Liebe Frau Schuster,
mich belastet das Verhältnis zu meinem Sohn (fast 3). Wir hatten schon immer und oft Auseinandersetzungen, weil ich vielleicht oft nicht konsequent genug bin. Meine größte Angst ist immer, er könne sich irgendwann (wie ich) nicht geliebt fühlen. Daher bin ich oft zu nachgiebig und diplomatisch. Er weiß das ganz genau. Ich weiß, dass ich meine Kindheit nun zur Grundlage meiner Erziehung mache. Sehr schlimm ist es, seit ich wieder schwanger bin (jetzt 7.Monat). In den ersten 4 Monaten ging es mir nur schlecht und inzwischen fällt mir alles so schwer (bekomme Zwillinge), so dass ich kaum noch etwas mit meinem Sohn machen kann. Ich habe auch da wieder ein schlechtes Gewissen. Oft geht es mir nicht gut und mir ist alles zuviel, so dass ich ihn anmotze. Er macht einfach nie was er soll (z.B. sich anziehen, aufräumen etc.), sondern sucht immer die Provokation, den Konflikt. Er macht Dinge und fragt "Bist du jetzt sauer?" und steigert das immer mehr, damit ich sauer werde. Ich weiß nicht weiter, habe das Gefühl, dass alles aus dem Ruder gelaufen ist.
von
Mo-Mum
am 18.01.2013, 10:14
Antwort auf:
Wie löse ich Konfliktsitationen
Hallo Mo-Mum
Grundsätzlich verhält Ihr Sohn sich durchaus altersgerecht, indem er seine Grenzen ausprobiert und Ihre Reaktionen.
Dabei beobachtet er zusätzlich dass Sie sich -bedingt durch die Schwangerschaft- anders als gewohnt verhalten, was ihn besonders zum Testen anregt ohne Ihnen absichtlich weh tun zu wollen.
Hinzu kommt Ihr inkonsequentes Verhalten aus Liebe zu dem Kind, was ihm aber ein wenig seine sichere Orientierung nimmt.
Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen und die Spirale nicht immer weiter zuziehen zu lassen rate ich Ihnen sich um Hilfe zu bemühen.
Da Sie Zwillinge erwarten steht Ihnen bereits jetzt evtl. eine Haushalts- oder Familienhilfe zu, deren Kosten von der Krankenkasse übernommen werden? Auskunft wird Ihnen sicherlich Ihr Arzt oder aber Ihre Krankenkasse direkt geben können.
Steht Ihnen diese Hilfe (noch) nicht zu, überlegen Sie bitte einmal eine geprüfte Tagesmutter um die zeitweise Betreuung Ihres Sohnes zu bitten, damit Sie ein wenig entlastet werden um dann ganz bestimmt reflektierter, konsequenter und dennoch liebevoll handeln zu können.
Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 18.01.2013
Antwort auf:
Wie löse ich Konfliktsitationen
Was mich an mir selbst ärgert, ist meine Ungeduld mit ihm, vor allem wenn es schnell gehen muss, z.B. weil man zu einem Termin muss. Man kann nicht immer 2 Stunden Vorlaufzeit einplanen, manchmal muss es schnell gehen: Pipi machen, Schuhe/ Jacke anziehen und los. Leider arten solche Situationen oft aus, ich bin dann gestresst und genervt und meckere ihn nur noch an. Ein Teufelskreis aus dem ich nicht herausfinde 8meinem Mann geht es leider genauso).
Dann sind es Situationen wie beispielsweise seine vielen Fragen. Er stellt leider keine Fragen, wie z.B. "Mama was ist das", sondern Fragen, die einfach blöd erscheinen, so als ob er nur reden möchte ("Mama hab ich Bücher?") oder er fragt etwas, man antwortet, aber weiß es doch besser, so dass man sich fragt, warum er überhaupt fragt, wenn er doch schon die Antwort besser) weiß.
Ich habe oft das Gefühl im Alltag zu versagen, weil mir die Geduld fehlt. Er geht vormittags in den Kindergarten und ist dort ein unauffälliges Kind. Die Erzieher haben mir aber ebenfalls schon gesagt er sei ein Kind, das grundsätzlich im Mittelpunkt stehen möchte, immer der Lauteste ist und oft eine Extrawurst einfordert 8die er dort auch oft bekommen hat, weil er der Kleinste war und alle ihn so niedlich fanden).
Ich liebe mein Kind sehr und ich will nur das Beste für ihn. ich hinterfrage viel von meinem Verhalten und bin oft enttäuscht von mir selbst, dass es oft schon morgens vor dem Kindergarten Stresssituationen gibt. Haben Sie Ratschläge für mich?
Viele Grüße
von
Mo-Mum
am 21.01.2013, 09:55
