. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 23.09.2014



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